Reise durch Wirklichkeiten

Freitag, 31. Dezember 2021

Diesmal anders - Diesmal? (Foto)

Donnerstag, 30. Dezember 2021

Lebenswelt und Neidfaktor

 Andere Lebenswelten. Da sind beispielsweise die Personen, die sich jetzt vergnügen: im See, am Strand, beim Cocktail usw. In anderen Ländern. Sicher vor der Pandemie und anderen Gefahren abgeschirmt. Die das zur Schau tragen und sehr gut um den „Neidfaktor“ wissen. Überhaupt „Neid“. Der Begriff scheint nahezu jedem entgegen geschleudert zu werden, der irgendetwas nicht in Ordnung findet, was die finanziellen Verhältnisse in dieser Gesellschaft betrifft. Natürlich ist das ihrer Meinung nach moralisch verwerflich. „Aber anderswo ist es ja noch viel schlechter!“, so höre ich den reagierenden Verweis schon im Voraus. Ja klar, weiß ich. Aber an anderer Stelle hier in Deutschland will man doch hier besser als andere sein, nachhaltiger, entspannter, der Lage entsprechender und vorbildlicher. Alles, wie es gerade passt….so geht es mir durch den Kopf. Zumindest mir geht dabei durch den Kopf, dass es zumindest erstaunlich ist, dass da scheinbar alle mitmachen. Stillschweigend.

Mittwoch, 29. Dezember 2021

Selbstliebe, Narzissmus und Macht

  Selbstliebe? Steht unter Verdacht. Könnte ja Narzissmus sein. Ausgelegt auf Verdrängung anderer Personen, zugunsten eigener Ambitionen. Hat was mit Durchsetzungskraft zu tun, mit Alpha-Tier und Leithammel. Sollte bloß nicht auf Optimierung oder „Selbstoptimierung“ hinführen. Möglichst. Egoismus oder Narzissmus würden zumindest in einer gewissen Ausprägung auch bedeuten, dass man das Ziel verfehlt hat. Egoismus als Selbstzweck. Das Gegenteil von Altruismus. Doch wir bräuchten so etwasWahrnehmung von anderen erhöht unseren Selbstwert. Hat ohnehin alles etwas mit Selbstwert zu tun, weil der Mensch womöglich ein soziales Wesen ist. Das und der Erwerb von Selbstwert hat vielleicht wiederum etwas damit zu tun, welchen Anspruch wir an uns selbst haben. Diese beiden Größen scheinen voneinander abzuhängen. Selbstakzeptanz ist wohl auch wichtig. So wie man ist, mit allen Fehlern und dem Versagen, sich anzunehmen. Mit allen Schwächen und Stärken. Lernen, damit zu leben, damit umzugehen. Selbstvertrauen ist wichtig. Zu wissen, was man kann, was man könnte. Seine Leistungen abrufen können, zum richtigen Zeitpunkt, das verlangt diese Gesellschaft besonders. Soziale Fähigkeiten haben: ein Netz um sich. Freundschaften pflegen. Mit solchen Leuten kann ich auch einüben und dann immer weiter üben, wie man mit anderen Leuten umgeht. Ob aber die Zahl der „Freunde“ in einem sozialen Netzwerk solche soziale Kompetenz und Fähigkeit zur Freundschaft anzeigt? Einerseits öffnet sich ein sehr viel größerer Kreis an Menschen, andererseits entsteht wohl eine Oberflächlichkeit des Vielen und Austauschbaren. Man kann mit Essen oder TV fehlende Freundschaft kompensieren, mit Drogen auch: Gesundheitsfeindliche Mechanismen. Selbstzerstörung.

Dienstag, 28. Dezember 2021

Spähmeister (MP3)

 

https://buranmann.bandcamp.com/track/sp-hmeister

Montag, 27. Dezember 2021

I wanna take you higher

Mir geht immer noch nach und ich sinniere darüber, dass etliche deutsche Ampel-MinisterInnen bei ihrem Amtsschwur sich die Formel „So wahr mir Gott helfe“ erspart haben. ;einer bescheidenen Meinung nach basiert so etwas auf einem Akt der krassen Selbstüberschätzung. Meiner Meinung nach (!) akzeptieren solche Leute nicht, dass es eine Instanz über ihnen gibt, von der ein Gelingen in dieser Welt sehr wohl abhängt. Ich könnte eine solche Instanz auch Evolution, Natur oder – Gott nennen: etwas Höheres, das uns nahezu bestimmt. Welche Rolle da die „Freiheit“ spielt? Nun ja, die Wissenschaft wirft dazu fortwährend sich widersprechende Erkenntnisse aus, während die Religionen ihre Weisheiten vor sich hin brummeln. Die Hirnforschung sagt zur Freiheit dies, die Genforschung sagt jenes ….etc. Ob dies in 200 Jahren auch noch Bestand haben wird? Ob unsere Erkenntnis nicht viel zu enge Grenzen hat, als dass man daran regelrecht glauben könnte? Manche Physiker behaupten gar, es gäbe Parallelwelten, es gäbe nahezu 10 Dimensionen (String Theory) usw. Wo stehen wir da? Ob uns da unser Erkenntnisapparat, den Silicon Valley schon vor vielen Jahren gerne elektronisch abgespeichert hätte, nicht ein bisschen im Stich lässt? Ob da nicht ein bisschen Demut angesagt wäre? Diese Entscheider scheinen nur an ihr Ego zu glauben – und sonst nichts. Glauben, glauben…. Ist seit vielen Jahren desavouiert, ich weiß… Was verlangt wird, ist Wissen. Nun ja, unserer kleiner Erkenntnisapparat, ob er dafür ausreicht? Das "Alles" zu erkennen? Ob er sich nicht allzu gerne in vorerst unlösbare Widersprüche verzweigt? Ob uns nicht gewisse Physiker und Kosmiker in Richtungen voraus gehen, die nicht von Frömmigkeit bestimmt ist, die aber akzeptieren, dass es gewisse „höhere“ Instanzen über dem Menschen gibt?

Sonntag, 26. Dezember 2021

Weihnachtsrituale

 Heuchelei scheint mir angesagt im Streben nach generationenübergreifender Gemeinsamkeit an Weihnachten, selbst in Pandemiezeiten. Meist scheint sich diese Art der Gemeinsamkeit in sentimentalen Ritualen zu erschöpfen: Fressen, Saufen, Lieder singen... Am Ende ist man (wer?) froh, wenn die Verwandtschaft unter dem Absingen von Weihnachtsliedern wieder abhaut. Zuvor freilich sollte sie in diesen wirtschaftlich ungünstigen Zeiten möglichst eine gewisse Summe Geldes auf den Gabentisch gelegt haben, was als soziales Schmiermittel durchaus sehr gerne gesehen wird. Schließlich hat man sich genug der inkorrekten und nicht gerade "woken" Sprüche dafür anhören müssen und es will ja eine neue, unter den obwaltenden Umständen unterbrochener Lieferketten schwierig zu erwerbende Spielkonsole möglichst bald ausprobiert werden. Jaja, das alles beschreibt ein Klischee, das dennoch im Durchschnitt sehr verbreitet sein könnte, auch im (neu-)deutschen Familienleben.

Donnerstag, 23. Dezember 2021

Mittwoch, 22. Dezember 2021

Hot, very Hot

 Schon erstaunlich, was wie und auf welchem Wege inzwischen in die bundesdeutsche Wirklichkeit eingewandert ist und dort als „normal“ gilt. Ich rufe eine Hotline an, muss erst mal über meine Tastatur wählen, was ich (nach Standardabfragen gestaffelt) will, muss dann erst mal von easy-listening-Musik begleitet lange warten (meine Zeit!), bis überhaupt jemand auf der anderen Seite reagiert. Diejenige oder derjenige stellt sich dann aber als völlig inkompetent heraus und kann auf jemand, der wie ich sich schon mit der Materie beschäftigt hat, wenig ausreichend reagieren. Man solle sich wenden an, man solle den und den anrufen, man solle…. ob diese Hotline nicht dafür eingerichtet wurde, um mir zu helfen? Sie scheint völlig ungenügend und weitgehend nach Kriterien der Personalkosten besetzt zu sein. Gewisse Firmen scheinen sich genau das leisten zu wollen, weil sie auf keinerlei Protesteinstellung ihrer „Kunden“ setzen. Es wird hingenommen, akzeptiert, es werden falsche Lösungen praktiziert, es wird versucht (während man auf indirekten Wege von gravierenden Frustrationen erfährt....), es wird sich nicht gewehrt.

Montag, 20. Dezember 2021

Aufbruch (Songtext)

Aufbruch Wir stechen in das Meer wir gehen morgen an Deck wir brechen auf und schlafen noch eine Nacht da am Horizont leuchtet es golden es ist uns versprochen das Außergewöhnliche kommt

Sonntag, 19. Dezember 2021

Was hier in diesem Blog eine Rolle spielt - reloaded

Es geht bei vielen Postings in diesem Blog womöglich um Perspektiven auf die Wirklichkeit, denen jeder unterliegen kann. Die ihm "zufliegen", ohne das er das explizit so will oder dass er das Mitgeteilte überprüfen könnte. Durch Sozialisation, durch Gewöhnung, durch „gesunden Menschenverstand. Dabei spielt meine Person keine oder eine sehr geringe Rolle. Ich sehe mich selbst da nur als eine Art "Medium", dass stellvertretend für die Masse der Vielen steht. Ich nehme auf und gebe in diesem Blog wieder. Dies hier ist aber auch kein intimes Tagebuch! Das Subjektive mag an vielen Stellen in Richtung des Objektiven gehen, - und umgekehrt! Das Private im Öffentlichen, - und umgekehrt! Das zu beachten ist bei der Lektüre sehr wichtig! Ich fühle mich in der Rolle des Schreiberlings eher als Beobachter, als Aufnahmeschirm und stelle ja von der Seitenauslinie auch viele Fragen, auf die ich selbst keine Antwort weiß. Auch sie könnten sich jedem stellen. Es hat jedenfalls mit meiner Person nichts zu tun, ohne dass ich die bequeme Position jener Politiker einnehme, die erklären, dass die Entscheidung zwischen richtig und falsch nicht von ihrer Person abhänge. 1.) Werde ich nicht von der öffentlichen Hand bezahlt 2.) Habe ich keine „wichtigen“ Entscheidungen zu treffen. Nein, ich fühle mich als Teil von etwas Anderem, - was auch mit meinem Studium der Soziologie zu tun haben könnte. Ich zeichne ein Bild, das - und das ist die Pointe! - nicht zutreffend sein muss! Ich nehme einfach nur Informationen, Anstöße, Fragmente rund um mich herum auf und gebe sie wieder. Nein, da ist kein journalistisches Überprüfen und die Verantwortung vor der Veröffentlichung! Viele der "Konsumenten" haben schlicht nicht die Zeit dafür. Der alltägliche Journalismus geht auch kaum so vor.... Es geht hier vielmehr um ein Stochern im Nebel anhand gewisser Fakten, - so, wie es vielen anderen Personen geht. Übrigens: Interviews werden nicht gewährt. Es erhebt die Information in meinen Posts keinen Anspruch auf absolute Gültigkeit. Sie ist vielmehr die Wahrnehmung einer Möglichkeit, einer Perspektive und Ansicht auf eine Gegebenheit, der wir ausgesetzt sind. Ich versuche aufzunehmen, dass es nicht mehr so einfach ist, zu entscheiden, was richtig und falsch sei. Einst und in der Aufklärung, - bis jetzt!, nahm diese Rolle die Wissenschaft wahr. Doch sie scheint inzwischen von vielen Seiten her korrumpierbar und interessengeleitet. Grund zur naiven Wissenschaftsgläubigkeit bietet sie in letzter Zeit jedenfalls relativ wenig. Politische Entscheidungsträger sollten sich auf die Wissenschaft stützen, heißt es oft. Doch unter diesen Bedingungen könnte dies ein schwieriger Job sein, zumal auch die Politik selbst (z.b. EU) Einflussnahmen unter bestimmten Interessen ausgesetzt ist. Dass sich diese als wissenschaftlich kaschiert haben, ist inzwischen bekannt. Untersuchungen werden nahezu beliebig gekauft, wissenschaftliche Titel haben (nur) ihren Preis. Der Publikationszwang unter Wissenschaftlern und die Praxis wissenschaftlicher Fake-Verlage andererseits, scheinen hier zudem ungünstige Einflüsse auszuüben oder versuchen offenbar mit einigem Erfolg, sich dies eitle Bestreben zunutze zu machen. Andere meiner Postings in diesem Blog sind hingegen sehr subjektiv, zeichnen ein Bild aus meinen Augen, sind von mir, meinen Erfahrungen und Person gefärbt und getränkt. Sie kommen aus dem Subjektiven, könnten genau darin jedoch etwas Allgemeingültiges haben, etwas, was sich verlängern ließe ins Gesellschaftliche. Privates könnte etwas mit Öffentlichem zu tun haben (s.o.) - und umgekehrt. Ich wechsle also die Perspektiven, fühle mich tatsächlich auf einer „Reise durch die Wirklichkeit“, die gewisse Politiker in den letzten Tagen unbedingt regulieren wollten.....

Samstag, 18. Dezember 2021

Korrekt? (1)

Gerade in letzter Zeit bin ich Leuten begegnet, die mich fassungslos zurück gelassen haben. Nach einem Eintritt in den Tag, bei dessen Zapping im TV einem die letzten Tier-Videos, die meist nach einem scheinbar einheitlichen Muster durchoperierten und deshalb ach so ziemlich austauschbaren VIPs und Promis zwischen Gewinnspielen aller Art begegnen, taucht man ein in die Realität, in der mir konkrete Erinnerungen durch den Kopf schießen. Diese Leute meist jüngeren Alters, die mehr als einen guten Rat für mich parat haben, die darüber auch nicht mehr diskutieren wollen, sondern sich im Vollbesitz der Weisheit wähnen. Meist sind das materiell gut ausgestattete Leute aus der „Funktionselite“, die in ihrem eng begrenzten Bereich viel wissen und können, die in ihrem Ausschnitt der Wirklichkeit gut leben, die unmittelbar daneben aber keinerlei Ahnung von der Realität haben. Lange und ausgiebig können sie sich über Sprachregelungen unterhalten, die sie in der Nachfolge der Jakobiner handhaben zu scheinen: Wer ein falsches Wort sagt, ist ein Nazi! Ein ganz besonders ausgeprägtes Feindbild scheint für sie der „alte weise Mann“ zu sein, der darüberhinaus auch noch oft genug ein „Boomer“ ist (scheinbar ein ganz besonders garstiges Schimpfwort!). An rein biologisches und von der Natur so eingerichtetes Geschlecht glauben sie sowieso nicht, eventuelle Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind dressiert, antrainiert, sozialisiert oder sonstwie von der Gesellschaft vermittelt. „Aha“ sage ich (ziemlich wertfrei, wie ich meinte) und werde dafür sofort mit bösen Blicken niedergemacht. Ob diese drei Buchstaben auch gegen die „political correctness“ verstoßen haben? Ob ich jetzt ein „Sexist“ bin? In den letzten Jahren bin ich in die Realität der weniger Privilegierten eingetaucht, haben erfahren, wie mies oft solche Leute von den Behörden behandelt werden. Doch so etwas „Naheliegendes“ scheint meine Gegenübers gar nicht zu interessieren. Im Wesentlichen scheinen sie die Haltung der Behörden zu teilen, die armen Leuten oft genug mit einem selbstgefälligen „Selbst schuld“ begegnen und in einer unsäglichen Arroganz ihre gesetzlich verordneten Wohltaten so verteilen, als seien sie selbst der staatlich bestellte Wohltäter. Über solche Leute in den Behörden wollte ich reden, das gebe ich zu. Doch meine Gegenüber scheint so etwas nicht zu interessieren.

Donnerstag, 16. Dezember 2021

Antrieb

Ich muss mir anscheinend eingestehen, dass mein Konzept, von mir als einem Menschen, der Body and Mind zusammen bringen will, zu berichten, gescheitert ist. (Uff, langer Satz!) Okay, man hatte quasi eine Null-akzeptanz, der Ansatz schien Leute zu überfordern, er war weltfremd - oder ich habe Fehler in der Vermittlung gemacht. Alles möglich. Als Person, besonders aber mit einem Blog, soll man eingeordnet werden. Ein Textschwaller und Geistesmensch, - oder ein Bauchmensch mit überquellenden Gefühlen. Es gibt in beiden Bereichen WichtigtuerInnen mit überquellendem Mitteilungsbedürfnis. Die Vorstellung, dass jemand dazwischen kämpft, dass jemand die Pole zusammen bringen will, erscheint vielen Leuten abwegig. Am Ende ist man wehrlos den Nicht-Reaktionen ausgeliefert. Die Message ist eindeutig: Ich soll diesen Lebenstraum weg kippen. Überfordert andere Menschen. Oder wird nicht als solcher wahrgenommen. Oder…. Der Möglichkeiten sind viele. Ich habe unter anderem versucht, eine Art multimedialen Blog zu machen, habe Texte, Fotos, Videos und Musik meiner eigenen Produktion und Weltsicht eingefügt. Habe damit also ein Ego umkreist, das ich versucht habe, in einem sozialen Zusammenhang zu sehen. Einer von vielen – nicht das selbstoptimierte Ego! Auch dieser Punkt schien zu überfordern. Das alles in meinem Blog wurde offenbar als eine Art verschwiegenes Tagebuch aufgefasst, obwohl es gar nicht so gemeint war. Ich hatte ursprünglich gemeint, so etwas könne die Einladung zu einer Reaktion sein. Der diesbezügliche Effekt fiel recht übersichtlich schwach aus. Wieso? Ich weiß es nicht. Habe dazu keine Reaktionen erhalten. Vielleicht ging ja auch etwas Technisches schief. Meine diesbezügliche Kompetenz hat enge Grenzen, eingestandenermaßen!

Mittwoch, 15. Dezember 2021

Im Alter (Joseph von Eichendorff)


Joseph von Eichendorff, der große Romantiker, soll im Laufe seines Lebens katholisch und fromm geworden sein. Mal sehen, was er auf seine Art über das Alter zu sagen hat, wie er sein Thema umkreist und was daran romantisch ist: Die Erinnerungen an die Kindheit vielleicht, ein in der Romantik beliebtes Motiv? Das "Morgenrot der Ewigkeit" als das, was uns ziehen kann, vielleicht auch noch heute? 

Im Alter

Wie wird nun alles so stille wieder!
So war mir's oft in der Kinderzeit,
Die Bäche gehen rauschend nieder
Durch die dämmernde Einsamkeit.

Kaum noch hört man einen Hirten singen,
Aus allen Dörfern, Schluchten, weit
Die Abendglocken herüberklingen,
Versunken nun mit Lust und Leid.

Die Täler, die noch einmal blitzen,
Nur hinter dem stillen Walde weit
Noch Abendröte an den Bergesspitzen,
Wie Morgenrot der Ewigkeit.


Dienstag, 14. Dezember 2021

Jenseits der Libelle (MP3)

 https://buranmann.bandcamp.com/track/jenseits-der-libelle

Sonntag, 12. Dezember 2021

Rolltreppe abwärts

 Der Lebensstandard vieler Angehöriger der Mittelschicht bewegt sich auch hierzulande auf einer Abwärtskurve. Selbst mit einem guten Gehalt kann man sich heute in deutschen Großstädten kein Eigenheim mehr leisten, auch auf dem Land steigen die Lebenshaltungskosten, während traditionell angelegte Ersparnisse (Sparbuch, Bausparvertrag, Lebensversicherung, Betriebsrente) rapide an Wert verlieren. Das Geld verliert an Wert, an Aufstieg ist nicht zu denken. Man mag sich vorkommen, als stünde man auf einer Rolltreppe, die immer abwärts fährt, wo es auch nicht hilft, immer schneller nach oben laufen zu wollen.   Und dann kommt bei vielen auch noch das Empfinden hinzu, dass sie nicht mehr reden, witzeln, sein dürfen, wie sie wollen, dass allerorten gesellschaftliche Stoppschilder aufgestellt werden, Signale der Corectness und moralische Stoppschilder. Der Boden wird also gleich an zwei Stellen brüchig. Mir schwant: Erst diese Verbindung von Ökonomie und Kultur facht den Unmut vieler Menschen so richtig an. Und manchmal genügt ein Sparwitz als Funke, um eine Protestfackel zu entzünden.

Samstag, 11. Dezember 2021

Für Georg Trakl

FÜR GEORG TRAKL Wie können wir verstehen, was du uns zurückließest? Von einem Größeren singend Ein Ahnen bleibt uns vor einem Rätsel, das du auf uns gebracht Du gingst für uns voraus bis über den Abgrund hinaus und fandest noch Worte verlassen lässt du uns dem Untergang, für den die Bilder gefangen vor Feuerschlünden fallen

Freitag, 10. Dezember 2021

Tod und Person

 Wo ist das Ende, wo ist der Tod? Für mich ist Tod nichts, was am Ende des Lebens passiert, sondern kann eine Einstellung zum Leben markieren. Manchmal. Er ragt hinein in unsere Existenz, in unser tägliches Leben. Er hält unsere mühsam zusammen geschusterte Identität zusammen. Einheit der Person? Zumindest gefährdet. Wer schon einmal sehr ernst krank war, weiß sehr unmittelbar, was ich meine. Der Tod begleitet uns täglich und hilft uns, unser Leben ein bisschen besser zu verstehen. Im besten Falle. Die Menschen wollen dem Tod möglichst aus dem Weg gehen, ihn ignorieren. Jeder Friedhof, jedes Altenheim ist ein Beleg dafür.  Wir versuchen, ihn zu verbannen, ihn als letztes großes Tabu aus dem Alltag hinweg zu zaubern. Es gibt Gerüchte und Erkenntnisse, dass gewisse Firmen im Silicon Valley ihn hinauszögern wollen. Ob der Tod etwas ist, worüber man ganz im Sinne Wittgensteins nicht reden sollte? Etwas Unbegreifliches? Etwas Größeres als wir? Ich glaube, wenn du erkennst, dass die Zeit jede Minute, jeden Tag verrinnt, dass du keine Gelegenheit hast, gemachte Fehler zu korrigieren, dann erkennst du, dass du den Moment irgendwie festhalten solltest. Du hast eine Verpflichtung gegenüber dem Leben.

Donnerstag, 9. Dezember 2021

Im Leben sein

 Das Folgende kommt aus meinem geplanten Buch:

Wir haben einen Sinn dafür, was unsere Existenz begründet, was ihr Grund sein könnte, wie wir auf die letzte Wirklichkeit bezogen sind. Man kann diese letzte Wirklichkeit auch Universum nennen. Oder das Leben. Oder die Wirklichkeit. Oder die Welt, oder die Natur. Aber man fühlt sich jedenfalls da hinein gestellt, ahnt, dass man ein Teil davon ist. Die Frage ist: wie sind wir darauf bezogen? Auf diese letzte Grundlegung. Ja, wir haben einen Sinn dafür. Er geht darauf zurück, dass am Grund unserer Existenz eine kollektive Antwort liegt. Jemand ist da, der uns hört und sieht, versprechen etwa Religionen. In uns und jenseits von uns. Beim Beten wird das deutlich: Man kann dabei nicht sagen, ob der Betende sich nach innen oder nach außen richtet. Beten ist eine ritualisierte Praxis, die eine Verbindung zwischen dem Innersten und dem Äußersten schafft. Es berührt mich und verflüssigt mich in meiner Verhärtung, es macht mich empfänglich. Religion beispielsweise schafft ein Bewusstsein dafür, dass wir mit dem Leben als Ganzes, mit Gott oder der Natur in einer Beziehung stehen. Mit der Kunst. Mit der Musik. Wichtig ist: Man weiß nicht recht, ob man nach innen oder nach außen hört.

Mittwoch, 8. Dezember 2021

Verpackung

Das geht doch viel zu lange! Eben muss und will ich meinen Abfallbeutel ausleeren und muss feststellen, dass die Verpackungsindustrie ihre offenbar fröhlichen und sinnlose Arbeitsplätze sichernden Spiele mit dem Material offen weiter betreibt. Ja, war denn alles „Green washing“? Tut sich gar nichts…..Man denkte an wiederverwertbare Behältniss und Verpackungsmaterial und manches andere. Doch es ist alles, wie zuvor, wenn ich in den Müllbeutel blicke. Ja klar, bei den „Besserverdienenden“ und reichen Säcken ist das anders. Die kaufen nicht beim Discounter ein, sondern im Öko-Shop. Viele aber sind darauf angewiesen, besonders in Zeiten der Inflation und ungezügelten Energiepreise!, sich nach der günstigsten Möglichkeit um zuschauen (was wiederum viel Zeit fressen kann). Das ist doch alles bekannt! Wieso geschieht dann nix? Abseits strahlender Gesichter von Politikern, die jetzt oft hohle Parolen und Phrasen zu dreschen scheinen, wäre das etwas, as im Alltag sichtbar wäre und für so etwas wie einen gemeinsamen Willen sorgen könnte. Doch ist das gar nicht bezweckt? Geht es um sinnlose Arbeitsplätze, die nach der üblichen Lobby-Arbeits mit allen Mitteln gesichert werden müssen?

Dienstag, 7. Dezember 2021

Valerie (38)

 In der Vergangenheit hatte er dies Bewusstsein oft mit Hilfe von Drogen gesucht. Er hatte dabei aber festgestellt, dass für ihn dadurch die Tendenz bestand, von der Wirklichkeit eher weg zu kommen als sich ihr anzunähern: Er war zu oft außer sich und zu wenig in sich. Er wollte halt nicht nur die Traumwelt, sondern er wollte die Welt, die in ihr lag, kennen lernen. Er wollte den Mann am Fließband, den Mönch und den Zuhälter, den Albert Schweizer und den Marlon Brando, den Clown, den Aufsichtsratsvorsitzenden und viele andere finden. In sich. Er wollte ein paar mal „durch ihre Brille“ schauen, ihre Wirklichkeitssicht kennen lernen – eingedenk der Tatsache, dass er sie immer nur in ihrer Umwelt finden konnte. Er wollte den Menschen und nicht nur seine Masken finden, jene Masken, die das Ich dahinter aufsaugen konnten, die schließlich ganze Menschen zu ihrer Maske werden ließ. Er hörte in sich schon die Psychologen und Soziologen palavern. Er konnte sich ihre abstrakten Erklärungsmodelle ausmalen. Sie boten sie jeweils sich selbst an und erklärten das als die Rolle der Wissenschaft, Er hatte solch Gebaren inzwischen einigermaßen akzeptiert, als eine Methode, mit der Wirklichkeit umzugehen und diese Wirklichkeit immer besser zu verstehen. Man konnte auf diese Weise nahezu alles erklären und blieb doch, nachdem man hinter die Fassaden dieser Wissenschaft geblickt hatte, ratlos zurück.

Montag, 6. Dezember 2021

Otac Srusi Nasu Screcu (DAN I NOC = Zuhra B und ub)

https://soundcloud.com/ulrich-bauer/otac-srusi-nasu-srecu



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Samstag, 4. Dezember 2021

Kaufen

 Der Terror des Kaufens hat eingesetzt. Ob man auch darüber mal neu nachdenken müsste? Ob es wirklich notwendig ist, unnötige Dinge zu kaufen, für die viel Energie verbraucht wurde und die schließlich beim „Endverbraucher“ zu einem einmal gebrauchten „Ex-und-Hopp“-Artikel werden (Um danach die Umwelt zu verpesten...)? Je nach Zielgruppe sind mutmaßlich auch Dinge wie Lastenfahrräder keine Lösung, denn ihre Herstellung hat unnötig viele Ressourcen verschlungen (immerhin weniger, als bei einem Verbrenner auto!!) und zieht womöglich „alternativ“ gesinnten Zielgruppen mit grün gewaschenen Versprechen das Geld aus der Tasche. Elektroauto? Ja klar! Aber nur die diejenigen, die es sich leisten können. Wenn das E-Mobil meine Zweitkiste ist, dann berührt es mich auch nur peripher, wenn die Zahl der Stromtankstellen viel zu gering ist. Also: Es scheint so zu sein, dass Elektrofahrzeuge zumindest jetzt noch etwas für begüterte Mitbürger ist, die sich durch ihr Geld gegenüber denjenigen, die sie bedienen, Bewegungsspielraum der Gelassenheit verschaffen. Die Medien mit ihren viel verbreiteten Bildern von glücklichen und gelassenen Menschen zeigen das ja sehr aufdringlich an, während andere Menschen sich fragen, wie sie die zügellos galoppierenden Preise in Deutschland zahlen sollen. Und was ist mit dem Recycling der auch bei E-Auto verbrauchten Ressourcen? Wird noch besser als jetzt gelöst, so tönt es von überall her. Vertrauen in die Technik wird dabei suggeriert, - gerade von denjenigen, die sich technikkritisch geben. Ob nicht die allgemeine Reduzierung von Konsum eine Richtung für diese Wirtschaft andeuten könnte?

Freitag, 3. Dezember 2021

Bilder von Weihnachten und Konsum

 Jetzt stürmen Bilder von Weihnachten auf uns ein. Überlagert werden sie in Mitteleuropa von Corona-Ängsten. Jetzt wollte doch der Handel seine großen Weihnachtsgeschäfte machen….: Und schon wieder ist nichts! Der Glaube an die Machbarkeit der Dinge und Formbarkeit der Wirklichkeit hat Kratzer bekommen. Und dazwischen poppen lustig allerlei irgendwie erzeugte Bilder auf und nieder. Woher kommen die? In welchem Interesse stürmen sie permanent auf uns ein? Es sollen (noch schnell vor Weihnachten!) Artikel verkauft werden, Verträge abgeschlossen und teure Vereinbarungen getroffen werden. Damit die Wirtschaft „läuft“, bevor sie womöglich wieder in einem Lockdown versinkt. Zusätzlich glauben Handel und Industrie, das Konsumverhalten durch peinliche („wissenschaftliche“ Erhebungen haben bewiesen: es wird kaum etwas gespart, der Verbraucher wird durch allerlei Tricks übers Ohr gehauen...) Rabattaktionen anstacheln zu müssen. Werbung prasselt auf uns ein. Werbung verfälscht die Wirklichkeit, verbreitet Lügen und „Fake News“. Sie bringt „Verbraucher“ dazu, dass sie sich freiwillig unterwerfen unters Diktat des Konsums, nicht mit den rabiaten Mitteln der mittlerweile bekannten Diktaturen, die sich ihre Menschen nach Belieben zu formen scheinen. Der Mensch scheint halt dressierbar, sozialisierbar und programmierbar zu sein, egal, was die Freitheitsidiologien sagen. Und die Bilder sind hierzulande die große Manipulationsmaschine, die den Zusammenhang hier stützen.

Donnerstag, 2. Dezember 2021

Wirklichkeitsbauer

 Es treten die Wisser auf: gut frisierte, schlagfertige spitzzüngige Vertreter einer gesellschaftlichen Formation, die sich in Demokratien gerne als  „alternativlos“ gibt. Dabei gehen diese sich selbst so definierenden Vertreter einer vierten Macht im Staate mit den Fakten oft genug so um, dass es in ihre ureigene Weltdeutung passt, die natürlich alle „vernünftigen“ Menschen teilen sollen. Auch da sind oft clevere PR-Strategien dahinter! Gewisse Vertreter dieser Spezies gehen inzwischen sogar einen Schritt weiter, indem sie behaupten, dass Realität derart gestaltet sein solle, dass sie „Faszination“ ausübe, dass sie "emotional besetzt" sei. Und so scheinen auch ganze Geschichten mit handelnden Personen und allem Drum und Dran inzwischen frei erfunden und trotzdem als Wirklichkeit definiert. Von der Phantasie geliefert. Ein großes deutsches Wochenmagazin, das sich gerne für seine Wahrheitsliebe rühmt, lieferte unlängst sogar den peinlichen Beweis dafür. Im gesamten Flow ist das natürlich völlig egal. Der einstige Präsident einer Weltmacht führte es zudem unter dem Stichwort „Fake News“ länger vor, wie so etwas funktioniert. Er benutzte diese "Techniken" wohl vor allem zur Beschimpfung und Diskriminierung. Hinzu kommt, dass selbst die hoch eingeschätzte Wissenschaft nicht mehr so glaubwürdig daher kommt, scheint sie doch in Person und Sache auf diese und jene Art käuflich zu sein. Wer ein bestimmtes Gutachten mit einem bestimmten Tenor bei ihr bestellt, sollte jedenfalls ein offenes und gut bestücktes Portemonnaie haben.


Mittwoch, 1. Dezember 2021

Datensammler


Man soll nicht so viel Daten von sich heraus geben, gewiss. Man soll vorsichtig damit sein. Man soll sich überlegen, ob das wirklich nötig ist…..etc. Taucht aber im Gesichtskreis dieser in unser Inneres geschlüpften Mahner auf, dass man ohne die Abgabe von Daten kaum noch auf bestimmte Seiten kommt, dass gewisse Leistungen damit auch nicht zugänglich sind und dass man ständig zu irgendwelchen Zustimmungen erpresst wird? Ganz weit vorne scheinen mit solcher Datensammelwut die Medienhäuser zu sein, die Großverlage, die sich hinter ihrer Paywall verkriechen und nichts preisgeben, es sei denn, man selbst gibt seine Daten in aller Ausführlichkeit preis. Ob sie die Daten anschließend meistbietend verkaufen? Man hat jedenfalls auf solches Gebaren keinen Einfluss, denn seine Daten hat man ja längst preisgegeben…..Digital heißt, sie sind beliebig zu vervielfältigen und zu verchecken. Ob große Konzerne darin besonders gut sind? Ob wir das einfach so hinnehmen sollten? Ob dagegen etwas getan wird? Vielleicht von der EU, die ja immer solch große Töne spuckt?

Dienstag, 30. November 2021

Today's the Day

 Messi wurde Weltfußballer. Na und? Ob es mich deutlich mehr interessiert, wie viele Tierarten heute aussterben werden? Der heutige Tag wird als ein großer in der Pandemiebekämpfung ausgegeben. Doch Deutschland in Gestalt seiner Politiker tut nichts. Will erst noch prüfen, abwägen, sich wegducken, Entscheidungen vertagen, Ausreden finden fürs Nichtstun und Verantwortungen ablehnen. Man selbst steht staunend gegenüber und sieht die Grundlagen der parlamentarischen Demokratie schwinden. Leichtfertig von denen verspielt, die sowieso keinerlei Verantwortung für nichts übernehmen wollen, - außer freilich für ein fürstliches Gehalt für ihre „Vertretungskünste“. Doch was begibt sich? Die Politkaste versagt jämmerlich, die „Eliten“ winden sich und hierzulande wacht darüber kaum jemand auf. Man hat sich an den Fortgang der Routinen gewöhnt und wird sich bald wieder einmal sagen lassen müssen, dass Deutschland in so sämtlich allen Rankings abgesackt ist. Trotzdem schüren gewisse Politiker die Einschätzung, dass Deutschland Vorbild sein müsse, dass man voran gehen müsse und dass die Welt am deutschen Wesen genesen solle. Egal, wir haben den Wohlstand verdient, so der Wunderglaube, allein schon deshalb, weil wir Deutschland sind.

Montag, 29. November 2021

Todestanz

 Seltsame Situation in Deutschland: Die Todesrate überschreitet 100 000, die Intensivstationen sind überfüllt, es herrscht die Angst. Und was ist im Fernsehen, private und öffentlich-rechtliche? Werden unverdrossen Werbespots gesendet und Ratespiele mit ach so gut gelaunt komischen Komikern veranstaltet. Dazwischen kommen Gewinnspiele, so, als müsse man das unbedingt erleben. Wer freilich Pech hat, wird nicht mehr erleben, wenn er möglicherweise erfährt, dass er nichts gewonnen hat…. Er? Ja richtig! Das Gendern, dass einem die elektronischen Medien mit ihren nicht nur um die Augen herum heftig präparierten Köpfen (Talking Heads) dauernd vormachen, hat offenbar seine Grenzen, orientiert sich wohl auch ein bisschen an seiner Praktikabilität und an seiner Verwendbarkeit - und nicht nur an seiner idiologischen Berechtigung. Von offiziellen Stellen wird gelogen, dass sich die Balken biegen, werden Beschwichtigungformeln gestreut und wird geprüft: zuvorderst in der Politkaste von Berlin! Die allgemeine Ratlosigkeit scheint hier auf keinen Fall zugegeben werden zu dürfen, es sei denn durch verschämt oder scheinbar wütend gestreute Formulierungen wie „½ 1“ oder „wir müssen, sollen, dürfen, können….etc“ Viel Impfstoff sei da, genügend…..danach erfahren wir, dass sich Ärzte darüber beklagen, dass zu wenig Impfstoff ausgeliefert sei. Dazu lassen braungebrannte und als Golfspieler verkleidete Ärzte Ankündigungen eines „Freedom Day“ steigen. Allgemeine Konfusion scheint die Szene zu beherrschen und der einzige Minister im neuen Kabinett, der gesetzt wäre, darf dies Amt nicht haben, weil…. er ein Mann ist. Aber, wer denkt sich da etwas? Morgen kann schon alles anders sein und der politische Apparat hinkt hinterher…..

Samstag, 27. November 2021

Spaltungstendenzen

 Eine Studie hat gezeigt: 1% der Bevölkerung Deutschlands besitzt 35 % des Gesamtvermögens. Natürlich finden das die Besitzenden völlig in Ordnung. Sie behaupten ja, sie hätten dafür mehr geleistet. Diejenigen, die eher untergeordnetem Milieu stammen, etwa dem Arbeitermilieu finden das ungerecht. Das deutsche Grundgesetz garantiert allen Bürgern Freiheit und Gleichheit sowie das Recht auf Teilhabe. Nun, was ist gerecht und was ungerecht? Weit verbreitet ist die Antwort: Das Recht auf Bildung. Das ist nicht falsch, weil in einer Gesellschaft über Bildung sehr viel entschieden über Positionen in einer Gesellschaft. Bildung hängt aber sehr eng zusammen mit Einkommen und Vermögen. Das wird meistens ignoriert oder nicht so stark gewichtet. Wenn man in Armut aufwächst sind die Bildungschancen alleine schon aus materiellen Gründen schlechter. Dann kommt Bildung, Wohnen (was natürlich auch sehr stark mit Einkommen und Vermögen zusammenhängt). Das, was als Reform verkauft wurde, der Abbau sozialer Standards, die Einführung schlecht bezahlter Jobs bei steigenden Mieten und knappem Wohnraum mögen diese Entwicklung der sozialen Spaltung noch befördert haben. Politische Folgen sind unter anderem, dass Parteien am linken und rechten Rand großen Zuspruch erfahren: die einstige Konsensgesellschaft ist perdu, die sogenannte „Wohlstandsgesellschaft“ richtet sich selbst zugrunde.


Freitag, 26. November 2021

Das Blatt macht die Blume (Lyrik)

 

Das Blatt macht die Blume

Du trinkst jetzt stilles Wasser

suchst das Düstere im Hellen

Der Koffer ist die Reise

Das Blatt macht die Blume

Du trinkst jetzt stilles Wasser

suchst das Düst're im Hellen

zuhause im eignen Körper

suchst in der eignen Seele



Bilder fallen ineinander

türmen sich in sich auf sich

zerbröseln wieder im Hirn

fallen Dir in die Stirn

Pulver rieselt in Dir

durchdringt deine Poren

der Koffer ist die Reise

das Blatt macht die Blume

Donnerstag, 25. November 2021

Die "Woken"

 Ich sehe, nehme wahr und weiß, wovon bestimmte Leute beeinflusst sind, oder es von sich behaupten. Erstaunt und regelrecht abgestoßen bin ich dann immer, wenn ich mitkriege, wie diese Leute sich im Alltag verhalten. Da werden mitmenschlicher Umgang, Empathie und Mitgefühl gepredigt oder für sich in Anspruch genommen. Weiter als andere will man sein und das auch zeigen. Selbstoptimierung ist angestrebt. Widerlich finde ich dann, wenn ich erfahren muss, wie solche Leute das Letzte aus ihren Mitmenschen heraus quetschen, wie sie jede Notlage ausnutzen, wie sie sich selbst alles schönreden und sich als tüchtige Geschäftsleute geben, die gut mitmischen und stets besser sind als die andern. In ihrer Freizeit machen sie dann Kurse in Buddhismus und üben Mitgefühl, was natürlich völlig entfremdet in Schizophrenie mündet. Ich denke, solche Leute hätten genug Gelegenheit, ihre privilegierten Positionen und Verbindungen in einem bestimmten Interesse zu nutzen, um jemanden, der direkt neben ihnen lebt, zu helfen. Schlichtweg helfen. Nicht einfach mittun beim allgemeinen Ausbeuten, Reinlegen und Fertigmachen der Andern, zum eigenen Nutzen und dem der Firma, der man dient. Tatsächlich tun sich Möglichkeiten auf, die solche Menschen aber meist nicht sehen (wollen). Sie sehen bestimmte Dinge als zeitweiligen Trip, als Möglichkeit, ihr Ego in einer grauen Umgebung strahlen zu lassen.


Dienstag, 23. November 2021

Dabei sein, Anpassung

 Da sind die Anpassungsmechanismen der anderen (immer die anderen!!), das alltägliche Buckeln, es heißt: bloß keine Empfindlichkeiten zeigen: Das sanktionieren die Kollegen sofort mit Liebes- , das heißt in der "Freien Marktwirtschaft" letztenendes Geldentzug. Mit Mobbing auch. Mit den kleinen Zeichen. Mit bereit gestellten Fallstricken. Mit Übertölpelungen. Du musst funktionieren. Zum Beispiel darfst du nicht krank werden. Sofort rückt jemand anderes an deine Stelle (so die Drohung). Du bist austauschbar, auch wenn du dich selbst für einmalig hälst. Malus. Wieso haben die anderen so wenig Abstand zu dem, was sie tun? Wieso können die sich so identifizieren mit ihrem Job, mag er noch so entfremdet sein? Sie haben doch alle studiert, haben sich im Blick geübt, der im Alltäglichen das Unalltägliche aufsucht, der die Distanz zu den Dingen und zu sich selbst sucht. Oder etwa nicht? Waren sie nur ausgebildet worden? Haben sie sich die Analysemethoden angeeignet, um zu erkennen, dass in solch eingeschlossenen Verhältnissen, in solchen betrieblichen Strukturen die Macht wohnt und die Machtausübung anderer implizit eingeschlossen ist? Ob solche Ansichten auf Möglichkeiten etwas zu idealistisch gedacht sind? Sich in den Elfenbeinturm des akademischen Betriebs flüchten? Funktionierte auch schon besser. Wie kann man das so akzeptieren, sich zu eigen machen? Die Rolle, in die man hineindressiert wurde? Ob das etwas mit unserem Bildungssystem zu tun hat? Schon die dauernd praktizierte Formulierung „Wir“. Wer ist wir? Die Gesellschaft? Der Betrieb? Der stark ist? Der sich ein Monopol erobert hat?

Wir sind stark. „Wir schaffen das“. Ha ha. Wer ist wir? Der, der dich entlässt und dir Lohnzugeständnisse abringt, wenn er es für nötig hält (jawohl, immer noch meist ein „Er“ und keine „Sie“). Der dafür das Geschwätz vom „Strukturwandel“ allzeit parat hält (Das Getue um die sogenannte „Globalisierung“ ist ja während der Pandemie ein bisschen ins negative Gerede gekommen...)? Dann bist du plötzlich nicht mehr der Betrieb. Bist ein unfähiger Einzelner. Der Betrieb ist der, dessen „Chefs“ riesige Karossen fahren, die sie als Statussymbol direkt vor dem Eingang parken. So weit kannst du's auch bringen, wenn du etwas aus dir machst, indem du dich anpasst. Der Betrieb, dass sind doch die Kaufleute, die alles Wichtige diktieren. Alles Wichtige hat auf dieser Erde mit Geld zu tun, nicht mit Geist. Sie müsssen immer wieder den Stallgeruch pflegen, auf jeder Konferenz. Sie müssen miteinander anstoßen, sich übers Fußballspiel unterhalten, sich Witze erzählen, übder die sie dann gemeinsam lachen sollen. Das auch an jedem Geburtstag, den irgendein Kollege hat. Dann werden kleine Tischen aufgestellt und Gemeinsamkeit zelebriert.
Du selbst wirst dir dann ein Fremder. Verlierst den Kontakt zu dir, während sie ihn zu kultivieren und pointieren scheinen - wofür sie dann Crash-Kurse besuchen. Die Sehnsucht danach, sich irgendwo wiederfinden zu können. Du, der du dir selbst einmal so sicher warst, ohne selbstsicher sein zu können. Wo bist du heute? Hast dich verloren in der Mechanik. Der Funktionalität. Der Normalität. Und musst dankbar dafür sein.
Die Ermüdung, die Trägheit, deine Feinde. Andere Menschen haben ein anderes Temperament. Eine andere Vitalität und ein anderes Vertrauen darin. Sie begegnet dir. Du solltest mehr Empathie aufbringen. Was ist das? Sich in jemanden hinein denken? Notwendig, Zeichen der Kultur. Letztenendes sind wir aber allein. Da besteht eine Spannung.

Montag, 22. November 2021

Valerie (37)

 Sie zeigte ihm dabei immer neue Möglichkeiten, sich zu begegnen. Ihr Körper war Berg, den er mühelos bestieg, - und er war im Tal, in dem er sich ausruhte. Bei jedem Gipfel, den sie erreichten, wurde der Blick klarer. Sie schien alle Wege zum Gipfel zu kennen und zeigte ihm immer wieder einen neuen. Der Schweiß, den man dabei vergoss, rannte immer wieder abwärts wie ein Gebirgsbach in Richtung Meer. Sie lagen erschöpft nebeneinander und er fühlte sich langsam wieder bei sich selbst, seine Gedanken blitzten wieder im Strom des Bewusstseins. War er glücklich gewesen, oder war das eine übertreibende Einschätzung? Er schämte sich vor sich selbst ob solcher törichter Fragen. Er war es gewohnt, alles in Frage zu stellen, selbst die Gegenwart ihres Körpers, die er eben erfahren hatte, erlebt, ertastet, gespürt mit den Händen, mit allen Sinnen begriffen. Eine Stimme in ihm sagte: Man hatte miteinander geschlafen, das war alles. Eigentlich immer dasselbe und trotzdem musste er sich zugestehen, dass es diesmal anders war. Die Dinge, - und vor allem Valerie – hatten ihn überwältigt, überrannt. Er war nicht dazu gekommen, die Lage zu kontrollieren. Er hatte sich eine Weile treiben lassen und dabei nicht – wie sonst – Langeweile oder Gleichgültigkeit empfunden. Valerie hatte von Anfang an einen Nerv getroffen in ihm, der ihn ansonsten von der Wirklichkeit abschirmte. Er war eine Zeit lang außer sich selbst und bei sich gewesen, ein Teil dessen, was er suchte, eine Möglichkeit unter vielen, die er sein konnte.


Sonntag, 21. November 2021

Alter

 Plötzlich ist man alt. Scheise, man ist da hinein geworfen worden. Man fühlt sich (natürlich, - wie alle!) jünger. Das kann doch nicht wahr sein! Aber nun ist man in einem Rennen: das unternehmen, was man noch kann, finanziell und körperlich! Ob „das Alter“ öffentlich geächtet ist, nachlässig behandelt, oder verachtet? Das mag sich dramatisch anhören, aber ich erinnere mich, dass ich in als jüngerer Mensch das Alter immer „den Andern“ zugeschrieben habe. Die Kraft und die zielbewusste Hoffnung wurde der Jugend zugeordnet, das Abschlaffen und das Warten auf die nächste Rentenerhöhung, der Verfall in Richtung auf Krankheiten und die damit immer mehr einher gehende Fremdbestimmung schien da auch ein Kennzeichen des Alters. Hinzu kam und kommt der auf tausend Arten praktizierte Jugendwahn dieser Gesellschaft, die sich sowieso von vornherein ein bestimmtes Bild vom Alter macht und das dann als Rechtfertigung gebraucht, um grundlegende Dinge des Lebens zu verdrängen. Was „dem Alter“ bleibt, wäre in diesem Zusammenhang höchstens eine Art „Weisheit“, also die Fähigkeit, ruhiger und abgeklärter zu sein (Vorsicht Klischee!). Dass solche „Fähigkeiten“ auch mit der finanziellen und ökonomischen Ausstattung des Alters zusammen hängen mögen, sollte hier nicht unerwähnt bleiben, wie überhaupt die ökonomische Verfasstheit eine große Rolle im Verhältnis zu alten Menschen spielt. Wer mehr Geld zur Verfügung hat und sorgenfrei lebt, hat (wie Zahlen aus Erhebungen zeigen) eine höhere Lebenserwartung.

Freitag, 19. November 2021

Kunsterwartungen

Eigentlich bin ich von der Kunst enttäuscht: Da gruppieren sich meist reiche Leute um irgendwelche Elaborate, in die sie etwas hinein projezieren (lassen). Es entsteht auch dadurch eine Rezeptionswissenschaft, von der nun wiederum viele „Gelehrte“ leben, indem sie weiter bisher unerforschte Bereiche in dicken Büchern darlegen (die die Masse der Leute niemals verstehen, die oft auch nicht zu verstehen sind) und zu erklären versuchen, sie kognitiv begreifbar machen wollen. Es geht aber jeweils um gesellschaftlich anerkannte Kunst, um das, was als „Kunst“ kanonisiert ist und in einem „Kunstbetrieb“ gehandelt wird. Eine Rückkopplung mit einer nicht elitären Gesellschaft scheint da nicht stattzufinden. Marxisten würden sagen (nicht alles, was Marxisten behaupten, ist falsch), Kunst sei ein „Überbauphänomen“. Und sie sei Spekulationsobjekt des Kapitalmarkts. Dazu gehört auch, dass Kunst in gewissen Kreisen des „Kunstbetriebs“ ein Spekulationsobjekt geworden ist, dass auf Wertsteigerung spekuliert wird. Mir kommt es auch vor, als sei der Bereich der Kunst der asozialste überhaupt, der mir bekannt ist: Gewisse Individuen reüssieren und verdienen sehr viel Geld, indem auf ihre „Werke“ und deren Heiligsprechung ständig Bezug genommen wird. Die anderen Individuen der Kunst stinken oft in krasseste Armut ab. Sie spielen keine Rolle. Sie sind offenbar Ausschuss und Kolateralschäden. Jaja, die Sprüche stehen alle bereit, Kunst sei nicht demokratisch und all das….. Kunst könnte aber ein bisschen moralisch sein, sie könnte sich kümmern und einen Blick auf nicht-arrivierte Kunst riskieren.


Donnerstag, 18. November 2021

Tour de Globalisierung

Man wird Miesmacher, Spielverderber und Nörgler mit meiner Einstellung, ich weiß das wohl….. Man soll ausblenden, verdrängen und sich dabei großartig fühlen. Tatsache ist, dass nicht nur in Deutschland, - wie sich spätestens mit der Pandemie heraus stellte - die digitalen Versprechungen ihre Tücken hatten. Fakt ist, dass die soziale Polarisierung in Arm und Reich immer weiter zuzunehmen scheint und der Niedriglohnsektor hierzulande immer noch weitaus größer ist, als in anderen vergleichbaren Industriestaaten. Die Zahlen, die ja erst erhoben und dann interpretiert werden müssen, sind dabei keine Widerlegung. Fakt ist, dass die Segnungen der Globalisierung bestimmten Leuten nützen, anderen gar nicht, im Gegenteil, dass dadurch ein weltweiter Wettbewerb ausgebrochen ist, der zu einer Spirale abwärts in den Industrieländern führt (was wohl auch den globalen Gegebenheiten entspricht, was aber ein grundsätzliches Umdenken erfordern würde...). Die Nachteile haben vor allem die unteren Schichten zu erleiden, während die oberen von solchen Entwicklungen zu profitieren scheinen.

Es scheint sich trotz der Ampelbemühungen etwas zusammen zu brauen, von dem wir trotz der apokalyptischen Klimaveränderungen nicht wissen, was es ist. Man merkt nur: es wird Vieles (wenn nicht gar alles) schlechter, es geht abwärts. Es gibt zwar die tollsten Güter, nur: man kann sie sich nicht mehr leisten. Der Staat scheint dabei kräftig mitzumachen und ist nicht verlegen, neue Einnahmen ökologisch zu bemänteln. In der Industrie würde man das als „Green Washing“ bemängeln. Dass dies seine Grenzen hat, zeigt der Protest der noch lange nicht vergangenen Gelbwesten in Frankreich, der auch in Deutschland seine Entsprechung finden könnte. Währenddessen labern Politiker und andere Medienmenschen in den Talk-Shows ihre Sprechblasen, setzen sich mit ihren selbstreferentiellen Medienproblemen auseinander und führen beredt ihre Eitelkeiten vor.


Mittwoch, 17. November 2021

Narrativ

 Immer häufiger reden Personen des öffentlichen Lebens von „der Erzählung“ oder „dem Narrativ“ das jetzt endlich in „den Diskurs“ eingeführt werden solle. Modeworte. Mir scheint, dass dies ein Bedürfnis nach einem größeren Zusammenhang signalisiert, nach dem, was Firmen und Unternehmen gerne als ihre „Philosophie“ bezeichnen und was auf eine Art von degenerierter Stufe von einigen meist unverbindlichen Grundüberzeugungen hindeutet. Es besteht offenbar ein Bedarf an Eingebettetsein in allgemeine Regeln, die im öffentlichen Leben anscheinend allzu sehr in den Hintergrund geraten sind. Dass jetzt freilich im Ringen um solche „Narrative“ lächerliche Patzer passieren, dass das Wort an tausend Stellen benutzt wird, passt zu dem Bild, das uns auf einen vernachlässigten Umgang mit solchen Begriffen deutet. Es herrschte wohl allzu sehr der Alltagspragmatismus, der sich von Lösung zu Lösung, von Tag zu Tag wurstelt, ohne ein Ziel erkennen zu lassen. Allerlei künstliche Konstruktionen, die sich meist an einer Rhetorik der Kurse und Workshops orientieren, sollen hier wohl Abhilfe schaffen.

Montag, 15. November 2021

Wer die Dinge laufen lässt

 Der große französische Philosoph Blaise Pascal soll gesagt haben „Da es nicht gelang, das Gerechte mächtig zu machen, erklärte man das Mächtige zum Rechtmäßigen“. Ob hinter einem Gesetz also die Macht des Stärkeren steht, oder ob sich in einer Demokratie die Gesetzgebung durch das Parlament vollzieht? Haben wir eine Demokratie oder haben wir – genau genommen – eine repräsentative Demokratie? Ob zuletzt nach den Wahlen in den einigermaßen noch neuen Bundesländern sich noch irgendein Politiker um sein Geschwätz von gestern schert? Wer bestimmt eigentlich in einem Staat? Firmen, die sich Abgeordnete kaufen und sämtliche Möglichkeiten nutzen, um auf Entscheidungsprozesse Einfluss zu nehmen? Unter anderem mögen die sogenannten "Pandora Papers" einige Hinweise diesbezüglich gegeben haben (auch wenn die bekannt gewordenen Individuen in dieser Hinsicht auch interessant scheinen...). Seltsam, dass in Bezug von "Steueroptimierung" nicht viel Wirksames passiert ist. In puncto Geldwäsche scheinen die Verhältnisse hierzulande sowieso unübersichtlich lasch. Die enge Verbindung zu einer finanziellen Vorteilsnahme sind da allzu offensichtlich, was immerhin zu einer grotesken Einkommensverteilung in den einigermaßen  industrialisierten Staaten geführt haben mag. Ob tatsächlich Anarchie und Chaos die Alternative wäre?

Sonntag, 14. November 2021

Politikgepflogenheiten

Ob das Futter für Politikverdrosssenheit in Deutschland sein muss? Ein Minister rückt mit stoisch dreinblickendem Gesicht vor einen Ausschluss, der den Verbleib von vielen Millionen, wenn nicht gar Milliarden erforschen will, und blitzt immer wieder damit ab, dass der in Betreff stehende Minister zu Protokoll gibt, er erinnere sich an nichts. Oder: Eine ehemalige Ministerin rückt vor einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss an und wird offenbar pauschal von allen Anklagepunkten freigesprochen, womit sich halbwegs verantwortliche Parlamentspolitiker unter anderem über das hinweg setzen, was der Bundesgerichtshof (ganz zu schweigen von der Presse) schon längst dargelegt hat. Rücktritte scheinen kein Thema mehr zu sein. Politische Verantwortung, was ist das? Ob das der parlamentarischen Demokratie mittel- und langfristig nützt? 

Nun ja, ein solcher Bundestagsausschuss scheint mal wieder ein Beispiel dafür zu sein, dass man in Berlin kontroverse Fragen und Machtmenschen in Ausschüsse abdrängt, wo sich die Fragen samt den an sie sich bindenden Figuren irgendwann im Sande verlaufen sollen, wo sie beerdigt und vor der Öffentlichkeit in einem unverständlichen Paragrafengeflecht untergepflügt werden sollen. Die jetzt sich neu konstituierenden Parteien scheinen dabei mitzumachen. Dabei waren solche parlamentarischen Untersuchungsausschüsse vom Grundgesetz einst als ein Mittel der Gewaltenteilung gedacht, als ein Mittel, mit dem das Parlament seine Aufgabe der Kontrolle der Regierung wirksamer ausfüllen könnte. Nun scheint es zu einem Instrument zur Deckung von nahezu unverschämter Steuerverschwendung (Beförderung unzähliger Staatsdiener kurz vor der Ministerentlassung....!) und gesammelter Fehlleistungen geworden zu sein. Dreistellige Millionenbeträge scheinen in diesem Zusammenhang kein Problem mehr zu sein, die Fraktions- und Koalitionsdisziplin, die weite Teile des Parlaments sowieso zu beherrschen scheint, rückt das vor der Öffentlichkeit wieder gerade und bringt das wieder ins scheinbar „Normale“ zurück. Dass nach fragwürdigen Kriterien vergebene und weitgehend erfolglose „Beratungsleistungen“ anscheinend fett honoriert wurden: niemand trägt Verantwortung. Niemand. Die Wählerschaft, das breite Volk, steht vis a vis und staunt.

Freitag, 12. November 2021

Was dies Blog betrifft - reloaded

Unsere Wahrnehmung ist second hand? Was nehmen wir ernst und was nicht? Welche Rolle die Medien dabei spielen? Im Mix aus kurzen Texten, MP3s und Fotos geht es dem Blog darum, einen aus Medien gewonnenen Spiegel des Tages- und Zeitgeschehens sowie der persönlichen Gedanken- und Erlebniswelt des Autors zu produzieren, es geht ihm um den Wechsel von Sichtweisen, die gesellschaftlich geprägt sind, auch darum, Alltagserfahrungen zu spiegeln, aktuelle Vorgänge der Gesellschaft und Politik aus der Perspektive verschiedener sozialen Welten wahrzunehmen. Es ist ein Nachdenken über Zukunft und das gegenwärtige Sein, über Möglichkeiten hier, über den Kosmos, über vieles, was mich gestreift hat mittels Medien (also vermittelt...), es sind kurze Reflektionen von Herrschaftsverhältnissen, Gedanken über Tod und andere Gegebenheiten, etwas, das mich berührt und in mich eingedrungen ist, in der Empathie aufgehoben, in Religion und Spiritualität, Lyrik, eigenen MP3s und Fotos, ergänzt durch Songtexte verschiedenen Alters, Existenzspuren, Selbstvergewisserungen, Stammtischgequatsche, durch Tierisches, allerlei Zeugnissen meines Gangs durch die Wirklichkeit, subjektiv gefiltert, - ohne Anspruch auf Objektivität. Im Mittelpunkt: Das Normale, das Leben, die Deprivierung, Angst, Zeit, Liebe, Zitate, Geld verdienen zum leben, alles in Kürze und in möglichster Konzentration, Lektürefrüchte, im Bestreben, mich möglichst verständlich auszudrücken – und: ich versuche vorläufig, einen täglichen Rhythmus einzuhalten, einen multimedialen Blog zu betreiben.

Vorzeigeintellektuelle

 Es treten die Wisser und Vorzeigeintellektuellen auf: gut frisierte, schlagfertige spitzzüngige Vertreter einer gesellschaftlichen Formation, die sich in Demokratien gerne als  „alternativlos“ gibt und ganz überwiegend zu einer Klasse gehört, die eine Politintellektuelle in ihrem Bestseller neulich "Lifestylelinke" genannt hat. Dabei gehen diese Vertreter einer "vierten Macht im Staate" mit den Fakten oft genug so um, dass es in ihre ureigene Weltdeutung und ihre tiefe Kenntnis aller Theorie passt, die natürlich alle „vernünftigen“ Menschen teilen sollten. Doch da sind zu oft clevere PR-Strategien dahinter! Zum Beispiel, zur Förderung des Verkaufs gewisser Bücher....! Gewisse Vertreter dieser Spezies gehen inzwischen sogar einen Schritt weiter, indem sie behaupten, dass Realität derart gestaltet sein solle, dass sie „Faszination“ ausübe, dass sie "emotional besetzt" sei. Und so scheinen auch ganze Geschichten mit handelnden Personen und allem Drum und Dran inzwischen frei erfunden. Von der Phantasie geliefert. Ein großes deutsches Wochenmagazin, das sich gerne für seine Wahrheitsliebe rühmt, lieferte vor nicht allzu langer Zeit den peinlichen Beweis dafür. Im gesamten Flow ist das natürlich völlig egal und schnell vergessen. Der ehemalige Präsident einer Weltmacht führte es zudem unter dem Stichwort „Fake News“ länger vor, wie so etwas funktioniert. Er benutzte dies zur Beschimpfung und Diskriminierung. Hinzu kommt, dass selbst die hoch eingeschätzte Wissenschaft nicht mehr so glaubwürdig daher kommt, scheint sie doch in Person und Sache käuflich zu sein. Wer ein bestimmtes Gutachten mit einem bestimmten Tenor bestellt, sollte jedenfalls ein offenes und gut bestücktes Portemonnaie haben

Donnerstag, 11. November 2021

Zeit, wenn sie geht...... (songtext)

ZEIT, WENN SIE GEHT Zeit -- wenn sie kommt, ist sie sexy wenn sie steht, wenn sie geht Ist sie wie ein Wasserfall Raus – - aus dem Haus auf die Straße die du suchst und verfluchst je nach Stimmungslage Test --- auf den Rest deiner Tage Die du spürst, die du kürst zum Preis deiner Liebe Nichts --- ist so klar wie ein Auge das geschickt in sich blickt und versinkt in einem Spiegel Herz -- im Gewühl von Gedanken die sich drehn und vergehn vor dem Ziel einer Suche Licht --- auf dem Stück eines Weges der ansteigt und abzweigt und sich verliert in Kurven Sand - und der Rest deiner Spuren Droh’n dir an, kalten Wahn Nässe dringt in die Seele Grau - fällt der Tag in den Hausflur Trägt mich fort an den Ort Des Verrats meiner Träume Blick -- in den Grund einer Frage Die uns quält, die uns stählt Zum Clown eines Begehrens Fort - treibt der Mond deine Sorgen Führt dich leis immer im Kreis Und verlässt dich ungeboren

Mittwoch, 10. November 2021

Von dr Alb ra - reloaded

Wieder drängt sich mir nach einem Umgang mit Personen ein Eindruck auf: Der Älbler (als Typus eines Bewohners der Schwäbischen Rauen Alb), - und das könnte sich als "kollektive Identität" aufdrängen - ist primär darauf gerichtet, auch unter rauen und steinigen Bedingungen zu überleben. Er ist oft wortkarg und spröde. Die plaudernde Unterhaltung liegt ihm nicht, er will möglichst effektiv Informationen übertragen und harte Bretter bohren. Alleine zu sein macht ihm scheinbar nichts aus, er kann auch aus sich selbst heraus existieren. Früher oft mit Landwirtschaft beschäftigt, ist er nun mit nachgeordneten Logistik-Jobs in mittleren, herunter gekommenen Kommunen zufrieden, kämpft beständig um das Überleben, was einem „Unterländer“ und typisch "urbanen Stadtmenschen" fremd bleibt, weil dieser als solche Sicherheiten hat und glaubt, dass ihm dieses Wohlfühl-Überleben selbstverständlich zustünde (weil er ja in einem tollen Wirtschaftsraum lebt). Das harte Leben, das harte "sich durch's Leben schlagen" freilich dominiert die Älbler, obwohl ihr Wohnraum früher einmal als prosperierende Region galt und beispielsweise mit Textilwaren (inzwischen fast alle nach Südostasien ausgewandert) auch großen wirtschaftlichen Erfolg hatte. Die Leute der aktuell wirtschaftlich erfolgreichen Regionen deuten die Alb aber, wie ich empört erlebt habe, allzu oft als „Wildniss“ und „Biotop“.

Dienstag, 9. November 2021

Anfängerlied (Songtext)

Anfängerlied (Ein primitives Lied) Dies ist ein arg primitives Lied ein arg primitives Lied ein Song? Im Song? Ein Song? Ein Song, den jeder hätte fertig bringen können denn jedermann ist ein Künstler Ja, dies Lied ist völlig einfallslos ja dies Lied ist gar nicht gekonnt tief in uns drin wollen wir uns selbst sehen tief in uns drin wollen wir etwas zustande bringen tief in uns drin will doch jeder etwas sein, egal was tief in uns drin ist vielleicht nur Müll tief in uns drin ist vielleicht nur Luft ja dies Lied ist eine blanke Katastrophe eine Kloake in wirklich jeder Strophe das ist Ekelmüll von Anfängern für Anfänger gemacht ununterbrochener Anfang überall

Montag, 8. November 2021

Podcast

 Podcasts sind in Mode. Jeder braucht jetzt einen Podcast. Wie das geht? Manche machen alles selbst, aber „prominente Personen“ lassen dazu „ihr Team“ die Dienste eines Aufnahmeteams mieten. Die nehmen das Gesprochene professionell auf und geben es weiter an die Vermarktung: Beim Podcast labern dann ein oder zwei Personen ihre Weisheiten in der äußeren Form eines Zwiegesprächs oder eines Monologs uns unendlich lang in die Ohren (haben wir so lange Zeit?). Man will uns etwas „auseinandersetzen“. Es geht aber unter anderem darum, sich als „Marke“ zu profilieren, sich als kompetent, investigativ und sprachgewandt darzustellen, einen weiteren Verbreitungskanal für diese Marke zu nutzen. Gesichtsausdruck und optische Präsentation als „Typ“ (beim Video-Podcast) mögen dabei auch ihre Rolle spielen, um auch die zu gewinnen, die nicht unbedingt zu den Hardcore-Fans zählen.

Sonntag, 7. November 2021

Parteien und Willensbildung

Vielleicht sind wir ja zu blöde dazu gewesen und haben gepennt, als das besprochen worden ist. Vielleicht war uns auch ein solches Rudelverhalten von vornherein zuwider. Vielleicht auch hat es uns das alles niemand so richtig erklärt. Es ist uns jedenfalls die sogenannte Parteiensolidarität nie klar gewesen: Ein Mufti aus der oberen Hierarchie verkündet etwas und alle plappern es ihm nach. Parteien überwölben jegliche Willensbildung in diesem Land, nehmen Positionen ein, die das ganze Fußvolk bis hinauf zum Sprecher alle übernehmen und die etwa undemokratisch Hierarchisches hat. Laut Grundgesetz sollen die Parteien „an der Willlensbildung des Volkes“ mit wirken, aber sie sollen doch nicht alles beherrschen, was „im öffentlichen Auftrag“ vor sich geht. Sie geben der Meinung eine kollektive Ausformung, sie bündeln Energien, sie machen den Machtapparat möglich, sie leiten das Besondere vom Allgemeinen bzw. den „Grundüberzeugungen“ ab - oder was? Zählt die Einzelperson da gar nichts mehr, sondern ist nur noch dazu da, die sich jeweils durch lange Reden profilierende Parteigranden zu bejubeln? Ist das zeitgemäß? Gibt es das, eine einheitliche „gemeinsame Meinung“ auf die man auf einem Parteitag oder bei einer Ortsversammlung eingeschworen werden kann?


Samstag, 6. November 2021

Prirodne Snage (Video)


https://www.reverbnation.com/gesangdaninoczuhrab/song/21865795-dan-i-noc-zuhra-prirodne-snage

Freitag, 5. November 2021

Glaubwürdigkeiten - reloaded

 Das Wort und die Relevanz sämtlicher Äußerungen des Individuums überhaupt scheint in unserer Gesellschaft doch stark zurück gegangen zu sein. Was ist überhaupt ein Individuum? Wie könnte es sich in seiner vermuteten Identität halten? Dabei wird es nostalgisch immer noch gerne simuliert, liebevoll gepflegt, in Nischen gezüchtet, als trotziges Erbe der Aufklärung - stirbt aber aus. Was vorerst bleibt, sind vielleicht Fragmente, Fetzen, Verfremdungen (z.b. auch in meiner Musik). Erinnerungen, gespeicherte Intensitäten, vergessene Strukturen, ein nostalgisches Gefühl von Aufbruch. Anarchisch. Chaotisch. Ich mache mir hier und jetzt auch keinerlei Illusionen über Formen wie Blogs oder Soziale Netzwerke. Sie tragen wohl eher zur Banalisierung des Einzelnen bei, - sie sind Erleichterungen und gleichzeitig geöffnete Schleusen. Der „Einzelne“ (die „Person“) scheint ohnehin selbst sehr stark zu dieser Entwicklung beigetragen zu haben, indem nämlich heute auch scheinbar lyrische Texte industriell, arbeitsteilig und geradezu maschinell hergestellt wurden und zunehmend werden. Die Auswirkungen auf den Einzelnen sind wohlberechnet und pressen ihn in ein Schema, in dem er einer unter Vielen ist. PR-Strategen machen sich Gedanken darüber: Der Druck auf die Tränendrüse etwa ist etwas Gekonntes. Der Wutausbruch wird planmäßig herbeigeführt (jeweils beim „Durchschnittsuser“). Der Zorn wird gelenkt. Die Aufmerksamkeit wird geführt. Die Lüge beherrscht unmerklich vorrückend und die Gedanken verschleiernd das Feld. Es herrscht das Kollektive, der Schwarm, die Masse, „Big Data“, der Algorithmus, das kalte Berechnen, - auch gerade der Emotionen.

Donnerstag, 4. November 2021

Reise durch gesellschaftliche Wirklichkeiten

 Diese Gesellschaft löst sich auch hierzulande durch arbeitsteilige Prozesse und Globalisierungsbestrebungen „in der Wirtschaft“ immer mehr auf: in Untergesellschaften, in Wahrnehmungsblasen und Lebenswelten, die nichts voneinander wissen und zwischen denen Gleichgültigkeit herrscht (was nicht gerade einem wie auch immer begründeten „Zusammenhalt“ förderlich ist. Sie wird bis hinein in kleinste Interaktionen dadurch bestimmt. Jeder hat seine Funktion in der Lieferkette und wird streng nach dem Preis bemessen. Zum Beispiel „Soziales“: Der Staat soll machen und tun, dafür zahlen wir hierzulande schließlich Steuern (die immanente Drohung der „Steueroptimierung“ ist da gleich mitgedacht…). Persönliches Engagement geht trotz der aus Pandemiezeiten so vielbeschworenen „Solidarität“ verloren gegangen zu sein. Sozialstaat bedeutet, das man ein Recht auf etwas hat und nicht auf Almosen angewiesen ist. Da ist zum Beispiel die US-amerikanische Gesellschaft eine andere: es gibt wenig soziale Bemühungen, jeder ist seines Glückes Schmied. Für Almosen sind die „Charities“ zuständig, Wohltätigkeitsveranstaltungen und Good Will-Bemühungen, die auch hierzulande durch den Rückzug des Staates aus seinen Aufgaben immer mehr einreißen, so, wie übrigens alles, was aus den USA kommt, bis hin zu den vielen SUVs kopiert wird. Dass die Einnahmen aus Charity-Veranstaltungen nach Gutdünken der Initiatoren und reichen Spender ausgegeben werden sollen, ist hier immer auch mitgedacht. Alles andere wird von einem Teil der US-Bevölkerung als „Sozialismus“ abgetan. Der Staat oder gar der „Sozialstaat“ ist streng verpönt.

Mittwoch, 3. November 2021

Melancholie (Georg Trakl)

Melancholie Bläuliche Schatten. O ihr dunklen Augen, Die lang mich anschaun in Vorübergleiten. Guitarrenklänge sanft den Herbst begleiten Im Garten, aufgelöst in braunen Laugen. Des Todes ernste Düsternis bereiten Nymphische Hände, an roten Brüsten saugen Verfallne Lippen und in schwarzen Laugen Des Sonnenjünglings feuchte Locken gleiten. Georg Trakl (* 03.02.1887, † 03.11.1914)

Dienstag, 2. November 2021

Öffentliches Gespräch

Immer häufiger, so fällt mir auf, unterhalten sich, - unter anderem auch in Podcasts – Millionäre, Multimillionäre und Milliardäre über die finanziellen Sorgen des gemeinen Volkes. Ob dies einen paternalistischen Beigeschmack hat, scheint sie nicht zu interessieren: Sie sind in der Regel gut gebildet, fühlen sich intellektuell avanciert und argumentieren...in der Regel für ihre eigene Klasse, für Menschen, die in relativer finanzieller Unbesorgtheit existieren und zu jenen Besserverdienenden gehören, um die sich etwa in Deutschland ganz bestimmte Parteien bemühen. Dass diese Parteien jetzt ein Parlament mit 736 Abgeordnetinnen und Abgeordneten bevölkern, deuten sie konsequent als Mittel zum Zweck und als Gegebenheit, die für Demokraten in Kauf zu nehmen ist und überhaupt, als etwas, das demnächst geändert würde. Sie holen weit in die Geistesgeschichte aus und geben ihren Ausführungen etwas Unwiderlegbares, etwas Solides, gegen das nichts einzuwenden wäre. Sie sind „gebildet“ in dem Sinne, der sich gegen die meisten Einwände immun gemacht hat, der von den Verhältnissen kräftig profitiert hat und sich selbst als „Elite“ definiert. Ein ganzer Tross von (meist in Berlin ansässigen) Journalisten und Meinungsmachern sekundiert ihnen dabei und stützt sie dabei, wenn sie gewisse Fakten als unabänderlich und gegeben darstellen. Jeder Widerspruch wird als „populistisch“ und undemokratisch abgetan.


Montag, 1. November 2021

Was wichtig ist....?

 Ob jemand schwanger ist, ob jemand heiratet oder gerade eine neue Beziehung anberaumt? Wer wen vögelt, offiziell und inoffiziell, wer was anberaumt, wer dabei ist, eine Liebschaft zu beginnen, wer seinen Körper vorteilhaft ablichten lässt und in den Medien eine Art Leitbild für alle andern abgibt, ist im medialen Alltag des Fernsehens offenbar das Wichtigste überhaupt. Öffentlichkeit wird damit bearbeitet und beeinflusst. Society-Damen (Wieso eigentlich fast nur Damen?) geben dazu zu hochgezogener Augenbraue und einem verständnisvollen Lächeln Auskunft. Sie grinsen dazu meist die stille Übereinkunft, die weiß, wie „es läuft“. Mal sehen, ob das auch die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar samt den um sie herum veranstalteter „Events“ betreffen wird… Es wird Aufschluss über manches geben. Ohnehin können bei diesen Vorgängen nur noch der Sport und seine verschiedenen Ausformungen mithalten, wobei sich beim Fußball gerade eigene Grenzen auftun, indem das Monopol der scheinbar wichtigen Vereine aus finanziellen Gründen nur noch untereinander agieren will. Ob das aufgeht? Auch hier werden Leitbilder, Idole, Werbe- und Imageträger geboren, um alsbald „vermarktet“ zu werden.