Reise durch Wirklichkeiten

Mittwoch, 31. März 2021

Blick zurück (Foto)

Dienstag, 30. März 2021

Wahrnehmung 2

Fetzen. Sequenzen, scheinbar von Geisterhand gelenkte Folgen von Eindrücken. Es gibt diese Inhalte im Kopf, die uns aus den Medien umfließen und umschwirren: Die im Kopf gesammelten und gesampelten Töne zum Beispiel. Die in den Kopf eingescannten Bilder. Die im Kopf abgespeicherten Wörter und Satzfetzen. Konventionen und Rituale, die uns beherrschen und unser Verhalten lenken, ohne dass wir das merken und den Prozess als solchen wahrnehmen. In der Summe bleibt ein Gefühl des Ausgeliefertseins. Da sind kulturelle Kürzel. Andeutungen und Bilder für „Zielgruppen“. Verlockungen für Altersklassen. Chiffren, bei denen jeder weiß, was gemeint sein könnte. Diese Chiffren der Verständigung nehmen zwar im Rahmen der gesellschaftlichen Ausdifferenzierung und der Globalisierung (Globalisierung im Paradox) immer weiter ab. Doch nicht nur die Globalisierung befördert solche Kürzel, solche Verständigungspartikel. So ist beispielsweise die Sprache Englisch immer noch beherrschend in all dem, was Globalisierung bedeuten könnte. Die USA waren ja auf diesem Feld beherrschend, China folgt jetzt, bis jetzt noch ohne wahrnehmbare Folgen. Vielleicht ändert sich dies in den nächsten Jahren auch, doch einstweilen kennt die ganze Welt noch das Wort „Love“ oder „Yeah“ etc. Locker eingestreut, scheinbar ohne Sinn, ohne Message, vermag das Wort trotzdem seine Wirkung zu entfalten, - und sei es als sinnloses Kürzel, das freilich für etwas steht: für Entfremdung, Missbrauch und Bruch, Bedeutung, die sich vom Sinn gelöst hat. Laute, die gewisse menschliche Äußerungen (etwa Rülpsen, Furzen, Kopulieren, Sport, oder fragmentierte Anteile davon….) signalisieren, stehen weitgehend für sich selbst, sind meist noch nicht massenhaft missbraucht und in kulturelle Zusammenhänge gestellt.

Montag, 29. März 2021

Sanierung

 Ich wundere mich über ein Blatt, dessen Artikel mir früher einigermaßen empathisch und zumindest sozial mitfühlend vorgekommen waren. Jetzt lese ich dort einen Artikel, der die von mir in den letzten Jahren wahrgenommene Richtungsänderung aufs Schlimmste zu bestätigen scheint. Gerade hymnisch wird dort ein Firmensanierer als „Retter“ gepriesen, dessen Leistung es zu verdanken sei, dass das in betreff stehende Unternehmen überhaupt noch existiere. Dass er die Belegschaft dabei um die Hälfte reduziert hat, ist nur einer Nebenbemerkung zu entnehmen. Man scheint sich also an dieser Stelle ganz der Logik der neoliberalen Marktwirtschaft ergeben zu haben, die den Menschen ausschließlich als Kostenfaktor sieht, der das Fortkommen eines Unternehmens mindestens verlangsamt, wenn nicht gar unmöglich macht. Ob wenigstens ein oder mehrere relativierende Sätze da angebracht gewesen wären? Ob man hätte wenigstens andeuten können, dass hier eventuell Schicksale von Einzelnen dahinter stehen könnten? Menschen? Durch „schwierige Zeiten“ habe der Rettungsbringer die Firma auf diese Weise hindurchbringen können, so feiert der Artikel weiter. Es sei durch Krisenjahre und Umstrukturierungen hindurch in Richtung auf neue Profitabilität gegangen, dank der führenden Heilsfigur.


Sonntag, 28. März 2021

Politikergebaren

Es scheint jetzt in der Öffentlichkeit immer klarer zu werden, auf welche Art sich bestimmte Minister auf Kosten des Steuerzahlers so bereichert haben, dass ihnen offenbar niemand an den Karren fahren kann. Ob so etwas Teil des Mechanismus sein könnte, möglichst viel Geld vom Staat auf die Privatwirtschaft zu lenken? Ob so etwas gerne als "Freie Marktwirtschaft" verteidigt wird? Politiker scheinen gewisse Mechanismen, die in ihrer Lebenswelt allzu oft praktiziert werden, für „normal“ zu halten, weil sie ihnen finanziell nützen und weil sie das in den Bereich der "Freien Marktwirtschaft einordnen, in der sich jedes Gemeinwohl erst aus dem Vorteil der Einzelnen speist. Dazu gehört auch der Übertritt aus der politischen Sphäre in den Bereich der Privatwirtschaft, was zu oft zu grotesken Verzerrungen führt. Beispielsweise, in dem solche "Politiker" zu genau jenen Firmen (natürlich entsprechend honoriert!) übertreten, die sie zuvor kontrollieren sollten. Klaro, dass sie dabei ihr Insiderwissen mit hinüber nehmen in die Wirtschaft, um es entsprechend zu Geld zu machen. Nicht, dass diese „Politiker“ nach einer gewissen Schamfrist in eine Funktion der Wirtschaft treten, ist ihnen vorzuwerfen. Sondern dass sie in ihrer neuen „Funktion“ das Gegenteil von dem vertreten, was sie zuvor als „Politiker“ dem Bürger z.t. ziemlich harsch zu bedenken gaben. Moralische Überheblichkeit hatte zu ihrem Handwerkszeug gehört, jetzt wird Geld daraus. Wenn gewisse Fakten aufgedeckt und Versäumnisse dann doch öffentlich werden, bürgert sich immer mehr ein bestimmtes Verhalten ein: Nämlich, dass Politiker immer mehr dazu überzugehen scheinen, der Presse (und damit der Öffentlichkeit) keinerlei Erklärungen zu ihrem Verhalten abzugeben.

Samstag, 27. März 2021

Versinken (Songtext)

 

VERSINKEN

In Weiß versinken

sanft und hart

schwer und leicht

es deckt dich zu

und es wird weniger mit dir

Du gehst auf im Nichts, im Weiß

es ist alles leer um mich herum

nichts regt sich, ich kann es nicht begreifen

die Sonne fällt zart auf die Wand

was wollte der Mond uns sagen?

Dass wir auf keinem guten Trip sind?

Dass wir schlittern und taumeln?

Dass wir uns daran gewöhnt haben?

Freitag, 26. März 2021

Blick hinein

Wird man alt und älter, geht man tatsächlich auf den Tod zu? Man ist nur darauf zugegangen, immer schon. Er kommt immer näher, dieser Tod. Man ist scheinbar zu etwas Stabilem geworden, hat Merkmale heraus gearbeitet, die nicht mehr veränderbar erschienen. Man hat Geschichte und hat entsprechende Erfahrungen gemacht, man kann darauf zurück blicken, ja, es gibt Dinge der ernsten Art, an die man sich nicht so recht erinnert. Sogar, - obwohl sie ein wichtiger Teil von einem sind. Kürzlich hat AM angerufen, ein Schatten meiner Vergangenheit. Wir haben uns gut verstanden, zu meiner Überraschung. Er hält sich mittlerweile in einer vollkommen verschiedenen Lebenswelt auf. Wie konnte man eigentlich sagen, wer man war? Man erinnerte sich gegenseitig dran, was war, wie man sich verhalten hat, wie man andere Individuen wahrgenommen hat. War man wirklich derselbe wie heute? Man hat ja schon so viel Zeit erlebt…….

Donnerstag, 25. März 2021

Valerie (24)

(Fragment, geschrieben in grauer Vorzeit...) Die Rolle eines Gigolos hätte er wohl öfters üben sollen! Zu den Naturbegabungen auf diesem Gebiet konnte er sich nicht gerade zählen. Das Beharrungsvermögen und die Unbeweglichkeit seiner Kommunikationsinstrumente samt seiner Neigung zu einem Respekt anderen Menschen geenüber hatten ihm schon manchen Strich durch die Rechnung gemacht, was ihn zusätzlich unsicher machte, - besonders gegenüber Leuten, die wie ein Chamäleon die Farbe ihrer Persönlichkeit der jeweiligen Umwelt anpassen konnten. Die die unterschiedlichsten Sprechweisen und die Sprachen der verschiedenen Charaktere einfach „drauf“ hatten und so als ein wandelbares Kaleidoskop, in dem sich die herrlichsten Farben selbst bespiegeln konnten, durch die Welt gingen. Die Welt als ein einziges Spiegelkabinett, in dem sich das Nichts in Gestalt von Menschen fortwährend in die Augen blickte, wobei es von der Geilheit auf sich selbst besessen sich in sich selbst verlieben konnte, das war seine Spezialität nicht. Gab es da Fluchtwege? Ausbruchsmöglichkeiten? Oder war dies alles eine Art Gesetz? Wenn man davon ausging, konnte man sein Dasein überhaupt verstehen? Was hieß „verstehen“ in diesem Zusammenhang überhaupt? Er hatte Mühe, die Spirale, die sich dabei in seinem Kopf drehte, auszuhalten. Er dachte an seine Studentenzeit, als eer ein Problem damit hatte, die Rolle dessen zu übernehmen, der bestimmte Fremd- oder Schlagwörter und Redewendungen als Imponiergehabe zu benutzen. Sie hatten allzu oft nur den Sinn, den Andern zu schlagen und übertrumpfen, abseits aller funktionalen Wissenschaftlichkeit, deren Anspruch natürlich sofort erhoben wurde, wenn man dies Theater verlogen und spießig fand. Aber vielleicht musste man ja, wenn man mitspielen wollte, hinüberwechseln zu jenen Clowns, diese Entwicklung der Entwertung von Wort und Sinn zunutze zu machen, indem sie versuchten, sich im Schatten zu sonnen.

Mittwoch, 24. März 2021

Vererbtes Verhalten

Eigentlich fällt mir das schon länger auf: Dass man die Namen von bestimmten Akteuren der Entscheider- und Führungsklasse kennt. Aber sie haben plötzlich andere Vornamen, stammen offenbar aus der Familie der Mächtigen, der Pioniere und Vorangeher. Sie scheinen viele entscheidende Positionen zu belegen, ja, sie scheinen von diesen Positionen regelrecht angezogen zu sein. Ob sie da in eine Lebenswelt hineingeboren wurden und nun weitgehend wie selbstverständlich darin agieren. In einem Staat des Nepotismus (Vetternwirtschaft) scheint dies okay zu sein, Positionen werden „vererbt“, was ja in manchen Gesellschaften sehr offensichtlich so praktiziert wird. Dazu kommt, dass so etwas ein klassischer Fall von "Beziehungen" ist. Wer diese „Führungspersonen“ anspricht, erntet oberflächliches Unverständnis, man sei ganz „normal“ aufgewachsen, zur Führungsfigur geboren zu sein wird weit von sich gewiesen. Dabei scheint es ja so: Den Erfolg kann man offenbar lernen, indem man ihn quasi „mit der Muttermilch ein saugt“. Vorwärts zu kommen und andere zu verdrängen scheint ein Verhaltensmuster und soziales Gebaren, das auf allerlei Tätigkeitsbereiche übertragen werden kann. Die sachlichen und fachlichen Kenntnisse, die im heutigen Managment-Wesen ohnehin nicht mehr so wichtig sind, werden dabei „mitgeliefert“: Sie sind Inhalte des täglichen „So seins“, nicht nur der Tischgespräche. Per Sozialisation werden solche Junioren in bestimmte Lebenswelten eingeführt und verhalten sich anschließend entsprechend. Der „vertikalen Durchlässigkeit“ einer Gesellschaft, also ihren Aufstiegschancen durch Entfaltung ihrer Kräfte, ist das nicht zuträglich.

Dienstag, 23. März 2021

Alter, Leben, Erfahrung

Weil sie im ökonomischen Sinne nicht mehr mitstricken am Bruttosozialprodukt, weil sie in einer Gesellschaft der vermeintlich Starken zu den eher Schwachen gehören, fühlen sich viele ältere Menschen ausgegrenzt. Dabei könnten sie phantastische Lehrer sein, - bei einer durchaus aufgeklärten Distanz zur eigenen Position kombiniert mit einem gesunden Skeptizismus. Ja, auch das hat man im Alter gelernt: Die eigene Position ist nicht immer die einzig richtige. Und so gibt es viele Erkenntnisse, die im Alter gewachsen sein könnten und in einer Kombination aus Erfahrung mit Wissen weitergegeben werden könnten. Viele Bauchlandungen der verschiedensten Art könnten auf diese Weise verhindert werden. Jaja, die Anpassungsfähigkeit den Neuen Medien und überhaupt dem Neuen gegenüber! Vielleicht könnte hier aber auch eine gewisse Distanz helfen! Nicht das blinde Nachrennen gewissen Entwicklungen gegenüber wäre gefragt, sondern ein abwartendes, langsames und eher kritische Fragen stellendes Nachfolgen. Und. Das bewährte Wissen in Kombination mit dem Neuen kann zu Ergebnissen führen! Erlebte Geschichten wollen in ihrer Bedeutung für den aktuellen Tag erkannt und gedeutet werden! Gelassenheit und Unaufgeregtheit können zu dem Schatz dessen gehören, was auch dem aktuellen Tag samt seiner Hektik sehr nützen kann. Da schlummert ein Reservoir, das mit zunehmender Dynamik der Demographie und einer freundlich abnehmenden Vorurteilsfähigkeit gehoben werden könnte. Oh ja, das mag sich auch auf gewisse körperliche Anfälligkeiten beziehen: Wir werden nicht alle so stark bleiben, wie wir uns heute fühlen! Damit umgehen zu können, es einzubeziehen ins tägliche Dasein, könnte auch etwas von dem ausmachen, was wir von reiferen Menschen profitieren könnten.

Sonntag, 21. März 2021

Es geht weiter (Seltsamer Monat, seltsame Tage)(Songtext)

ES GEHT WEITER (SELTSAMER MONAT, SELTSAME JAHRE) Ein Fernsehbild flackert durch fahles Licht ist dies der letzte Tag? Oder geht immer alles weiter...? Mein Magen erzeugt ein Gefühl der Unruhe Mein Kopf sagt: dummes Zeugs! Wir sitzen alle im selben Boot, das niemand steuert Ansichten über Verschwörungen sind jetzt in Mode, gerade Linien sind out ein Clown regiert die Welt, ein andrer schickt den Krieg der nächste macht jetzt ernst Kicker baden in Kohle Gott wohnt nicht mehr hier in unserem Kopf es brennt im Telephon, die Mail geht ins Leere Maschinen flirren flackern tuckern summen leise Stille ist die neue Angst „Worte könnten die Axt sein, für das gefrorene Meer in uns.......“ (2016)

Samstag, 20. März 2021

Was hier, in diesem Blog, eine Rolle spielt

Es geht bei vielen Postings in diesem Blog womöglich um Perspektiven auf die Wirklichkeit, denen jeder unterliegen kann. Die ihm "zufliegen", ohne das er das explizit so will oder dass er das Mitgeteilte überprüfen könnte. Durch Sozialisation, durch Gewöhnung, durch „gesunden Menschenverstand. Dabei spielt meine Person keine oder eine sehr geringe Rolle. Ich sehe mich selbst da nur als eine Art "Medium", dass stellvertretend für die Masse der Vielen steht. Ich nehme auf und gebe in diesem Blog wieder. Dies hier ist aber auch kein intimes Tagebuch! Das Subjektive mag an vielen Stellen in Richtung des Objektiven gehen, - und umgekehrt! Das Private im Öffentlichen, - und umgekehrt! Das zu beachten ist bei der Lektüre sehr wichtig! Ich fühle mich in der Rolle des Schreiberlings eher als Beobachter, als Aufnahmeschirm und stelle ja von der Seitenauslinie auch viele Fragen, auf die ich selbst keine Antwort weiß. Auch sie könnten sich jedem stellen. Es hat mit meiner Person nichts zu tun, ohne dass ich die bequeme Position jener Politiker einnehme, die erklären, dass die Entscheidung zwischen richtig und falsch nicht von ihrer Person abhänge. 1.) Werde ich nicht von der öffentlichen Hand bezahlt 2.) Habe ich keine „wichtigen“ Entscheidungen zu treffen. Nein, ich fühle mich als Teil von etwas Anderem, - was auch mit meinem Studium der Soziologie zu tun haben könnte. Ich zeichne ein Bild, das - und das ist die Pointe! - nicht zutreffend sein muss! Ich nehme einfach nur Informationen, Anstöße, Fragmente rund um mich herum auf und gebe sie wieder. Nein, da ist kein journalistisches Überprüfen und die Verantwortung vor der Veröffentlichung! Viele der "Konsumenten" haben schlicht nicht die Zeit dafür. Der alltägliche Journalismus geht auch kaum so vor.... Es geht hier vielmehr um ein Stochern im Nebel anhand gewisser Fakten, - so, wie es vielen anderen Personen geht. Übrigens: Interviews werden nicht gewährt.  Es erhebt die Information in meinen Posts keinen Anspruch auf absolute Gültigkeit. Sie ist vielmehr die Wahrnehmung einer Möglichkeit, einer Perspektive und Ansicht auf eine Gegebenheit, der wir ausgesetzt sind. Ich versuche aufzunehmen, dass es nicht mehr so einfach ist, zu entscheiden, was richtig und falsch sei. Einst und in der Aufklärung, - bis jetzt!, nahm diese Rolle die Wissenschaft wahr. Doch sie scheint inzwischen von vielen Seiten her korrumpierbar und interessengeleitet. Grund zur naiven Wissenschaftsgläubigkeit bietet sie in letzter Zeit jedenfalls relativ wenig. Politische Entscheidungsträger sollten sich auf die Wissenschaft stützen, heißt es oft. Doch unter diesen Bedingungen könnte dies ein schwieriger Job sein, zumal auch die Politik selbst (z.b. EU) Einflussnahmen unter bestimmten Interessen ausgesetzt ist. Dass sich diese als wissenschaftlich kaschiert haben, ist inzwischen bekannt. Untersuchungen werden nahezu beliebig gekauft, wissenschaftliche Titel haben (nur) ihren Preis. Der Publikationszwang unter Wissenschaftlern und die Praxis wissenschaftlicher Fake-Verlage andererseits, scheinen hier zudem ungünstige Einflüsse auszuüben oder versuchen offenbar mit einigem Erfolg, sich dies eitle Bestreben zunutze zu machen. Andere meiner Postings in diesem Blog sind hingegen sehr subjektiv, zeichnen ein Bild aus meinen Augen, sind von mir, meinen Erfahrungen und Person gefärbt und getränkt. Sie kommen aus dem Subjektiven, könnten genau darin jedoch etwas Allgemeingültiges haben, etwas, was sich verlängern ließe ins Gesellschaftliche. Privates könnte etwas mit Öffentlichem zu tun haben (s.o.) - und umgekehrt. Ich wechsle also die Perspektiven, fühle mich tatsächlich auf einer „Reise durch die Wirklichkeit“, die gewisse Politiker in den letzten Tagen unbedingt regulieren wollten.....

Freitag, 19. März 2021

Benzin (Textlyrik)

BENZIN Das Rechteck ist krumm es passt so nicht wir müssen es verbessern wir müssen es ändern wir sind doch nicht dumm Das muss alles besser werden das ist nicht im Geringsten korrekt wozu gibt es Regeln? Du machst uns minderwertig Der Balken ist schief, er liegt ja nicht auf wir müssen das verbessern wir müssen es ändern dieser Winkel steht zu tief Das ist ja alles nur Shit Du kriegst doch keinen klaren Satz hin wir machen jetzt eine neue Regel wir sind Kings und geben ihm einen Tritt Wir machen Dich richtig fertig wir wissen über alles Bescheid da haben sie uns was eingebrockt sie waren schon mal besser bärtig im letzten Moment haben wir es verhindert beinahe waren wir blamiert vor denen, die Bescheid wissen das Grinsen über uns ist cool wir haben es rausgenommen wir haben dich kurz mal ersetzt wir haben dich heftig abgewatscht wir haben dich kurz mal korrigiert

Donnerstag, 18. März 2021

Über Hermann Hesse

Eigenbrötler und Liebling der Massen Hermann Hesse, Steppenwolf und die Rockmusik Hätte sich jemand diesen vogelig dreinblickenden Mann mit dem Sonnenhut und der Nickelbrille lauthals mitgrölend auf einem Rockkonzert vorstellen können? Oder gar hemmungslos auf einer La Ola-Welle dahinwogend? Nein, mit den Massen hatte es der Literaturnobelpreisträger Hermann Hesse überhaupt nicht. Er gab sich nur zu gerne als überzeugter Individualist, als belesener Schöngeist und Eigenbrötler, der vor den Regungen großer Massen ein ständiges Misstrauen empfand, ja, der sich vor ihnen regelrecht schauderte. Und just in seinem Todesjahr 1962 war es ja erst, als sich die Beatles anschickten, die Popmusik im heutigen Sinne zu einem Massenphänomen zu machen, nachdem Elvis diesbezüglich ja schon in den Fünfzigern erste Dämme gebrochen hatte. Nein, irgendwo als kreischenden Fan im Publikum kann sich Hesse kaum jemand vorstellen. Aber vielleicht auf die Bühne, vor die Massen, da hätte der Mozart-Bewunderer hingepasst. Als eine Figur, nicht so harsch und spröde wie Bob Dylan, aber dafür poetisch verspielt wie Leonard Cohen. Als sanfter Erzähler und Verseschmied, der die Dinge des Lebens mit bildhaften Versen hätte sehr einprägsam und eingängig auf einen romantisch klingenden Punkt bringen können. Einer, der die Ausstiegsphantasien der Flower Power-Kinder und die Weltfluchtutopien der Hippie-Bewegung in den sechziger und siebziger Jahre massenwirksam hätte bündeln und bei Konzerten auf sich vereinen können. Und hat er sich nicht etwa als leiser Apologet des Drogengebrauchs missverstehen lassen? Nicht umsonst hat ihn der Pop Art-Pionier Andy Warhol in seinem berühmten Porträt ja als eine Art umnebelten Kiffer abgebildet. War sein Held Harry Haller im berühmten Roman „Der Steppenwolf“ auf seiner Reise nach Innen nicht an diversen künstlichen Paradiesen vorbeigekommen, um dabei ein Panoptikum der phantastischen Möglichkeiten geschaut und die Abenteuer der anarchistischen Entgrenzung zu proben? Und hat dieser Harry Haller etwa das Angebot des Musikers Pablo abschlagen können, aus einer vergoldeten Dose eine Prise weißen Pulvers zum Schnupfen zu sich zu nehmen? Ach ja, für die Hippiegeneration war ja alles so eindeutig, für sie war Hesse ein Popstar, mochten die verknöcherten Philologen in Europa noch so sehr vor der Vereinnahmung und Vereinfachung der Gedankenwelt des Pfarrersohns aus Calw warnen oder ihn in die Nähe der Trivialliteratur rücken. 1970, 8 Jahre nach dem Tod des 84 Jahre alt gewordenen Autors, deutete der Drogenpapst und Hochschullehrer Timothy Leary den „Steppenwolf" als „Meisterführer zum psychedelischen Erlebnis" und empfahl, „vor deiner LSD-Sitzung den Steppenwolf als ein unschätzbares Lehrbuch" zu lesen. Der „wirkliche“ Hesse hat zwar öfters mit dem Dämon Alkohol gekämpft. Doch über weitere Drogenexzesse ist nichts bekannt. Schon zu Beginn der sechziger Jahre waren seine Bücher in den USA zum Bestseller geworden. Eine ganze Generation schien plötzlich Hesse zu lesen, seine Werke lieferten das Modell eines Selbsterfahrungstrips. Und so, wie Hermann Hesse sich selbst und seinen Harry Haller zeichnete, als Außenseiter des bürgerlichen Welt, als schöpferischer Rebell gegen die Welt des Festgefügten und Selbstverständlichen, so wollte in dieser Zeit ohnehin jeder sein. Von den frühesten Werken wie etwa dem Schülerroman „Unterm Rad“, über den Landstreichererzählung „Knulp“ bis hin zum „Steppenwolf“ hatte Hesse das Aufbegehren in der Figur des einsamen Nonkonformisten gezeichnet. Hinzu kam seine Vorliebe für fernöstliches Gedankengut, das unter anderem ganz direkt in Werke wie „Siddharta“ und „Die Morgenlandfahrer“ eingeflossen war und nun den Selbsterfahrern in aller Welt die willkommene Anleitung für die eigene Nabelschau lieferte. Selbst der sexuellen Emanzipation konnte der im pietistischen Milieu aufgewachsene Hesse ein paar – aus heutiger Sicht harmlose - Bilder und Phantasien liefern: so lässt sich Harry Haller als Steppenwolf in eine Menage à trois mit seinem weiblichen Gegenbild Hermine und der Prostituierten Maria ein, der der Musiker Pablo noch einiges an zusätzlicher Würze verleiht. Aber auch der einer Kommune gleichenden Gemeinschaft von Gleichgesinnten lieferte der schwäbische Egomane so manches Modell: In seinem 1919 unter Pseudonym veröffentlichten Roman „Demian“ trifft sich eine Gruppe Suchender sehr verschiedener Art, zu der, wie Hesse schreibt, „Astrologen und Kabbalisten, auch ein Anhänger des Grafen Tolstoi, und allerlei zarte, scheue, verwundbare Menschen, Anhänger neuer Sekten, Pfleger indischer Übungen, Pflanzenesser und andere“ gehören. Dominiert wird diese Gruppe von einer erotisch sehr anziehenden „Frau Eva“, was dem Titelhelden so manches in verquasten Bildern ausgemalte Begehren aufbürdet. Modell für die Hippie-Kommune? Oder gar Vorläufer eines Swingerclubs? Hesse selbst hatte sich zeitweise zu einer Monte Verita bei Ascona ansässigen Gruppe von nackten Naturmenschen der damaligen Alternativkultur hinzugezogen gefühlt, die dem bürgerlichen Dasein mit sexueller Ausschweifung, langen Haaren und Jesus-Sandalen trotzten. Ende der sechziger Jahre, als solche Fakten nicht nur den Angehörigen der Studentenkultur geläufig waren, tauchte eine Rockband mit dem Namen Steppenwolf auf, um dem Hesse-Kult eine laute Dimension zu verleihen. „Like a true nature's child, we were born, born to be wild, we can climb so high, I never wanna die - wie Kinder der Natur, sind wir geboren, geboren, um wild zu sein, wir wollen noch so hoch hinaus, ich werde nie sterben” nölte mit brüchiger Stimme ihr Sänger, der sich zwar John Kay nannte, aber für amerikanische Hesse-Fans eine ganz besondere Hesse-Glaubwürdigkeit dadurch ausstrahlte, dass er 1940 als Joachim Krauledat im ostpreussischen Tilsit geboren und in Hannover aufgewachsen war. In schwarzem Leder und dunkler Sonnenbrille machten Kay und seine vier Musiker den Titel „Born to be wild“ einen Sommer lang zur Jugend-Hymne, die sie anschließend im Kino-Hit „Easy Rider“ noch einmal massenwirksam verwerteten. In Taugenichts-Manier zusammen mit Dennis Hopper und Peter Fonda auf einer Harley die weite Welt der amerikanischen Westens zu befahren und dabei kein am Weg liegendes Vergnügen auszulassen, das hätte Hesse wohl auch gefallen, auch wenn er’s als Geistesmensch mit pietistischer Herkunft nicht zugegeben hätte. „Er lehnt die Normen der Mittelklasse ab und dennoch versucht er, ihnen gemäß sein Glück zu finden – genau wie wir“, ließ Kay damals über seine Seelenverwandtschaft zu Hesse verlauten. Obwohl sie wegen ihrem rüden Sound und der ebenfalls in „Born to be wild“ vorkommenden Textzeile „I like smoke and lightning, heavy metal thunder“ als Begründer des Heavy Metal gefeiert wurden, währte das Glück für die Musiker von Steppenwolf nicht lange: 1972 war die Band am Ende. Doch ihr Mythos stand erst am Anfang. In zahlreichen Wiederauflagen und wechselnden Besetzungen versuchte John Kay von 1974 an seinen Steppenwolf immer wieder mal auf Trab zu bringen und den Ruhm vergangener Tage anzuzapfen. Am 3. August gastieren John Kay und Steppenwolf beim Hermann Hesse-Festival auf dem Marktplatz in Calw. Mit dabei an diesem Abend: Die schwäbische Band Anyone’s Daughter, die 1981 eine Vertonung des Hesse-Märchens „Piktor’s Verwandlungen“ eingespielt hatte und die es jetzt zusammen mit Heinz Rudolf Kunze, dem Lehrer Lämpel der deutschen Rockmusik, in veränderter Besetzung noch einmal auf die Bühne bringen will. Zur Eröffnung des Hermann Hesse-Festivals am 29. Juni freilich wird eine Band aufspielen, die zumindest hierzulande das alternative Lebensgefühl der späten siebziger Jahre am besten verkörpert: BAP, deren Mitglieder bis auf ihren Sänger und Kopf Wolfgang Niedecken nach der jüngsten Umbesetzung keineswegs mehr aus Köln kommen. Doch mögen nicht nur die Namen dieser Bands, sondern auch so manche Ideale des gefeierten Jubilars in die Vergangenheit weisen, eines steht fest: Hesse ist ein Popstar der Literatur.

Mittwoch, 17. März 2021

Eingang (Textlyrik)


EINGANG
Du taumelst hinein in den Tag
musst dich erst mal in Untätigkeit setzen,
nichts machen, nur existieren, da sein
Patchouli steigt in die Nase
betrügt mich um meine Realität
Wir machen uns alles schön
Wir geben ihm den Geschmack
Selbstverwirklichung war mal was Tolles
jetzt heißt es Selbstoptimierung, mies
work-Life-Balance und all das
wo sind nur die Farben hin?
Wir haben sie verloren in der Zeit des Schutzes
und der allseitigen Versicherungen
Schau nicht woanders hin!
Dort geht es viel schlechter, naturgemäß
es gilt die Schlauvariante
Beim Schiffen an der Nordsee
Surfen oder Schlurfen
dieser Weg wird dir nicht möglich sein
Ob ich gerne einen Knecht hätte,
der mir den Staub wischt
der mir das Scheishaus putzt?
Du wartest auf den Angriff
aus dem Grauen heraus
Gefahr ist überall
von einer Seite, nie bedacht

Dienstag, 16. März 2021

Die "Ausroller"

Mal wieder nervt mich, dass demnächst mal wieder eine Maßnahme „ausgerollt werden“ soll (Engl.: "To roll out"). Dafür solle „das Mindset“ stimmen, darin immerhin hätten sie "commited". Wer? Egal. Jedenfalls solange das "backing" und "tracking" im setting okay sei, "on the whole" natürlich und nicht gerade an "gebrauchten" Tagen. Ob dazu das "Blame Game" zwischen Bund und Ländern gehört? Die Sportreporter hecheln währenddessen etwas davon, das es noch „10 Minuten zu gehen“ sein soll und dass beim "Umschaltspiel" mehr in "die Box" gespielt werden solle. Anglizismen sind in dieser Hinsicht wie Viren: Sie scheinen aus Gründen der Globalisierung überall einzudringen. Transportriehmen sind zu oft die Journalisten, die nicht auf dem Plan haben, dass ein wachsender Anteil der Bevölkerung solch einen Slang gar nicht versteht. Zudem ist dauernd die Rede davon, dass bestimmte Personen oder Personenkreise "liefern" sollten. Ob da der Merkantilismus zu stark durchgeschlagen hat? Die Globalisierung? In welchem Verhältnis steht sie dazu?

Montag, 15. März 2021

Kolonne in Bewegung

Scheise, vielleicht verrecken wir auch bald. Ersticken. Das mit dem Impfen als großer „Gamechanger“ klappt ja wohl nicht. Wir prallen an der Bürokratie ab und kommen nicht dran. "Versuchen Sie es erneut!". Sie marschieren alle geradewegs in den Untergang, Lauterbach warnt noch, aber sie sind jetzt in Bewegung, sie wollen endlich raus, zur Abwechslung werden Wahldankesreden geschwungen "Liebe Saskia, lieber Norbert, liebe Malu....". Und jetzt ab in die dritte Welle! Es fällt schon auf, dass der Staat mit seinen seltsamen Aktionen bzw. Nichtaktionen und Widersprüchen der Bösewicht sein soll, - dabei ist es die Pandemie und das Virus! Aber die Hampelmänner (auch hier: weniger die Frauen!) von den Behörden lavieren mit ihren Anträgen und Formularen herum, sie haben sich außerhalb der Reihenfolge impfen lassen und geben sich gelassen. Ärztevertreter kommen gewohnt großspurig arrogant wie direkt vom Golfplatz herüber und geben klugscheiserischen Rat, der natürlich eine Stimme unter vielen ist.

Sonntag, 14. März 2021

Wahlgedanken

Hier wird heute gewählt, was mich abseits der zu oft durchgenudelten politikwissenschaftlichen Frage, wie sinnvoll es ist, einmal in vier Jahren sein Kreuzchen auf einem Wahlzettel zu machen, jetzt auf ganz andere Fragen bringt. Schon jetzt scheint subtil der Einfluss der Künstlichen Intelligenz (KI) das Geschehen allüberall mit zu bestimmen. Diese Methoden sind derzeit noch eher inoffiziell, die Auseinandersetzung bleibt außerhalb von roboterorientierten Technikerkreisen eher bescheiden. Ungewissheit regiert. Robots (Bots) sollen anscheinend, könnten vielleicht.... Nebulöse Thesen. Es bräuchte aber klare Maßstäbe in einer Welt, die unmerklich schon jetzt von KI unterwandert wird. Stattdessen regiert die Technikgläubigkeit. Wer hat die Wahl? Doch was mir konkret durch den Kopf geht: Die Notwendigkeit besteht, darüber zu diskutieren, welche Gesellschaft wir wollen, was wir als Ziel für jeden von uns und für das Ganze anstreben. Mit einer KI könnten wir leicht einen supereffektiven Überwachungsstaat bauen, dessen Umrisse jetzt schon ein gewisser Staat im Fernen Osten zeichnet und der auch in den USA schon seine Schatten voraus warf. In der Zukunft wird KI tatsächlich alles verstehen, was Menschen sagen. Die realen „analogen“ Menschen könnten eine Situation schaffen, in der wir eine Diktatur bekommen, die enorm stabil sein wird. Wenn wir in diese Situation blind und voller unreflektierter Technikgläubigkeit hinein stolpern, könnte das womöglich den größten Fehler in der Geschichte der Menschheit bedeuten. Und was ist die Meinung von Roboterspezialisten dazu? Es hallt in mir immer noch jenes Interview nach, das diese Denkrichtung erst so richtig real erscheinen lässt. Die Menschheit müsse erst noch lernen, so der von einem Individuum geäußerte optimistische Glaube, mit der KI als Machtinstanz zu leben: KI sei nicht die Gefahr, sondern die Rettung für „die Demokratie“. Politiker würden dazu tendieren, nicht immer das Beste für ihre Gesellschaft im Sinn zu haben. Sie schützen die Interessen ihrer Familien, sind bestechlich, wollen ihre eigenen Interessen durchsetzen etc. Menschen, so heißt es von dieser Seite, seien nicht für die Politik geeignet. Sie hätten ein (meist aufgeblasenes) Ego, hätten Begierden, seien unvorhersagbar... Mit der KI hingegen könne man ein System der reinen Vernunft schaffen, was Verhältnisse schafft, wie sie sein sollen. KI könne man so programmieren, dass diese höheren Maßstäbe erfüllt würden. Pure Vernunft. „Analoge“ Menschen hingegen würden nie einen solchen Idealzustand erreichen können.

Samstag, 13. März 2021

Parlamentarismus in der Krise

Corona legt Probleme offen, wie in einem Brennglas: So scheint zumindest in Deutschland die Schwerfälligkeit der Bürokratie und deren Versagen genauso ein Thema geworden zu sein, wie strukturelle Probleme im Parlamentarismus. Dass anscheinend gewisse Abgeordneten im Bundestag zum jetzigen Zeitpunkt (!) immer noch Nebeneinkünfte unter 100 000 Euro nicht mal öffentlich angeben wollen, spricht wohl Bände. Dass also für bestimmte Kreise in dieser Republik Beträge unter 100 000 Euro nicht besonders viel zu sein scheinen, ja im Bereich des Taschengeldes liegend eingeschätzt werden, zeigt klar den Unterschied der Lebenswelten in der bundesdeutschen Bevölkerung. Ob man sich von solchen Abgeordneten-Menschen vertreten fühlt, bleibt jedem überlassen. Handlungen im Grenzbereich zur Korruption scheinen bei Abgeordneten ja lange Jahre gang und gäbe gewesen zu sein, Einflussnahmen zugunsten bestimmter Kräfte (wie sich jetzt im Hinblick zu Asarbeidschan zu erweisen scheint) schienen zum Job zu gehören, der ja wohl nach Ansicht mancher Abgeordneten zu schlecht vergütet wurde. Mich empört auch die selbstgefällige und arrogante Art manches Abgeordneten und ehemaligen Abgeordneten, der in öffentlichen Runden hohe, moralisch begründete Urteile spricht und jetzt, als Privatmann, hohe Honorare von denen kassiert, die er im öffentlichen Amt hart kritisiert hat. Natürlich ist das legal. Aber gerade das könnte ja den Skandal bedeuten und deutet in diesem Falle auf die Gepflogenheiten einer bestimmten Partei…...

Freitag, 12. März 2021

Stellvertreter

Basierend auf Notizen, deren Erstellung zeitlich weit zurück liegt: Ganz im Sinne einer beschleunigten Realität kommen neue „Stars“ genauso schnell, wie sie wieder gehen oder sich in der Ferne verlieren. Der Einzelne, seine anhaltende Kreativität verliert darin wohl immer mehr Bedeutung, er erhebt sich aus einer Art Schwarmintelligenz, ragt kurz heraus und geht dann wieder in ihr unter. Die Anfänge der Techno-Bewegung waren ungefähr so gestrickt, ehe sich dann doch wieder Marken und Stars gebildet haben, die sich in hohen Stückzahlen „durchgesetzt“ haben, die „den Markt penetriert“ haben. Offenbar scheint es eine starke Nachfrage nach solchen Einzelnen zu geben, weshalb ja im Popgeschäft die alten Schlachtrösser wie die Rolling Stones, Pink Floyd, Sting, U2 usw. höchstwahrscheinlich auch nach der Pandemie noch gewaltigen kommerziellen Erfolg haben. Ob's mit dem so beliebten Fetisch-Begriff der „Nachhaltigkeit“ zu tun hat? Stellvertretend für uns leben die „Stars“ ihre Kreativität und ihre Vitalität aus, bestehen diese Abenteuer des Ichs, die uns das Dasein stellen könnte, die es aber demjenigen nicht abverlangt, der sich als einer unter vielen erfährt. Einer, der irgendwann geboren wird und wieder stirbt. Ohne Spuren. Ein paar Fragen und Wägbarkeiten sind einem schon durch den Kopf gegangen, als ein ehemaliger Junge aus einem Hinterhof von Chicago und jetziger Soziologie- und -Wirtschaftsprofessor solche Thesen vorgetragen hat. Wir wünschen ihm und seinen Analysen alles Gute. Sie mögen schleunigst zur Verbesserung der Welt beitragen. Mal sehen. Wir befürchten aber nicht nur im Bereich der Popmusik so manche Störungen. „Disfunktionalitäten“ würden Akademiker vielleicht so etwas nennen.

Mittwoch, 10. März 2021

Was war, was ist, was wird sein?

Scheise, wir sollen unseren ganz eigenen Geist aufgeben und ihn gleichzeitig als etwas dem Übergeordnetem zugeordneten begreifen? Das Ego, an dem wir so lange gefeilt haben und das wir durchgesetzt haben, gegen etwas anderes austauschen? Etwas zunächst Unbestimmtem? Ob das gleichbedeutend mit dem Tod ist? Vielleicht nicht ganz, denn es könnte auch den Einstieg in eine kosmische Dimension bedeuten. Den größeren Zusammenhang kapieren. In das individuelle Hirn einbringen. Ob das etwas mit der Pandemie zu tun hat? Es scheint ja etwas aus der Mode gekommen zu sein, über geänderte Lebensverhältnisse und den Übergang in etwas Anderes nach der Pandemie zu spekulieren. Ob die Welt sich dann geändert haben wird? Momentan scheint scheint es erstes Anliegen, zu dem zurück zu kehren, was früher war.

Dienstag, 9. März 2021

Geringverdiener

Abgeordnete im deutschen Bundestag verdienen ja per Diäten viel zu wenig und sind nicht ausgelastet. Deshalb brauchen sie dringend Nebenjobs, um ihr lächerliches Gehalt ein bisschen aufzupeppen. Dass sie dabei vor nichts zurückschrecken und sich gegen "Honorar" sogar Gesetzentwürfe von Lobbyvertretern diktieren lassen (weil die ja anscheinend „mehr davon verstehen“), ist ein alter Hut. Es scheint aber jetzt so, als würde ein Kasperkomiker, der unter dringendem Korruptionsverdacht steht, auf einer bestimmten Landesliste für bevorstehende Wahlen auf Platz 1 aufgetaucht sein... Wir wollen es nicht glauben, dass diese Korruptions-Mechanismen inzwischen so weit reichen! Offen liegende Korruption werden völlig schamlos mit einem Spitzenplatz bei den Bundestagswahlen belohnt? Wo geht das? Bei uns, wo sie nicht nur Pandemietests, sondern auch Großprojekte wie BER oder Stuttgart 21 nicht hinzukriegen und wo man sich öffentlich gerne trotzdem als „Organisationsweltmeister“ oder „Logistikweltmeister“ feiern lässt? Geht eigentlich noch mehr? Mindestens Weltmeister muss es schon sein! Ein lahmes Lobbyregistergesetz ist auch schon beschlossen, um die Masse der Wähler ruhig zu stellen, die zugrunde liegenden Mechanismen scheinen verdeckt werden zu müssen….. wobei all die Parteien mitgespielt haben, die davon profitieren...ist ja logisch in der „Freien Marktwirtschaft“. Oder?

Montag, 8. März 2021

Politikverdrossenheit

Aufpassen, damit man in keine juristische Falle geht (gewisse herrschende Kreise scheinen da ja recht kreativ zu sein...): Im deutschen Bundestag scheinen gewisse Abgeordnete „sehr schnell“ ihre Plätze zu räumen. Ob gegen sie noch ermittelt wird oder ob sie noch Diäten mitnehmen wollen? An Gesichtsmasken Geld verdienen und dafür Lobbykanäle nutzen? Wie moralisch ist das denn? Untersuchungsausschuss? Ob so etwas angesichts des Deals hinter dem Wirecard-Untersuchungsausschuss und dem Ausschuss zur Untersuchung des Vorgehens des Verkehrsministeriums (gibst du mir dies, so gebe ich dir das…..nämlich Stillschweigen, Stillhalten) irgendeine Aussicht auf Erfolg hätte? Ob so der lahme Dauerverweis zieht, man würde damit die Politikverdrossenheit fördern, indem man sich Gedanken über die herrschende Klasse und ihre Machtmechanismen macht? Ob nicht mögliche reale Vorgänge bestimmte Verdachtsmomente gestützt haben? Welche parlamentarischen Vorgänge stützen jetzt was? Ob die Auseinandersetzungen um ein Lobbyregister im Bundestag einigermaßen zufriedenstellend geendet sind, - oder ob da Pfründe gesichert worden sind? Und überhaupt: welcher Parteiblock stützt nicht nur, sondern fördert sogar ganz offen einen Kasper, der unter dringendem Korruptionsverdacht steht? Er soll auf der diesbezüglichen Landesliste auf Platz 1 aufgetaucht sein, so heißt es jetzt. Das darf nicht wahr sein!, so denkt so mancher sich. Offen liegende Korruptionsvorgänge werden mit einem Spitzenplatz bei den Bundestagswahlen belohnt? Wo geht das? Bei uns, wo sie nicht nur Pandemietests, sondern auch Großprojekte wie BER oder Stuttgart 21 nicht befriedigend hinzukriegen sind und wo man sich öffentlich gerne als Organisationsweltmeister feiern lässt? Ob solche Dinge zur Politikverdrossenheit ohne weiteres Zutun von irgendjemandem beitragen können?

