Im Altertum verfolgen vor
allem die Ägypter den Traum vom Blau auf Erden. Sie beschaffen
Lapislazuli, den Stein der Pharaonen. Er soll den speziellen
Farbstoff hergeben, mit dem man malen kann. Doch zerkleinert man
Lapislazuli zu Pigment, etwa mit einem Mörser, bleibt nur ein graues
Pulver. Was haben die Ägypter wohl gemacht, um ihr typisches
„Ägyptisch-Blau“ herzustellen? Es scheint so, als habe das
Metall Kupfer dabei eine große Rolle gespielt. Kupfererde wurde
geschmolzen und ein Metall daraus gewonnen. Eine Art „Abfallprodukt“
war dabei die bei diesem Prozess entstehende Schlacke. Es kommt dabei
vor, dass diese Schlacken blau anlaufen. Das mag schließlich unter
gewissen Bedingungen zum Rezept des typischen „Ägyptisch-Blau“
geführt haben, das als Kupferoxid-Malfarbe für Glas und Glasuren
taugt. Das Blau des Himmels sollte somit die Götter preisen. Doch
die Ägypter sind nicht die einzigen, die dem Blau auf diese Weise
nachjagen. Die Reiche des Altertums erfinden jeweils ihr eigenes
Blau. "Smalte" ist ein Farbstoff, der zum Blau in Mesopotamien führt.
Dann wurde "Han-Blau" im frühen China aus Barium erzeugt. Im frühen
Mittelalter wächst die Sehnsucht der Menschen, Blau in ihr Leben zu integrieren. Es war dies ein mystisches Blau von einem mystischen Ort. Bis
heute hält diese Faszination an. Laut Umfrage ist Blau die
Lieblingsfarbe der meisten Menschen in der Welt. Wir verbinden mit
ihr vor allem Vertrauen und Treue. Nicht umsonst hat auch
hierzulande eine ganze Reihe von Markenartiklern, bei denen es vor
allem um Vertrauen geht, Blau zu ihrer Farbe gemacht.
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