Populisten kritisieren die
bestehenden Verhältnisse hart, behaupten aber, dass nur sie es
seien, die die schweigende Mehrheit und das wahre Volk vertreten
würden. Alle anderen Wettbewerber um die Macht seien korrupt, die
arbeiteten nicht für das Volk, sondern nur für sich selbst. Dass sie
dabei auf gewisse reale Gegebenheiten zurück greifen, um sie für
sich selbst nutzbar zu machen, dass sie kritische Ansatzpunkte für
sich selbst und fragwürdige Ziele zu nutzen versuchen, sollte der
politische Betrachter aus dem „wahren Volk“ dann schon verstehen.
Dass sie ein politisches Spiel um die Macht spielen, das oft genug
etwas vortäuscht, was am Ende gegen den Vertreter des „wahren
Volkes“ gerichtet sein könnte: auch das sollte der geneigte
Betrachter verstehen und nicht vereinfachenden Parolen auf den Leim
gehen. Sie (die Populisten) sind gegen die Eliten gerichtet (wofür es genügend
Anlass gibt!) und sie sind gegen Meinungsvielfalt, die gerne auch mal
als „nihilistisch“ gegeiselt wird. Meinungsvielfalt, wozu? Sie
(und nur sie!) vertreten doch „das Volk“! Parallelen zu gewissen
linken Theorien und marxistisch-leninistischen Kadergedanken sind da
nicht ganz zufällig. Wozu das führen kann, war auch unter diesem Aspekt zu erleben. Totalitär in ihrer ganzen Brutalität sind
jedenfalls die Auswirkungen dieses Populismus. Populismus hat etwas, wie etwa Popmusik, mit dem Wort Populos, d.h. Volk, zu tun. Wer nicht meiner Meinung
ist, so die unausgesprochene Meinung dahinter, vertritt nicht das
Volk. Der völkische Gedanke dominiert. Derzeit ist das in vielfacher Variation zu besichtigen.....
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen