Reise durch Wirklichkeiten

Montag, 31. Dezember 2018

In West-Texas

In West-Texas

Sonntag, 30. Dezember 2018

Obstabzocke

Ich habe in den vergangenen Tagen und Wochen oft Clementinen und Apfelsinen gekauft, jeweils im Sonderangebot. Danach freilich kommt es mir so vor (ich kann mich täuschen...), als sei ich regelmäßig betrogen worden. Die Clementinen waren beim Auspacken oft vermatscht und faulten sehr bald, genauso wie die Apfelsinen, bei denen ich ebenso eine hohe Ausfallquote hatte. Rechne ich diesen Verlust ein, waren die Clementinen als auch Apfelsinen ziemlich teuer. Ob man da mit „Sonderangeboten“ etwas abgezockt wird? Der Verdacht liegt nahe, dass hier noch schnell möglichst viel dieses Obstes „in den Markt“ gedrückt werden soll, ohne Rücksicht auf Verluste (die natürlich der Kunde auf diese Weise trägt).

Samstag, 29. Dezember 2018

Rechtsstaat


Rechtliche Gegebenheiten werden offenbar bei politischem Willen schnell geändert, - bis hin zum Grundgesetz. Fehlt hingegen der politische Wille, beruft man sich von Seiten der gewählten Mächtigen gerne auf den Rechtsstaat - oder biegt das Gesetz so, wie es einem gefällt. Ein Beispiel dafür scheinen mir die Schlagzeilen zu sein, die jetzt offenbar vom Bundesverkehrsministerium verbreitet werden und wohl über die Nachrichtenticker gehen: Wenn ihr die Nachrüstung bei Diesel unbedingt wollt, könnt ihr das haben, so sinngemäß die Aussage. Freilich müsste ihr dann alle Kosten übernehmen und für die vielgestaltigen Folgen ist zudem der Nachrüster verantwortlich. Eine Automobilmarke warnt schon: durch Umrüstung könnte der Kraftstoffverbrauch hochgehen und die Leistung nachlassen…… finde ich zumindest tricky.....wird von vielen Medien folgendermaßen verkauft: Die rechtlichen Voraussetzungen für die Umrüstung seien jetzt geschaffen.....

Freitag, 28. Dezember 2018

Im Alter (J.v. Eichendorff) (Lyrik)

Im Alter (Joseph von Eichendorff)

Wie wird nun alles still wieder!
So war mirs oft in der Kinderzeit,
Die Bäche gehen rauschend nieder
Durch die dämmernde Einsamkeit.
Kaum noch hört man einen Hirten singen, Aus alle Dörfern, Schluchten, weit
Die Abendglocken herüberklingen,
Versunken nun mit Lust und Leid
Die Täler, die noch einmal blitzeen,
Nur hinter dem stillen Walde weit
Noch Abendröte an den Bergesspitzen,
Wie Morgenrot der Ewigkeit

Donnerstag, 27. Dezember 2018

Öffentlichkeit?

Wenn ich meinen Blick über den Horizont öffentlich geäußerter Meinung streifen lasse, so kommt es mir immer öfters so vor, als würde man tatsächlich nur das lesen können, was aus der Kaste der 2/3 unserer Gesellschaft stammt, die im Einklang mit den Mächtigen von sich behaupten kann „Uns geht es gut“. Diese Leute drehen eitle Salti ihrer Selbstüberhöhung, profilieren sich, deuten sich als Avantgarde und wissen natürlich alles (besser). Das sind materiell relativ gesicherte Leute, die aus einer scheinbar sicheren Distanz in dieser Gesellschaft konstatieren, was „in“ und was „out“ oder „over“ sei. Leute, die sich als wahre Intellektuelle darstellen, die den Wandel der Zeit insofern aufmerksam verfolgen, als sie das Fließende und Ungefähre bei uns klar benennen. Pop ist vorbei, so die einhellige Analyse. Postmoderne schon lange. Doch was jetzt? Es scheinen mir das alles Beobachtungen vom Ufer der Gewinnerseite, der gepflegten Langeweile, der abgesicherten Ignoranz in klar definierten gesellschaftlichen Kasten aus. Ohne Angst, ohne Furcht. Doch wem das Wasser bis zum Halse steht, der hat keinerlei Zeit für solche "Laidback"- Kritik, die ja noch immer auf das Ganze zielen würde und nicht nur die Interessen einer gewissen „Blase“ in sich tragen würde. Wo wäre solche Kritik aufzusuchen? 

Sonntag, 23. Dezember 2018

Liebe, positive thinking und Erkenntnis

Es scheint immer noch dieses „Positive thinking“ verbreitet zu sein, jene Geisteshaltung, die aus den USA kommt, und deren Auswirkungen man unter anderem in Aldous Huxleys vor etwa 100 Jahren geschriebenem Roman „Brave New World“ bestaunen kann. Es geht bei "positive thinking" darum, die eigene Haut zu retten und die vielen „negativen“ Bedrohungen so auszublenden, dass sie keineswegs eine politische Bedeutung gewinnen können. Freilich könnte es so sein, dass jegliche Individuelle Haltung erst etwas bewirkt, wenn sie auch politisch ist. Der Gegenmeinung geht es vor allem um „positive Ausstrahlung“, was womöglich ja auch okay ist, aber in der Realität wohl nur die Hälfte des Phänomens ist. Sich negativer Dinge bewusst zu sein, heißt nicht notwendigerweise, dass dies negativ sei. Es könnte ja auch sein, dass es einen Wert an sich bedeutet, wenn sich jemand gewisser „negativer“ Dinge so bewusst ist, dass er weiß wo und als wer er ist und unter welchen Bedingungen er lebt. Wer sie verschuldet“, wer für sie verantwortlich sein könnte, ist da einfach eine weitere Dimension. Natürlich könnte gegenseitige Liebe eine Lösung sein. Aber sie liegt noch in weiter Ferne, solange gewisse starke gesellschaftliche Kräfte sie verhindern und die Prosperität des radikal Einzelnen fordern, wie etwa im Neoliberalismus. Ob das etwas Negatives ist, was man an sich heran lassen sollte, um zu wissen, was geht….?

Samstag, 22. Dezember 2018

Tesla und Edison (MP3)

Die beiden waren geniale Ingenieure, die in einem gewissen Rivalitätsverhältnis standen. Edison ist sehr berühmt geworden, Tesla hat erst in jüngster Zeit einigermaßen nachgezogen....

Tesla und Edison

Freitag, 21. Dezember 2018

Korruption?

Dass die Korruption zugenommen habe, höre und sehe ich so nebenbei. Offenbar hat die Organisation "Transparency International" diese Zahlen erhoben. Und dass Deutschland auf Platz 12 abgerutscht sei…... Da geht mir so einiges dazu durch den Kopf. Zum Beispiel, dass es immer noch kein Lobbyregister gibt, dass belegen würde, welche Summen die Industrie und andere Interessengruppen welchem Bundestagsabgeordneten „zuwendet“, damit er in ihrem Sinne handelt. Insofern bleibt das, was in anderen Zusammenhängen „Korruption“ genannt wird, unterm Tisch, kann natürlich nicht belegt werden. Was überhaupt ist Korruption? Ob nicht genau darin ihr Wesen liegt, dass ihr Unwesen nicht oder nur sehr schlecht belegt werden kann? Ob das alles schleichend geht und deshalb kaum bemerkt wird? Ob es da nicht lauter indirekte und direkte Verbindungen gibt, die der Juristerei keinerlei Angriffsfläche bietet? Ob nicht diese inoffizielle informelle Ebene das ausmacht, was mit dem Begriff „Korruption“ belegt wird? Viele Abgeordnete sitzen in tausend Gremien, in Aufsichtsräten, Vorständen und anderen Entscheidungsgremien. Natürlich beziehen sie entsprechende Vergütungen dafür. Der Staat sagt, dass sie nur ihrem Gewissen verpflichtet sind. Was ist aber, wenn dieses Gewissen relativ leicht käuflich wäre und sie insgeheim gegen die Interessen agieren, von denen sie gewählt sind? Wenn solche Abgeordnete auch noch durch gewisse Parteien in ihrem Tun bestärkt würden, ja, wenn dies von ihnen geradezu gefordert würde? Wenn dabei relativ große Summen fließen würden, sagen wir mal so etwa 30 000 Euro im Jahr….Ob das niemanden belastet? Oder ob solche Leute in anderen Dimensionen, in anderen Wirklichkeiten leben?

Donnerstag, 20. Dezember 2018

Strukturwandel in sight

Anpassungsmechanismen der anderen (immer die anderen!!), das alltägliche Buckeln, bloß keine Empfindlichkeiten zeigen: das sanktionieren die Kollegen und die Chefs sofort mit Liebes- , das heißt letztenendes Geldentzug. Mit Mobbing auch. Mit bereit gestellten Fallstricken. Du musst funktionieren. Zum Beispiel nicht krank werden. Sofort rückt jemand anderes an deine Stelle. Du bist austauschbar, auch wenn du dich selbst für einmalig hälst. Wieso haben die anderen so wenig Abstand zu dem, was sie tun? Wieso können die sich so identifizieren mit ihrem Job, mag er noch so entfremdet sein? Sie haben doch alle studiert, haben sich im Blick geübt, der im Alltäglichen das Unalltägliche aufsucht, der die Distanz zu den Dingen und zu sich selbst sucht. Oder etwa nicht? Waren sie nur ausgebildet worden? Haben sie sich die Analysemethoden angeeignet, um zu erkennen, dass in solch eingeschlossenen Verhältnissen, in solchen betrieblichen Strukturen die Macht wohnt und die Machtausübung anderer implizit eingeschlossen ist? Ob solche Ansichten auf Möglichkeiten etwas zu idealistisch gedacht sind? Sich in den Elfenbeinturm des akademischen Betriebs flüchten? Funktionierte auch schon besser. Wie kann man das so akzeptieren, sich zu eigen machen? Die Rolle, in die man hineindressiert wurde? Ob das etwas mit unserem Bildungssystem zu tun hat? Schon die dauernd praktizierte Formulierung „Wir“. Wer ist wir? Die Gesellschaft? Der Betrieb? Der stark ist? Der sich ein Monopol erobert hat?
Wir sind stark. „Wir schaffen das“. Wer ist wir? Der, der dich entlässt und dir Lohnzugeständnisse abringt, wenn er es für nötig hält (jawohl, immer noch meist ein „er“ und keine „Sie“). Der dafür das Geschwätz vom „Strukturwandel“ allzeit parat hält (Das Getue um die sogenannte „Globalisierung ist ja ein bisschen ins negative Gerede gekommen...)? Dann bist du plötzlich nicht mehr der Betrieb. Bist ein unfähiger Einzelner. Der Betrieb ist der, dessen „Chefs“ riesige Karossen fahren, die sie als Statussymbol direkt vor dem Eingang parken. Der Betrieb, dass sind doch die Kaufleute, die alles Wichtige diktieren. Alles Wichtige hat auf dieser Erde mit Geld zu tun, nicht mit Geist. Sie müsssen immer wieder den Stallgeruch pflegen, auf jeder Konferenz. Sie müssen miteinander anstoßen, sich übers Fußballspiel unterhalten, sich Witze erzählen, über die sie dann gemeinsam lachen sollen. Das auch an jedem Geburtstag, den irgendein Kollege hat. Dann werden kleine Tischen aufgestellt und Gemeinsamkeit zelebriert.
Du selbst wirst dir dann ein Fremder. Verlierst den Kontakt zu dir, während sie ihn kultivieren und dafür Crash-Kurse besuchen. Die Sehnsucht danach, sich irgendwo wieder finden zu können. Du, der du dir selbst einmal so sicher warst, ohne selbstsicher sein zu können. Wo bist du heute? Hast dich verloren in der Mechanik. Der Normalität. Und musst dankbar dafür sein.
Die Ermüdung, die Trägheit, deine Feinde. Andere Menschen haben ein anderes Temperament. Eine andere Vitalität und ein anderes Vertrauen darin. Sie begegnet dir. Du solltest mehr Empathie aufbringen. Was ist das? Sich in jemanden hinein denken? Notwendig, Zeichen der Kultur. Letztenendes sind wir aber allein. Da besteht eine Spannung.

