Reise durch Wirklichkeiten

Donnerstag, 30. September 2021

Rundumblick (Textlyrik)

RUNDUMBLICK Beziehungen optimieren, sie mit Kohle schmieren im Horizont untergehen und bei weitem nicht der Letzte sein.  Sie setzen den Bohrer an und summen sich in dich hinein, sie sind beständig an dir dran und machen dich zu ihrem Schwein,  sie selbst lenken sich, wer sonst? Sie sind die Gestalter der Welt was die Macht mit dir macht, bis du sie alle enthronst all die Schwätzer und Sprücheklopfer die Idiologen und Lügner der allzu einfachen Wahrheit.  Doch wie machst Du's ohne Opfer? Sie geben den Ton an, wollen führen,  sie leben ihre Macht aus, unverdrossen sie sind die Macher dieser Macht wollen sich zu ihrem eigenen Kaiser küren sie schmieren und schmieden feine Verse, sie sind ein Teil dieses sich drehenden Karussells, wem schwindlig wird, der springt schon mal ab, vertritt sich dabei seine Achillesverse (man gräbt und fördert zu Tage...) Scheise.......

Mittwoch, 29. September 2021

Da ist man platt.....(Foto)

Dienstag, 28. September 2021

Valerie (34)

 Ich mach’ eigentlich nichts: Ich habe als Journalist gearbeitet, habe mich zwei Wochen lang als Gärtner versucht, habe Zeitungen ausgetragen und Arzneimittel ausgefahren, habe dies und jenes gemacht: eigentlich nichts richtig. Mich hat es immer nach einer gewissen Zeit gereizt, etwas Neues anzufangen. Darüber sind die letzten 7 Jahre ins Land gegangen, ohne dass ich im Leben etwas darstellen würde, ohne dass ich „es zu etwas gebracht“ hätte. Ich habe immer improvisiert, mich kurzfristig über Wasser gehalten. Dabei habe ich noch nicht einmal von heute auf morgen gelebt, denn ich hatte das Gefühl, ich hätte mich im Griff. Im Moment bin ich dabei, zu etwas stetigeren Bahnen zurück zu finden. Ich arbeite an einem Buch, das ich eigentlich schon immer schreiben wollte, das aber immer noch ausreifen musste in mir, - bis jetzt. Jetzt habe ich das Gefühl, ich könnte das in Griff bekommen. Was ich danach machen werde, weiß ich noch nicht. Vielleicht gehe ich ins Ausland, auf irgendeine Südseeinsel, auf eine mit Kokospalmen und vielen zärtlichen Mädchen am Strand. Eine, auf der es keine Winter gibt und wo Milch und Honig fließen. Das ist eigentlich nicht so aufregend, wie es klingt. Das ist eigentlich alles anders!

Montag, 27. September 2021

Digitale Dichter

 Noch einmal bin ich dem von Politikern explizit geäußerten Wusch nach einem „Volk von digitalen Dichtern und Denkern“ begegnet. Ich denke mir, dass genau das beabsichtigt war, als ich mit meiner geisteswissenschaftlichen „Bildung“ immer mehr auf das Abstellgleis geschoben wurde. Es soll wohl ein Volk von willigen Digitaldeppen geschaffen werden, von Programmierern und Webdesignern, die genau das umsetzen, was man ihnen vorgibt, was selbstverständlich den Gebrauch von Kreativität und Lust am Experimentieren ausschließt. So etwas würde nämlich Zeit zum Spielen und Ausprobieren voraussetzen, was natürlich dem „Zeit ist Geld“-Prinzip zuwiderlaufen würde. Deutschland solle eine Nation der Programmierer und Ingenieure werden, die nicht lange danach fragen, auf welches Ziel wohl so etwas zuführen könnte. Als Ziel werden vielmehr Phrasen wie „Klimaneutralität“ ausgegeben, die alles und jedes bedeuten können, was sie für staatliche Einheiten wie die EU und die von ihren Repräsentanten gehaltenen Sonntagsreden möglicherweise noch attraktiver macht. Ich vergleiche das unwillkürlich mit klassischen Idealen wie dem Streben nach Kunst, Bildung und Gelehrsamkeit, was durch einen Klassenbegriff und das Selbstverständnis eines emanzipierten Menschen gestützt lange die Idee der Nation beherrschte. Man strebte nach einem empathischen, nicht zweckdienlichen und politischen Interessen gefügiges Menschenbild an. Ob wohl dies Ideal des „digitalen Dichters und Denkers“ dem krass widerspricht?

Sonntag, 26. September 2021

Das Angenehme dieser Welt (Friedrich Hölderlin 1770-1843)

Das Angenehme dieser Welt Das Angenehme dieser Welt hab' ich genossen, Die Jugendstunden sind, wie lang! wie lang! verflossen, April und Mai und Julius sind ferne, Ich bin nichts mehr, ich lebe nicht mehr gerne! [Weitere Version des Gedichtes:] Das Angenehme dieser Welt hab ich genossen, Der Jugend Freuden sind, wie lang, wie lang verflossen, April und Mai und Junius sind ferne, Ich bin nichts mehr, ich lebe nicht mehr gerne.

Samstag, 25. September 2021

Digitalisierung als Kampagne

 Noch einmal gehe ich rein in eine journalistisch gemeinte Dokumentation zur Digitalisierung, die ja auch in den Wahlprogrammen der Parteien der Bevölkerung als oberwichtig verkauft wurde. Ich lese da viel von „Kreativität“, „Innovationskraft“, von neuen Herausforderungen, die es zu meistern gelte. Es kommt mir so vor, als seien das Verkleisterungen eines Mangels, der auf ganz anderen Ebenen zum Tragen kommt. So offenbarte nicht nur die Pandemie einen riesigen Mangel im Bereich der Schulen. Da schien niemand so reiht vorbereitet, Konzepte wurden zwar in langwierigen Pressekonferenzen vorgestellt, kamen aber nicht zum Tragen, blieben offenbar Luftgespinste. Ich lese Lobeshymnen auf Alexa und der großen Angst, die besonders die Deutschen bremse. Nun ja, eigentlich bin ich ja froh, dass so manches Thema hierzulande erst kritisch und öffentlich reflektiert wird, ehe es zu einer Umsetzung kommt. Manche Politiker versuchen diesen Prozess und seine ihn vertretenden Personen als „Bedenkenträger“ zu dissavouieren, die ein „Zukunftsproblem“ hätten und über ihr „Mindset“ nachdenken müssten. Dies halte ich für katastrophal und versucht allzu offensichtlich, sich in eine Fahrwasser einer oft amerikanisch bestimmten Technikgläubigkeit und des meist damit verknüpften Turbokapitalismus zu begeben.

Freitag, 24. September 2021

Valerie (33)

 Er hatte ja auch versucht, ihr etwas vorzuspielen. Er hatte sich dabei beobachtet und sich miserabel gefunden im Verstellen und der Kunst der Täuschung. Ihr hatte er jedoch die Rolle als Studentin ohne Zögern abgenommen, er war gar nicht auf die Idee gekommen, daran zu zweifeln. Ihr Ich schien mit der Rolle eins zu sein. Es wären ihm aber bei einem längeren Zusammensein mit ihr Zweifel gekommen, so versuchte er sich einzureden. Es gab ja ohnehin viele Gemeinsamkeiten zwischen ihr und der vorgestellten Existenz als Studentin. Das Alter hätte stimmen können, sie hatte sich in Literatur und Kunst ausgekannt. Sie erzählte vom Alltag in der Universität und den Typen, die dort verkehrten mit ihrer ignoranten Ausschließlichkeit und vermeintlichen Richtigkeit, was seinen eigenen Erfahrungen auf diesem Gebiet voll und ganz entsprach. Also musste sie mit großem Einfühlungsvermögen leben, mit der Neugier auf die Menschen und ihre verschiedenen Arten zu leben. Sie musste vielleicht sogar über eine spielerische Fähigkeit verfügen, sich in jemanden anderes Hinein zu versetzen und dabei nicht nur mit Klischees umzugehen, sie musste wohl ihre eigene Individualität in die Rolle einbringen, mit typischen Erkennungszeichen und den jeweiligen ureigenen Signalen. War das Talent oder erlernte Fähigkeit? In welchem Mischungsverhältnis stand das gegenseitig?

Mittwoch, 22. September 2021

Digitalisierung lernen?

 Ich lese unter dem Thema „Digitalisierung“ meist Formelhaftes, Gestanztes, das mit der Realität nicht viel zu tun zu haben scheint. Es ist da viel von der Möglichkeit der Kombination verschiedener Kriterien im Verkauf die Rede. Nun erhebt sich die Frage, wie das „unten“ ankommt. Klar, irgendwelche Manager verkaufen sich gegenseitig etwas, wobei sie irgendwelche Gewinne machen. Doch ich habe zuletzt äußerst deprimierende Erfahrungen gemacht, wenn es um den Bereich der digitalen Dienstleistung geht. Da werden Call-Centers kontaktiert, die nach langem Anhören von Easy-Listening-Musik-Schleifen sich für nicht zuständig erklären und zudem keinerlei Ahnung von nichts haben. Test: Man ruft eine Stunde später dieselbe Telefonnummer an und bekommt eine völlig andere Auskunft. Effekt: das, was man gerne erreichen wollte, funktioniert nicht. Man ist frustriert. Ist man nun Kunde, oder nicht? Digitalisierung findet bei uns in Deutschland im luftleeren Raum statt. Es wird zwar viel darüber geredet, es passiert aber gar nichts, außer dass sich gewisse Manager gegenseitig fette Boni auszahlen und behaupten, man müsse erst mal den Begriff „Digitalisierung“ lernen, - und alles, was neu sei, falle dem gemeinen Menschen schwer. Dass sich die Software zwischen die „Face-to-Face-Beziehungen“ schiebe, sei ein großer Vorteilseffekt. Wenn ich nun meine unmittelbar zurück liegenden Erfahrungen berücksichtige, frage ich mich, welche Effekte das sein sollen. Meine Kommunikation war weitgehend anonym, Maschinen fragten nach 20-stelligen Zahlen und hielten mich in einer Schleife, im Laufe derer ich unzähligen Fragen zu beantworten hatte, ehe ich zur nächsten „Stufe“ vorgelassen wurde. Ich frage mich, ob das nicht eine moderne Form der Erpressung ist. Neue, innovative Ideen seien einzubringen, heißt es gerne. Ich frage mich: wohin, in welche Prozesse, sollen diese Ideen eingebracht werden? In den Kreislauf der hochdekorierten Dienstleistungen, mit denen sich die Manager und „Führungskräfte“ eines Unternehmens gegenseitig beglücken?

Dienstag, 21. September 2021

Hector (Lyrik)

HECTOR Hectic Hector, watchin' hectic Hector poor lonely Hector jumpin' like a drunken sailor he's speedy, he's freaky, he's spooky, he's a wild one, he's always on the run what is in his eyes? he's in his cage he's caught in a mousy world, a mousy king we never can enter this world (einst aus Respekt vor der Schöpfung geschrieben, Hector war der Name meiner Rennmaus)

Montag, 20. September 2021

Fotobild

Wir haben mal gelernt, dass wir immer dann ein Bild (Foto) bringen, wenn uns nichts anderes einfällt. Man nannte sowas: Schmuckbild. Hier ist das anders, weil Fotos ein fester Bestandteil meines Ausdrucks sind.

Sonntag, 19. September 2021

Transformationen

Ich zitiere ein paar der Sprüche, die in letzter Zeit über mich gekommen sind und aus denen ich entnehmen kann, dass die Wirtschaft (insbesondere die Finanzwirtschaft!!!) ein hohes Interesse an der Digitalisierung hat, das freilich im Bereich des Staats keinen Widerhall findet. Ja klar, der Staat ist keine Organisationseinheit, die auf Effektivität basiert! (Effektivtät würde im Bereich der Wirtschaft in „Profit“ umgesetzt) . „Die Cloud ist der stärkste Treiber der digitalen Transformation“. Eine Vielzahl von Usern könne so auf eine hohe Zahl an Daten zugreifen….okay, aber was ist, wenn diese hohe Zahl gehackt wird, wenn es möglich wird, auf einen einzigen Streich hin 100 Millionen Userdaten zu klauen? Ob das ein Vorteil ist. Klar erkennbar ist, dass Firmen und, ja, auch Großfirmen!, diesbezüglich an der Sicherheit zu sparen scheinen. Wie anders wäre es möglich, dass immer wieder solche gigantischen Zahlen des Datenklaus bekannt werden? Es würden „Geschäftsprozesse vereint“ und zusammen geführt, so heißt es weiter. Das mag ja so sein, - aber tun die Firmen genug, um ihre Mitarbeiter dafür zu qualifizieren? Man benötige dafür lediglich einen Browser und eine Internetverbindung. Ach! Und was ist, wenn die Internetverbindung gestört ist? Wenn sie gar nicht stattfindet und Konzerne dafür ihre unterbezahlten Call-Center-Mitarbeiter vorschieben, die fadenscheinige und wohl von höherer Ebene empfohlenen Ausreden dafür parat haben, einen ansonsten aber hängen lassen (wie mir eben wieder passiert?). Gilt dann das „lediglich“ auch noch? Werden hier neue Abhängigkeiten deutlich, die der „Innovation“ nicht gerade förderlich sind? Entsteht nicht der Eindruck, dass beschönigte Formulierungen gewisse Unfähigkeiten und gerade beim staatlichen Handeln wieder offen zutage getretenes Langsam sein (bei deutschen “privaten“ Firmen kann das noch viel schlimmer sein…!) verdeckt werden sollen? „Kraft zum Umsetzen disruptiver Strategien“, „faire, transparente und flexible Kundenbeziehungen“, „Internet-der-Dinge-Anwendungen“ bringen Geräte ins Netz „in Kombination mit digitalen Vertriebswegen entstehen völlig neue Angebote“. Wie klingt das, schon vom Wortgebrauch her? Wem das wohl nützen soll? Ob hier ein paar Dinge falsch angefasst werden? Ob hier nichtssagende Phrasen in Managerlebenswelten ausgetauscht werden?

Zeit revisited

Was schwirrt da an uns vorbei? Wie man mit der Zeit umgehen solle? Ob das noch eine Spätfolge des Lockdown ist? Es ist von Zeitreisen die Rede. Von Allgemeiner Relativitätstheorie, von vierdimensionaler Raumzeit und von Wurmlöchern. Wie klein wir doch sind! Mit Hilfe von Digitalisierung diese Begrenzungen überwinden? Hm. Aber nun: Entschleunigung, Achtsamkeit? Iwo! Längst ist wieder Highspeed und Wachstum angesagt. Immer schneller. Immer profitabler. Wettbewerbsfähigkeit. Schließlich geht es um „unseren Wohlstand“. Bedrohungen sind längst wieder gewachsen. Alles ist ungewiss. Worin sollen „wir“ vertrauen? Ob es da um Millionstel Sekunden geht, die in zunehmender Höhe gemessen werden? Wir fühlen uns ausgeliefert. Ob es aber um entfernte Galaxien und „Schwarze Löcher“ geht? Die Zeit vergeht dort langsamer, je näher sie kommt.

Samstag, 18. September 2021

Was ich will - revisited

Ich will auch meine Aufmerksamkeit für die scheinbar hässlichen Dinge des Alltags, will nicht nur dadurch Entdeckungen und Erfahrungen abseits der offiziellen und vorgezeichneten Pfade machen, will Aufmerksamkeit für das Persönliche, das ins Öffentliche strebt (und zurück), für das Kleine, das im Großen verborgen ist, für die unmittelbare Umgebung, meiner selbst und der anderen, jene Umgebung, die doch den meisten Leuten so fern ist...., wieso eigentlich, wo bleibt die Neugier? Die Aufmerksamkeit...?....... ich will verschiedene und andere Perspektiven erfahren, an mich leiten, mich dadurch verblüffen lassen!