Samstag, 6. März 2021

Wer man ist......

Wer wir sind? Wir lassen uns zu einem Werden aus der Vergangenheit heraus inspirieren und sollen begreifen, dass wir eine bestimmte Person waren und jetzt noch sind. Gleichzeitig fühlen wir uns als jemand anderes, der zurück blickt. Wir leben ein Paradoxon und sollen es aushalten. Wer will das? Hat uns das übermäßige Grübeln überkommen? Uns überschwemmen bestimmte Bewusstseinsinhalte, denen wir mutig entgegen treten sollen: Wir leben nur in der Gegenwart! Lebe hier und jetzt!, so der überall ausgegebene Wahlspruch. Wie oft habe ich diesen Spruch gehört. Ich glaube, man kann in der Gegenwart leben und trotzdem akzeptieren, dass man so wie jetzt geworden ist, dass alles auch aus einer Folge von Zufällen entstanden sein könnte. . Dass man hinein geschlittert ist in eine Gegenwart, die man vielleicht erst viel später besser begreift. Aus gelassener Position. Mit Abstand. Man darf sich wundern: bin das ich oder war das ich? Der Mensch ist wohl, mag er ein noch so marottenhaft individualistischer Einzelgänger sein, ein soziales Wesen und als solcher bestimmten Verhältnissen ausgeliefert. Will man sich begreifen, einem Selbst näher kommen, sollte man sich wohl auch von seiner Vergangenheit samt den damit verbundenen sozialen Verhältnissen inspirieren lassen, ohne daran mit einem „Früher-war-alles-besser“-Gefühl kleben zu bleiben. Vielleicht geht es darum, das ganze Gebilde, das man selbst darstellt, besser zu begreifen, sich seiner selbst bewusst zu werden, oder zumindest versuchen, sich seiner selbst anzunähern, es herein zu holen in das, was man aktuell darstellt. Das scheinbar Selbstverständliche auflösen in etwas, über das man sich wundern kann. Ihm die Sphäre des Selbstverständlichen nehmen, das zu akzeptieren man damals verurteilt war.

Freitag, 5. März 2021

Anfängerlied (Songtext)

Anfängerlied (Ein primitives Lied) Dies ist ein arg primitives Lied ein arg primitives Lied ein Song? Im Song? Ein Song? Ein Song, den jeder hätte fertig bringen können denn jedermann ist ein Künstler Ja, dies Lied ist völlig einfallslos ja dies Lied ist gar nicht gekonnt Ja, dies Lied ist völlig einfallslos ja dies Lied ist gar nicht gekonnt tief in uns drin wollen wir uns selbst sehen tief in uns drin wollen wir etwas zustande bringen tief in uns drin will doch jeder etwas sein, egal was tief in uns drin ist vielleicht nur Müll tief in uns drin ist vielleicht nur Luft ja dies Lied ist eine blanke Katastrophe eine Kloake in wirklich jeder Strophe das ist Ekelmüll von Anfängern für Anfänger gemacht ununterbrochener Anfang überall Ein Anfang für etwas ganz anderes dies ist ein Song für Anfänger ist das überhaupt ein Lied, ein Song? ist das überhaupt ein Lied, ein Song? ist das überhaupt ein Lied, ein Song? ist das überhaupt ein Lied ein Song? Ja, dies Lied ist völlig einfallslos ja dies Lied ist gar nicht gekonnt Ja, dies Lied ist völlig einfallslos ja dies Lied ist gar nicht gekonnt

Mittwoch, 3. März 2021

Drei Klafter tief (Songtext)

Drei Klafter tief Raus aus dem Eis raus auf die Straße Geister haben uns begrüßt sie schlagen eine lange Nase das ist Routine das ist der blaue Panzer Sag alles ab die Nacht schluckt dich auf denke schräg, schließ die Augen die Zeit ist ein kleiner Fluchtpunkt trau'rige Linien im Sand ein blaues Vergessen Refr. wir haben geatmet wir waren präsent waren bei uns selbst für Momente fang' endlich an, fang' die Tangente die sich selbst in der Unendlichkeit trifft Der Zeiger drückt die Uhr tickt lauter hab meine Person verzettelt hab etwas verloren in der Enge Acht Meilen hoch und drei Klafter tief...

Montag, 1. März 2021

Über dies Blog

Im Mix aus kurzen Texten, MP3s und Fotos geht es dem Blog darum, einen aus Medien gewonnenen Spiegel des Tages- und Zeitgeschehens sowie der persönlichen Gedanken- und Erlebniswelt des Autors zu produzieren, es geht ihm um den Wechsel von Sichtweisen, die gesellschaftlich geprägt sind, auch darum, Alltagserfahrungen zu spiegeln, aktuelle Vorgänge der Gesellschaft und Politik. Es ist ein Nachdenken über Zukunft und das Sein, über den Kosmos, über vieles, was mich gestreift hat mittels Medien (also vermittelt...), es sind kurze Reflektionen von Herrschaftsverhältnissen, Gedanken über Tod und andere Gegebenheiten, etwas, das mich berührt und in mich eingedrungen ist, in der Empathie aufgehoben, in Religion und Spiritualität, Lyrik, eigenen MP3s und Fotos, ergänzt durch Songtexte verschiedenen Alters, Existenzspuren, Selbstvergewisserungen, Stammtischgequatsche, durch Tierisches, allerlei Zeugnissen meines Gangs durch die Wirklichkeit, subjektiv gefiltert, - ohne Anspruch auf Objektivität. Im Mittelpunkt: Das Normale, das Leben, die Deprivierung, Angst, Zeit, Liebe, Zitate, Geld verdienen zum leben, alles in Kürze und in möglichster Konzentration, Lektürefrüchte, im Bestreben, mich möglichst verständlich auszudrücken – und: ich versuche vorläufig, einen täglichen Rhythmus einzuhalten, einen multimedialen Blog zu betreiben.