Mittwoch, 19. Dezember 2018

Ökonomie der Gesundheit

Auf der einen Seite sollen wir unablässig shoppen und konsumieren, damit die Wirtschaft läuft. Am besten wäre es, wenn wir die ganze Zeit essen und trinken würden. Auf der anderen Seite aber sollen wir gesund leben. Vieles von dem, was wir essen und trinken, ist aber gar nicht gesund. Und für die Gesundheit wird ja ohnehin alles getan. Das heißt: es soll im Einklang mit den Geboten eben dieser Gesellschaft  möglichst effizient getan werden. Der Schuss kann aber auch nach hinten los gehen, was sich unter anderem in neuen Krankheitsbildern zeigt. Orthorexie ist ein Krankheitsbild, das dadurch entsteht, dass sich Leute nur noch gesund ernähren. Sie meinen es. Sie haben eine bestimmte Lehre zu ihrer Religion erhoben. Die haben dann aber bestimmte Mangelerscheinungen, weil sie bestimmte Dinge nicht mehr essen. Der Staat gibt noch bestimmte Verbote hinzu, für Sachen, die nicht gesund sind. Das Rauchen zum Beispiel. Aber der Alkohol könnte auch noch stärker geächtet werden. „Nicht gesund“ meint in diesem Zusammenhang aber vor allem die Folgekosten für die Gesellschaft: das ist teuer steht unausgesprochen unter den teilweise recht abschreckend ausfallenden Warnhinweisen. Wobei diese Gesellschaft durchaus noch unpassendere Gelder verschwendet als diejenigen, die sie für den Genuss ausgibt. Doch der Mensch soll sich auch diesbezüglich selbst optimieren und sich ökonomisieren.

Montag, 17. Dezember 2018

Sinn

Sinn, eine Kategorie, die mich früh beschäftigte. Schon damals als wir in der Schule den „Mythos des Sysyphos“ von Albert Camus durchnahmen. Leuchtete mir ein. Mir freilich war schon damals klar, dass es darum ging, sich einen persönlichen Sinn zu schaffen – und nicht den absoluten zu begreifen. Einer wie Viktor Frankl war es, der mich darin beeinflusste. Sinn ist womöglich das, was wir aus uns machen. Nicht nur im Sinne eines Status. Mir war klar, dass wir limitiert sind. Dass uns allenfalls Ahnungen möglich sein können. Auch in plötzlichen Erleuchtungen. Ich habe darauf gehofft, so etwas aber bis heute nicht erlebt. Also konnte ich nur mich selbst und noch viel besser "Das Göttliche" in mir suchen. Wissen, wer man ist und wo man ist. Welchen Einflüssen man als soziale Existenz ausgesetzt ist. Dabei eine Sinnlosigkeit aushalten, das könnte ein Ziel sein. Den Stein immer wieder nach oben rollen. Und mit ansehen müssen, wie er unweigerlich nach unten rollt. Dies könnte auch auf das Glück zuführen. Als ein Ziel, das jenseits von diesem alltäglichen Pragmatismus liegt, der unseren Alltag prägt. Kreativität verschafft uns einen Spielraum. In ein bestimmtes Tun einen Sinn hinein legen. Nicht dem Sinn folgen, den andere postulieren. Wir müssen versuchen, uns selbst unseren Sinn zu stiften und ihn keineswegs verallgemeinern. Dies hängt mit der Idee der Selbstbestimmung zusammen. Selbstgenügsamkeit. Achtsamkeit. In sich selbst suchen. 

