In West-Texas |
Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Montag, 31. Dezember 2018
Sonntag, 30. Dezember 2018
Obstabzocke
Ich habe in den vergangenen
Tagen und Wochen oft Clementinen und Apfelsinen gekauft, jeweils im
Sonderangebot. Danach freilich kommt es mir so vor (ich kann mich
täuschen...), als sei ich regelmäßig betrogen worden. Die
Clementinen waren beim Auspacken oft vermatscht und faulten sehr
bald, genauso wie die Apfelsinen, bei denen ich ebenso eine hohe
Ausfallquote hatte. Rechne ich diesen Verlust ein, waren die
Clementinen als auch Apfelsinen ziemlich teuer. Ob man da mit
„Sonderangeboten“ etwas abgezockt wird? Der Verdacht liegt nahe,
dass hier noch schnell möglichst viel dieses Obstes „in den Markt“
gedrückt werden soll, ohne Rücksicht auf Verluste (die natürlich
der Kunde auf diese Weise trägt).
Samstag, 29. Dezember 2018
Rechtsstaat
Rechtliche Gegebenheiten
werden offenbar bei politischem Willen schnell geändert, - bis hin
zum Grundgesetz. Fehlt hingegen der politische Wille, beruft man sich
von Seiten der gewählten Mächtigen gerne auf den Rechtsstaat - oder biegt das
Gesetz so, wie es einem gefällt. Ein Beispiel dafür scheinen mir
die Schlagzeilen zu sein, die jetzt offenbar vom
Bundesverkehrsministerium verbreitet werden und wohl über die Nachrichtenticker gehen: Wenn ihr die Nachrüstung
bei Diesel unbedingt wollt, könnt ihr das haben, so sinngemäß die
Aussage. Freilich müsste ihr dann alle Kosten übernehmen und für
die vielgestaltigen Folgen ist zudem der Nachrüster verantwortlich.
Eine Automobilmarke warnt schon: durch Umrüstung könnte der
Kraftstoffverbrauch hochgehen und die Leistung nachlassen…… finde
ich zumindest tricky.....wird von vielen Medien folgendermaßen verkauft: Die rechtlichen Voraussetzungen für die Umrüstung seien jetzt geschaffen.....
Freitag, 28. Dezember 2018
Im Alter (J.v. Eichendorff) (Lyrik)
Im Alter (Joseph von Eichendorff)
Wie wird nun alles still wieder!
So war mirs oft in der Kinderzeit,
Die Bäche gehen rauschend nieder
Durch die dämmernde Einsamkeit.
Kaum noch hört man einen Hirten singen, Aus alle Dörfern, Schluchten, weit
Die Abendglocken herüberklingen,
Versunken nun mit Lust und Leid
Die Täler, die noch einmal blitzeen,
Nur hinter dem stillen Walde weit
Noch Abendröte an den Bergesspitzen,
Wie Morgenrot der Ewigkeit
Wie wird nun alles still wieder!
So war mirs oft in der Kinderzeit,
Die Bäche gehen rauschend nieder
Durch die dämmernde Einsamkeit.
Kaum noch hört man einen Hirten singen, Aus alle Dörfern, Schluchten, weit
Die Abendglocken herüberklingen,
Versunken nun mit Lust und Leid
Die Täler, die noch einmal blitzeen,
Nur hinter dem stillen Walde weit
Noch Abendröte an den Bergesspitzen,
Wie Morgenrot der Ewigkeit
Donnerstag, 27. Dezember 2018
Öffentlichkeit?
Wenn ich meinen Blick über
den Horizont öffentlich geäußerter Meinung streifen lasse, so
kommt es mir immer öfters so vor, als würde man tatsächlich nur das
lesen können, was aus der Kaste der 2/3 unserer Gesellschaft stammt,
die im Einklang mit den Mächtigen von sich behaupten kann „Uns
geht es gut“. Diese Leute drehen eitle Salti ihrer Selbstüberhöhung, profilieren sich, deuten sich als Avantgarde und wissen natürlich alles (besser). Das sind materiell relativ gesicherte Leute, die aus
einer scheinbar sicheren Distanz in dieser Gesellschaft konstatieren,
was „in“ und was „out“ oder „over“ sei. Leute, die sich
als wahre Intellektuelle darstellen, die den Wandel der Zeit insofern
aufmerksam verfolgen, als sie das Fließende und Ungefähre bei uns
klar benennen. Pop ist vorbei, so die einhellige Analyse. Postmoderne
schon lange. Doch was jetzt? Es scheinen mir das alles Beobachtungen
vom Ufer der Gewinnerseite, der gepflegten Langeweile, der
abgesicherten Ignoranz in klar definierten gesellschaftlichen Kasten aus. Ohne Angst, ohne Furcht. Doch wem das
Wasser bis zum Halse steht, der hat keinerlei Zeit für solche "Laidback"- Kritik, die ja noch immer auf das Ganze zielen würde und nicht nur
die Interessen einer gewissen „Blase“ in sich tragen würde. Wo
wäre solche Kritik aufzusuchen?
Mittwoch, 26. Dezember 2018
Dienstag, 25. Dezember 2018
Montag, 24. Dezember 2018
Sonntag, 23. Dezember 2018
Liebe, positive thinking und Erkenntnis
Es scheint immer noch dieses
„Positive thinking“ verbreitet zu sein, jene Geisteshaltung, die
aus den USA kommt, und deren Auswirkungen man unter anderem in Aldous
Huxleys vor etwa 100 Jahren geschriebenem Roman „Brave New World“
bestaunen kann. Es geht bei "positive thinking" darum, die eigene Haut zu retten und die vielen „negativen“ Bedrohungen so auszublenden, dass sie
keineswegs eine politische Bedeutung gewinnen können. Freilich
könnte es so sein, dass jegliche Individuelle Haltung erst etwas
bewirkt, wenn sie auch politisch ist. Der Gegenmeinung geht es vor
allem um „positive Ausstrahlung“, was womöglich ja auch okay
ist, aber in der Realität wohl nur die Hälfte des Phänomens ist. Sich negativer Dinge bewusst zu sein, heißt nicht notwendigerweise, dass dies negativ sei. Es könnte ja auch sein, dass es einen Wert an sich bedeutet, wenn
sich jemand gewisser „negativer“ Dinge so bewusst ist, dass er
weiß wo und als wer er ist und unter welchen Bedingungen er lebt. Wer
sie verschuldet“, wer für sie verantwortlich sein könnte, ist da einfach eine weitere Dimension. Natürlich könnte gegenseitige Liebe eine
Lösung sein. Aber sie liegt noch in weiter Ferne, solange gewisse
starke gesellschaftliche Kräfte sie verhindern und die Prosperität
des radikal Einzelnen fordern, wie etwa im Neoliberalismus. Ob das
etwas Negatives ist, was man an sich heran lassen sollte, um zu
wissen, was geht….?
Samstag, 22. Dezember 2018
Tesla und Edison (MP3)
Die beiden waren geniale Ingenieure, die in einem gewissen Rivalitätsverhältnis standen. Edison ist sehr berühmt geworden, Tesla hat erst in jüngster Zeit einigermaßen nachgezogen....
Tesla und Edison
Tesla und Edison
Freitag, 21. Dezember 2018
Korruption?
Dass die Korruption zugenommen
habe, höre und sehe ich so nebenbei. Offenbar hat die Organisation "Transparency International" diese Zahlen erhoben. Und dass Deutschland auf Platz
12 abgerutscht sei…... Da geht mir so einiges dazu durch den Kopf.
Zum Beispiel, dass es immer noch kein Lobbyregister gibt, dass
belegen würde, welche Summen die Industrie und andere
Interessengruppen welchem Bundestagsabgeordneten „zuwendet“, damit er in
ihrem Sinne handelt. Insofern bleibt das, was in anderen
Zusammenhängen „Korruption“ genannt wird, unterm Tisch, kann
natürlich nicht belegt werden. Was überhaupt ist Korruption? Ob
nicht genau darin ihr Wesen liegt, dass ihr Unwesen nicht oder nur
sehr schlecht belegt werden kann? Ob das alles schleichend geht und deshalb kaum bemerkt wird? Ob es da nicht lauter indirekte und
direkte Verbindungen gibt, die der Juristerei keinerlei
Angriffsfläche bietet? Ob nicht diese inoffizielle informelle Ebene
das ausmacht, was mit dem Begriff „Korruption“ belegt wird? Viele
Abgeordnete sitzen in tausend Gremien, in Aufsichtsräten, Vorständen
und anderen Entscheidungsgremien. Natürlich beziehen sie entsprechende Vergütungen dafür. Der Staat sagt, dass sie nur ihrem
Gewissen verpflichtet sind. Was ist aber, wenn dieses Gewissen
relativ leicht käuflich wäre und sie insgeheim gegen die Interessen
agieren, von denen sie gewählt sind? Wenn solche Abgeordnete auch
noch durch gewisse Parteien in ihrem Tun bestärkt würden, ja, wenn
dies von ihnen geradezu gefordert würde? Wenn dabei relativ große
Summen fließen würden, sagen wir mal so etwa 30 000 Euro im
Jahr….Ob das niemanden belastet? Oder ob solche Leute in anderen
Dimensionen, in anderen Wirklichkeiten leben?
Donnerstag, 20. Dezember 2018
Strukturwandel in sight
Anpassungsmechanismen
der anderen (immer die anderen!!), das alltägliche Buckeln, bloß
keine Empfindlichkeiten zeigen: das sanktionieren die Kollegen und die Chefs sofort
mit Liebes- , das heißt letztenendes Geldentzug. Mit Mobbing auch.
Mit bereit gestellten Fallstricken. Du musst funktionieren. Zum
Beispiel nicht krank werden. Sofort rückt jemand anderes an deine
Stelle. Du bist austauschbar, auch wenn du dich selbst für einmalig
hälst. Wieso haben die anderen so wenig Abstand zu dem, was sie tun?
Wieso können die sich so identifizieren mit ihrem Job, mag er noch
so entfremdet sein? Sie haben doch alle studiert, haben sich im Blick
geübt, der im Alltäglichen das Unalltägliche aufsucht, der die
Distanz zu den Dingen und zu sich selbst sucht. Oder etwa nicht?
Waren sie nur ausgebildet worden? Haben sie sich die Analysemethoden
angeeignet, um zu erkennen, dass in solch eingeschlossenen
Verhältnissen, in solchen betrieblichen Strukturen die Macht wohnt
und die Machtausübung anderer implizit eingeschlossen ist? Ob solche
Ansichten auf Möglichkeiten etwas zu idealistisch gedacht sind? Sich
in den Elfenbeinturm des akademischen Betriebs flüchten?
Funktionierte auch schon besser. Wie kann man das so akzeptieren,
sich zu eigen machen? Die Rolle, in die man hineindressiert wurde? Ob
das etwas mit unserem Bildungssystem zu tun hat? Schon die dauernd
praktizierte Formulierung „Wir“. Wer ist wir? Die Gesellschaft?
Der Betrieb? Der stark ist? Der sich ein Monopol erobert hat?
Wir sind stark.
„Wir schaffen das“. Wer ist wir? Der, der dich entlässt und dir
Lohnzugeständnisse abringt, wenn er es für nötig hält (jawohl,
immer noch meist ein „er“ und keine „Sie“). Der dafür das
Geschwätz vom „Strukturwandel“ allzeit parat hält (Das Getue um
die sogenannte „Globalisierung ist ja ein bisschen ins negative
Gerede gekommen...)? Dann bist du plötzlich nicht mehr der Betrieb.
Bist ein unfähiger Einzelner. Der Betrieb ist der, dessen „Chefs“
riesige Karossen fahren, die sie als Statussymbol direkt vor dem
Eingang parken. Der Betrieb, dass sind doch die Kaufleute, die alles
Wichtige diktieren. Alles Wichtige hat auf dieser Erde mit Geld zu
tun, nicht mit Geist. Sie müsssen immer wieder den Stallgeruch
pflegen, auf jeder Konferenz. Sie müssen miteinander anstoßen, sich
übers Fußballspiel unterhalten, sich Witze erzählen, über die
sie dann gemeinsam lachen sollen. Das auch an jedem Geburtstag, den
irgendein Kollege hat. Dann werden kleine Tischen aufgestellt und
Gemeinsamkeit zelebriert.
Du selbst wirst
dir dann ein Fremder. Verlierst den Kontakt zu dir, während sie ihn
kultivieren und dafür Crash-Kurse besuchen. Die Sehnsucht danach,
sich irgendwo wieder finden zu können. Du, der du dir selbst einmal
so sicher warst, ohne selbstsicher sein zu können. Wo bist du heute?
Hast dich verloren in der Mechanik. Der Normalität. Und musst
dankbar dafür sein.
Die Ermüdung, die
Trägheit, deine Feinde. Andere Menschen haben ein anderes
Temperament. Eine andere Vitalität und ein anderes Vertrauen darin.
Sie begegnet dir. Du solltest mehr Empathie aufbringen. Was ist das?
Sich in jemanden hinein denken? Notwendig, Zeichen der Kultur.
Letztenendes sind wir aber allein. Da besteht eine Spannung.
Mittwoch, 19. Dezember 2018
Ökonomie der Gesundheit
Auf der einen Seite sollen
wir unablässig shoppen und konsumieren, damit die Wirtschaft läuft.
Am besten wäre es, wenn wir die ganze Zeit essen und trinken würden.
Auf der anderen Seite aber sollen wir gesund leben. Vieles von dem,
was wir essen und trinken, ist aber gar nicht gesund. Und für die
Gesundheit wird ja ohnehin alles getan. Das heißt: es soll im Einklang mit den Geboten eben dieser Gesellschaft möglichst
effizient getan werden. Der Schuss kann aber auch nach hinten los
gehen, was sich unter anderem in neuen Krankheitsbildern zeigt.
Orthorexie ist ein Krankheitsbild, das dadurch entsteht, dass sich
Leute nur noch gesund ernähren. Sie meinen es. Sie haben eine
bestimmte Lehre zu ihrer Religion erhoben. Die haben dann aber
bestimmte Mangelerscheinungen, weil sie bestimmte Dinge nicht mehr
essen. Der Staat gibt noch bestimmte Verbote hinzu, für Sachen, die nicht gesund
sind. Das Rauchen zum Beispiel. Aber der Alkohol könnte auch noch stärker geächtet werden. „Nicht gesund“ meint in diesem Zusammenhang
aber vor allem die Folgekosten für die Gesellschaft: das ist teuer
steht unausgesprochen unter den teilweise recht abschreckend
ausfallenden Warnhinweisen. Wobei diese Gesellschaft durchaus noch
unpassendere Gelder verschwendet als diejenigen, die sie für den
Genuss ausgibt. Doch der Mensch soll sich auch diesbezüglich selbst
optimieren und sich ökonomisieren.
Dienstag, 18. Dezember 2018
Montag, 17. Dezember 2018
Sinn
Sinn, eine Kategorie, die mich früh beschäftigte.
Schon damals als wir in der Schule den „Mythos des Sysyphos“ von
Albert Camus durchnahmen. Leuchtete mir ein. Mir freilich war schon
damals klar, dass es darum ging, sich einen persönlichen Sinn zu
schaffen – und nicht den absoluten zu begreifen. Einer wie Viktor
Frankl war es, der mich darin beeinflusste. Sinn ist womöglich das, was wir aus uns machen. Nicht nur im Sinne eines Status. Mir war klar, dass wir
limitiert sind. Dass uns allenfalls Ahnungen möglich sein können.
Auch in plötzlichen Erleuchtungen. Ich habe darauf gehofft, so etwas
aber bis heute nicht erlebt. Also konnte ich nur mich selbst und noch
viel besser "Das Göttliche" in mir suchen. Wissen, wer man ist und wo
man ist. Welchen Einflüssen man als soziale Existenz ausgesetzt ist.
Dabei eine Sinnlosigkeit aushalten, das könnte ein Ziel sein. Den
Stein immer wieder nach oben rollen. Und mit ansehen müssen, wie er
unweigerlich nach unten rollt. Dies könnte auch auf das Glück
zuführen. Als ein Ziel, das jenseits von diesem alltäglichen
Pragmatismus liegt, der unseren Alltag prägt. Kreativität
verschafft uns einen Spielraum. In ein bestimmtes Tun einen Sinn
hinein legen. Nicht dem Sinn folgen, den andere postulieren. Wir
müssen versuchen, uns selbst unseren Sinn zu stiften und ihn keineswegs
verallgemeinern. Dies hängt mit der Idee der Selbstbestimmung
zusammen. Selbstgenügsamkeit. Achtsamkeit. In sich selbst suchen.
Sonntag, 16. Dezember 2018
Für TB
Demnächst wird Thomas
Bernhard 30 Jahre gestorben sein! Im Februar. Der
Übertreibungskünstler, der immer so gerne mit Superlativen gespielt
hat. Der Grantler und Humorist. Der Skandalist. Der Melancholiker,
Pessimist und Ironiker. Wäre heute total out. Dieser zynische
Lächler, der ja so wunderbare Texte geschaffen hat. Der
Lachphilososoph, der ganz konkret mit einer Krankheit zum Tode leben
musste. Der noch in einem Zeitalter lebte, in dem man an die Macht
des Wortes glaubte. Der seinen Texten so viel Musikalisches gab,
unter anderem auch, indem er Musiker als Künstler auf seine eigene
Art beschrieb. Die Musik in seiner Sprache, die Sequenzen, die
typische Ausdrucksweise, die Wiederholungen, die allmählich eine
eigene, distanzierte Ausdrucksweise ergaben. Wie er zur Uraufführung
seines Stücks „Heldenplatz“ vom Balkon des Wiener Burgheaters
herabwinkte und dazu fein lächelte. Der eben abgeebbte und nun
wieder aufkommende Faschismus, den er geißelte. Er, der
„Geistesmensch“, die Anderen, die „Lebensmenschen“. Jener,
der konnte, sollte musste, und endlich, in seinem Ohrensessel
sitzend, Worte an sich herab gleiten ließ. Der nichts auf sich gab
und doch eitel war. Der Preise verabscheute und doch genoss. Der
Mann, der um seine Todesgewissheit kreiste, der von Vergeblichkeit
wusste, - auch der Kunst, deren Künstler er oft in Lächerlichkeit
versinken ließ. Sein Humor: Nichts und niemanden ernst nehmen. Sein
Bauernhof, in den er von Wien aus umzog und der total kahl nur aus
weiß getünchten Zimmern zu bestehen schien. Das alles imponierte
uns.
Samstag, 15. Dezember 2018
Hinweis
Meine persönliche Seite mit einem Blog zum Thema "Musik": ubpage.de
Darauf auch viele Fotos.....
Darauf auch viele Fotos.....
Freitag, 14. Dezember 2018
Weihnachten will es wieder werden
Seltsam, dieses Jahr nervt
mich das besonders! Aber das ist nichts Besonderes, das meine ich
jedes Jahr. Das wiederholt sich. Solange es sich wiederholt, mag es ein Zeichen der Beständigkeit sein. Dieses Weihnachtsgebimmel, das durchwoben ist von
kommerziellen Interessen, vom Interesse der Händler, ihre Waren los
zu werden. Die Fassade hat längst ein Eigenleben, das Klagen darüber
hat Tradition und geht in Gänsebraten, Rülpsen und seifigen
Weihnachtsliedern auf. Ja klar, jetzt zahlen viele (längst nicht
mehr alle!) deutsche Arbeitgeber ein 13., wenn nicht gar ein 14. Monatsgehalt,
mit dem man seine Weihnachtssprünge macht. Weihnachtsmärkte
schießen aus dem Boden, sie gibt es mittlerweile zahllos überall,
sie sind global. Die Weihnachtsgirlanden samt den vielen Lichtlein
waren längst aufgehängt, die Illusion von Liebe feiert breite
Urständ und vermischt sich mit dem Geschäftssinn, der jedes andere
Individuum zum Geschäftspartner machen will: Angebot und Nachfrage.
Kuscheltiere. Nordmanntanne. Lichtlein. Stall samt Maria und Josef,
den Flüchtlingen. Ganz klein, das Jesus-Kind. Warnung vor Bränden
bei offen brennenden Kerzen. All das ist Bestandteil der allgemeinen
Weihnachtseuphorie, mit deren Geschäftstüchtigkeit immer noch der
ursprünglich christliche Impuls verbunden zu sein scheint. Wenn das
einmal nicht mehr so ist, wenn das blanke Geschäftsgebaren regiert,
wird der Turbokapitalismus zu sich selbst gekommen sein. Er wird
Menschen zurück lassen, die etwas suchen, von dem sie nicht wissen,
was es ist…...
Donnerstag, 13. Dezember 2018
Drogen (2)
Was also können Drogen sein
(ich schließe hier an mein Blog „Drogen 1“ an)? Ein Weg zur
Glückseligkeit? Zur Entgrenzung? Keine Frage, wer mit dieser Sphäre
zu tun hat, sollte mit Drogen auch umgehen können. Niemals sollte so
etwas wie Sucht ins Blickfeld kommen, was bei gewissen Drogen leider
sehr leicht passiert. Männlich/Weiblich? Andere Zusammenführungen, Auflösung von Grenzen? Es ist ein womöglich gefährliches Spiel,
das hier lockt. So viel, zu viele Individuen sind auf diesem Weg
schon abgestürzt. Drohen Gefahren auch aus unerwarteter Ecke? Zum
Beispiel: sind Drogen ein Mittel der Manipulation? Bekannt ist, dass
im zweiten Weltkrieg von den Nazis große Mengen Pervitin (Mittel zur
Steigerung des Duchhaltevermögens und des Wachseins….) eingesetzt
worden sind. Auch ist es ein Mittel des Krieges seit dem Altertum: Wer Drogen genommen hat, zertrümmert in seiner Hemmungslosigkeit gerne einmal dem Mitmenschen den Schädel. Ruhigstellung scheint gerade heute ein adäquates Mittel
der Beeinflussung, die Zukunft mag da noch so manche Überraschungen
bringen. Die Mittel stehen offenbar jedenfalls jetzt schon parat. Wer
auf das eigene Seelenheil aus ist, nimmt automatisch etwas Abstand
von politischen Protesten. Das Allgemeine gerät aus dem Blickfeld
zugunsten der großen Hingabe und dem Aufgehen in einer
Grenzenlosigkeit.
Mittwoch, 12. Dezember 2018
Mehr Gelbwesten
Gelbwesten, bei uns nicht? Paralellen? Ob wir dieses Land, wie aus konservativen Kreisen dauernd skandiert, so großartig finden sollen, dass es besser als alle andere ist? Es droht in Deutschland Altersarmut in großem Stil. Zudem wurde kurz vor
Beginn des Schuljahres festgestellt, dass offenbar 50 000 Lehrer fehlen. Ob das tolle Lenkungsleistungen der Politik sind? Die Bahn, bei der der Bund Mehrheitseigener ist, ist in einem
rundherum bedauernswerten Zustand. Geradezu groteske Verspätungen
drohen auch bei einem Prestigeprojekt wie dem „Berliner Flughafen“.
Bahn und Flughafen sind längst Kürzel für absolutes Versagen
geworden. „Leistungseliten“ sind längst gegen „Geldeliten“
oder „Erfolgseliten“ ausgetauscht worden, die sich durch entsprechende
Lobbyarbeit in den politischen Gremien gesichert haben und sie mit
dicken Summen pflegen. Der Staat macht sich mit einer verheerend schlechten
Effizienz keine Freunde. Er will durch hohe Sozialausgaben brillieren, bewegt aber dadurch kaum etwas. Es versickern einfach zu viele Gelder. Die Rolle des sozialen Ausgleichs wurde in der global ausgerichteten Marktwirtschaft immer mehr zurück gedrängt zugunsten einer Bereicherungsstrategie,
die sich mit dem „Lob des Tüchtigen“ oder dem „Lob des
Fleißigen“ zu legitimieren sucht. Nach gewissen konservativen
Aussagen (die ja auf dem zurückliegenden CDU-Parteitag lautstark
zelebriert worden sind), soll das Lob dessen gesungen werden, „der
morgens früh aufsteht“. Nun ja, es scheint viele Kreise in dieser
Gesellschaft zu geben, die morgens keineswegs früh aufstehen müssen
und viel Geld trotzdem im Schlafe verdienen. Wie also steht es um die
wohlhabenden Spätaufsteher? Die Gleichsetzung von Arbeit mit Arbeit
ärgert mich sowieso! Ob da nicht ein gewaltiger Unterschied zwischen
denen ist, die sich in ihrer Arbeit selbst verwirklichen und denen,
die sich mit entfremdeter Arbeit am Band kaum mehr über Wasser
halten können? „Deutschland geht es gut“? Manchen Menschen,
gewiss! Andere versinken in der Armut, müssen Flaschen sammeln, bei
der Tafel anstehen oder um Hartz 4 betteln.
Dienstag, 11. Dezember 2018
Gelbwesten überall
Die Art und Weise, wie in Deutschland über den französischen Protest „Les Gilets jaunes (Die
Gelbwesten)“ berichtet wird, gefällt mir gar nicht. Man glaubt
sich hier hinter einer Barrikade der öffentlichen gesellschaftlichen
Eindämmung, den die Gewerkschaften einmal dargestellt haben,
verstecken zu können und hier in Europa mit dem Finger auf alle anderen zeigen zu können. Angefangen haben diese Proteste in Frankreich
einmal als Aufstand der Provinz gegen die Zentrale in Paris, in der
die alles beherrschenden Eliten mit Steuern, Abgaben und einem
abenteuerlich hohen Lebens(er)haltungsniveau viele Jahre lang
gegängelt haben. War man auch durch harte Auseinandersetzungen
hindurch in den Nachkriegsjahrzehnten einigermaßen maßvoll, so
scheint im Zeitalter der Globalisierung und der ungebremsten
neoliberalten Marktwirtschaft das hemmungslose „Enrichissez vous“
(„Bereichert euch“) zu gelten. Die sich selbst so definierenden
„Eliten“ bereichern sich auch steuerlich und mithilfe eines
Staates, der längst zum verlängerten Arm dieser Eliten geworden zu
sein scheint. Es werden Bürgersprechstunden und Scheindialoge
veranstaltet, die gerade diesen Schein produzieren, der vergangene
Beschwichtigungsstrukturen ersetzen soll. Der Abstand zwischen Arm
und Reich hat sich über viele Jahre hinweg gigantisch vergrößert
und soll jetzt mit ein paar kleinen statistischen Zahlen
beschwichtigt werden, nach dem Motto „Schaut her, es ist ja gar
nicht so….“. Es bestimmen zunehmend selbsterklärte „Eliten“
die öffentliche Diskussion, die ausschließlich durch ihren
wirtschaftlichen Erfolg (anders ausgedrückt: ihr Geld) legitimiert
sind. Die Linke scheint die Macht des einzig demokratisch
legitimierten Kraft hochzuhalten, nämlich des Staates. Doch es
scheint so, als sei eben dieser Staat auf nahezu allen Ebenen
korrumpiert. Das scheint die Pointe zu sein. Was tun also? Ob das
Verhalten der Gelbwesten so verwerflich ist, wie uns das gewisse
staatlich bestellten Medien klarmachen wollen?
Montag, 10. Dezember 2018
Sonntag, 9. Dezember 2018
Sport im Kopf
Es wird wohl immer krasser,
das aber schleichend, so dass niemand etwas davon zu merken scheint:
Wintersportler sind inzwischen gehende Litfasssäulen, Werbeflächen
und drängen sich einem bei jeder Sportübertragung auf. Der Trick
ist, das Sportler auf Sponsorengelder wie diese angewiesen sind, dass
sie auf subtile Weise gezwungen sind, sich so zu verhalten und sich als "Werbeträger" zu "verkaufen". Dass auch
ihre jeweiligen Verbände davon weitgehend abhängig sind. Der Trick
ist auch, dass diese Sportler seit früher Kindheit auf Werbe-Clips
geprägt sind, und dazu neigen, deren Botschaften zu glauben. Der
Trick ist auch, dass alles, was Werbung betrifft, in den Bereich des
„Normalen“ übergegangen ist und als solches akzeptiert wird.
Doch was macht diese Werbeindustrie anderes, als „Fake News“ und
die Wonnen einer längst vergangenen Wachstumsgesellschaft zu
verbreiten? Müssen wir vielleicht neu darüber nachdenken, was wir
wirklich brauchen aus dieser Konsumindustrie und was nicht? Gilt es
gerade, diesen Werbebotschaften, die sich doch aus tausend Gründen
längst ad absurdum geführt haben, zu misstrauen? Der Trick ist
auch, dass die Werbung immer noch zu funktionieren scheint, dass sie
gewisse Produkte in unserem Bewusstsein zu verankern scheint, dass
diese „Produkte“ längst zu Statussymbolen geworden sind,
mithilfe deren man sich von anderen absetzt und Identität gewinnt.
Samstag, 8. Dezember 2018
Freitag, 7. Dezember 2018
Altersarbeitslosigkeit
Was eigentlich ist mit der Arbeitslosigkeit älterer Menschen, sagen wir mal Menschen ab 50 Jahre? Ob es von diesen Leuten einen verdeckten, kaum in den gängigen Statistiken auftauchenden Anteil gibt? Merkwürdigerweise wird diese "Zielgruppe" kaum öffentlich diskutiert. Sie soll wohl in aller Ruhe verrecken...... Andererseits wird doch immer beklagt, dass die "Bevölkerung" immer älter werden wird? Gleichzeitig wird das Rentenalter herauf gesetzt.... wo sind denn die Arbeitsstellen für die 50+-Bevölkerung? Was soll der machen, der nicht viel Geld fürs Alter hat aufsparen können? Wäre dies unter den obwaltenden Bedingungen überhaupt möglich? Etwa mit einem Blackrock-Sparplan? Ob einem das von einer maßgeblichen Person nahe gelegt werden sollte?
Donnerstag, 6. Dezember 2018
Die Mächtigen des Tages
Ich schreibe ja wohl selten über die sogenannte "Tagespolitik". Heute hat es mich nach der Lektüre der Zeitungen dann doch gereizt. Und so mache ich eine Ausnahme: Die Chefs der Länder
(Ministerpräsidenten) haben offenbar eine Grundgesetzänderung zugunsten der
Bildungspolitik des Bundes verworfen: richtig so! (das Grundgesetz
ist ja nicht irgendein Papier, das aus der Feder der derzeit
Mächtigen stammen könnte, vielleicht kann man die genügende
finanzielle Austattung der Schulen und der Bildungspolitik auch auf
eine andere Art hinkriegen, es scheint da institutionelle Wege zu
geben). Allein, ich habe die Befürchtung, dass die Bildung und ihre
finanzielle Ausstattung dabei unter die Räder gerät, d.h., dass
nichts geschieht - und das auch noch mit einer gewichtigen Ausrede. Dass alles wie bisher
weiter geht.
Die Kandidaten um den
Parteivorsitz der CDU sondern die üblichen Phrasen ab
(Steuersenkungen, „kleiner Mann“ usw.), die sie mit teils
obskuren Vorschlägen zur Migrationspolitik garnieren, - überhaupt
scheint es nur darum zu gehen, wer der AfD am besten wieder Wähler
abluchsen könnte (auch hier richtet man sich auf kleinkarierte Weise
nach einem Mitbewerber...) und keineswegs um die Qualitäten der
Bewerber,,,,, Außerdem: es verlautete doch in der Vergangenheit,
dass es eine ganze Reihe von weniger prominenten Mitbewerbern geben
würde. Wo sind die geblieben? Haben sich bei der Kandidatenrunde in
den Landesverbänden nicht vorgestellt? Ob sich hier wieder einmal
ein Establishment durchgesetzt hat und dabei alle Mittel einsetzt
(nicht nur die AfD hat Parteispendenskandal, in der Vergangenheit
haben sich auch die „etablierten“ Parteien auf diesem Gebiet sehr
profiliert und so manche Fragen offen gelassen....).
Es kommt mir so vor, als
würde bei den „gelben Westen“ in Frankreich nicht gegen
ökologische Gesetze, sondern gegen die gnadenlose Besteuerung
überhaupt protestiert, die die in Paris sitzende „Elite“
rücksichtslos protegiert und jetzt ihr Gewissen beruhigen wollte, indem
sie ökologische Steuern erheben wollte. Mir scheint,k dass die
„gelben Westen“ einen Protest gegen die sich stark abschottende
Klassengesellschaft in Frankreich artikulieren will, die sich meist
aus Absolventen der ENA (Ecole Nationale) rekrutiert und dabei
zunehmend ein Gebaren an den Tag legt, dass dem einer Marie Antoniette im
Jahr 1789 (Französische Revolution) nicht unähnlich ist.
Mittwoch, 5. Dezember 2018
Stadt - Land
In Frankreich sind die
„Gelbwesten“ jetzt auch in Paris unterwegs, nachdem sie
ursprünglich von der sogenannten Provinz ausgegangen waren und sich
Steuererhöhungen nicht mehr gefallen lassen wollten. Es wird nun so
bei uns so verkauft, als seien sie besonders mit ökologischen
Steuererhöhungen oder Klimasteuern nicht einverstanden und würden
nun stänkern und stinkern. Doch es scheint wohl eher so, dass sie
mit der gesamten Steuerbelastung nicht einverstanden sind und die
ökologischen Steuern nur ein letztes Glied in einer Kette von
Umverteilungsmaßnahmen von unten nach oben sind. Wer dagegen auf die
Straße geht, hat meine Sympathie. Sicher, Paris ist die Metropole,
von der in einem zentralistisch geordneten Staat alle abhängig
sind. Doch wie sieht es in unserer ach so föderalistisch
organisierten Wirklichkeit aus? Die Verkehrsstruktur ist inzwischen
auf dem Lande eine völlig andere als die in der Stadt. So
sympathisch einem das Fahrrad vorkommen mag: auf dem Land ist es
nicht das Verkehrsmittel der Wahl, insbesondere dann nicht, wenn es
regnet wie zum Beispiel jetzt. Es ist doch so: Ganze Gegenden und
Regionen werden abgehängt, Krankenhäuser, Banken, Gerichte,
Arztstandorte werden geschlossen, Verwaltungseinheiten
„rationalisiert“ und neu organisiert zugunsten „großer
Einheiten“. Es scheint dass dabei der Staat die heftigsten
Rationalisierungskampagnen durchsetzt. . Wirtschaft macht Profit, wie
vom System vorgesehen und politisch gewollt. Behörden geben sich
arrogant, fahren Doktortitel und Professoren auf, sie verfügen,
beschließen, setzen durch, entscheiden einsame Beschlüsse, schieben
Sachzwänge vor, sehen die Verantwortung bei anderen, verschanzen
sich hinter juristischen Phrasen, die niemand versteht. Die
Infrastruktur gewisser (vor allem ländlicher) Gebiete verfällt aber
während dieser Zeit regelrecht,....