Freitag, 17. September 2021

Valerie (32)

„Ich mache uns frischen Kaffee!“ Sie schien bereits zur Tagesordnung übergegangen zu sein und machte sich in der Küche zu schaffen, während er sich in einen der herum stehenden Ledersessel fallen ließ. „Wir kennen uns erst seit heute morgen und trotzdem kommt es mir so vor, als hätt’ ich dich schon ewig gekannt. Was man halt so sagt. Ironisch fügte er hinzu: „...seit Jahrmillionen von Jahren. Alles was mir da bleibt, ist es, mich zu wundern“. „Das hast du heute morgen noch nicht gedacht!“. „Das war ein anderer Mensch, der heute morgen neben dir gesessen hat. So kommt’s mir auf jeden Fall jetzt so vor… Du möchtest jetzt wohl mit mir schlafen?“ Mit gespielter Schlagfertigkeit gab er zurück: „Ja klar, was denn sonst?“ Er gab sich alle Mühe, seine Stimme möglichst lässig klingen zu lassen. „Ihr seid als Männer trotzdem nicht alle gleich, nicht mal als Männer, - was gut ist“. Hm, sie hatte also seine Unsicherheit heraus gehört. Lächelnd stand sie vor ihm und stellte das Tablett mit dem Kuchen und dem Kännchen Kaffee auf den kleinen Tisch neben ihn. Ihre Jacke hatte sie ausgezogen und er ertappte sich dabei, wie sein Blick fortwährend an ihrem Körper hängen blieb, an ihren Konturen, ihren Bewegungen, die für ihn eine Bedeutung hatten, die etwas aussagten über sie. Aber vielleicht hatte sie sich das alles selbst beigebracht, konnte ihre Erscheinung kontrollieren und bewusst zu einem Zweck einsetzen, wann immer sie es wollte. Wusste er etwa, was sie jetzt, genau in diesem Moment, wollte? Jedenfalls schien sie wissen zu wollen, was er wollte. Wie perfekt konnte man als Schauspieler sein? Konnte man sich selbst etwas vorspielen?

Donnerstag, 16. September 2021

Digitale Unfähigkeiten

In letzter Zeit erfuhren wir hier in Deutschland fortwährend etwas über Hackerangriffe, die öffentliche Strukturen (besonders Krankenhäuser) lahmlegten und auf Lösegeldzahlungen hinaus liefen. Andererseits: In der öffentlichen Verwaltung wird offenbar noch abgeheftet, abgestempelt, abgetippt. Digitalisierung Fehlanzeige oder auf einen späteren Zeitpunkt festgelegt. Politiker preisen gerade in ihrem „Wahlkampf“ gleichzeitig die Wonnen der Digitalisierung und wie zügig sie jetzt überall eingeführt würde. Warteschlangen vor den Türen der Amtsschimmel scheinen dies aber nicht widerzuspiegeln. Nach Beantragung kann es schon mal vorkommen, dass jemand drei Monate auf den neuen Personalausweis wartet, vergleichbar Dienstleistungen stehen dem nichts nach. Behördensoftware ist oft veraltet, das Gesundheitsamt scheint seine Zahlen und Ergebnisse in Zeiten der Pandemie sogar per Faxgerät an weiterführende amtliche Stellen wie etwa das Robert-Koch-Institut weiter zu leiten. Hinzu kommt, dass die hastig ausgerufene Einführung der einheitlichen „Sormas“-Software auch ihre Tücken zu haben scheint und auf manchen Feldern nicht das leistet, was sie sollte. Die Verfolgung krimineller Aktivitäten scheitert nicht nur zwischen den Behörden der Bundesländer an endlos langen Verfahren, nein, sogar bei der Aufnahme, Erfassung und Ermittlung von Tatbeständen scheint es sehr langsam gehen, trotz der immer wieder angekündigten Digitalisierung. Dass sich dabei immer wieder sehr lange Zeiträume ergeben, die sogar zur Einstellung von Ermittlungen führen können, demonstriert auch nicht gerade einen erstklassigen digitalen Standard. Was ist da los? Fest steht, dass offenbar zu viele Nebelkerzen geworfen werden, das Trägheit, Bräsigkeit, Gleichgültigkeit und die Sparzwänge der letzten Jahre die Behörden in der Entfaltung ihrer Möglichkeiten stark bremsen. Gleichzeitig werden besonders von „der Wirtschaft“ die Wonnen der Digitalisierung gepriesen, wird in den Managementebenen von der Tranformation in digitale Welten gefaselt, werden ihre medizinischen Möglichkeiten, ihre prognostischen Optionen und ihre Impulse zur Entschleunigung gepriesen, ihre umweltpolitische Relevanz, ihre leistungssteigernde Potenz samt ihren disruptiven Fähigkeiten so ausgelobt, als sei es jetzt die vornehmste Aufgabe des Menschen die Ausschließlichkeit und diktatorische Durchschlagskraft dieser Technologie zu leben und als müsse sich der Mensch schleunigst den Vorgaben der Technik anpassen. Verwirrende Informationen prasseln da auf einen ein. Was nun?