Sonntag, 16. Dezember 2018

Für TB

Demnächst wird Thomas Bernhard 30 Jahre gestorben sein! Im Februar. Der Übertreibungskünstler, der immer so gerne mit Superlativen gespielt hat. Der Grantler und Humorist. Der Skandalist. Der Melancholiker, Pessimist und Ironiker. Wäre heute total out. Dieser zynische Lächler, der ja so wunderbare Texte geschaffen hat. Der Lachphilososoph, der ganz konkret mit einer Krankheit zum Tode leben musste. Der noch in einem Zeitalter lebte, in dem man an die Macht des Wortes glaubte. Der seinen Texten so viel Musikalisches gab, unter anderem auch, indem er Musiker als Künstler auf seine eigene Art beschrieb. Die Musik in seiner Sprache, die Sequenzen, die typische Ausdrucksweise, die Wiederholungen, die allmählich eine eigene, distanzierte Ausdrucksweise ergaben. Wie er zur Uraufführung seines Stücks „Heldenplatz“ vom Balkon des Wiener Burgheaters herabwinkte und dazu fein lächelte. Der eben abgeebbte und nun wieder aufkommende Faschismus, den er geißelte. Er, der „Geistesmensch“, die Anderen, die „Lebensmenschen“. Jener, der konnte, sollte musste, und endlich, in seinem Ohrensessel sitzend, Worte an sich herab gleiten ließ. Der nichts auf sich gab und doch eitel war. Der Preise verabscheute und doch genoss. Der Mann, der um seine Todesgewissheit kreiste, der von Vergeblichkeit wusste, - auch der Kunst, deren Künstler er oft in Lächerlichkeit versinken ließ. Sein Humor: Nichts und niemanden ernst nehmen. Sein Bauernhof, in den er von Wien aus umzog und der total kahl nur aus weiß getünchten Zimmern zu bestehen schien. Das alles imponierte uns.

Samstag, 15. Dezember 2018

Hinweis

Meine persönliche Seite mit einem Blog zum Thema "Musik": ubpage.de
Darauf auch viele Fotos.....

Freitag, 14. Dezember 2018

Weihnachten will es wieder werden

Seltsam, dieses Jahr nervt mich das besonders! Aber das ist nichts Besonderes, das meine ich jedes Jahr. Das wiederholt sich. Solange es sich wiederholt, mag es ein Zeichen der Beständigkeit sein. Dieses Weihnachtsgebimmel, das durchwoben ist von kommerziellen Interessen, vom Interesse der Händler, ihre Waren los zu werden. Die Fassade hat längst ein Eigenleben, das Klagen darüber hat Tradition und geht in Gänsebraten, Rülpsen und seifigen Weihnachtsliedern auf. Ja klar, jetzt zahlen viele (längst nicht mehr alle!) deutsche Arbeitgeber ein 13., wenn nicht gar ein 14. Monatsgehalt, mit dem man seine Weihnachtssprünge macht. Weihnachtsmärkte schießen aus dem Boden, sie gibt es mittlerweile zahllos überall, sie sind global. Die Weihnachtsgirlanden samt den vielen Lichtlein waren längst aufgehängt, die Illusion von Liebe feiert breite Urständ und vermischt sich mit dem Geschäftssinn, der jedes andere Individuum zum Geschäftspartner machen will: Angebot und Nachfrage. Kuscheltiere. Nordmanntanne. Lichtlein. Stall samt Maria und Josef, den Flüchtlingen. Ganz klein, das Jesus-Kind. Warnung vor Bränden bei offen brennenden Kerzen. All das ist Bestandteil der allgemeinen Weihnachtseuphorie, mit deren Geschäftstüchtigkeit immer noch der ursprünglich christliche Impuls verbunden zu sein scheint. Wenn das einmal nicht mehr so ist, wenn das blanke Geschäftsgebaren regiert, wird der Turbokapitalismus zu sich selbst gekommen sein. Er wird Menschen zurück lassen, die etwas suchen, von dem sie nicht wissen, was es ist…...

Donnerstag, 13. Dezember 2018

Drogen (2)

Was also können Drogen sein (ich schließe hier an mein Blog „Drogen 1“ an)? Ein Weg zur Glückseligkeit? Zur Entgrenzung? Keine Frage, wer mit dieser Sphäre zu tun hat, sollte mit Drogen auch umgehen können. Niemals sollte so etwas wie Sucht ins Blickfeld kommen, was bei gewissen Drogen leider sehr leicht passiert. Männlich/Weiblich? Andere Zusammenführungen, Auflösung von Grenzen? Es ist ein womöglich gefährliches Spiel, das hier lockt. So viel, zu viele Individuen sind auf diesem Weg schon abgestürzt. Drohen Gefahren auch aus unerwarteter Ecke? Zum Beispiel: sind Drogen ein Mittel der Manipulation? Bekannt ist, dass im zweiten Weltkrieg von den Nazis große Mengen Pervitin (Mittel zur Steigerung des Duchhaltevermögens und des Wachseins….) eingesetzt worden sind. Auch ist es ein Mittel des Krieges seit dem Altertum: Wer Drogen genommen hat, zertrümmert in seiner Hemmungslosigkeit gerne einmal dem Mitmenschen den Schädel. Ruhigstellung scheint gerade heute ein adäquates Mittel der Beeinflussung, die Zukunft mag da noch so manche Überraschungen bringen. Die Mittel stehen offenbar jedenfalls jetzt schon parat. Wer auf das eigene Seelenheil aus ist, nimmt automatisch etwas Abstand von politischen Protesten. Das Allgemeine gerät aus dem Blickfeld zugunsten der großen Hingabe und dem Aufgehen in einer Grenzenlosigkeit.

