Seltsam, dieses Jahr nervt
mich das besonders! Aber das ist nichts Besonderes, das meine ich
jedes Jahr. Das wiederholt sich. Solange es sich wiederholt, mag es ein Zeichen der Beständigkeit sein. Dieses Weihnachtsgebimmel, das durchwoben ist von
kommerziellen Interessen, vom Interesse der Händler, ihre Waren los
zu werden. Die Fassade hat längst ein Eigenleben, das Klagen darüber
hat Tradition und geht in Gänsebraten, Rülpsen und seifigen
Weihnachtsliedern auf. Ja klar, jetzt zahlen viele (längst nicht
mehr alle!) deutsche Arbeitgeber ein 13., wenn nicht gar ein 14. Monatsgehalt,
mit dem man seine Weihnachtssprünge macht. Weihnachtsmärkte
schießen aus dem Boden, sie gibt es mittlerweile zahllos überall,
sie sind global. Die Weihnachtsgirlanden samt den vielen Lichtlein
waren längst aufgehängt, die Illusion von Liebe feiert breite
Urständ und vermischt sich mit dem Geschäftssinn, der jedes andere
Individuum zum Geschäftspartner machen will: Angebot und Nachfrage.
Kuscheltiere. Nordmanntanne. Lichtlein. Stall samt Maria und Josef,
den Flüchtlingen. Ganz klein, das Jesus-Kind. Warnung vor Bränden
bei offen brennenden Kerzen. All das ist Bestandteil der allgemeinen
Weihnachtseuphorie, mit deren Geschäftstüchtigkeit immer noch der
ursprünglich christliche Impuls verbunden zu sein scheint. Wenn das
einmal nicht mehr so ist, wenn das blanke Geschäftsgebaren regiert,
wird der Turbokapitalismus zu sich selbst gekommen sein. Er wird
Menschen zurück lassen, die etwas suchen, von dem sie nicht wissen,
was es ist…...
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