Ministerpräsidenten
und politische Entscheidungsträger fahren mit riesigem Gefolge, mit
Referenten, Sprecher, Polizei und Sicherheitsleuten von ihren urbanen
Burgen in den Hauptstädten aus in Kolonnen riesiger Limousinen vor
und vorbei und an allem und jedem vorüber, sie machen Termine zu
Gesprächen aus, sie versprechen finanzielle Leistungen, Versprechungen, die sie
sodann nicht einzuhalten pflegen. Sie blocken ab, beschwichtigen,
wiegeln ab, nutzen die Lage (aus), versuchen, Stimmen zu gewinnen,
Bürgerinitiativen zu beschwichtigen, demonstrieren Bürgernähe und
„Stallgeruch“, sind bei „Events“ dabei, lassen sich
Unterschriftenlisten unterbreiten oder vorlegen, sie schütteln
Hände, lassen sich erklären, hören zu, „fischen ab“. Fahren
wieder ab in Richtung ihrer Festungen, die sie in ihrer
Mächtigenblase vor allem Berlin und der nächsthöheren
Hierarchiestufe zu erklären haben… aber kaum Bürgern, schon gar
nicht denjenigen auf dem Lande. Örtliche Vertreter der Parteien
führen Gespräche, machen sich gemein, geben sich demokratisch und
volksnah und - können dann offenbar doch nichts tun. Die
Durchlässigkeit von Informationen von unten nach oben ist halt nicht
ganz gewährleistet. Die Strukturen der scheinbaren
„Alternativlosigkeit“ und der Sachzwänge sind scheinbar stärker.
Ob sie ausreichen, riesige Funklöcher rechtzufertigen?
Es
herrscht Ignoranz und
Arroganz der Macht, auch wenn sie scheinbar nur auf Zeit verliehen
ist, waltet und breitet sich aus, sie tötet ab, produziert Wut und
Resignation.Abstände zwischen Lebenswelten werden größer. Anliegen
werden zeredet in Gesprächen mit Nach- und Untergeordneten, mit
lakaienhaft funktionierenden Untergeben des Apparats, der in sich
aufgesaugt hat, sie verpuffen, prallen an staatlich wohlbestallter
und pensionsgestützter Ignoranz ab. Die Verbindung der
Kommunalvertreter oder Kommunalpolitiker „nach oben“ scheint
nicht sehr von Einfluss geprägt zu sein. Vertreter von
Bürgerinitiativen und Begehren der „Zivilgesellschaft“ sind
hilflos. Mitglieder einer rechtsgerichteten Protestpartei nutzen die
Lage der Unzufriedenheit aus, geben sich volksnah, nutzen die Lage
mit allerlei populistischen Methoden, sind dabei, sind anwesend,
wenn sich etwas regt und tut. Sie saugen ein Potential der
Unzufriedenheit auf, sie absorbieren Stimmungen und nutzen sie aus.
Sie setzen sich scheinbar
für lokale und
regionale Belange ein, sie sind bei Protestversammlungen gegen
Schließungen und Verödungen der Infrastruktur dabei, sie sind dabei
beim „Begehren“, sie scheinen sich für direkte Demokratie
einzusetzen und werben für ihre Partei, in
der sich Großstädter,
Politiker und Regierungsbeamte flott und unverschämt bereichern.
Diese
Gruppe formuliert
gerne in
Reden mit steilen Thesen, wie sie die Lage einschätzen. Sie wiegeln
auf und zentrieren den Protest, sie geben ihm Ausdruck, sie geben
sich lebensnah heimatverbunden und gießen daraus volkstümliche
Reden. So werden langsam Prozentzahlen, Einfluss und Macht daraus.
Dienstag, 4. Dezember 2018
Populismus (7)
Populisten kritisieren die
bestehenden Verhältnisse hart, behaupten aber, dass nur sie es
seien, die die schweigende Mehrheit und das wahre Volk vertreten
würden. Alle anderen Wettbewerber um die Macht seien korrupt, die
arbeiteten nicht für das Volk, sondern nur für sich selbst. Dass sie
dabei auf gewisse reale Gegebenheiten zurück greifen, um sie für
sich selbst nutzbar zu machen, dass sie kritische Ansatzpunkte für
sich selbst und fragwürdige Ziele zu nutzen versuchen, sollte der
politische Betrachter aus dem „wahren Volk“ dann schon verstehen.
Dass sie ein politisches Spiel um die Macht spielen, das oft genug
etwas vortäuscht, was am Ende gegen den Vertreter des „wahren
Volkes“ gerichtet sein könnte: auch das sollte der geneigte
Betrachter verstehen und nicht vereinfachenden Parolen auf den Leim
gehen. Sie (die Populisten) sind gegen die Eliten gerichtet (wofür es genügend
Anlass gibt!) und sie sind gegen Meinungsvielfalt, die gerne auch mal
als „nihilistisch“ gegeiselt wird. Meinungsvielfalt, wozu? Sie
(und nur sie!) vertreten doch „das Volk“! Parallelen zu gewissen
linken Theorien und marxistisch-leninistischen Kadergedanken sind da
nicht ganz zufällig. Wozu das führen kann, war auch unter diesem Aspekt zu erleben. Totalitär in ihrer ganzen Brutalität sind
jedenfalls die Auswirkungen dieses Populismus. Populismus hat etwas, wie etwa Popmusik, mit dem Wort Populos, d.h. Volk, zu tun. Wer nicht meiner Meinung
ist, so die unausgesprochene Meinung dahinter, vertritt nicht das
Volk. Der völkische Gedanke dominiert. Derzeit ist das in vielfacher Variation zu besichtigen.....
Montag, 3. Dezember 2018
Müll, Plastik im Meer
Es kommt einfach nix bei mir
unten an!. Die Nachrichten berichten von einem erschreckenden
Plastikberg, die Politik verbreitet dazu eindämmende Maßnahmen –
und ich weiß kaum noch, wie ich das viele Plastik „entsorgen“
soll. Sämtliche Eimer, ob grau, gelb oder braun quellen über. Es ist eine Flut, der man sich
kaum mehr erwehren kann. Alles scheint mindestens dreimal in Plastik
bzw. Kunststoff eingepackt sein zu müssen. Es wird verbreitet, dass
bestimmte Leute massiv daran verdienen würden un d dass dies Plastik
aus hygienischen Gründen nicht notwendig sei. Dies steht ganz im
Gegensatz zu diesen vielen Talkshowrunden, die durch den Äther
laufen und bei denen „Experten“ (die meist von der Industrie
geschmiert scheinen) dies belieben zu verbreiten. Aber mal konkret:
wie kann das weniger werden, es erscheint doch trotz allem nicht
nötig? Ob hier mal wieder die „Wohlstandsgesellschaft“
übertrieben hat? Ob sie keine Grenzen kennt, ob die Nachrichten von
den vermüllten Meeren und dem vielen Plastik, dass sich bereits in
uns zu befinden scheint, nicht zu einem Umdenken anregt? Die Politik (auch die amtlich bestellte auf den vielen Klimakonferenzen!) schiebt ihre Deadlines immer weiter hinaus und mahnt langfristige
Untersuchungen an, die ihr dann zumeist als Alibi zur Passivität eignen
scheinen. Sie wollte erst bis 2020, jetzt bis 2030, tut nichts, setzt
keine Rahmenbedingungen, fühlt sich dabei sicher, erwägt scheinbare wirtschaftliche Interessen …….und man selbst fühlt sich machtlos.
Ob so etwas eine Werbung für die Parlamentarische Demokratie im
Gegensatz zu einem populistischen Nationalismus ist?
Sonntag, 2. Dezember 2018
An eine Sängerin (Lyrik, Mörike)
An
eine Sängerin (Eduard Mörike, 1804-1875)
Soll
auf der Jungfrau Mund die begeisterte Rede verpönt sein,
Ist
euch des tiefern Gefühls volles Bekenntnis versagt:
O,
wie preis ich die Sängerin drum, die, unter der Muse
Schutz,
mir den lieblichen Grund ihres Gemütes enthüllt!
Niemand
ärgert sich mehr, ja entzückt steht selbst der Philister,
Fühlt,
in des Schönen Gestalt, ewige Mächte sich nah.
Samstag, 1. Dezember 2018
Freitag, 30. November 2018
Donnerstag, 29. November 2018
Achtsamkeit als Strategie
Der Begriff „Achtsamkeit“
ist ja noch immer in aller Munde und nimmt teilweise so viele
berechtigte Anliegen auf. Doch er scheint auch seine Schattenseiten
zu haben. So scheint immer klarer zu werden, dass
„Achtsamkeit“ jetzt selbst als Technik zur Steigerung von
Leistung eingesetzt wird. Und dies, obwohl die Überwindung dieser
Steigerungsidiologie doch eines ihrer Ziele sein könnte. So wird
mancherorts empfohlen, dass Menschen versuchen sollten, 20 Minuten
Meditation und innere Sammlung zu praktizieren, damit sie danach umso
erfolgreicher, umso schneller, umso fitter, innovativer, gesünder
sein könnten. Das heißt „Achtsamkeit“ wird als Moment in
einer Wachstumslogik eingesetzt, mit einer Steigerungslogik, die das
Problem erst recht verursacht. Weil die Achtsamkeitsbewegung schon
die Tendenz hat zu sagen: Wenn du nur achtsam genug bist, wenn du nur
achtsam genug mit dir und anderen bist, den Dingen und der Welt
umgehst, dann ist alles in Ordnung und du bist bei dir selbst. Die
Frage nach einem Verhältnis zur Welt wird ausschließlich als
Persönlichkeitseigenschaft verstanden. Individualisierung.
Neoliberalismus. Jeder ist für sich und ein gelingendes Leben selbst
verantwortlich. Man sieht ja
auch, dass „Achtsamkeit“ etwas ist, was oft von Managern oder von
erfolgreichen Eliten gesucht und praktiziert wird. Die dann sagen
können, sie hätten Skrupel und Schwierigkeiten gehabt, Menschen zu
entlassen und „Kosten zu reduzieren“. Seitdem sie aber
Achtsamkeit praktizierten, falle es ihnen viel leichter, so
rücksichtslos und gierig vorzugehen. Unsere Gesellschaft ist
raffiniert: sofort wurde eine Funktionalisierung der
Achtsamkeitslogik eingeübt. „ Der Fetisch Erfolg“ steht über
allem anderen.
Mittwoch, 28. November 2018
Wer macht mit? Spiel um Klimawandel
Ich habe den Fim „Little
Yellow Boots“ gesehen und war beeindruckt. Daraus habe ich die
Inhalte, die ich jetzt meinen Zetteln entlang hier anführe: Am
Anfang bekommen alle 6 Teilnehmer eines Versuchs der „experimentellen
Ökonomie“ 40 Euro. In jeder der zehn Runden müssen die Teilnehmer
nichts, 2 oder 4 Euro einsetzen. Wenn die Gruppe gemeinsam dann unter
dem Motto „Rettet das Klima“ 120 Euro gesammelt hat, ist es ihr
gelungen, das Klima entscheidend zu beeinflussen. Das, was sie nicht
investiert haben, können sie behalten. Wenn alle das beherzigen, hat
jeder Einzelne 20 Euro verdient. Wenn das nicht erreicht wird,
verlieren sie mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 % ihr übriges
Geld. Eine vernünftige Strategie wäre es, 20 Euro zu investieren.
Aber wer tut das? Man kann darauf spekulieren, dass es in der
Versuchsgruppe ein paar Altruisten gibt. Wenn man selbst also nur 10
Euro investiert, jemand anderes aber 30 Euro, dann schafft es die
Gruppe. Man hat dann 30 Euro verdient. Der andere halt nur zehn Euro.
Genau das machen die Probanten: sie investieren weniger als die
anderen. Je weniger sie, gemessen an den anderen, investieren, desto
mehr bekommen sie heraus. Ungefähr die Hälfte der Versuchsgruppen
schafft das Ziel, obwohl alle motiviert sind, es als Gruppe zu
schaffen. Aber es gibt einen Konflikt zwischen den Interessen des
Einzelnen und denen der Gruppe. Alle möchten, dass die Gruppe es
schafft. Gleichzeitig wollen sie ihren gerechten Anteil investieren,
damit sie mehr verdienen als die anderen. Am Ende heulen alle und
fragen sich: wie konnten wir so dumm sein? Wir hätten es schaffen
können. Warum haben nicht alle ihren Anteil investiert? Warum
machen sich die Menschen nicht mehr Sorgen wegen dem Klimawandel?
Alle Menschen auf der Erde müssen dazu beitragen, das Klimaziel zu
erreichen und beispielsweise ihren CO2-Verbrauch reduzieren. Ob die
Menschen bereit und in der Lage sind, mitzumachen?
Dienstag, 27. November 2018
Montag, 26. November 2018
Germanische Opferrituale
Quellen und Moore galten
den Germanen als Zugänge zu den unterirdischen Mächten und
Übergänge zwischen den Welten. Und das bis ins 5. Jahrhundert nach
(!) Chr. Geb. Den Göttern wurde dabei der kostbarste Besitz
geopfert. Dabei gab es Rituale und Prozessionen, von denen wir heute
nur Ahnungen haben. Mit ihren Gaben bedankten sich die
prähistoriscen Menschen bei ihren Göttern, die an einigen Orten
sogar Gestalt annehmen konnten. Sie standen dabei etwa als
Fruchtbarkeitsgottheiten in Form von seltsame Skulpturen meist in der Nähe
eines Opferplatzes. Es scheint mit großer Sicherheit so, dass ihnen
auch Menschen geopfert wurden. Bisher wurden in Europa etwa 1000
Moorleichen gefunden, perfekt erhalten im sauerstoffarmen Milieu.
Diese Körper weisen manchmal Mehrfachtötungen auf, die unweigerlich
an Opferrituale erinnern.
Sonntag, 25. November 2018
Blau herstellen
Im Altertum verfolgen vor
allem die Ägypter den Traum vom Blau auf Erden. Sie beschaffen
Lapislazuli, den Stein der Pharaonen. Er soll den speziellen
Farbstoff hergeben, mit dem man malen kann. Doch zerkleinert man
Lapislazuli zu Pigment, etwa mit einem Mörser, bleibt nur ein graues
Pulver. Was haben die Ägypter wohl gemacht, um ihr typisches
„Ägyptisch-Blau“ herzustellen? Es scheint so, als habe das
Metall Kupfer dabei eine große Rolle gespielt. Kupfererde wurde
geschmolzen und ein Metall daraus gewonnen. Eine Art „Abfallprodukt“
war dabei die bei diesem Prozess entstehende Schlacke. Es kommt dabei
vor, dass diese Schlacken blau anlaufen. Das mag schließlich unter
gewissen Bedingungen zum Rezept des typischen „Ägyptisch-Blau“
geführt haben, das als Kupferoxid-Malfarbe für Glas und Glasuren
taugt. Das Blau des Himmels sollte somit die Götter preisen. Doch
die Ägypter sind nicht die einzigen, die dem Blau auf diese Weise
nachjagen. Die Reiche des Altertums erfinden jeweils ihr eigenes
Blau. "Smalte" ist ein Farbstoff, der zum Blau in Mesopotamien führt.
Dann wurde "Han-Blau" im frühen China aus Barium erzeugt. Im frühen
Mittelalter wächst die Sehnsucht der Menschen, Blau in ihr Leben zu integrieren. Es war dies ein mystisches Blau von einem mystischen Ort. Bis
heute hält diese Faszination an. Laut Umfrage ist Blau die
Lieblingsfarbe der meisten Menschen in der Welt. Wir verbinden mit
ihr vor allem Vertrauen und Treue. Nicht umsonst hat auch
hierzulande eine ganze Reihe von Markenartiklern, bei denen es vor
allem um Vertrauen geht, Blau zu ihrer Farbe gemacht.
Samstag, 24. November 2018
Freitag, 23. November 2018
Donnerstag, 22. November 2018
Sun über mir
Ich lese, dass die öffentlichen Gelder, die an die Deutsche Umwelthilfe gehen, "geprüft" werden sollen. Was das heißt, scheint mir klar: noch läuft die wohl wirksamste Disziplinierung über das Geld. Das Portemanaie ist die Stelle, an der jeder Einzelne zu packen ist. Die Mächtigen machen vielfach Gebrauch davon und haben dabei offensichtlich nicht immer das sogenannte "Gemeinwohl" im Sinne. Fast scheint es mir als habe der Populismus a la Trump hier seine ersten Auswirkungen gehabt, habe sich in die Denke der Mächtigen geschlichen. Ob sie tatsächlich glauben, mit solchen Maßnahmen etwas erreichen zu können? Mit der Beschneidung der Rechte einer Zivilgesellschaft? Dies uralte Ding, dass der Überbringer von Nachrichten dafür an den Pranger gestellt werden soll? Ob aber die "Deutsche Umwelthilfe" bloß Überbringer schlechter Nachrichten ist? Angesichts gewisser Gebaren dieses "Vereins" erscheinen mir da Zweifel angebracht.....
Mittwoch, 21. November 2018
Entwicklung und Zusammenarbeit (2)
Wie war das nochmal mit
dem Kolonialismus? Noch bis heute herrscht dieses Denken vor:
Einschlägige Museen zu besuchen kann hier Aufschluss verschaffen. Es
galt halt n der Vergangenheit, neue Länder zu erschließen und zu
expandieren. Die Entstehung der Kolonien ist von Anfang an vom
Herrschaftsanspruch der Kolonialmächte bestimmt. Lange galt die
angebliche Überlegenheit der weißen Rasse als naturgegeben und
diente zur Legitimation. Den „kulturell zurück gebliebenen
Völkern“ sollte nämlich die Zivilisation gebracht werden. Sie
zwingen der jeweiligen Bevölkerung ihre eigenen Gesetze, ihre
Sprache und ihren Glauben auf und unterwerfen sie damit einer für
sie fremden Kultur. Den Kolonialisten geht es in erster Linie um
politische, militärische und ökonomische Macht. Die einheimische
Bevölkerung wird gezwungen, Abgaben an die Kolonialherren zu
leisten. Viele treibt diese Steuer in den wirtschaftlichen Ruin. Wer
sich aber widersetzt, wird bestraft, getötet oder zu Zwangsarbeit
verdammt. Auch Menschen werden zur Ware. Der Sklavenhandel kommt von
Afrika aus so richtig in Schwung und bringt den Europäern viel
Profit. In Ketten werden die Afrikaner auf die Sklavenschiffe
gebracht. Die Gier der Europäer wächst. Überall auf der Welt
entstehen Kolonien. Ins zwanzigste Jahrhundert hinein umfasst diese
Bewegung fast den gesamten Erdball. Im großen Stil beuten die
Kolonialisten nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die Rohstoffe
aus. Für den optimalen Profit werden bestehende Grenzen missachtet
und neue willkürlich gezogen. Die Produktion richten die
Kolonialherren oft auf landwirtschaftliche Erzeugnisse aus. Das
Nord-Süd-Gefälle, das bis heute besteht, wächst unaufhörlich. Im
reichen Norden häufen die Nationen immer größere Reichtümer an und bauen dabei auf die Strukturen, die sie im Kolonialismus herausgebildet hatten.
Im Süden hingegen gibt es immer mehr Armut. Das geht womöglich bis
heute so, denn viele dieser formal unabhängigen Staaten sind
wirtschaftlich noch von ihren ehemaligen Kolonialherren abhängig.
Rücksichtslose Ausbeutung dieser Länder scheint auch im Verbund der
EU noch angesagt.
Dienstag, 20. November 2018
Entwicklung und Zusammenarbeit (1)
Wie soll man eigentlich sagen, wie soll man es nennen?
Entwicklungshilfe, wirtschaftliche Zusammenarbeit oder was?
Funktioniert hat ja alles relativ wenig..... Ziel 1 %? Wären damit
die Probleme gelöst? Es könnte ja auch um Strukturen gehen in der
wirtschaftlichen Zusammenarbeit, z.b. die Förderung des Großen
zuungunsten des Kleinen usw. Im Zusammenhang der politischen
Bestrebungen lautet jetzt der dauernd als Mantra gepredigte Slogan:
„Bekämpfung der Fluchtursachen“. Die Pointe: die
Industriestaaten haben durch ihre Politik genau jene Verhältnisse
herbei geführt, die sie jetzt vorgeben, bekämpfen zu wollen.
Ungerechte Handelsbeziehungen mit den meisten Ländern Afrikas sollen
dabei aber keine Rolle spielen. Zum Beispiel schützt die EU ihre
Märkte mit hohen Zöllen. Wirtschaftliche Partnerschaftsabkommen
sorgen derzeit dafür, dass die Afrikaner ihre Märkte für die Waren
der EU öffnen. Besonders die subventionierten Überschussprodukte
können auf diese Weise noch besser als zuvor auf afrikanische Märkte
gebracht werden, - mit den bekannten Folgen. Nachhaltigkeit? Null.
China hingegen, das wohl auch nicht gerade die Wohltäter der
Entwicklungspolitik repräsentiert, will einigermaßen geradlienig
den Austausch von Infrastrukturprojekten und Rohstoffen, wobei es
einigermaßen erfolgreich zu sein scheint. Was „einigermaßen
geradlienig“ heißt? China investiert mit (was oft kritisiert
wird!) eigenen Arbeitskräften (!) gezielt in Infrastrukturprojekte
und lässt sein Geld nicht in undurchsichtigen Kanälen versickern,
wie das bei Europa oft der Fall zu sein scheint. Chinas
wirtschaftliches Interesse ist klar definiert. Auch eine Form der
Ausbeutung. Kolonialistisches Denken. Übrigens auch in Europa unter
einer demokratisch-liberalen Fassade auch sehr verbreitet. Die eigene
Kolonialgeschichte wurde kaum aufgearbeitet.
Montag, 19. November 2018
Sonntag, 18. November 2018
Grenzwerte
Fast kommt mir es wie ein
Deja-Vu-Erlebnis vor, das ich glaube im medizinischen Zusammenhang
schon erlebt zu haben. Bei Bedarf (und gewisse Industrien haben immer
Bedarf an mehr Profit) werden Grenzwerte einfach herauf- oder
herabgesetzt. So schaffe ich mir im Falle von Patienten auf einen
Schlag eine neue Zielgruppe, der ich dann Probleme einreden kann,
was natürlich mit Medikamenten bekämpft werden kann, die meinen
Profit steigern. Ein ähnliches Spiel scheint in der abgelaufenen
Woche die bundesdeutsche Kanzlerin zu spielen, wenn sie vorschlägt,
die Toleranzen bei Abgaswerten so zu verändern, dass richterliche
Fahrverbote in Zukunft schwerer fallen. "Wir glauben, dass in der Regel Fahrverbote nicht verhältnismäßig sind, wenn es sich um Grenzwertüberschreitungen von geringerem Umfang, also bis zu 50 Mikrogramm pro Kubikmeter handelt und wir wollen jetzt das Bundesemissionsschutzgesetz ändern...." Einfach Grenzwerte oder Toleranzen verändern
– fertig! Problem beseitigt. Flankiert werden solche Überlegungen
in den Medien, wenn darüber nachgedacht wird, ob diese Grenzwerte
überhaupt sinnvoll seien und ob nicht der Messstandort so verändert
werden könnte, dass Messwerte weitaus günstiger ausfallen würden.
Gesetz ändern: fertig! Und überhaupt: "in Paris sind die Messstandorte....usw." So die einfache und fast schon populistische Überlegung. Nahe zu ein Glück bedeutet es, dass nicht nur in diesem Falle die Europäische Union noch ein Wörtchen mitsprechen würde und der ganze Vorgang ohnehin juristisch fragwürdig erscheint. Auch im Bundesverkehrsministerium erscheinen
solche Überlegungen hoffähig zu sein. Das alles darf doch nicht
wahr sein! Ob es im Ganzen um Gesundheit von Bürgern geht, erscheint
in diesem Zusammenhang nur noch nebensächlich. Ob so etwas die
Glaubwürdigkeit von Politik stützt? Ob Taschenspielertricks
Probleme lösen können?
Samstag, 17. November 2018
Rote Wellen
Eine bestimmte Zeit lang
war ich wieder mal gezwungen, auf den Straßen unterwegs zu sein. Und
ich war schockiert: Dauernd geriet ich in eine „rote Welle“, die
Ampel schien grundsätzlich auf Rot zu schalten wenn ich kam. Das
fing schon am ersten Tag nach der bisher letzten Verlautbarung des
Weltklimarats an. Es wurde darin heftig an Behörden appelliert, doch
für einen intelligenten Verkehrsfluss zu sorgen, per Leitsystem die
Haltezeiten, für die jeweils abgebremst und beschleunigt werden
muss, zu verkürzen. Was ist? Alles wie gehabt, „business as
usual“.Von Politikerseite kam jüngst von einer sich als besonders
sozial gerierenden Partei ein Vorschlag, doch eine CO2-Steuer zu
erheben. Ja klar, Geld einnehmen und Steuern erheben, darin ist
dieser Staat groß. Wobei jetzt schon nicht mehr klar ist, für wen
und was die jeweils jetzt schon erhobenen Steueranteile verwendet
werden. Ich höre von „Ökosteuer“ usw......dabei hat die
Verwirrung doch System, fließt doch jegliche Steuer in ein
gemeinsames Säckel, das keine Spezial- oder Sonderverwendungen
zulässt. Solche Überlegungen nimmt man von der Seite wahr, doch
tatsächliche Bemühung scheint nicht geboten zu sein. Fehlanzeige.
Dabei erscheint mir auch und gerade psychologisch dadurch das völlig
falsche Signal gesetzt zu werden. Die Vorstellung, alles ginge
einfach so weiter wie bisher, ist gleich mehrfach falsch. Wenn wir
uns nicht regen und etwas tun, wird uns die Natur dazu zwingen, -
unter schlimmsten Bedingungen!
Freitag, 16. November 2018
Künstliche Intelligenz (9)
Um noch einmal daran zu
erinnern, wie so etwas wie „Künstliche Intelligenz“ (KI) in Gang
kommen könnte: Es scheint so, als ob erst in großem Stil Daten
gesammelt würden, in denen mithilfe menschlicher „Experten“ dann
ein Muster erkannt werden solle. Das ergibt dann einen der viel
zitierten Algorithmen, mithilfe derer und mit dem Einbau in Prozesse
so etwas wie KI funktioniert. Schon heute nutzen Assistentensysteme
wie Siri, Alexa oder Cortana solche Algorithmen, in unseren Alltag
haben sie sich offenbar auch schon per Amazon und andere
Verkaufssysteme, aber auch in Bankensystemen und einzelne
Produktionsketten in Fabriken geschlichen. Besonders in Japan
scheinen sogenannte Pflegeroboter immer mehr das Mittel der Wahl zu
sein. Es erhebt sich alsdann sehr schnell die Frage: wer ist in der
Lage, solche Systeme zu nutzen? Es scheint so, dass dies derzeit nur
die „Nutzer“ in den entwickelten Industriestaaten sind. Ob die
vormals wegen Lohndumping nach Asien ausgelagerten Arbeitsplätze
unter solchen Verhältnissen wieder in die Industrieländer zurück
kehren könnten? Ob sich KI unter Umständen selbständig macht und
dem Menschen in seiner bisher bekannten Form enorme Konkurrenz machen
könnte, indem sie nämlich auf gewissen Gebieten sehr viel
effizienter als dieser Mensch ist? Ob der „Geist aus der Maschine“,
den auch Hollywood in unzähligen Streifen beschworen hat, doch noch
Wirklichkeit wird, indem er den Menschen unterwirft?
Donnerstag, 15. November 2018
Digitaloffensive
Digitaloffensive der
Regierung. Zweitägige
Klausurtagung samt Presse- und Absichtserklärungen. Noch
sind nicht mal alle Funklöcher geschlossen, da scheint Deutschlands
Regierung zur Digitaloffensive zu blasen. Deutschland solle bei der
KI (Künstlichen Intelligenz) ganz vorne sein, so wird die Kanzlerin
zitiert. Dabei soll
Deutschland einen enormen Nachholbedarf haben und in der Reihenfolge
der Länder, was Digitalisierung angeht, weit hinten liegen. Länder
wie China scheinen auf diesem Gebiet sowieso schon längst enteilt zu
sein. Man
wolle auch
der Macht von Digitalkonzernen wie Facebook, Google und anderen etwas
entgegensetzen, was eine für Europa einheitliche Steuer bedeuten
könnte, so wird
kolportiert.
Haha. Schon werden
erste Gegenstimmen aus dem Kabinett laut. Der Vizekanzler, Finanzklemmer und
Spezialdemokrat Olaf Scholz scheint dabei besonders heraus zu ragen.
Er fürchtet, so wird kolportiert, „Nachteile für die Wirtschaft“. Überhaupt kommt
es einem so vor, als sei dies wieder einmal eine der typischen
PR-Aktionen der Bundesregierung, der keinerlei Taten folgen und die
vor allem eine gewisse öffentliche Wirkung zeitigen sollen. Davon
gab es ja schon manche. Es werden wichtige Gesichter gemacht,
Milliardenbeträge genannt und dann – nichts. Ach,
und – ja: In der Verwaltung soll das, was jetzt eine Flut von
Formularen und Beantragungen bedeutet, in Zukunft durch digitale
Prozesse ersetzt werden.
Mal sehen. Fest
steht: in der Vergangenheit wurde alles konsequent verpennt,
verschlafen. Jetzt soll wohl in einem Hauruckverfahren ohne jede
Beteiligung der Bürger, die sogenannte Digitalisierung von oben herab durchgepeitscht werden. Was Digitalisierung alles bedeuten könnte, wird nicht diskutiert und scheint scheint "alternativlos". Ob das so recht demokratisch riecht?
Mittwoch, 14. November 2018
Reflektionen über Wachstum
Ich war die vergangene
Zeit viel auf Autobahnen und im Verkehr allgemein unterwegs. Es gab
den Sonderbericht des Weltklimarats, es gab Gerüchte um die
Einführung einer CO2-Steuer. Ich war jeden Tag unterwegs, blickte in
diese oder jene Realität: Folgen waren nirgendwo sichtbar. Alles
ging einfach so weiter. SUVs drückten und drängten, soffen Diesel
und überholten. Ich geriet in viele „rote Wellen“, was bedeutet,
dass ich gezwungen war, an nahezu jeder Ampel anzuhalten und auf ein
Signal zu achten, was mich sodann konsequent versuchte, mich in eine
Abzockfalle zu locken. Das alte Spiel. Der Staat präsentiert sich
seinen Bürgern als der schlimmste aller Konzerne, weil er glaubt,
auf vielen Bereichen ein Monopol anzustreben zu sollen. Dies solle
ihm erlauben, ökologische Anliegen durchzusetzen, so die offizielle
Begründung. Wenn diese Anliegen bloß vernünftig wären!
Beispielsweise eine CO2-Steuer würde im existierenden
Wirtschaftssystem wieder mal nur die Armen treffen, weil sich reiche
Mitbürger solche Steuern locker aus der Portokasse leisten würden,
arme Bürger aber nicht. Wir müssten irgendwann anfangen, über
unser Wirtschaftssystem neu nachzudenken. Solche Umverteilungen sind
keineswegs gottgegeben, auch wenn das immer so dargestellt wird. Das
Wachstum als der heilige Gral der Wirtschaftslehre hat ausgedient,
der Profit als Treiber allen Fortschritts hat versagt. Wir steuern
auf den Abgrund zu, den freilich niemand so recht wahrhaben will.
Technologie verspricht immer noch Lösungen, die alle zu spät kommen
werden, um unseren Planeten zu retten. Das sehen viele Leute am
Horizont und nehmen es gerne als Ausrede, nichts ändern zu wollen.
Dienstag, 13. November 2018
Sonntag, 11. November 2018
Im Herbst (Georg Trakl, Lyrik)
Im
Herbst (Georg Trakl, 1913)
Die
Sonnenblumen leuchten am Zaun,
Still sitzen Kranke im Sonnenschein.
Im Acker mühn sich singend die Frau’n,
Die Klosterglocken läuten darein.
Die Vögel sagen dir ferne Mär’,
Die Klosterglocken läuten darein.
Vom Hof tönt sanft die Geige her.
Heut keltern sie den braunen Wein.
Da zeigt der Mensch sich froh und lind.
Heut keltern sie den braunen Wein.
Weit offen die Totenkammern sind
Und schön bemalt vom Sonnenschein.
Still sitzen Kranke im Sonnenschein.
Im Acker mühn sich singend die Frau’n,
Die Klosterglocken läuten darein.
Die Vögel sagen dir ferne Mär’,
Die Klosterglocken läuten darein.
Vom Hof tönt sanft die Geige her.
Heut keltern sie den braunen Wein.
Da zeigt der Mensch sich froh und lind.
Heut keltern sie den braunen Wein.
Weit offen die Totenkammern sind
Und schön bemalt vom Sonnenschein.
Samstag, 10. November 2018
Unruhe
Das Maß an Gehetztheit, an
Getriebenheit hat mich dann doch überrascht. Als wollten sie alle
irgendetwas vergessen und hätten vergessen, was. Die Leichtigkeit,
mit der man sich in inferiore Verhältnisse, Verhältnisse des
Untergeordnetseins und der Hierarchie begibt, hat mich auch
fasziniert. Es scheint alles wohlgeordnet in Herrschaft und Untertan,
Version 3.0 von 2018. Es mag früher das alles viel durchschlagender
und rigider gewesen sein, gewiss. Doch wir leben mit unserem
heutigen Bewusstsein, besonders hier in Deutschland glauben sie, die
Besten und Tüchtigsten zu sein. Komisch, dass Leute aus anderen
Industrieländern, mit denen ich zu tun habe, genau dasselbe
erzählen, während wiederum ganz andere unbedingt nach Europa
wollen, weil dort alles wohl bestellt sei…., so der Glaube. Wird
hier ein Preis bezahlt, der mit der Fortentwicklung des Menschen zu
tun hat? Durchpulst uns eine ständige Unruhe, die zwar schon in
vergangenen Zeitaltern ihre Ausprägung und ihren ideologischen
Überbau gefunden haben mag, die so aber noch nicht über uns gekommen
sein mag? Wer wechselnde Perspektiven aufsucht, wer in andere
Lebenswelten schaut, mag düpiert sein.
Freitag, 9. November 2018
Wer ist "Wir"?
Nach wie vor scheinen mir in
Deutschland ernst zu nehmende Personen bei jeder passenden und
unpassenden Gelegenheit zu posaunen, wie gut es Deutschland gehe. Die von ihnen manipulierten Statistiken mögen eine solche Sprache sprechen. Ich
frage mich aber, wer oder was in den Augen dieser Leute Deutschland ist?
Eine Zweidrittelsgesellschaft, die von ungefähr einem Drittel der
Deutschen glaubt, sie nicht beachten oder zu Wort kommen zu lassen.
Droht nun Altersarmut nach 2015, haben die Tafeln immer noch
steigenden Zulauf, sammeln alte Menschen Pfandflaschen, sind
alleinstehende Mütter benachteiligt, ist es nahezu unmöglich, in
den Städten und ihren jeweiligen „Speckgürteln“ eine Wohnung zu
bekommen, ist der Pflegenotstand nicht längst Realität, mit der man
mit Versprechen und wohlmeinenden Phrasen nicht mehr beikommen kann
….? Werden immer noch miserable Löhne denen bezahlt, die nach Einschätzung der "Eliten" unqualifiziert" sind? Welche von wem herbei geführten Verhältnisse mögen dazu beigetragen haben, dass sie von einer arroganten Schicht als "unqualifizert" eingestuft werden? Werden zum Zusammenbau unserer Smartphones nicht Menschen in
Afrika ausgebeutet? Leben wir alleine auf der Welt? Wer ist „wir“?
Donnerstag, 8. November 2018
Diskussionen
Was
mir zunehmend auffällt: Es werden einem in öffentlichen
Diskussionen und Talkshows immer öfter diese unbedarften
Parteisoldatinnen und -soldaten angeboten, deren Argumentation einem
geradezu peinlich ist. Denn Zusammenhänge herzustellen, Einsichten
herbei zu führen oder gar zu überzeugen scheint ihnen viel zu oft
fremd. Mit einer als Gegner ausgemachten Person verfranst man sich dann gerne in fachgebundene Einzelheiten, ein Klima der Diskussion scheint simuliert zu werden, - doch sie geht
nur in eine einzige Richtung, etwas soll glaubhaft verkörpert zu
werden, dargestellt, glaubwürdig gemacht werden. Sie wiederholen meist die
gängigen Parteifloskeln und -phrasen, ohne direkt danach gefragt zu
sein. Wie von einer Festplatte abgespielt. So ungefähr könnte es damit zusammen hängen, egal was, - das reicht
schon. So etwas steht meist weit unter dem Niveau einer
drittklassigen politikwissenschaftlichen Diskussion. Nein, elitär
sein, das wollen wir doch nicht! Das gilt nicht. Lieber populistisch
simplifizierend. Hm. In einem akademischen Zusammenhang würde
schnell geraunt, dass solch eine Person ständig am Thema vorbei
labere und sich schlicht gerne selbst reden höre. Dies, obwohl die
Selbstdarstellung ein wichtiger Inhalt der täglichen akademischen
„Verkaufe“ ist.
Doch hier sind diese Wichtiggesichter aus dem Parteihintergrund oft akkurat frisiert, tragen auf glatten Gesichtern Streberbrillen, werden meist als „Geschäftsführer“ oder stellvertender Geschäftsführer tituliert und scheinen eine Karriere in weich abgefederter Sicherheit vor sich zu haben. Weibliche Variationen dieses "Role models" sind oft auf dem Emazipationsticket in ihr Amt gekommen. Anpasser. Karrieristen. Opportunisten. So stellt man sie sich vor.
Jedenfalls scheinen sie oft jenen Ton scheinmitleidigen Ton „von oben herunter“ an sich zu haben, der sich stets auf der rechten Seite weiß. Nein, eine solche Ansicht ist nicht populistisch (ein Standardeinwand!) und auch nicht antidemokratisch, sondern ganz im Gegenteil, an der Realität „draußen im Lande“ orientiert (wie das einmal ein früherer Kanzler genannt hat). Es ist womöglich einigermaßen undemokratisch, in Berlin eine Parteielite zu etablieren, die abgehoben von der Realität derer ist, die sie indirekt wählen. Jawohl, sie sind stets um Problemlösungen bemüht, wie sie mit halb beleidigtem Gesicht in den einschlägigen Talkshows verkünden, in denen sie regelmäßig auftreten, um sich eine Aura der Menschlichkeit zu geben. "Human Factor" nennen sie das. Dass sie das oft eine Spur zu „professionell“ tun, macht sie zumindest für die angreifbar, die einen Blick dafür entwickelt zu haben glauben.
Doch hier sind diese Wichtiggesichter aus dem Parteihintergrund oft akkurat frisiert, tragen auf glatten Gesichtern Streberbrillen, werden meist als „Geschäftsführer“ oder stellvertender Geschäftsführer tituliert und scheinen eine Karriere in weich abgefederter Sicherheit vor sich zu haben. Weibliche Variationen dieses "Role models" sind oft auf dem Emazipationsticket in ihr Amt gekommen. Anpasser. Karrieristen. Opportunisten. So stellt man sie sich vor.
Jedenfalls scheinen sie oft jenen Ton scheinmitleidigen Ton „von oben herunter“ an sich zu haben, der sich stets auf der rechten Seite weiß. Nein, eine solche Ansicht ist nicht populistisch (ein Standardeinwand!) und auch nicht antidemokratisch, sondern ganz im Gegenteil, an der Realität „draußen im Lande“ orientiert (wie das einmal ein früherer Kanzler genannt hat). Es ist womöglich einigermaßen undemokratisch, in Berlin eine Parteielite zu etablieren, die abgehoben von der Realität derer ist, die sie indirekt wählen. Jawohl, sie sind stets um Problemlösungen bemüht, wie sie mit halb beleidigtem Gesicht in den einschlägigen Talkshows verkünden, in denen sie regelmäßig auftreten, um sich eine Aura der Menschlichkeit zu geben. "Human Factor" nennen sie das. Dass sie das oft eine Spur zu „professionell“ tun, macht sie zumindest für die angreifbar, die einen Blick dafür entwickelt zu haben glauben.
Mittwoch, 7. November 2018
Interessenminister?
Ich glaube es kaum: Der
deutsche Finanzminister, der ja wohl der spezialdemokratischen Partei
angehört, soll offenbar eine Internetsteuer für Konzerne wie
Facebook und Google in Brüssel blockieren. Schon zuvor war er wohl
damit aufgefallen, dass er die Internetkonzerne sehr zurückhaltend
besteuern wollte und das auch öffentlich kund tat. Doch jetzt
scheint die „Digitalsteuer“ in Brüssel wegen ihm am Ende, obwohl
Macron und Merkel in ihrer Meseburger Erklärung das bis Ende des
Jahres 2018 versprochen hatten. Das sei gegen die Interessen der
Wirtschaft, so wird Scholz zitiert. Dieser Mann hatte ja ganz
offenbar schon den G 20-Gipfel in Hamburg und das Scheitern der HSH
Nordbank mit hohen und vom Steuerzahler zu tragenden
Milliardenbeträgen zu verantworten. Ich frage mich: was ist das für
einer? Wen vertritt er? In wessen Interesse handelt er? Normalerweise
führe ich hier solche Vorgänge nicht auf. Doch in diesem Falle
empört mich das.
Dienstag, 6. November 2018
Montag, 5. November 2018
Wie leben?
Wie wollen wir leben? Wo wollen wir leben? Was bedeutet uns das? Ist da ein Hecheln, das den Siegern meistens hinterher ist. Oder wollen wir das auf der Straße mit möglichst vielen Pferdestärken ausgleichen? Bald Kilowatt....? Wenn wir uns selbst finden, uns herausmodellieren oder sind wir hinter dem her, was als „Selbstoptimierung“ derzeit die Propaganda des Zeitgeists ist? Wollen wir Zufriedenheit anstreben, eine Sicht auf uns selbst, die eingebettet ist in ein wie auch immer geartetes Umfeld? Oder wollen wir dem hemmungslosen Egoismus frönen, der den Neoliberalismus zu seiner Idiologie hat und das Streben nach Gewinn vor allem auch auf Kosten der Allgemeinheit sucht? Was ist, was könnte Allgemeinheit überhaupt sein? Das, was Sozialisten, Kommunisten wie eine Monstranz vor sich hertragen? Der Staat? Hat der Staat nicht auch totalitäre Züge, die er uns aufzwingt, ist der nicht sogar durch Wahl legimierte Superkonzern, - oder ist er der Souverän?
Wohlfühlen, Wellness - in dieser Welt des Klimawandels und das massenhaften Abschlachtens von Tieren? Welche Rolle könnte da ernst genommene Ethik und Moral spielen, die gerade nicht an den Glaubenssätzen der Kirchen hängt und Tradition als einen Wert unter anderen wahrnimmt. Geht es um Mäßigung, um das „richtige Maß“ oder „Maß halten“. Welche Rolle spielt da die „Sorge um sich“ (Foucault) oder sittliches Verhalten? Worin könnte dieses begründet sein? Disziplinierung und Gehorsam..... in einer neoliberal gesinnten Umwelt? In einer ausgedachten Umwelt? Wo sind wir? Wer sind wir? Sich über solche Dinge in einem lebendigen Austausch unterhalten zu wollen, Ansichten auszutauschen und sich gegenseitig dabei anzuregen, könnte eine Disziplin sein, die Zukunft hat.
Sonntag, 4. November 2018
Jugendkult im Parlament
Merkwürdig, mir fallen immer
mehr diese Jünglinge im parlamentarischen Betrieb auf. Die sich
wortreich aufspielen und wichtig machen gerade dort, wo so etwas wie
„Lebenserfahrung“ zu einem gewissen Grad nötig wäre. Dabei
nehmen diese Jünglinge (nahezu nie Damen!) die Position eines
Klassen- oder Schulsprechers ein, machen wichtige Gesichter und
wiederholen Phrasen, die sie brav eingelernt haben und die sie nun im
Brustton des „Wir….“ wiederholen. Ob sie eine gewisse Krise des
Parlamentarismus widerspiegeln oder ob sie nur Auswuchs des
Jugendkults sind? Oder ob sie einfach nur Karrieristen und
Opportunisten des Parteiensystems sind? Es scheint, dass das
gegenwärtige System der Machtausübung auf Zeit solche Typen zu
fördern scheint. Profipolitiker mit Anfang Zwanzig, weil diese sich
oft als „Experten“ gerierenden Typen kapiert haben, auf was es im
Leben ankommt….? Sich nach vorne ins Scheinwerferlicht, in die
TV-Programme und unter die Mikrofone arbeiten, mit allen Mitteln
stets verfügbar sein?
Freitag, 2. November 2018
Drogen (1)
Fette
Rave oder Techno-Parties ohne Drogen? Scheinbar undenkbar.
Oktoberfest? Wies‘n ohne Bier? Undenkbar. „Höhere
Kreise“ dieser aktuellen Gesellscchaft scheinen zumindest
leistungssteigernde Drogen zu nehmen, während sie mit anderem Zeug
ihrem Hedonismus fröhnen…. Sportler
machen‘s vor, indem sie sich dem Doping in all seinen erlaubten und
unerlaubten Formen hingeben….Schon
bei den Römern war jedem Soldaten hier in der Gegend eine
Tagesration Wein zugestanden, während höhere Kreis sich am Opium
labten. Und schon in
der Steinzeit kannte man hallozinogene Wirkungen von Pilzen und
Kräutern, ach
die Mayas und die Inkas und und und…...was
treibt all diese Junkies? Das Ich zu erweitern in Richtung auf neue
Horizonte, dem Alltag entfliehen, das Irrationale kennen lernen (wo
der Alltag so öde „rational“ sein kann…), Entgrenzung,
Ekstase, Aufgehen in etwas Anderem, ein Heraustreten aus sich
selbst, dem was man als Seele kennen gelernt hat, Sehnsucht nach
Verzückung, zügelloser
Begeisterung, nach einer
Einheit, einem magischen Weltbild, in dem Innen und außen zusammen
fallen. Der Rausch als Mittel zum Zweck? Schon die alten Romantiker wie Tieck, Eichendorff oder
Novalis mochten so etwas im Sinne gehabt haben, teilweise mit anderen
Mitteln als mit Drogen… möglicherweise kann der Phantasie auch
anders auf die Sprünge
geholfen werden. Manche
Romantiker meinten, dass auch die Poesie ein gutes Pegasus“, also
ein Pferd zum
anderen Ufer, sein könne.
Donnerstag, 1. November 2018
Land of the Grey (text etwa 2014))
LAND OF THE GREY
I was walking on my own footsteps
I was coming from deep inside of myself
I have forgotten my Name
I have forgotten what Person I am
I am the land of the Grey
I am the land of the Green
I am the land of the eternal Sun
I am the land of the Dawn
Come on take a walk with me on the other side
I have forgotten my Name
I have forgotten what Person I am
Mittwoch, 31. Oktober 2018
Immer weiter.....
Ich bin ein bisschen
schockiert und ratlos: da preschen immer noch die dicken fetten SUVs
mit ihren Dieselstinkmotoren an mir vorbei! Geben Gas und Lichthupe!
Sind frech und arrogant….. Es scheint sich nichts geändert zu
haben, seit viele Wissenschaftler vor Wochen noch einmal einen
heftigen Appell an die Bevölkerung gerichtet haben. Diese
Gesellschaft scheint relativ kurzfristig zu keiner Veränderung mehr
bereit und fähig zu sein. Sie scheint es nicht zu können. Wir
wissen ungefähr, was zu machen wäre, tun es aber nicht. Gemischte Interessengruppen tun ein Übriges. Womöglich
wäre da eine Regierung gefordert, die gesetzliche Rahmen setzen
könnte: wenn auch mit Zwang! Doch mehrere Regierungen scheinen damit
beschäftigt zu sein, den Herstellern eben dieser dicken
Dieselstinker in den Hintern zu kriechen… Die Meere versiffen
angesichts des eingetragenen Plastiks, die Spiegel steigen und man
tut hier in den Industrieländern: Nichts! Es läuft einfach alles
weiter…..
Dienstag, 30. Oktober 2018
In der Frühe (Eduard Mörike, 1804-1875)
In
der Frühe (Eduard Mörike)
Kein
Schlaf noch kühlt das Auge in mir,
dort
gehet schon der Tag herfür
An meinem
Kammerfenster
Es
wühlet mein verstörter Sinn
Noch
zwischen Zweifeln her und hin
und
schaffet Nachtgespenster
Ängste,
quäle
Dich
nicht länger, meine Seele!
Freu
dich! Schon sind da und dorten
Morgenglocken
wach geworden
-Zeugnis alter Zeit? Einstellungssache?
Montag, 29. Oktober 2018
Sonntag, 28. Oktober 2018
Samstag, 27. Oktober 2018
Anziehender Schauder (Lyrik, Baudelaire)
Anziehender Schauer (Charles Baudelaire)
Schau dieses Himmels fahle Seltsamkeiten,
Wie dein Geschick zerrissen, wunderlich,
Was mag durch deine leere Seele gleiten,
Was fühlst du bei dem Anblick? Wüstling, sprich.
Wie dein Geschick zerrissen, wunderlich,
Was mag durch deine leere Seele gleiten,
Was fühlst du bei dem Anblick? Wüstling, sprich.
Ich fühle Gier nach wirren Dunkelheiten,
Nach Qual und Ungewissheit lechze ich,
Doch nicht voll Jammer starr ich in die Weiten,
Wie einst Ovid, da Rom für ihn erblich.
Nach Qual und Ungewissheit lechze ich,
Doch nicht voll Jammer starr ich in die Weiten,
Wie einst Ovid, da Rom für ihn erblich.
Ihr wild zerrissnen, grauen Himmelsräume,
Ihr seid, wie ich, von Trotz und Stolz erfüllt!
Und eure Wolken trauerflorumhüllt,
Ihr seid, wie ich, von Trotz und Stolz erfüllt!
Und eure Wolken trauerflorumhüllt,
Es sind die Leichenwagen meiner Träume,
Von eurem Schein geht fremdes Leuchten ans,
Ein Glanz der Hölle, wo mein Herz zu Haus.
Von eurem Schein geht fremdes Leuchten ans,
Ein Glanz der Hölle, wo mein Herz zu Haus.
Freitag, 26. Oktober 2018
Postings, Warnung, Maßstäbe
Es
geht bei vielen Postings in diesem Blog womöglich um Perspektiven,
denen jeder unterliegen kann. Dabei spielt meine Person keine oder
eine sehr geringe Rolle. Dies hier ist kein intimes Tagebuch! Das ist
sehr wichtig. Ich fühle mich auch als Schreiberling eher als
Beobachter und stelle ja von der Seitenauslinie auch viele Fragen,
auf die ich selbst keine Antwort weiß. Auch sie könnten sich jedem
stellen. Es hat mit meiner Person nichts zu tun, ohne dass ich die
bequeme Position jener Politiker einnehme, die erklären, dass die
Entscheidung zwischen richtig und falsch nicht von ihrer Person
abhänge. 1.) werde ich nicht von der öffentlichen Hand bezahlt 2.)
habe ich keine „wichtigen“ Entscheidungen zu treffen. Nein, ich
fühle mich als Teil von etwas Anderem, - was auch mit meinem Studium
der Soziologie zu tun haben könnte.
Ich
zeichne ein Bild, das - und das ist die Pointe! - nicht zutreffend
sein muss. Ich nehme einfach nur Informationen, Anstöße, Fragmente
auf und gebe sie wieder. Es geht um ein Stochern im Nebel anhand
gewisser Fakten, - so, wie es vielen anderen Personen geht. Es erhebt
die Information in meinen Posts keinen Anspruch auf absolute
Gültigkeit. Sie ist vielmehr die Wahrnehmung einer Möglichkeit,
einer Perspektive und Ansicht auf eine Gegebenheit, der wir
ausgesetzt sind. Ich versuche aufzunehmen, dass es nicht mehr so
einfach ist, zu entscheiden, was richtig und falsch sei. Einst und in
der Aufklärung, - bis jetzt! Einst nahm diese Rolle die
Wissenschaft wahr. Doch sie scheint inzwischen von vielen Seiten her
korrumpierbar und interessengeleitet. Grund zur naiven
Wissenschaftsgläubigkeit bietet sie in letzter Zeit jedenfalls
relativ wenig. Politische Entscheidungsträger sollten sich auf die
Wissenschaft stützen, heißt es oft. Doch unter diesen Bedingungen
könnte dies ein schwieriger Job sein, zumal auch die Politik selbst
(z.b. EU) Einflussnahmen unter bestimmten Interessen ausgesetzt ist.
Dass sich diese als wissenschaftlich kaschiert hat, ist inzwischen
bekannt. Untersuchungen werden nahezu beliebig gekauft,
wissenschaftliche Titel haben (nur) ihren Preis. Der
Publikationszwang unter Wissenschaftlern und die Praxis
wissenschaftlicher Fake-Verlage andererseits, scheinen hier zudem
ungünstige Einflüsse auszuüben oder versuchen offenbar mit einigem
Erfolg, sich dies zunutze zu machen.
Andere
meiner Postings in diesem Blog sind hingegen sehr subjektiv, zeichnen
ein Bild aus meinen Augen, sind von mir gefärbt und getränkt. Sie
kommen sehr erkennbar aus dem Subjektiven, könnten genau darin jedoch etwas
Allgemeingültiges haben, etwas, was sich verlängern ließe ins
Gesellschaftliche. Ich wechsle also die Perspektiven, fühle mich
tatsächlich auf einer „Reise durch die Wirklichkeit“.
Donnerstag, 25. Oktober 2018
Mittwoch, 24. Oktober 2018
Kotdurft (Text)
KOTDURFT (Im stillen Ozean)
In die Stille eines Ozeans eingelaufen
doch er kann toben
er kann dich umbringen, dieser Ozean
sie beobachten dich dabei
und manchmal grinsen sie
du versuchst, dich über Wasser zu halten
du taumelst, du schwankst, du hast nicht
das Gleichgewicht, die Balance ihrer
ach so coolen Gleichgültigkeit
In die Stille eines Ozeans eingelaufen
scheinbar ausgeglichen so moderat
du fängst an zu frieren, zu schaudern
zu frösteln, war'n früher bessere Tage
du fällst und torkelst, kommst in Bewegung
dem Abgrund entgegen, der vor dir starrt
dunkel, kalt, feindlich abweisend
scharf verletzend, widerlich stinkend
ein Tor zur Hölle, hinaus ins Nichts
In die Stille eines Ozeans eingelaufen
scheinbar beiläufig alltäglich abgeklärt
sie können dich überraschen, diese Idioten
beim granteln, beim überlegenen Denken
du frierst, du kotzt, du fühlst dich abgegraben
von ein paar dyamischen Edelspezialisten,
agressiv, smart, nett, lächelnd in die Enge getrieben,
zum Niederknien und „Hilfe“ schrein
zum Wiederkäu'n und Gebete brüllen
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