Reise durch Wirklichkeiten

Freitag, 14. Dezember 2018

Weihnachten will es wieder werden

Seltsam, dieses Jahr nervt mich das besonders! Aber das ist nichts Besonderes, das meine ich jedes Jahr. Das wiederholt sich. Solange es sich wiederholt, mag es ein Zeichen der Beständigkeit sein. Dieses Weihnachtsgebimmel, das durchwoben ist von kommerziellen Interessen, vom Interesse der Händler, ihre Waren los zu werden. Die Fassade hat längst ein Eigenleben, das Klagen darüber hat Tradition und geht in Gänsebraten, Rülpsen und seifigen Weihnachtsliedern auf. Ja klar, jetzt zahlen viele (längst nicht mehr alle!) deutsche Arbeitgeber ein 13., wenn nicht gar ein 14. Monatsgehalt, mit dem man seine Weihnachtssprünge macht. Weihnachtsmärkte schießen aus dem Boden, sie gibt es mittlerweile zahllos überall, sie sind global. Die Weihnachtsgirlanden samt den vielen Lichtlein waren längst aufgehängt, die Illusion von Liebe feiert breite Urständ und vermischt sich mit dem Geschäftssinn, der jedes andere Individuum zum Geschäftspartner machen will: Angebot und Nachfrage. Kuscheltiere. Nordmanntanne. Lichtlein. Stall samt Maria und Josef, den Flüchtlingen. Ganz klein, das Jesus-Kind. Warnung vor Bränden bei offen brennenden Kerzen. All das ist Bestandteil der allgemeinen Weihnachtseuphorie, mit deren Geschäftstüchtigkeit immer noch der ursprünglich christliche Impuls verbunden zu sein scheint. Wenn das einmal nicht mehr so ist, wenn das blanke Geschäftsgebaren regiert, wird der Turbokapitalismus zu sich selbst gekommen sein. Er wird Menschen zurück lassen, die etwas suchen, von dem sie nicht wissen, was es ist…...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen