Reise durch Wirklichkeiten

Dienstag, 20. November 2018

Entwicklung und Zusammenarbeit (1)

Wie soll man eigentlich sagen, wie soll man es nennen? Entwicklungshilfe, wirtschaftliche Zusammenarbeit oder was? Funktioniert hat ja alles relativ wenig..... Ziel 1 %? Wären damit die Probleme gelöst? Es könnte ja auch um Strukturen gehen in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit, z.b. die Förderung des Großen zuungunsten des Kleinen usw. Im Zusammenhang der politischen Bestrebungen lautet jetzt der dauernd als Mantra gepredigte Slogan: „Bekämpfung der Fluchtursachen“. Die Pointe: die Industriestaaten haben durch ihre Politik genau jene Verhältnisse herbei geführt, die sie jetzt vorgeben, bekämpfen zu wollen. Ungerechte Handelsbeziehungen mit den meisten Ländern Afrikas sollen dabei aber keine Rolle spielen. Zum Beispiel schützt die EU ihre Märkte mit hohen Zöllen. Wirtschaftliche Partnerschaftsabkommen sorgen derzeit dafür, dass die Afrikaner ihre Märkte für die Waren der EU öffnen. Besonders die subventionierten Überschussprodukte können auf diese Weise noch besser als zuvor auf afrikanische Märkte gebracht werden, - mit den bekannten Folgen. Nachhaltigkeit? Null. China hingegen, das wohl auch nicht gerade die Wohltäter der Entwicklungspolitik repräsentiert, will einigermaßen geradlienig den Austausch von Infrastrukturprojekten und Rohstoffen, wobei es einigermaßen erfolgreich zu sein scheint. Was „einigermaßen geradlienig“ heißt? China investiert mit (was oft kritisiert wird!) eigenen Arbeitskräften (!) gezielt in Infrastrukturprojekte und lässt sein Geld nicht in undurchsichtigen Kanälen versickern, wie das bei Europa oft der Fall zu sein scheint. Chinas wirtschaftliches Interesse ist klar definiert. Auch eine Form der Ausbeutung. Kolonialistisches Denken. Übrigens auch in Europa unter einer demokratisch-liberalen Fassade auch sehr verbreitet. Die eigene Kolonialgeschichte wurde kaum aufgearbeitet.

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