Mittwoch, 12. Dezember 2018

Mehr Gelbwesten

Gelbwesten, bei uns nicht? Paralellen? Ob wir dieses Land, wie aus konservativen Kreisen dauernd skandiert, so großartig finden sollen, dass es besser als alle andere ist? Es droht in Deutschland Altersarmut in großem Stil. Zudem wurde kurz vor Beginn des Schuljahres festgestellt, dass offenbar 50 000 Lehrer fehlen. Ob das tolle Lenkungsleistungen der Politik sind? Die Bahn, bei der der Bund Mehrheitseigener ist, ist in einem rundherum bedauernswerten Zustand. Geradezu groteske Verspätungen drohen auch bei einem Prestigeprojekt wie dem „Berliner Flughafen“. Bahn und Flughafen sind längst Kürzel für absolutes Versagen geworden. „Leistungseliten“ sind längst gegen „Geldeliten“ oder „Erfolgseliten“ ausgetauscht worden, die sich durch entsprechende Lobbyarbeit in den politischen Gremien gesichert haben und sie mit dicken Summen pflegen. Der Staat macht sich mit einer verheerend schlechten Effizienz keine Freunde. Er will durch hohe Sozialausgaben brillieren, bewegt aber dadurch kaum etwas. Es versickern einfach zu viele Gelder.  Die Rolle des sozialen Ausgleichs wurde in der global ausgerichteten Marktwirtschaft immer mehr zurück gedrängt zugunsten einer Bereicherungsstrategie, die sich mit dem „Lob des Tüchtigen“ oder dem „Lob des Fleißigen“ zu legitimieren sucht. Nach gewissen konservativen Aussagen (die ja auf dem zurückliegenden CDU-Parteitag lautstark zelebriert worden sind), soll das Lob dessen gesungen werden, „der morgens früh aufsteht“. Nun ja, es scheint viele Kreise in dieser Gesellschaft zu geben, die morgens keineswegs früh aufstehen müssen und viel Geld trotzdem im Schlafe verdienen. Wie also steht es um die wohlhabenden Spätaufsteher? Die Gleichsetzung von Arbeit mit Arbeit ärgert mich sowieso! Ob da nicht ein gewaltiger Unterschied zwischen denen ist, die sich in ihrer Arbeit selbst verwirklichen und denen, die sich mit entfremdeter Arbeit am Band kaum mehr über Wasser halten können? „Deutschland geht es gut“? Manchen Menschen, gewiss! Andere versinken in der Armut, müssen Flaschen sammeln, bei der Tafel anstehen oder um Hartz 4 betteln.


Dienstag, 11. Dezember 2018

Gelbwesten überall

Die Art und Weise, wie in Deutschland über den französischen Protest „Les Gilets jaunes (Die Gelbwesten)“ berichtet wird, gefällt mir gar nicht. Man glaubt sich hier hinter einer Barrikade der öffentlichen gesellschaftlichen Eindämmung, den die Gewerkschaften einmal dargestellt haben, verstecken zu können und hier in Europa mit dem Finger auf alle anderen zeigen zu können. Angefangen haben diese Proteste in Frankreich einmal als Aufstand der Provinz gegen die Zentrale in Paris, in der die alles beherrschenden Eliten mit Steuern, Abgaben und einem abenteuerlich hohen Lebens(er)haltungsniveau viele Jahre lang gegängelt haben. War man auch durch harte Auseinandersetzungen hindurch in den Nachkriegsjahrzehnten einigermaßen maßvoll, so scheint im Zeitalter der Globalisierung und der ungebremsten neoliberalten Marktwirtschaft das hemmungslose „Enrichissez vous“ („Bereichert euch“) zu gelten. Die sich selbst so definierenden „Eliten“ bereichern sich auch steuerlich und mithilfe eines Staates, der längst zum verlängerten Arm dieser Eliten geworden zu sein scheint. Es werden Bürgersprechstunden und Scheindialoge veranstaltet, die gerade diesen Schein produzieren, der vergangene Beschwichtigungsstrukturen ersetzen soll. Der Abstand zwischen Arm und Reich hat sich über viele Jahre hinweg gigantisch vergrößert und soll jetzt mit ein paar kleinen statistischen Zahlen beschwichtigt werden, nach dem Motto „Schaut her, es ist ja gar nicht so….“. Es bestimmen zunehmend selbsterklärte „Eliten“ die öffentliche Diskussion, die ausschließlich durch ihren wirtschaftlichen Erfolg (anders ausgedrückt: ihr Geld) legitimiert sind. Die Linke scheint die Macht des einzig demokratisch legitimierten Kraft hochzuhalten, nämlich des Staates. Doch es scheint so, als sei eben dieser Staat auf nahezu allen Ebenen korrumpiert. Das scheint die Pointe zu sein. Was tun also? Ob das Verhalten der Gelbwesten so verwerflich ist, wie uns das gewisse staatlich bestellten Medien klarmachen wollen?

Sonntag, 9. Dezember 2018

Sport im Kopf

Es wird wohl immer krasser, das aber schleichend, so dass niemand etwas davon zu merken scheint: Wintersportler sind inzwischen gehende Litfasssäulen, Werbeflächen und drängen sich einem bei jeder Sportübertragung auf. Der Trick ist, das Sportler auf Sponsorengelder wie diese angewiesen sind, dass sie auf subtile Weise gezwungen sind, sich so zu verhalten und sich als "Werbeträger" zu "verkaufen". Dass auch ihre jeweiligen Verbände davon weitgehend abhängig sind. Der Trick ist auch, dass diese Sportler seit früher Kindheit auf Werbe-Clips geprägt sind, und dazu neigen, deren Botschaften zu glauben. Der Trick ist auch, dass alles, was Werbung betrifft, in den Bereich des „Normalen“ übergegangen ist und als solches akzeptiert wird. Doch was macht diese Werbeindustrie anderes, als „Fake News“ und die Wonnen einer längst vergangenen Wachstumsgesellschaft zu verbreiten? Müssen wir vielleicht neu darüber nachdenken, was wir wirklich brauchen aus dieser Konsumindustrie und was nicht? Gilt es gerade, diesen Werbebotschaften, die sich doch aus tausend Gründen längst ad absurdum geführt haben, zu misstrauen? Der Trick ist auch, dass die Werbung immer noch zu funktionieren scheint, dass sie gewisse Produkte in unserem Bewusstsein zu verankern scheint, dass diese „Produkte“ längst zu Statussymbolen geworden sind, mithilfe deren man sich von anderen absetzt und Identität gewinnt.

Freitag, 7. Dezember 2018

Altersarbeitslosigkeit

Was eigentlich ist mit der Arbeitslosigkeit älterer Menschen, sagen wir mal Menschen ab 50 Jahre? Ob es von diesen Leuten einen verdeckten, kaum in den gängigen Statistiken auftauchenden Anteil gibt? Merkwürdigerweise wird diese "Zielgruppe" kaum öffentlich diskutiert. Sie soll wohl in aller Ruhe verrecken...... Andererseits wird doch immer beklagt, dass die "Bevölkerung" immer älter werden wird? Gleichzeitig wird das Rentenalter herauf gesetzt.... wo sind denn  die Arbeitsstellen für die 50+-Bevölkerung? Was soll der machen, der nicht viel Geld fürs Alter hat aufsparen können? Wäre dies unter den obwaltenden Bedingungen überhaupt möglich? Etwa mit einem Blackrock-Sparplan? Ob einem das von einer maßgeblichen Person nahe gelegt werden sollte?   

Donnerstag, 6. Dezember 2018

Die Mächtigen des Tages

Ich schreibe ja wohl selten über die sogenannte "Tagespolitik". Heute hat es mich nach der Lektüre der Zeitungen dann doch gereizt. Und so mache ich eine Ausnahme:  Die Chefs der Länder (Ministerpräsidenten) haben offenbar eine Grundgesetzänderung zugunsten der Bildungspolitik des Bundes verworfen: richtig so! (das Grundgesetz ist ja nicht irgendein Papier, das aus der Feder der derzeit Mächtigen stammen könnte, vielleicht kann man die genügende finanzielle Austattung der Schulen und der Bildungspolitik auch auf eine andere Art hinkriegen, es scheint da institutionelle Wege zu geben). Allein, ich habe die Befürchtung, dass die Bildung und ihre finanzielle Ausstattung dabei unter die Räder gerät, d.h., dass nichts geschieht - und das auch noch mit einer gewichtigen Ausrede. Dass alles wie bisher weiter geht.
Die Kandidaten um den Parteivorsitz der CDU sondern die üblichen Phrasen ab (Steuersenkungen, „kleiner Mann“ usw.), die sie mit teils obskuren Vorschlägen zur Migrationspolitik garnieren, - überhaupt scheint es nur darum zu gehen, wer der AfD am besten wieder Wähler abluchsen könnte (auch hier richtet man sich auf kleinkarierte Weise nach einem Mitbewerber...) und keineswegs um die Qualitäten der Bewerber,,,,, Außerdem: es verlautete doch in der Vergangenheit, dass es eine ganze Reihe von weniger prominenten Mitbewerbern geben würde. Wo sind die geblieben? Haben sich bei der Kandidatenrunde in den Landesverbänden nicht vorgestellt? Ob sich hier wieder einmal ein Establishment durchgesetzt hat und dabei alle Mittel einsetzt (nicht nur die AfD hat Parteispendenskandal, in der Vergangenheit haben sich auch die „etablierten“ Parteien auf diesem Gebiet sehr profiliert und so manche Fragen offen gelassen....).
Es kommt mir so vor, als würde bei den „gelben Westen“ in Frankreich nicht gegen ökologische Gesetze, sondern gegen die gnadenlose Besteuerung überhaupt protestiert, die die in Paris sitzende „Elite“ rücksichtslos protegiert und jetzt ihr Gewissen beruhigen wollte, indem sie ökologische Steuern erheben wollte. Mir scheint,k dass die „gelben Westen“ einen Protest gegen die sich stark abschottende Klassengesellschaft in Frankreich artikulieren will, die sich meist aus Absolventen der ENA (Ecole Nationale) rekrutiert und dabei zunehmend ein Gebaren an den Tag legt, dass dem einer Marie Antoniette im Jahr 1789 (Französische Revolution) nicht unähnlich ist. 


Mittwoch, 5. Dezember 2018

Stadt - Land

In Frankreich sind die „Gelbwesten“ jetzt auch in Paris unterwegs, nachdem sie ursprünglich von der sogenannten Provinz ausgegangen waren und sich Steuererhöhungen nicht mehr gefallen lassen wollten. Es wird nun so bei uns so verkauft, als seien sie besonders mit ökologischen Steuererhöhungen oder Klimasteuern nicht einverstanden und würden nun stänkern und stinkern. Doch es scheint wohl eher so, dass sie mit der gesamten Steuerbelastung nicht einverstanden sind und die ökologischen Steuern nur ein letztes Glied in einer Kette von Umverteilungsmaßnahmen von unten nach oben sind. Wer dagegen auf die Straße geht, hat meine Sympathie. Sicher, Paris ist die Metropole, von der in einem zentralistisch geordneten Staat alle abhängig sind. Doch wie sieht es in unserer ach so föderalistisch organisierten Wirklichkeit aus? Die Verkehrsstruktur ist inzwischen auf dem Lande eine völlig andere als die in der Stadt. So sympathisch einem das Fahrrad vorkommen mag: auf dem Land ist es nicht das Verkehrsmittel der Wahl, insbesondere dann nicht, wenn es regnet wie zum Beispiel jetzt. Es ist doch so: Ganze Gegenden und Regionen werden abgehängt, Krankenhäuser, Banken, Gerichte, Arztstandorte werden geschlossen, Verwaltungseinheiten „rationalisiert“ und neu organisiert zugunsten „großer Einheiten“. Es scheint dass dabei der Staat die heftigsten Rationalisierungskampagnen durchsetzt. . Wirtschaft macht Profit, wie vom System vorgesehen und politisch gewollt. Behörden geben sich arrogant, fahren Doktortitel und Professoren auf, sie verfügen, beschließen, setzen durch, entscheiden einsame Beschlüsse, schieben Sachzwänge vor, sehen die Verantwortung bei anderen, verschanzen sich hinter juristischen Phrasen, die niemand versteht. Die Infrastruktur gewisser (vor allem ländlicher) Gebiete verfällt aber während dieser Zeit regelrecht,....
Ministerpräsidenten und politische Entscheidungsträger fahren mit riesigem Gefolge, mit Referenten, Sprecher, Polizei und Sicherheitsleuten von ihren urbanen Burgen in den Hauptstädten aus in Kolonnen riesiger Limousinen vor und vorbei und an allem und jedem vorüber, sie machen Termine zu Gesprächen aus, sie versprechen finanzielle Leistungen, Versprechungen, die sie sodann nicht einzuhalten pflegen. Sie blocken ab, beschwichtigen, wiegeln ab, nutzen die Lage (aus), versuchen, Stimmen zu gewinnen, Bürgerinitiativen zu beschwichtigen, demonstrieren Bürgernähe und „Stallgeruch“, sind bei „Events“ dabei, lassen sich Unterschriftenlisten unterbreiten oder vorlegen, sie schütteln Hände, lassen sich erklären, hören zu, „fischen ab“. Fahren wieder ab in Richtung ihrer Festungen, die sie in ihrer Mächtigenblase vor allem Berlin und der nächsthöheren Hierarchiestufe zu erklären haben… aber kaum Bürgern, schon gar nicht denjenigen auf dem Lande. Örtliche Vertreter der Parteien führen Gespräche, machen sich gemein, geben sich demokratisch und volksnah und - können dann offenbar doch nichts tun. Die Durchlässigkeit von Informationen von unten nach oben ist halt nicht ganz gewährleistet. Die Strukturen der scheinbaren „Alternativlosigkeit“ und der Sachzwänge sind scheinbar stärker. Ob sie ausreichen, riesige Funklöcher rechtzufertigen?
Es herrscht Ignoranz und Arroganz der Macht, auch wenn sie scheinbar nur auf Zeit verliehen ist, waltet und breitet sich aus, sie tötet ab, produziert Wut und Resignation.Abstände zwischen Lebenswelten werden größer. Anliegen werden zeredet in Gesprächen mit Nach- und Untergeordneten, mit lakaienhaft funktionierenden Untergeben des Apparats, der in sich aufgesaugt hat, sie verpuffen, prallen an staatlich wohlbestallter und pensionsgestützter Ignoranz ab. Die Verbindung der Kommunalvertreter oder Kommunalpolitiker „nach oben“ scheint nicht sehr von Einfluss geprägt zu sein. Vertreter von Bürgerinitiativen und Begehren der „Zivilgesellschaft“ sind hilflos. Mitglieder einer rechtsgerichteten Protestpartei nutzen die Lage der Unzufriedenheit aus, geben sich volksnah, nutzen die Lage mit allerlei populistischen Methoden, sind dabei, sind anwesend, wenn sich etwas regt und tut. Sie saugen ein Potential der Unzufriedenheit auf, sie absorbieren Stimmungen und nutzen sie aus. Sie setzen sich scheinbar für lokale und regionale Belange ein, sie sind bei Protestversammlungen gegen Schließungen und Verödungen der Infrastruktur dabei, sie sind dabei beim „Begehren“, sie scheinen sich für direkte Demokratie einzusetzen und werben für ihre Partei, in der sich Großstädter, Politiker und Regierungsbeamte flott und unverschämt bereichern. Diese Gruppe formuliert gerne in Reden mit steilen Thesen, wie sie die Lage einschätzen. Sie wiegeln auf und zentrieren den Protest, sie geben ihm Ausdruck, sie geben sich lebensnah heimatverbunden und gießen daraus volkstümliche Reden. So werden langsam Prozentzahlen, Einfluss und Macht daraus.

Dienstag, 4. Dezember 2018

Populismus (7)

Populisten kritisieren die bestehenden Verhältnisse hart, behaupten aber, dass nur sie es seien, die die schweigende Mehrheit und das wahre Volk vertreten würden. Alle anderen Wettbewerber um die Macht seien korrupt, die arbeiteten nicht für das Volk, sondern nur für sich selbst. Dass sie dabei auf gewisse reale Gegebenheiten zurück greifen, um sie für sich selbst nutzbar zu machen, dass sie kritische Ansatzpunkte für sich selbst und fragwürdige Ziele zu nutzen versuchen, sollte der politische Betrachter aus dem „wahren Volk“ dann schon verstehen. Dass sie ein politisches Spiel um die Macht spielen, das oft genug etwas vortäuscht, was am Ende gegen den Vertreter des „wahren Volkes“ gerichtet sein könnte: auch das sollte der geneigte Betrachter verstehen und nicht vereinfachenden Parolen auf den Leim gehen. Sie (die Populisten) sind gegen die Eliten gerichtet (wofür es genügend Anlass gibt!) und sie sind gegen Meinungsvielfalt, die gerne auch mal als „nihilistisch“ gegeiselt wird. Meinungsvielfalt, wozu? Sie (und nur sie!) vertreten doch „das Volk“! Parallelen zu gewissen linken Theorien und marxistisch-leninistischen Kadergedanken sind da nicht ganz zufällig. Wozu das führen kann, war auch unter diesem Aspekt zu erleben. Totalitär in ihrer ganzen Brutalität sind jedenfalls die Auswirkungen dieses Populismus. Populismus hat etwas, wie etwa Popmusik, mit dem Wort Populos, d.h. Volk, zu tun. Wer nicht meiner Meinung ist, so die unausgesprochene Meinung dahinter, vertritt nicht das Volk. Der völkische Gedanke dominiert. Derzeit ist das in vielfacher Variation zu besichtigen.....

Montag, 3. Dezember 2018

Müll, Plastik im Meer

Es kommt einfach nix bei mir unten an!. Die Nachrichten berichten von einem erschreckenden Plastikberg, die Politik verbreitet dazu eindämmende Maßnahmen – und ich weiß kaum noch, wie ich das viele Plastik „entsorgen“ soll. Sämtliche Eimer, ob grau, gelb oder braun quellen über. Es ist eine Flut, der man sich kaum mehr erwehren kann. Alles scheint mindestens dreimal in Plastik bzw. Kunststoff eingepackt sein zu müssen. Es wird verbreitet, dass bestimmte Leute massiv daran verdienen würden un d dass dies Plastik aus hygienischen Gründen nicht notwendig sei. Dies steht ganz im Gegensatz zu diesen vielen Talkshowrunden, die durch den Äther laufen und bei denen „Experten“ (die meist von der Industrie geschmiert scheinen) dies belieben zu verbreiten. Aber mal konkret: wie kann das weniger werden, es erscheint doch trotz allem nicht nötig? Ob hier mal wieder die „Wohlstandsgesellschaft“ übertrieben hat? Ob sie keine Grenzen kennt, ob die Nachrichten von den vermüllten Meeren und dem vielen Plastik, dass sich bereits in uns zu befinden scheint, nicht zu einem Umdenken anregt? Die Politik (auch die amtlich bestellte auf den vielen Klimakonferenzen!) schiebt ihre Deadlines immer weiter hinaus und mahnt langfristige Untersuchungen an, die ihr dann zumeist als Alibi zur Passivität eignen scheinen. Sie wollte erst bis 2020, jetzt bis 2030, tut nichts, setzt keine Rahmenbedingungen, fühlt sich dabei sicher, erwägt scheinbare wirtschaftliche Interessen …….und man selbst fühlt sich machtlos. Ob so etwas eine Werbung für die Parlamentarische Demokratie im Gegensatz zu einem populistischen Nationalismus ist?

Sonntag, 2. Dezember 2018

An eine Sängerin (Lyrik, Mörike)


An eine Sängerin (Eduard Mörike, 1804-1875)

Soll auf der Jungfrau Mund die begeisterte Rede verpönt sein,
Ist euch des tiefern Gefühls volles Bekenntnis versagt:
O, wie preis ich die Sängerin drum, die, unter der Muse
Schutz, mir den lieblichen Grund ihres Gemütes enthüllt!
Niemand ärgert sich mehr, ja entzückt steht selbst der Philister,
Fühlt, in des Schönen Gestalt, ewige Mächte sich nah.