Reise durch Wirklichkeiten

Sonntag, 31. März 2019

Vorsprung (Foto)

Vorsprung

Samstag, 30. März 2019

Populismus (12)

Dass der Populismus an vielen Stellen die bräsige Selbstzufriedenheit und Selbstgefälligkeit der Parlamente durchbricht, kommt mir positiv vor. Dass etablierte Parlamente wie das in Deutschland mit Ausgrenzung zu reagieren versuchen, erscheint mir lächerlich (auch wenn da sofort die „Nazikeule“ geschwungen wird). Immerhin sind diese Abgeordnete gewählt, auch wenn sie nicht meine Meinung teilen. Ein bisschen mehr Respekt wäre da durchaus demokratischer. Auch dass die Realität eines „Parteienstaats“ beklagt wird, erscheint mir eher sympathisch. Stand da nicht im heilig gesprochenen Grundgesetz, dass die Parteien „mitwirken bei der Willensbildung des Volkes“? Und was ist die Realität? Nun ja, auf diesem Gebiet spricht vieles für sich, auch wenn die Politikwissenschaft so darauf rekuriert, dass Macht notwendig sei, um „Realität zu getalten“. Ob sie auch schon bedacht hat, dass Macht sehr schnell Selbst6zweck werden kann und dass Macht korrupt macht? Dass der Klimawandel auf seiten des Rechtspopulismus so nachhaltig geleugnet wird (leugnen, eine Formulierung von Glaubensgemeinschaften, von Kirchen?), scheint mir lächerlich und nur ein Reflex darauf zu sein, dass dieser Klimawandel auf seiten der Linken „heilig gesprochen“ ist. Auf das „Framing“ kommt es halt an (auf das, was bewusst und unbewusst als „Rahmen“ mitgedacht wird: das Gute oder das Schlechte).

Donnerstag, 28. März 2019

Populismus (11)

Ein weiteres Merkmal des Populismus ist, dass er die Angst vor der Globalisierung schürt. Dabei kann er auf manche meiner Meinung nach sehr begründete Ängste zurück greifen. Im Wesentlichen ist es aber so, dass er die falschen Konsequenzen daraus ableitet: Die Besinnung auf eine „völkische“ Identität. Meiner Meinung nach ist dies vollkommen falsch, da es mittlerweile um die Menschheit geht und weniger um einzelne Völker. Auch scheint mir im Rechtspopulismus die angestrebte „Reinheit“ des Völkischen obsolet: gerade im Zustand der gegenseitigen Vernetzung (alleine schon die technologische Entwicklung fördert dies...) scheint mir ein Streben nach Reinheit einigermaßen rückwärtsgewandt, - wie überhaupt viele Ideen des Populismus, der in Wirklichkeit keine soziale Alternative zu sein scheint. Das Versprechen: Zurück zu traditionellen Rollenbildern, zurück zu nationalen Grenzen, zurück zu einem einheitlichen Volk, zurück zum „Vaterland“. Alles sehr rückwärtsgewandt und meiner Meinung nach nicht zukunftsfähig. Dass die Globalisierung eine gewisse Gleichmachung nach sich zieht, eine Uniformheit und mangelnde Identität, dass sie die ganze Welt zu ihrem Markt machen will und sich eher den Gesetzen des Marktes als jenen der Demokratie unterordnen will, (die offizielle Politik fordert ja „globale Champions“) macht eine Schwäche aus. Dass es vielen Menschen gerade nicht ausreichend gut geht („uns geht es gut“), dass Deutschland einen sehr ausgedehnten Niedriglohnsektor hat, dessen „Angehörige öffentlich nicht mehr zu Wort kommen, scheint hierzulande auch ein Kennzeichen dieser Globalisierung zu sein: Die Aufteilung der Gesellschaft in eine „Zweidrittelsgesellschaft“. Dass es ein Gesetz dieses Marktes sein soll, dass das Kleine zugunsten des Großen zerstört werden muss, scheint mir auch eine solche Schwäche der Globalisierung auszumachen, in die der Populismus ungeniert stoßen kann. Dass der Populismus selbst keinerlei Alternativen bietet und nur auf eine Zerstörung solcher Strukturen baut, erscheint mir auch schwach. Dass ein „Sündenbock“ gesucht werden muss, der in vielen Fällen “der Ausländer“ sein soll, greift auf uralte menschliche Ressentiments zurück und verstärkt Schwächen der sozialen Natur des Menschen.

Mittwoch, 27. März 2019

Hinweis

hier noch einmal ein Hinweis auf meine Seite ubpage.de, mit einem Blog, der sich vorallem mit der (Pop)Musik beschäftigt.....

Dienstag, 26. März 2019

Ahoi!


Ja klar, dass es ein Risiko sein könnte, kam einem kaum in den Sinn! Und dass inzwischen viele Kreuzfahrtschiffe mit Schweröl unterwegs sind, muss man halt hinnehmen. Irgendein rauchender Schlot ist ja überall sichtbar und sorgt letztenendes für „unseren Wohlstand“. Dass man irgendwelchen Einheimischen auf die Nerven gehen könnte: alles eine Frage des Geldes! Dass man sich mit neuen Realitäten auseinander setzen könnte? Hauptsache der Funfaktor und die an heimischen Standards Umgebung orientierte Unterbringung stimmen! Es ist ein Kreuzfahrtschiff in schwere Not gekommen. Soll unterm Strich sogar noch ein kleineres sein. Als News ist das jetzt ausführlich im Fernsehen gewesen. Jeder hat das mitgekriegt. Trotzdem soll die Branche der Kreuzfahrten weiter wachsen, zum Teufel mit all den Bedenken! Man will ja schließlich etwas sehen von der Welt! Ausflüge haben halt ihren Preis.

Montag, 25. März 2019

Populismus (10)

Ob es dem System der Parlamentarischen Demokratie förderlich ist, wenn Abgeordnete fette Beraterverträge bei Großkonzernen abschließen und diese dann mit Gefälligkeiten aller Art bedienen? Wenn diese Konzerne oder ihre Beraterfirmen Gesetzesvorlagen direkt vorlegen? Wenn eine große Zahl von Lobbyisten im Bundesreichstag unkontrolliert mit Hausausweis aus- und eingeht? Ob fette „Firmenspenden“ tatsächlich eine derartiges System zu stablisieren können? Ob es eine Werbung ist, global gesehen, wenn sich immer mehr eine Schicht der Superreichen herausbildet, die die wahre Macht im Staat auszuüben scheint? Wenn sich „Volksvertreter“ mit neoliberalen Ansichten und Handlungsweisen dieser Schicht andienen? Ob die „Tickle-down-Theorie“ immer noch zutrifft, nachdem der Reichtum der Reichen langsam und immer mehr nach unten in die arbeitende Bevölkerung einsickert und so schließlich der Allgemeinheit zugute kommt? Ob der Populismus von solchen Fragestellungen zu profitieren versucht? 

Sonntag, 24. März 2019

Populismus (9)

Ob es die „Eliten“ in den freiheitlichen Demokratien nicht doch etwas übertreiben? Die Zahlen, die diesbezüglich auch wieder aktuell im Umlauf sind, scheinen jedenfalls erschreckend und nicht gerade eine Werbung für eine parlamentarische Demokratie zu sein. Eine Art Selbstbedienungsmentalität scheint hier in Wirtschaft und Politik um sich gegriffen zu haben. Entsprechende wirtschaftliche Auswirkungen sind überall zu beobachten. Eine daran geknüpfte Arroganz der Macht schreckt zudem ab. Die „Eliten“ haben sich dieser Macht in mannigfacher Hinsicht bemächtigt und scheinen sich gegenüber den Anfeindungen des Populismus mit oft viel zu populistischen Mitteln zu wehren. Dabei erscheint gerade die Vereinfachung eines der ganz wichtigen Mittel des Populismus zu sein. Man selbst vertritt „das Volk“ - und sonst niemand: dies scheint ein wichtiger Grundsatz des Populismus zu sein. Geschickt wird hier der Abstand genutzt, der sich zwischen „Volk“ und „Eliten“ heraus gebildet hat. Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht....sagen Populisten. Schuld an allem sind die „Eliten“. Politiker, Banken, Großunternehmen, Justiz, Bildungssektor, Intellektuelle und Journalisten. Schuld sind auch „die Anderen“: Die Flüchtlinge, die Islamisten...die nehmen uns unser Land und unsere Identität, während wir rechtschaffene Arbeit leisten. Feindbilder sind damit geschaffen. Feinde sind auch eine unabhängige Justiz, das Parlament und die freie Presse. Zudem wird eine Angst geschürt, die schnell in Hass umschlagen kann. Wer anderer Meinung ist, wird schnell zum Feind und mit allen Mitteln bekämpft. Kommen Populisten an die Macht, stellt es sich schnell heraus, was es damit auf sich hat. Meist wird „kurzer Prozess“ gemacht. Wer Angst hat und Hass in sich trägt, will oft einen starken „Führer“. Retter sind vonnöten. Diese Rolle des Retters geben dann meist die Populisten.

Samstag, 23. März 2019

Öko-Strategien

Ein gängiges Wort, das Politiker mit vielen wohlbestallten Journalisten teilen, bedeutet: Apelle sind wirkungslos, wenn etwas seine Wirkung entfalten soll, dann muss es finanziell weh tun, also mit Sanktionen bewehrt sein. Doch vielleicht könnte man unter den gegenwärtig waltenden Umständen auch einmal in eine andere Richtung denken: Warum wird den Leuten alles, was mit Umweltschutz zu tun hat, systematisch vermiest? Warum muss aus Öko-Gründen z.b. permanent und immerda der Strompreis steigen (bis er am Ende der teuerste in ganz Europa ist)? Wird ein Haus klimafreundlicher gestaltet, indem z.b. gedämmt wird, steigen die Mieten sofort beträchtlich. Oder hierzulande: Wenn man in Baden-Württemberg eine neue Heizung einbaut, ist man gesetzlich gezwungen, auch die entsprechende Wärmedämmung durchzuführen, was unter Umständen astronomische Kosten verursachen kann. Also sagen viele Hausbesitzer: meine Heizung werde ich nicht so schnell modernisieren, da ich die finanzielle „Begleitmusik“ nicht tragen kann. Für den entsprechenden finanziellen Aufwand kann ich viel Gas oder Öl kaufen. Warum könnte ein Ansatz nicht darin liegen, den Leuten den Umweltschutz zu verbilligen (steuerlich begünstigen etc.) ? Wäre ein Belohnsystem denkbar, das zur Lenkung dieser Verhältnisse geeignet wäre? Zum Verstärken oder Vermeiden von bestimmtem Verhalten kennt ja auch die Natur Straf- und (!) Belohnungsysteme.  

Freitag, 22. März 2019

Klimawandel von rechts

Viele Rechtspopulisten und einige andere Leute noch dazu scheinen nicht an einen menschengemachten Klimawandel zu glauben. Das macht sie in den Augen der sozialliberalen Politik schon zu Nazis, mit denen es sich nicht lohnt, zu diskutieren. Alleine schon durch solche Ansichten geraten sie offenbar in den rechten Schützengraben. Wie mir scheint, wird dieser Mechanismus des "Einordnens" von allen Seiten gerne angenommen. Sich abzusetzen und zu unterscheiden von den etablierten Kräften, den "Eliten", wird von Rechtspopulisten sogar als Ritterschlag empfunden. Möglicherweise kann es nützlich sein, sich doch einmal mit den Argumenten dieser Leute auseinander zu setzen und sich mit ihren Positionen vertraut zu machen. Dazu habe ich einiges „aufgeschnappt“, es ist mir untergekommen und kennzeichnet keineswegs meine eigene Position in diesen Fragen. 
Rechtspopulistische „Klimaskeptiker“ halten einen Klimawandel für ein natürliches Phänomenen, das im Laufe der Erdgeschichte schon öfter vorkam. „Wir bezweifeln aus guten Gründen, dass der Mensch den jüngsten Klimawandel, insbesondere die gegenwärtige Erwärmung, maßgeblich beeinflusst hat oder gar steuern kann. Klimaschutzpolitik ist daher ein Irrweg“ steht dazu im Parteiprogramm der deutschen AfD. Der Anstieg des Meeresspiegels, das Schmelzen des Eises an den Polen, - alles nicht zu ändern? Einerseits existiert da die Frage, ob es einen Klimawandel oder eine Erderwärmung überhaupt gibt. Andere bezweifeln den menschlichen Beitrag dazu. Alternative Erklärungen, die „auf dem Markt“ sind, zielen beispielsweise auf Sonneneruptionen oder kosmische Strahlungen.... Dass hauptsächlich der Mensch für den Klimawandel verantwortlich sei, sei wissenschaftlicher Konsens, so kontert die andere politische Seite. Und dass die „Klimaskeptiker“ seit vielen Jahren durch ihre Ansichten Fortschritte bei der Energieeinsparung und bei der Senkung des CO2-Ausstoßes bremsen würden, erscheint auf dieser politischen Seite ein selbstverständlicher Konsens. Dass solche Unbesorgtheit auch enorme Kosten verursachen kann, wird von rechten Klimaskeptikern gerne verschwiegen. Stattdessen wird gerne darauf verwiesen, dass billige und jederzeit verfügbare Energie Voraussetzung für jeglichen Wohlstand seien. Deutschland habe ohnehin schon mit die höchsten Energiekosten, so ist gelegentlich zu hören. Jeglicher diesbezügliche Aufwand zerstöre „unseren Wohlstand“ „Wohlstand“ scheint ein Wort zu sein, auf das breite Bevölkerungsmassen offenbar sehr reagieren...). Energieintensive Industrien würden abwandern und dadurch tausende wertschöpfende Arbeitsplätze verloren gehen. Die Gefahr von Stromausfällen steige, was ebenfalls ein Sinken jeglicher wirtschaftlicher Wachstumsaussichten nach sich ziehe. Dass Menschen den Klimawandel beeinflussen könnten, wird trotz aller technologischer Entwicklung grundsätzlich angezweifelt. Gerade die Bundesrepublik Deutschland habe mit ihrer Industrie einen viel zu geringen Anteil, um das globale Problem maßgeblich beeinflussen zu können, heißt es da oft. Die Erderwärmung würde zu einem sehr geringen Anteil von hier aus (dem kleinen Mitteleuropa...) zu beeinflussen sein. Dafür Geld auszugeben, sei Irrsinn. Extremwetterereignisse wie die Dürre im vergangenen Sommer würden in den Klimawandel eingehen, ihn aber nicht als solchen bestimmen, weil es sich hierbei um Wetter- und nicht Klimaereignisse handele. Der Begriff Klima bedeute nach WMO-Definition ("World Meteorogical Organisation") lokale Wetterdaten über 30 Jahre hinweg „gemittelt“ (Durchschnittswert erstellt). Warme Wetterjahre habe es in der Erdgeschichte schon viele gegeben...

Donnerstag, 21. März 2019

Fragen zum "wirtschaftlichen Erfolg"

Der wirtschaftliche Erfolg hierzulande ist unbestritten. Er wird öffentlich und in den Medien nahezu jeden Tag behauptet. Besonders der für „das obere Drittel der Gesellschaft“ könnte gemeint sein. Die "Eliten". Ob die Mittelschicht etwas davon, nämlich dem sogenannten Aufschwung, hatte, darf untersucht werden. Nur diejenigen unten scheinen leer auzugehen. Das steht weitgehend fest. Aber diese Schicht ist ja ohnehin jenseits der „offiziellen“ Wahrnehmung. Sie wird beharrlich ausgeblendet, ist an allem „selbst schuld“ und hat es ja nicht anders verdient. Typisch Neoliberalismus. Typisch Turbokapitalismus. Manche sagen zu diesen Welten "ganz unten": Parallelgesellschaften. Erledigt. Rechtsstaat. Blöd nur, dass die von früher noch gewohnten Aufstiegswege nicht mehr funktionieren. Lohndumping samt den Tricks zur Umgehung des Mindestlohns scheinen Alltag zu sein, mehrere Jobs gleichzeitig und Aufstockung werden „normal“. Und trotzdem herrscht das Mantra „Uns geht es gut“. Die Frage muss erlaubt sein: Wer ist „uns“?
Ob hier eine Umwandlung in andere Gesellschaftsformen gehandhabt wird, ob sich Mitteleuropa gewissen Verhältnissen annähert, besonders denen in den USA? Doch streben wir solche Verhältnis wie in den USA überhaupt an? Ob so etwas schleichend geht, ohne dass irgendjemand merkt?
Uns geht es gut“: Tatsächlich arbeiten derzeit etwa 43 Millionen Menschen, - so viele wie noch nie. Welche Rolle dabei die Agenda 2010 gespielt hat? Ob sie eine Grundlage für wirtschaftlichen Erfolg abgab? Ob sie Effekte für das Wirtschaftswachstum hatte? 

Mittwoch, 20. März 2019

Wachstumsüberlegungen zu "Fridays for future"

Dass man Politik Profis überlassen müsse, hat jüngst ein nicht unwichtiger Politiker des heutigen Deutschland dazu verlauten lassen, dass sich immer mehr Schüler den Protesten „Fridays for Future“ anschließen und es freitags wagen, die Schule zu schwänzen. Mir kommt es so vor, als würde dies ein seltsames Demokratieverständnis kennzeichnen. Mal ehrlich: Wenn ich heute 16 oder 18 Jahre alt wäre, würde mir der Arsch auch auf Grundeis gehen. Da werden Ausstiege aus dem Kohleabbau bis 2039 versprochen. Eigentlich absurd. Was bis dahin stattfinden soll, ist völlig ungeklärt und basiert wohl auf Absichtserklärungen und fetten Milliardenversprechen, von denen niemand so recht weiß, ob sie eingelöst werden oder von den „Profis“ unter ach so dringenden Umständen und mit „triftigen“ Einwänden weiter verschoben werden. Der Zeithorizont scheint mir unabhängig von sozialen Fragen völlig daneben und kennzeichnet meiner Ansicht nach die Unfähigkeit dieser Art von Politik, die zu faulen „Kompromissen“ neigt und es allen (unter gewichtiger Berücksichtigung von Lobby-Aspekten!!!) recht machen will. Damit die jetzt so unziemlich protestierende Generation noch einigermaßen auf diesem Planeten leben kann, erscheinen mir gewichtige Verschiebungen von Prioritäten notwendig, das Erkennen von Zielhorizonten und über tausend Sitzungen eines eigens eingerichteten Ausschusses hinweg wenigstens eine vage Vorstellung davon, wie solches erreichbar sein könnte. Ob man eigentlich gewisse Klimaziele ernst nimmt oder ob man schleichend die Positionen des gegenwärtig amtierenden amerikanischen Präsidenten übernommen hat? Das erscheint einem wie mir von außen nicht so recht erkenntlich zu sein.

Dienstag, 19. März 2019

Gesundheitserfahrungen (2)

Das Folgende ist ganz und gar subjektiv und basiert auf Erfahrungen, die ich in den vergangenen Tagen in einem deutschen Krankenhaus gemacht habe: Es wird einem der Eindruck vermittelt, als sei man eine Durchlaufposition und ein Massenartikel. Man muss dankbar sein, wenn man wenigstens technisch richtig behandelt wird. So funktioniert „das beste Gesundheitssystem der Welt“. Man durchläuft verschiedene Maschinenstationen, es werden Medikamente eingeworfen und es wird mit einem umgegangen, als sei man ein wertloses Stück, dessen Behandlung halt von einer Krankenkasse bezahlt wird und das dadurch erst seinen Wert erhält. Man ist eine Zahl und Position, man muss bei allem froh darüber sein, dass nicht alles schlimmer ist, Faktoren wie Wechselwirkungen zwischen Medikamenten, plötzlicher Wechsel der Lebenssituation zwischen zuhause und Krankenhaus, psychosomatische Komponenten usw. scheinen keine Rolle zu spielen, oder sie zucken in Form von nicht kommunizierten Entscheidungen vom Himmel der Medizin.“Visiten“ gibt es ja wohl kaum noch, dem Patienten wird wenig von dem mitgeteilt, was mit ihm gemacht wird. Es wird mit ihm „umgegangen“... Die Zweiklassenmedizin scheint große Durchschlagskraft zu haben, bestimmte Ärzte verhalten sich auch streng danach, - und man soll dafür auch noch dankbar sein...

Sonntag, 17. März 2019

Gesundheitserfahrungen (1)

Das Folgende basiert auf Erfahrungen der letzten Tage und ist rein subjektiv, aus der Sicht eines Patienten formuliert. Es beansprucht keinerlei Allgemeingültigkeit, sondern versucht, total subjektiv Erfahrungen zusammen zu fassen. Der Einsatzwille und die Bereitschaft, wenigstens technisch auf einen einzugehen, scheint an den Sprechstundenzeiten zu enden. Selbst in den krassesten Notfällen. Das alte Bild eines fürsorglichen Arztes, der sich für den Menschen hinter dem „Fall“ interessiert, scheint mir endgültig passé zu sein. Man wendet sich in seiner Not an das Krankenhaus, wo einem unter Umständen sehr „professionell“ geholfen wird. Doch anschließend an diese Notversorgung ist man ein„Fall“, wird nicht nur im Bett hin- und hergeschoben, muss froh sein, wenn irgendwo noch „ein Platz“ frei ist. Einzelne setzen sich rührend für einen ein, telefonieren und agieren innerhalb des Krankenhauses. Doch dass auch sie irgendwann eine Grenze haben werden, muss man einsehen. Überhaupt: es könnte alles noch schlimmer sein.
Man wird als „Fall“ anonym und „wenn Zeit ist“ auf eine Abteilung geschoben, dazu erfährt man auf der Fahrt seine Diagnose. Dabei kommt man sich wie in einen surrealen Film gerutscht vor. Bin das wirklich ich? Für solch sensiblen Fragen ist jetzt keine Zeit, ich weiß das gut. Man will mit dem das Bett schiebenden Pfleger in einen kurzen Gedankenaustausch darüber kommen, ob sich Krankenhäuser nicht irgendwie auf den auf statistisch unterlegten steigenden Anteil von Singles/Solisten in der Bevölkerung einstellen sollten. Doch man wird abgeblockt, abgebremst und erfährt selbst unter Schock noch das Desinteresse des Gegenübers, der einen irgendwann irgendwo abstellt. Man hat nicht die notwendigen Papiere bei sich (ein Fehler, ich weiß!) und auch kein Smartphone. An der Pforte, zu der man selbst in einem bedenklichen Zustand stürzt, wird einem keine Chipkarte für das hauseigene Telefonsystem ausgehändigt. Begründung? Nicht nötig. Also fühlt man sich wie in einem Gefängnis. Man kann niemanden anrufen und sich nicht mal ausweisen, selbst Geld steht einem nicht zur Verfügung. Gibt man dies zu verstehen, so wird einem beschieden: „Jetzt legen Sie sich hin und überlegen sich, ob sie hier bleiben wollen, Hier wird niemand gegen seinen Willen festgehalten….“ Man überlegt sich das und entschließt sich, auch in einem krassen Zustand weg zu gehen, hinaus in die Nacht.

Samstag, 16. März 2019

Neidgefühle

Wir vergleichen uns fortwährend mit anderen Menschen: Was hat der, was ich nicht habe? Hatte der eine Lohnerhöhung und wieso ich nicht?.... usw. Wir sind im Zeitalter des Ranking und des Rating.Wir stellen Reihenfolgen, Wettbewerb und Bewertung her. Das nährt Neid. Der wiederum wird von manchen Stimmen als eine Art Motor des Wohlstands gedeutet, indem er Personen zu höherer Leistung antreiben kann. Hypothese: Durch Neid können wir besser werden und etwas erschaffen. Freilich birgt das die Gefahr der Spirale ohne Ende. Wer etwas Bestimmtes erreicht hat, wird sofort neidisch zum nächsten schauen und mehr wollen. Er wird neidisch auf diejenigen, die mehr als er selbst haben. Gefahr: Diese Art von Neid könnte alle Seelenruhe, die jemand durch Neid aufgebaut hat, wieder zunichte machen.

Donnerstag, 14. März 2019

Pflegesystem

Politiker in Deutschland preisen das hiesige Pflegesystem immer wieder als „das Beste der Welt“. Wer konkret damit zu tun hat, dem mögen dabei so manche Zweifel kommen. Ein Alter in Würde verbringen? Schon das Rentensystem sät daran so manchen Zweifel. Missstände in Heimen verhindern? Wer einmal mitgemacht hat, welche Mühe es bedarf, überhaupt einen Pflegeplatz in irgendeinem Heim zu einer konkreten Zeit zu ergattern, dem mögen mannigfache Zweifel aufsteigen, ob es nicht überhaupt ein erster Schritt sein könnte, überhaupt einen solchen Platz zu bekommen? Ob sich nicht gerade dadurch eigene Abhängigkeiten ergeben würden, die so etwas wie „Würde“ von vornherein ausschließen? Ob es nicht eine gesellschaftliche Schere gibt zwischen den Heimen, die ihre Insassen sehr gut versorgen und denjenigen, die teilweise sogar Menschenrechtsverletzungen begehen? Ob hier große Wohlfahrtsverbände wenigstens ein gewisses Niveau signalisieren können? Hm, in den Alltag, ins Tatsächliche: Ob irgendwo Notruf-Klingeln einfach weggedrückt oder in unerreichbarer Nähe angebracht werden? Wie steht es darum, wenn es um ausreichend zu essen und trinken geht? Wie steht es um Zuwendung, Sicherheit und Schutz, den ja diejenigen, die kräftig zahlen sollen, für sich einfordern könnten?
Der zuständige Minister hatte unlängst Auftritte damit, dass er sich rühmte, 13 000 neue Stellen „geschaffen“ zu haben. Bloß, was ist, wenn der Markt so gut wie leer gefegt ist und es bei weitem eine solche Zahl an Pflegern gar nicht gibt (dass in anderen Ländern Leute einfach weggekauft werden, eine Praxis, die man auch in Zeiten der sogenannten Globalisierung als „Neokolonialismus“ brandmarken könnte?... Und die in anderen Industriebereichen ohnehin gang und gäbe zu sein scheint?) Mal völlig abgesehen davon, dass der tatsächliche Bedarf sehr viel höher zu liegen scheint. Ob man sich dafür rühmen kann, wenigstens einen Anfang gemacht zu haben? Und überhaupt, was heißt es, solche Stellen „geschaffen“ zu haben? Ob das heißt, dass solche Stellen bisher gar nicht existiert haben? Ob das möglicherweise etwas aussagt über das „beste Pflegesystem der Welt“? Übliche Erklärungen und Rechtfertigungen: das Geld reiche nicht (Für eine Erhöhung des Verteidigungshaushalts, aus dem offenbar viele Millionen an Euros in "Beraterverträge" abgeflossen sind...) . Also wäre auch nicht daran zu denken, zusätzliches Personal einzustellen. Ob aber Vorstandsvorsitzende von Pflegeheimbetreibern hohe sechsstellige Summen verdienen müssen? Welche Rolle wohl Gewinn- und Profitinteressen spielen. Tatsache ist, dass der Staat entschieden hat, den Betreibern selbst und dem sogenannten „Freien Markt“ die Fürsorge und die gute Pflege selbst zu überlassen. Klar, "der Markt" soll es richten, er ist von vornherein heilig gesprochen. Das kennen wir auch aus anderen Bereichen. Die Einführung der Pflegeversicherung schaffte einst (in den neunziger Jahren) scheinbar gute Bedingungen. Plötzlich war Geld vorhanden. Gute Bedingungen. „Wir hatten damals stationäre Pflegeeinrichtungen, Altenheime mit sehr langen Wartelisten, das Dreibettzimmer war gang und gäbe. Wenn Sie heute sehen, dass wir eine Vielzahl von Pflegeeinrichtungen mit unterschiedlichen Ausrichtungen haben, dass wir keine Wartelisten mehr haben, dass die Leute eine Wahlfreiheit haben, dann finde ich, dass die Pflegeversicherung ein Erfolgsmodell ist“„ sagt Karl-Josef Laumann, Landesminister und bei der CDU zuständig fürs Gesundheitliche, in einem Fernsehinterview.
Das Geld, das in den Pflegebereich fließt, ist in kürzester Zeit um 500 % mehr geworden. Waren es Mitte der Neunziger 4 Milliarden Euro, so sind es heute mehr als 26 Milliarden. Es ist ein riesiger Markt entstanden, in dem der Staat die Akteure dieses Marktes weitgehend frei schalten und walten lässt: Selbstverwaltung ist angesagt. Ob das eine Pflege nach sich ziehen könnte, die mehr das Wohl der Betreiber als das der Bewohner nach sich ziehen könnte? Ob das sogar beabsichtigt ist? Hinzu kommt, dass die Politik viele er daraus resultierenden Aufgaben an private Einrichtungen delegiert. Bund, Länder und Gemeinden haben sich längst daraus zurück gezogen, der Staat scheint hier schon lange auf dem Rückzug. „Wir werden das, was wir an Infrastruktur brauchen, ohne privates Kapital gar nicht bauen können“, sagt Karl-Josef Laumann von der CDU dazu. Ob das gute Aussichten sind? Für wen eigentlich? Im „besten Pflegesystem der Welt“?

Mittwoch, 13. März 2019

Grenzen des Wachstums

Dieser Tage hat sich zum 50. mal die Veröffentlichung des ersten Buches des „Club of Rome“ gejährt: „Grenzen des Wachstums“. Ob es so ist, dass seitdem nicht viel geschehen ist und der Menschheit nur noch eine Ökodiktatur helfen könnte? Fakt ist: Die Umweltzerstörung schreitet voran. Das Unabdingbarkeit dessen, was allgemein als „Wachstum“ bezeichnet wird, erscheint dabei immer noch sakrosankt, besonders bei neoliberal gesinnten Geistern. Noch nicht einmal zur Einteilung in nachhaltiges und einfaches Wachstum scheint es dabei zu reichen. Die Dogmen scheinen festgefügt. Und genau im selben Duktus schreitet die Umweltzerstörung voran. Wenn alles so weiter geht, werden wir bald eine mittlere Erwärmung von 2 Grad haben. Jaja, die Leugner sind längst auf den Plan getreten und werfen allerlei Argumente auf. Mir erscheint dieses Leugnen manchmal als kollektive Verdrängung, dort, wo ansonsten der Mythos der Wissenschaftlichkeit so eifrig beschworen wird. Oder ob das Spiel ganz anders läuft? Ob sich begüterte Zeitgenossen ein Auswandern nach anderen Planeten vorstellen? Ob Elon Masks Versuche in diese Richtung schon ein Vorspiel in diese Richtung sind? Ob wir, die wir auf unserem Planeten zurück bleiben, noch Zeit haben? Es scheinen noch etwa 15 Jahre zu bleiben. Dann würden sich die Temperaturen auf der Erde etwa um 2 Grad geändert haben. Dann freilich würden zahlreiche ökologische Kettenreaktionen ausgelöst und es würde uns schmerzlich bewusst werden, wie sehr alles mit allem zusammen hängt auf diesem Planeten. Bald schon würde es im Mittel um 4 oder 5 Grad wärmer werden. Mit katastrophalen Folgen. Ob man die vielbeschworene Phrase bemühen soll und tatsächlich fragen will, ob wir eine solche Erde unseren Enkeln vermachen wollen?

Dienstag, 12. März 2019

Was dieser Blog kann und will

Ich möchte nochmals darauf hinweisen, dass ich an dieser Stelle, also in meinem Blog, ausschließlich das wiedergeben will, was sozusagen um uns und mich herum schwirrt, was einem durch den Kopf geht. Beständig. Dabei verwende ich nicht immer Quellenangaben und andere Stilmittel, die den sogenannten „seriösen“ Journalismus charakterisieren. Oft genügt das im Blog Geschriebene nicht den gängigen journalistischen Standards. Einfach wegen der Geschwindigkeit und der Ungewissheit, mit der uns solche Informationen beständig umkreisen und die wir kaum tiefgründiger werten können: Wer weiß denn schon, was absolut korrekt ist und was „Fake News“ ist? Wer weiß, was pure Oberflächlichkeit ist, welche Interessen hinter etwas stehen  und Information zum schnell verdaulichen Häppchen machen wollen? Außerdem interessieren mich dabei vor allem die weniger aktuellen und eher zeitlosen Themen, die nach meiner Einschätzung von den traditionellen Medien etwas vernachlässigt werden. Ich will auch nicht in die Schützengräben geraten, die auf allen Seiten längst ausgehoben sind und die die Filterblasen, in denen sich die jeweils Beteiligten befinden, nur bestätigen sollen.
Ich stelle ohnehin hier in diesem Blog oft Fragen, die sich mir wie jedem anderen stellen und auf die ich keine Antwort weiß. Angesichts der großen Informationsfülle, derer sich auch „seriöse“ Journalisten gegenüber sehen, betrachte ich dies als legitim. Das alles in einem Post zusammen zu fassen passiert hier an dieser Stelle in einer komprimierten Kürze, die in etwa dem entspricht, was unser Bewusstsein dauernd streift. Es sind Fetzen, Extrakte, Teile, markante Stellen, Grundaussagen usw. Wichtig ist, dass ich hierbei verschiedene Wirklichkeiten streifen will, ohne sie zu bewerten. Ich versuche, sie einzufangen. Ich versuche, die Vielgestaltigkeit dieser Realität einigermaßen wiederzugeben. Ich versuche, einer Relativität, das heißt, der Abhängigkeit unserer Erkenntnis und Information von der jeweiligen Perspektive, Ausdruck zu verleihen. Unserer Geworfenheit in dieses Chaos. Dabei sind mir auch „ungewöhnliche“ Perspektiven abseits des Mainstreams recht. Auch radikal subjektive Perspektiven erlaube ich mir einzubringen.
(Ich werde dieses Posting wiederholen) 

Sonntag, 10. März 2019

Das Ego auf Karrierepirsch

Ein typischer Karrierepfad, den ich glaube, in meiner Umgebung beobachtet zu haben: Es gilt, erst in einem Ehrenamt in Verantwortung der Öffentlichkeit in Erscheinung zu treten. Dabei schon entstehende Kontakte kann man schon mal für sich zu nutzen versuchen. Gut acht geben auf „die idiologische Platzierung“: Nicht zu viel, nicht zu wenig. Flexibel bleiben. Dann, als nächster Schritt, sich lossagen davon und die eigene Initiative für die eigene „Marke“ ergreifen: „sich selbständig machen“. Erstklassiges Erscheinungsbild, u.a. mit Homepage und eigenem „Firmensitz“ herstellen (lassen) und prägen. Sich wichtig machen, öffentliche Förderungen abgreifen, in einschlägigen Gremien sitzen, wobei einem vormals erworbene Beziehungen helfen können. Seminare, Vorträge halten, Versammlungsorte gründen, sich präsentieren als „Alphatier“, das Bescheid weiß und das gegen Entgelt (!) weitergeben will.

Samstag, 9. März 2019

Autos, Globalisierung, Identität

Ich fahre draußen und schaue mir die Autos, die mir begegnen, unter einem bestimmten Aspekt an. Es sind meist globalisierte Autos, d.h. ohne Ecken und Kanten, ohne Identität, ohne Typisches, denn sie sollen sich in allen Ecken dieser Erde gleich gut verkaufen. Geschmäcker sind verschieden. Also solle man sich damit nicht so weit aus dem Fenster lehnen, - das scheint das Prinzip. Oft sind diese Autos aus einem Baukasten der Teile gefertigt. Was sie unterscheidet, ist meist die Konfiguration, die spezielle Zusammensetzung. So sind sie alle gleich und scheinen doch sehr individualisiert. Diesen Prinzips bedienen sich auch die Hersteller, indem sie etwa Motoren (aber auch andere Teile) von anderen Marken ankaufen, indem sie Partnerschaften eingehen und gemeinsame Teile nutzen, die durch die Zulieferer ohnehin schon stark normiert sind. Autos sind somit ein Symbol dieser Gesellschaft. Es geht um Scheinindividualitäten: gewisse Teile eines Baukastens werden ausgetauscht, anders kombiniert und nach außen als neu verkauft: sie scheinen auf diese Weise eine neue Identität vorzugaukeln....dabei ist der „Baukasten“ sogar über Marken hinweg immer derselbe. Doch der Konsument sucht Identität, die ihm auf diesem Wege verkauft wird. Er identifiziert sich mit einer Marke, sie symbolisiert seinen Traum, sein Ziel, er will damit stärker und schneller sein, als die anderen. Er will „das Besondere“ und hat doch einen Artikel „von der Stange“.

Donnerstag, 7. März 2019

Strategien der Globalisierung

Es kommt mir so vor, als sei es Strategie von Konzernen: 1.) Konkurrenz ausschalten durch Aufkaufen und Fusionen (keineswegs, wie früher, durch Mafiamethoden….). 2.) Macht ausüben, indem man im neu entstandenen Gebilde klar bestimmt, Synergieeffekte" hebt  und mit dem Wert „Arbeit“ nach Belieben hantiert 3.) An Preisschraube drehen. Es kommt mir so vor, als würde man den gesamten Prozess „Globalisierung“ nennen. Hierzulande wird stets betont, dass darin auch Chancen liegen würden. Doch für eine bestimmte Bevölkerungsgruppe scheinen diese „Chancen“ unerreichbar, sie scheinen einer anderen Welt anzugehören, in der es einem bestimmten Teil der Bevölkerung „gut“ und „immer besser“ geht. Es wird dann gerne auf die Arbeitslosenquote verwiesen, die freilich nicht die Anzahl der prekären Jobs beeinhaltet. „Sozialversicherungspflichtig“, so wird gerne betont. Doch gerade darin scheint es mir riesige und immer größer werdende Unterschiede zu geben, die diese Gesellschaft prägen. Dass darin ein Protest entsteht, gefällt mir an den sogenannten „Gelbwesten“ in Frankreich. Sich von einigen Gewinnern nicht mehr sagen zu lassen, dass man alles falsch gemacht habe und dass man es sich selbst zuzuschreiben habe, dass man ins Prekäre abgerutscht sei. Dass sich die 25 bis 30 unteren Prozent der Gesellschaft nicht mehr gegenseitig ausspielen lassen wollen, Kohlekumpel gegen Umweltschützer zum Beispiel, oder auf dem „Land“ Lebende gegen Stadtbevölkerung. Dass man sich auch nicht von „Bewegungen“ gegenseitig ausspielen lassen will, die erst mal in Wahlen die etablierten Parteien ablösen, später in der überall statt findenden Einflussnahme. Dass viele Menschen trotz Job nicht mehr davon leben können. Dass dauernd Jobs verloren gehen und sich das mit den „Erfolgsmeldungen“ der Arbeitsagenturen mischt. Ob diese „Erfolgsmeldungen“ gefärbt sind? Ob sie nach bestimmten Kriterien hervor gehen? Ja klar geht es uns in Mitteleuropa glänzend im Vergleich zu…..es kommt halt immer auf das Niveau an, von dem alles ausgeht. Klar geht es jemand in Deutschland besser als z.b. im Jemen oder in Somalia. Ob man das so direkt miteinander vergleichen kann? 

Dienstag, 5. März 2019