Es scheint immer noch dieses
„Positive thinking“ verbreitet zu sein, jene Geisteshaltung, die
aus den USA kommt, und deren Auswirkungen man unter anderem in Aldous
Huxleys vor etwa 100 Jahren geschriebenem Roman „Brave New World“
bestaunen kann. Es geht bei "positive thinking" darum, die eigene Haut zu retten und die vielen „negativen“ Bedrohungen so auszublenden, dass sie
keineswegs eine politische Bedeutung gewinnen können. Freilich
könnte es so sein, dass jegliche Individuelle Haltung erst etwas
bewirkt, wenn sie auch politisch ist. Der Gegenmeinung geht es vor
allem um „positive Ausstrahlung“, was womöglich ja auch okay
ist, aber in der Realität wohl nur die Hälfte des Phänomens ist. Sich negativer Dinge bewusst zu sein, heißt nicht notwendigerweise, dass dies negativ sei. Es könnte ja auch sein, dass es einen Wert an sich bedeutet, wenn
sich jemand gewisser „negativer“ Dinge so bewusst ist, dass er
weiß wo und als wer er ist und unter welchen Bedingungen er lebt. Wer
sie verschuldet“, wer für sie verantwortlich sein könnte, ist da einfach eine weitere Dimension. Natürlich könnte gegenseitige Liebe eine
Lösung sein. Aber sie liegt noch in weiter Ferne, solange gewisse
starke gesellschaftliche Kräfte sie verhindern und die Prosperität
des radikal Einzelnen fordern, wie etwa im Neoliberalismus. Ob das
etwas Negatives ist, was man an sich heran lassen sollte, um zu
wissen, was geht….?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen