Demnächst wird Thomas
Bernhard 30 Jahre gestorben sein! Im Februar. Der
Übertreibungskünstler, der immer so gerne mit Superlativen gespielt
hat. Der Grantler und Humorist. Der Skandalist. Der Melancholiker,
Pessimist und Ironiker. Wäre heute total out. Dieser zynische
Lächler, der ja so wunderbare Texte geschaffen hat. Der
Lachphilososoph, der ganz konkret mit einer Krankheit zum Tode leben
musste. Der noch in einem Zeitalter lebte, in dem man an die Macht
des Wortes glaubte. Der seinen Texten so viel Musikalisches gab,
unter anderem auch, indem er Musiker als Künstler auf seine eigene
Art beschrieb. Die Musik in seiner Sprache, die Sequenzen, die
typische Ausdrucksweise, die Wiederholungen, die allmählich eine
eigene, distanzierte Ausdrucksweise ergaben. Wie er zur Uraufführung
seines Stücks „Heldenplatz“ vom Balkon des Wiener Burgheaters
herabwinkte und dazu fein lächelte. Der eben abgeebbte und nun
wieder aufkommende Faschismus, den er geißelte. Er, der
„Geistesmensch“, die Anderen, die „Lebensmenschen“. Jener,
der konnte, sollte musste, und endlich, in seinem Ohrensessel
sitzend, Worte an sich herab gleiten ließ. Der nichts auf sich gab
und doch eitel war. Der Preise verabscheute und doch genoss. Der
Mann, der um seine Todesgewissheit kreiste, der von Vergeblichkeit
wusste, - auch der Kunst, deren Künstler er oft in Lächerlichkeit
versinken ließ. Sein Humor: Nichts und niemanden ernst nehmen. Sein
Bauernhof, in den er von Wien aus umzog und der total kahl nur aus
weiß getünchten Zimmern zu bestehen schien. Das alles imponierte
uns.
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