Was
mir zunehmend auffällt: Es werden einem in öffentlichen
Diskussionen und Talkshows immer öfter diese unbedarften
Parteisoldatinnen und -soldaten angeboten, deren Argumentation einem
geradezu peinlich ist. Denn Zusammenhänge herzustellen, Einsichten
herbei zu führen oder gar zu überzeugen scheint ihnen viel zu oft
fremd. Mit einer als Gegner ausgemachten Person verfranst man sich dann gerne in fachgebundene Einzelheiten, ein Klima der Diskussion scheint simuliert zu werden, - doch sie geht
nur in eine einzige Richtung, etwas soll glaubhaft verkörpert zu
werden, dargestellt, glaubwürdig gemacht werden. Sie wiederholen meist die
gängigen Parteifloskeln und -phrasen, ohne direkt danach gefragt zu
sein. Wie von einer Festplatte abgespielt. So ungefähr könnte es damit zusammen hängen, egal was, - das reicht
schon. So etwas steht meist weit unter dem Niveau einer
drittklassigen politikwissenschaftlichen Diskussion. Nein, elitär
sein, das wollen wir doch nicht! Das gilt nicht. Lieber populistisch
simplifizierend. Hm. In einem akademischen Zusammenhang würde
schnell geraunt, dass solch eine Person ständig am Thema vorbei
labere und sich schlicht gerne selbst reden höre. Dies, obwohl die
Selbstdarstellung ein wichtiger Inhalt der täglichen akademischen
„Verkaufe“ ist.
Doch hier sind diese Wichtiggesichter aus dem
Parteihintergrund oft akkurat frisiert, tragen auf glatten Gesichtern
Streberbrillen, werden meist als „Geschäftsführer“ oder
stellvertender Geschäftsführer tituliert und scheinen eine Karriere
in weich abgefederter Sicherheit vor sich zu haben. Weibliche Variationen dieses "Role models" sind oft auf dem Emazipationsticket in ihr Amt gekommen. Anpasser.
Karrieristen. Opportunisten. So stellt man sie sich vor.
Jedenfalls
scheinen sie oft jenen Ton scheinmitleidigen Ton „von oben herunter“
an sich zu haben, der sich stets auf der rechten Seite weiß. Nein, eine solche Ansicht ist nicht populistisch (ein Standardeinwand!) und auch nicht
antidemokratisch, sondern ganz im Gegenteil, an der Realität
„draußen im Lande“ orientiert (wie das einmal ein früherer
Kanzler genannt hat). Es ist womöglich einigermaßen undemokratisch,
in Berlin eine Parteielite zu etablieren, die abgehoben von der
Realität derer ist, die sie indirekt wählen. Jawohl, sie sind stets um
Problemlösungen bemüht, wie sie mit halb beleidigtem Gesicht in den einschlägigen Talkshows verkünden, in denen sie regelmäßig
auftreten, um sich eine Aura der Menschlichkeit zu geben. "Human Factor" nennen sie das. Dass sie
das oft eine Spur zu „professionell“ tun, macht sie zumindest für
die angreifbar, die einen Blick dafür entwickelt zu haben glauben.
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