Mittwoch, 15. September 2021

Digitalismus

Nachdem wir die im vorausgegangen Blog beschriebenen Informationen zwar aufgenommen, aber nicht verarbeitet haben, erhebt sich nun die Frage: Was geht da vor? Wer spielt welches Spiel? „Die Sicherheit sensibler Daten sei garantiert, erfahren wir von Vertretern der Wirtschaft. Daten würden auf Servern in Deutschland gespeichert. „Cloudbasiert“. Investitionsgüter würden in Servicemodelle umgewandelt. Neue Abrechnungsmodelle würden erschaffen. Alles wird schneller, flexibler und kundenfreundlicher. Leider scheint dies nicht den Alltag des „Kunden“, das Verbrauchers und Anwenders widerzuspiegeln. In Telefon-Wartenschlangen hören wir über lange Zeiträume nichtssagende Easy-Listening-Klänge, die als Musik zu beschreiben nicht ganz zutreffend erscheint. Nach unerträglich langer Wartezeit wird oft weitergeleitet an einen MitarbeiterIn, die weitgehend unkundig und mittels ihrer vorgegebenen Standardphrasen wenig fähig scheinen, auf das vorliegende Problem einzugehen. Call-Center, - wo? In Indien, in Bangalore? Arbeitswelt 4.0 - oder Abwiegelungsstrategie? Es zucken Blitze hernieder, von oben aus der Hierarche kommend), Verordnungen, Vorgaben, Termine, Techniken, Handlungsanweisungen, nach denen man sich gefälligst zu richten hat. Fast wie bei der Behörde. Home-Office? Ja, aber nur nach erheblichem Druck! Wo kämen wir da hin? Ohne Aufsicht und Hierarchie? Dazwischen werden Helden wie Elon Musk ausgerufen, der in vielerlei Hinsicht wohl die Nachfolge des Apple-Lenkers Steve Jobs angetreten hat und sich anschickt, sorgfältig nach finanzieller Leistungsfähigkeit ausgewählte Menschen ins All zu befördern, um ihnen auf diese Weise eine Art Überblick zu verschaffen. Wahrlich ein Visionär, der auch noch pragmatisch ausgerichtet ist. Marktführerschaft. E-Mobilität. Der digitalisierten Verheißungen sind viele. Digitalisierung der Bildung? Nichtdoch! Ein weiteres Fass, das an dieser Stelle nicht unbedingt aufgemacht werden muss. Verschieben. Später.

Dienstag, 14. September 2021

Spirituell

Spirituelles liegt in der Luft. Esoterik. Auch Schöngeistiges. Brahmanen- und Schamanentalk. Voodoo. Schon lange. Ist nichts Neues. Tieropfer und Verzauberungen. Telekinese. Prophezeiungen. Visionen. Seelenwanderung u.a.. Das ist nicht, das kann nicht sein!, so höre ich da Leute in meiner Umgebung argumentieren. Ich selbst bin da etwas vorsichtiger. Ich behaupte: Bis jetzt ist das wissenschaftlich nicht zu klären. Bis jetzt! Abgesehen davon, dass so manches nicht wissenschaftlich zu klären ist. Aber, wer weiß, vielleicht ist das bis in hundert Jahren zu klären? Ganz konventionell. Passend. Quantentheorie, Schwarze Löcher usw. geben uns ja schon eine Ahnung davon. Eine Ahnung ist natürlich nicht wissenschaftlich. Aber wer weiß, vielleicht kommt’s noch? Vielleicht muss man sich Wissenschaft und mit ihr auch die Naturwissenschaft als einen Prozess vorstellen und weniger als eine Methode, um in Stein gemeißelte Wahrheiten zu verkünden. Wer hätte vor hundert Jahren an Fax oder Mail geglaubt? Man wäre ausgelacht worden. An Flugzeuge? Haha…. Immerhin scheint es schon seit längerer Zeit einen Lehrstuhl für Parapsychologie zu geben. Der macht, wie ich hörte, mit der Quantentheorie um. Also beispielsweise mit dem Umstand, dass ein und derselbe Gegenstand an zwei unterschiedlichen Orten sein kann. Dass sich möglicherweise Parallelwelten auftun. Ob der Film „Matrix“ mit all seinen Fortsetzungen da eine Ahnung vermitteln kann? Ein Bewusstsein dafür schaffen, dass wir mit unseren begrenzten Erkenntnismitteln in einer Welt leben, die stark von uns selbst beeinflusst ist, die uns nur das offenbart, was wir erkennen können. Aber vielleicht gibt es ja noch viel mehr Dimensionen, als die, in denen wir existieren? Als die, die wir erkennen können?

Montag, 13. September 2021

Melancholie

Es überfällt einen zuweilen das, was die Allgemeinheit gerne Melancholie nennt. Man steht dazu, oder nicht. Doch es gibt sozusagen die "große" und die "kleine" Melancholie. Die große ist die philosophische, auf die Welt gewandte, die das Ganze im Blick hat. Die "kleine" ist ein kleiner, persönlich gefärbter Ausschnitt davon, die Erkenntnis, das es einem eigentlich viel besser sein könnte. Und da ist das kleine Ego, eines unter Milliarden, also kein Einzelfall, und doch: - es ist das einzige, das man hat. Es überfallen einen Gefühle: nicht, dass die Welt beschissen sei, nein, dass sie für einen viel besser sein könnte. Das ist ein Anlass zur Melancholie der dumpfen Art. Das ist auch nicht bloß etwas für die anonymen Melancholiker, das ist nix kollektives, sondern eine schwer verständliche Form davon. Es hat etwas damit zu tun, dass man den Hebel einfach nicht zu fassen krieget den es gilt, im richtigen Augenblick umzulegen. Und wenn, dann geht's irgendwie doch schief. Dies Gefühl trage ich schon seit ich denken kann mit mir herum und meine kleine Welt bestätigt es täglich. Die ganzen Selbstüberlistungsstrategien, die Psycho-Tricks, die kennt man inzwischen auch zu einem großen Teil, - in meinem Falle hab' mich mal eine lange Strecke in meinem Leben mit Psychologie beschäftigt.

Sonntag, 12. September 2021

Der Zeitgeist (Friedrich Hölderlin)

Der Zeitgeist Die Menschen finden sich in dieser Welt zum Leben, Wie Jahre sind, wie Zeiten höher streben, So wie der Wechsel ist, ist übrig vieles Wahre, Daß Dauer kommt in die verschiednen Jahre; Vollkommenheit vereint sich so in diesem Leben, Daß diesem sich bequemt der Menschen edles Streben. Friedrich Hölderlin (* 20.03.1770, † 07.06.1843)

Samstag, 11. September 2021

Bürger und Staat

Das Problem scheint mir nicht die Frage zu sein, ob es zu viel oder wenig Staat (wie viele „Linke“ behaupten: „der kaputt gesparte Staat...“) gäbe. Ein Problem scheint mir vielmehr in der Art zu liegen, wie der Staat seinen Bürgern gegenüber tritt. Dass man als Bürger hierbei ein hohes Maß an Arroganz und Ignoranz in Kauf nehmen muss, ein Behörden-Auftreten, dass sich im Besitz aller Machtmittel weiß und deshalb nicht nach dem Ziel seiner Bemühung fragt, sondern einen Verwaltungsakt vollzieht und dafür „durchgreift“, ohne Rücksicht auf den Einzelnen, ist bedauerlich. Das mag zwar eine idiologische Begründung (u.a. Max Weber) für die Bürokratie an sich haben, doch scheint mir wie so oft im Leben die Frage nach dem rechten Maß hierbei in der Luft zu liegen. Auch muss sich kein Staatsdiener als billige Servicekraft missbrauchen lassen. Die Überzeugung, dass gerade Staatsdiener die Diener aller sein könnten, ja, es geradezu sein müssten, scheint jedenfalls hierbei nicht sehr verbreitet. Auch scheint sich das Konstrukt hierzulande stark darauf zu stützen, dass von vornherein eine große Übereinstimmung der Interessen zwischen Bürger und Staat vermutet wird - und dass dadurch (im Gegensatz zu Staaten wie Frankreich) ein obrigkeitsstaatliches Denken verbreitet ist. Selbstverständlich sind der staatlichen Willkür die weniger begüterten und von der Hand in den Mund lebenden Kreise deutlich mehr ausgesetzt, als die Reichen, die mit entsprechenden finanziellen Ressourcen unterfüttert sind. „Blind“ ausgeführte Vorgänge, Gutachter und vom Staat bestallte Juristen scheinen hierbei allzu oft eine unglückliche Rolle zu spielen. Ob dies alles auf der Höhe der Zeit und in ihrer Entwicklung in eine eher egalitäre, in eine demokratische oder auch in eine kotrolliert digital bestimmte Richtung ist, darf bezweifelt werden.

Donnerstag, 9. September 2021

Höher, Schneller, Weiter

Es ist eigentlich kaum überraschend, dass man in der Zeit nach (!) den Olympischen Spielen immer wieder von Dopingmissbrauch und deutschen Misserfolgen liest, obwohl das Thema nach den Großereignissen einigermaßen verschwunden erscheint. Einige Leichtathleten scheinen allzu schnell Medaillenerfolge bis hin zu Weltrekorden errungen zu haben, so scheint es jetzt öffentlich zu denken. Kontakte zu Dealern scheinen bereits jetzt nachgewiesen, scheinen schon lange nachgewiesen zu sein. Es scheinen sich da so manche „Wunder“ abgespielt zu haben. Konkurrenten wurden offenbar reihenweise in den Misserfolg versenkt, um für die Nation eine Goldmedaille zu erringen. Ahnungslos. Unfair. Merkwürdig daran: Dies scheint auch den typischen Karriereweg in unserer Gesellschaft zu beschreiben. Nicht die dauernd ausgerufene „Solidarität“, sondern der Wettbewerb im gegenseitigen Vernichten der Konkurrenz erscheint da angezeigt. „Na so schlimm ist es dann doch nicht!“, so höre ich im Geiste schon die Stimmen hinter mir. Doch, es ist so schlimm! Es hat sich so entwickelt, ohne dass es jemand so recht registriert hätte. Langsam, aber sicher. Manchmal auch weniger langsam. Es zählt ja oft nicht die Leistung, sondern das Netzwerk, das Raffinement und ein „durchschlagkräftiges“ Verhalten (auch mit „unerlaubten“ Mitteln), um in dieser Gesellschaft auf dem Karriereweg weiter zu kommen. Eine reichlich unübersichtliche Schar von Zuträgern und Beratern, von Trainern und Funktionären scheint im Leistungssport eine Art Entourage um jene Athleten zu bilden, für die der Zweck die Mittel zu heiligen scheint. Auch scheint die Corona-Pause eine umso größer ausgefallene Doping-Testpause bei den Kontrollen der Athleten bewirkt zu haben. Seltsame Konstellationen scheinen sich dadurch ergeben zu haben, die Show scheint mit sonderbaren Weltrekorden bestritten worden zu sein, die zunächst natürlich nicht nachweisbar erscheinen. Trainingsfortschritte? Methodisches technologisches Vorankommen? Die in Fernsehübertragungen vorgezeigte Oberfläche und die Ebene dahinter jedenfalls scheinen in einer starken Spannung gewesen zu sein.

Mittwoch, 8. September 2021

Wahlkampf

 Es prasseln die ewig gleich wiederholten Phrasen, Rezepte und Sprüche auf uns ein. Dabei wird auch vor Lügen oder stark vereinfachten Sprüchen nicht zurück geschreckt, so manche hierbei eine Rolle spielende „Wahrheit“ ist schlichtweg erkauft und prangt außen auf den Wahlkampfbussen, deren Fläche die Köpfe von Kandidaten zieren. Manch einem wird davon schlecht. Man ekelt sich allenthalben. Das Ganze nennen Parteistrategen gerne „kämpfen“. Deshalb wohl auch „Wahlkampf“, der uns eher einem Wahlkrampf zu gleichen scheint. Es werden Rezepte der Werbung hervor geholt, Verführung und gezielte Beeinflussung durch Agenturen ist angesagt. Angst oder das Bewusstsein, auf der richtigen Seite zu stehen, werden erzeugt. „Wir“ und „die andern“. Journalisten reportieren gehorsam, geben wieder und verlautbaren. Moral wird beschworen, Versprechungen werden gemacht. Währenddessen werden riesige Nebeneinkünfte von Abgeordneten bekannt. Einfach so. Nebenher. Das wird beklatscht. Corona scheint kein Thema mehr zu sein, es macht wohl Pause. Sollen die anderen auf dieser Welt doch verrecken, Globalisierung hin oder her. In manchen Ländern sollen nur 1 % der Bevölkerung geimpft sein. Macht „uns“ nichts aus. Auch bei großen Fußballspielen wird das „Wir“ und das „unser“ eingeübt. Es wird gestikuliert und es werden wichtige Gesichter gemacht. Wahlkampf, allenthalben.

Dienstag, 7. September 2021

Beobachtungen

 Politiker geben sich gelangweilt, wenn jemand von den politischen Mitbewerbern spricht, sie daddeln uninteressiert auf ihrem Smartphone herum oder verlassen sowieso den Raum. Offenbar scheinen sie die „dringenden Wahrheiten“, die da in Form von langen Reden verkündet werden, alle schon zu kennen. Was sind das für Parlamentsdebatten? Alles schon im Hintergrund in den Ausschüssen ausgekungelt? Und das soll man sich in den Fernsehübertragungen anschauen, um den „informierten Bürger“ spielen zu können? Demnächst auf dem Zettelwust das richtige Kreuzchen an der richtigen Stelle machen? Gar nicht so leicht. Und Zweifel an diesem Personal haben einen sowieso längst überkommen. Jeder stellt sich und die Kräfte, die durch ihn vertreten werden, in einem günstigen Licht dar. ImGrunde geht es hier auch um eine Rhetorikanstrengung. Und inszenieren. Wer kann das am besten?

Montag, 6. September 2021

Die News des Tages

 Montagmorgen: Wir schalten um, werden hektischer, kommen ins Zappen: Entweder geraten wir in so nachlässige wie hochbezahlte Routinen von Moderatorenfiguren oder wir müssen ein Feuerwerk von Werbe-Clips über uns ergehen lassen, zwischen Werbeclips, die keinerlei Rücksicht darauf nehmen, was unmittelbar zuvor von den Leuten der Moderation mit reichlich aufgesetzt wirkender Betroffenheit (je nachdem…) oder Fröhlichkeit verlesen wurde. Wir schalten immer hektischer und fühlen uns von der elitären Moderationslaune geradezu überspült. Ein feines, aber listiges Lächeln versucht, uns einzuhüllen und Souveränität vorzutäuschen. Der "feine" Journalismus. Wir fühlen uns geradezu angeekelt davon, als es heißt, „Leute wie wir“ müssten uns keine Sorgen machen. „Wer so viel verdient, muss sich nicht sorgen….“. Langeweile breitet sich auf diesen Mienen aus und demonstriert, wie groß der Abstand zu denen ist, die die Wirklichkeit der Lage eigentlich anginge. Ein Hauch von gepflegtem Investigationsjournalismus (aber bitte nicht zuviel!) weht durch die aufwendig dekorierten Hallen, Journalismus kommt durch die ewig gleichen Gesichter zu sich selbst, genügt sich selbst, dreht hohl, verteilt ein paar ironisch zynische Schnittchen, während sich ein paar Versprengte um Erschließung der Wirklichkeit zu mühen scheinen. Ihre Texte sind freilich versteckt in der Flut der ohnehin dauernd und überall gedruckten Nachrichten, sie gehen unter in der Flut. Wir müssen das aufspüren, müssen selbst zum Investigationshelden werden, während uns „die News“ des Tages umspülen.

Sonntag, 5. September 2021

Wahrnehmungshorizont

Ich will definitiv, dass das (höchst) Private und das Öffentliche ineinander gehen. Wie selbstverständlich es ist, dass sich das eine an dem andern spiegeln kann! Fotos von Blumen und Pflanzen (noch) samt ihrer scheinbar beiläufigen Zerstörung gehören auch zu unser Umgebung, auch aus ungewohnter Perspektive. Sie gehören zu uns, egal, welche Beziehung wir dazu haben! Wie darüber hinaus die Randbedingungen sich verändern, wie das Ganze unter einem bestimmten Dach passiert, wie diese Bedingungen sich in welchem Interesse entwickeln, welche zukünftige Richtung dabei vielleicht erkennbar wird, gehört auch zu meiner Betrachtung. Ich versuche, dazu meine Antennen auszufahren. Zu registrieren, was in der Luft liegt, aber auch das wahrzunehmen, was scheinbar pasée und nicht mehr relevant ist. Solche Dinge können mich, - aber auch andere!, - betreffen. In einem „dreckigen“ Alltag, in dem es oft ums reine Überleben geht, um Kohle und die Geschwindigkeit, die nötig ist, um an sie zu kommen. Mir ist bewusst, dass sich eine bestimmte Schicht von Menschen um solche „Alltagsprobleme“ nicht kümmern muss und mag. Ich habe uch wahrgenommen, dass es oft um spezielle Zielgruppen geht. Was links oder rechts spielt, scheint uninteressant. Auf diese Weise kommt es zu Wahrnehmungsblasen und „Echokammern“. Mich freilich interessiert „die Totale“, all das, was uns umgibt und beeinflusst.

Samstag, 4. September 2021

Stay in another Place

Stay in another place touched by another soul going through time tunnels and my own life phases seing smiling laughing faces it is a game a match that you don't ever catch it is going through you and maybe it has no real clou cause it is nothing and all in itself we putting it in a personal shelf we don't know nothing at all and are starngely playing with a ball nice places, nice faces muddy waters in inner lines outer space of a shady soul and a pain you can't control livin' in Hotel Oasis don't dare to drink this red wine from ancient times finding tracks of bloody rhymes on the ground of crazy fights person made for human rights water's is pouring in my heart with the memories gone away (come and go)

Freitag, 3. September 2021

Perspektiven

Wie wäre es, einmal das weniger Attraktive zu zeigen? Einen kleinen Kratzer im Trend zur Oberflächlichkeit zu hinterlassen? Einen anderen Blick auf unsere unmittelbare Umwelt zu werfen? Dabei auch das Subjektive und vermeintlich Niedere, das Hässliche, das Zerstörte, Zersetzte, das Verfallene Dekadente...aber auch das Hässliche mit einzubeziehen? Es ist zweifellos ein Teil unserer Umgebung, - nur, wir versuchen, es auszublenden. Bestimmte Perspektiven auf unsere Umwelt werden uns abtrainiert, andere trainieren wir uns selbst ab. Die Welt ist nicht so einheitlich „schön“, wie das diese in einem ganz bestimmten Sinne retouchierten Fotolein aus der Hochglanzwelt suggerieren wollen. Diese Welt hat auch Zwischentöne, hat auch Bereiche, denen wir so unmittelbar gar nicht beikommen und sie hat Sinnbilder, Symbole, Artefakte der Zerstörung, die wir ihr als das mit allen Mitteln angestrebte Wachstum angedeihen lassen. Dabei wächst auch die Masse der Menschen, die diese Erde verkraften muss, immer mehr, was manche sogar als die Wurzel allen Übels analysieren. „Ach was!“, so weist man das einstweilen deutlich von sich. Die Frage „Wo bleibt denn da das Menschenbild?“ hat da einen deutlich die unter Privilegierten gepflegte political correctness einfordernden Ton. Wie lange noch?

Mittwoch, 1. September 2021

An den Tod (Novalis)

An den Tod Wie den Seraph himmlische Lust erfüllet, Kommt der Brüder einer, auch selger Engel, Den des Himmels Freundschaft mit ihm verwebte Zu dem unsterblichen Bunde, Wieder von der fernesten Welten einer Wo er Glück und Segen die Fülle ausstreut Heitre Ruhe mit friedlicher Palme über Tausend Geschöpfe ergossen, Und nun fällt in Engels Entzücken seinem Freunde an die himmlische Brust und dann im Kusse, unaussprechbare Freundschaftswonne Einet die Seelen der Seraphs. So werd ich mich freuen wenn du einst holder Todesengel meine geengte Seele Zu dem selgen Anschaun Jehovas durch die Trennung vom Körper beflügelst. Und sich dann die neidische Hülle abstreift Gleich der Puppe welche den Schmetterling hält Und zerplatzet kommet die Zeit der Reife, Jener befreit dann entfliehet. So wird sie auch fliehen die edle Seele Aus dem Erdenstaube entlastet dort zu Jenen höhern, bessern Gefilden reich an Seliger Ruhe und Freiheit. Wo ein ewger Frühling die Wangen kleidet Und ich voll unsterblicher Kraft die Schöpfung Sehe, staune, himmlische Freundschaft mich un- sterblichen Geistern vereinet. Novalis (Heinrich von Ofterdingen)