Reise durch Wirklichkeiten

Dienstag, 31. März 2020

Chronos

Jetzt, gerade jetzt, wenn Viele Probleme mit der Langeweile haben:

Chronos ist in der griechischen Mythologie die Zeit. Er ist sie. Er versinnbildlicht den Ablauf der Zeit und auch die Lebenszeit. Die Mythologie behauptet, Chronos selbst sei aus dem Chaos entstanden und erzeugte als Schöpfergott das Welten-Ei. Aus diesem wiederum entstand der von den Orphikern besonders verehrte Lichtgott Phanes, der mit Helios, aber auch mit Eros und Dionysos gleichgesetzt wurde. Chronos ist Kind des Himmelsgottes Uranus und der Erdgöttin Gaja. Chronos, der im modernen Leben den Chronometern und anderen Zeitmessern den Namen gab, drückt sich aus in der Natur vom Aufblühen bis zum Verwelken, in der Lebenszeit der Menschen oder dem Bestehen des Universums seit dem Urknall. Der Gott Chronos war grausam, hart, quälend. Er tötete seinen Vater Uranus, um die alleinige Macht zu haben. Um nicht selbst von seinem eignen Kindern ermordet zu werden, verschlang er all seine Kinder, bis auf eine Ausnahme: Zeus. Zeus galt als Sinnbild dafür, wer die Verantwortung für sein Leben selbst trägt, kann den Fängen von Chronos entkommen. Es heißt, jeder solle die Zeit als seine Zeit definieren und sich seiner eigenen Lebenszeit bewusst werden. Wer dazu neigt, sich treiben zu lassen, Entscheidungen anderen überlässt, Schuld anderen zuweist, wird dann chronisch erschöpft, chronisch überfordert, chronisch krank sein und stirbt.

Montag, 30. März 2020

Bis hierher, ....und nicht weiter (Foto)

Bis hierher

Sonntag, 29. März 2020

Empfindungen


Es enthüllen sich Lebensmodelle, verknüpft mit Personen. Der eine lebt von seiner Herzallerliebsten, der andere macht für Geld alles und findet das auch für andere Leute selbstverständlich. Es scheint die breit angesagte Umgangsform. Gerade Entwicklungsländer müssen das an einem ganz anderen Ende spüren. Jaja, Moralin! Auf diese und jene Art wird die Kohle von allen angebetet. Sie scheint alles zu strukturieren. Manche machen es künstlerisch und kassieren für Stümpereien Millionen, weil keiner mehr weiß, was für wen was wert sein könnte. Außerdem gilt es, „Beziehungen“ zu haben, sie rechtzeitig zu knüpfen. Networking betreiben. Auswertbar muss alles sein, effizient, der Aufwand muss sich im Verhältnis zum Ergebnis rechnen. Es müsste sich alles rechnen. Haha, ein Kommentar zum Tage müsste länger sein. Output rules. Qualität egal. Es gibt einen Haufen Spezialisten, die einen guten Job machen, vom Ganzen und vom Sinn des Ganzen aber keine Ahnung haben. Ich muss lachen darüber, dass man mich als Miesepeter und Spassbremse versteht. Leute können mit sich nichts anfangen, schlagen ihre Mitmenschen, werden agressiv. Sie müssen und sollen beschäftigt werden, egal mit was….

Samstag, 28. März 2020

Tod und Leben

Tod, Leben? Mensch? Wo stehen wir? Krise? Folgende optimistische Vision habe ich gehört und versuche sie nun wiederzugeben: Wir werden uns nach der Krise zu einem Punkt entwickeln wollen, an dem alles beeinflussbar erscheint. So werden beispielsweise Eltern in der Lage sein, die bestmöglichen Gene für ihr Kind darstellbar zu machen, die gezielte Beeinflussung des Genmaterials mittels Crisp-r ist da heute schon möglich: eine bestimmte Sequenz aus dem Genstrang abzuschneiden, zu entfernen, zu verbinden und möglicherweise nach einer Reparatur wieder einzusetzen. Codeteile austauschen. Bei Embryos, - aber auch bei Erwachsenen. Damit ist das Ende der Evolution als entscheidendes Element angesagt und die Genmanipulation eingesetzt. Wir werden stärkere, schnellere und intelligentere Versionen von uns schaffen. Womöglich werden wir mithilfe der Wissenschaft den Alterungsprozess verlangsamen oder gar ganz aufhalten. Unsterblich werden? 100 Jahre lang wie 25 aussehen? Kein Problem! Wir kommen bisher noch mit einem Verfallsdatum zur Welt. Wieso eigentlich? Keine Probleme werden uns an etwas hindern. Wir werden wunschlos glücklich sein. In der Zukunft wird uns die Genmanipulation viele zusätzliche Lebensjahre schenken. Auch die Medizin wird sich dabei ändern. Ja, sie wird angesichts fehlender Probleme sogar überflüssig. Jedenfalls wird sie exakt auf die jeweilige Person zugeschnitten sein. Man wird vorhersagen können, ob jemand eine Krebserkrankung oder Herzprobleme bekommen wird, was es natürlich möglich macht, dies im Vorfeld zu verhindern.

Freitag, 27. März 2020

Vertraulichkeiten


Aus meinem Tagebuch: 
Der Infotermin des RKI scheint heute morgen auszufallen. Diese Wissenschaftler beraten wohl nur noch die Entscheider. Dass darüber (über das Ausfallen) nicht rechtzeitig informiert wird, scheint mir ein schweres Versäumnis zu sein. Die Allgemeinheit zu unterrichten scheint in dieser Lage kein wichtiges Vorhaben mehr zu sein. Es ist viel von der „Vertraulichkeit“ von gewissen Dokumenten die Rede, aus denen man nichts verraten dürfe. Ob das ein bisschen an De Maizieres berühmte PK von damals erinnert? Stattdessen: Eine PK der Regierung ist für 11.30 Uhr angekündigt, Laschet will 12 Uhr informieren. Nicht nur mentale Beruhigungspillen werden knapp. Um 10.30 Uhr erste Meldungen, dass rki-PK ausfällt. Scheint niemand zu vermissen, was kein gutes Zeichen ist. Oder habe ich etwas nicht mitgekriegt? Jetzt soll die Zahl der Tests hochgefahren werden, um möglichst viele Personen, auch „gesunde“, zu testen. Linnemann von der CDU fordert jetzt, schon nach wenigen Tagen, schrittweises Anfahren der Wirtschaft „nach Ostern“. Man verkauft das als „Exit-Strategie“. Özdemir gibt sich als Politiker, der den Test überstanden hat und wegen seiner Kinder auch Mensch ist. Ach! Die Einstreuung von gewissen Werbespots auf gewissen TV-Sendern empfinde ich als bizarr… Ja klar, es ist superleicht, so etwas als „wirtschaftsnotwendig“ zu bezeichnen..."muss sein" etc., - aber..... In dem Würzburger Altenheim scheinen inzwischen 11 Menschen an der Virusinfektion gestorben zu sein. ….. Wenn wir als Gesellschaft keine Umkehr gefunden haben, so vollzieht sie jetzt wohl die Natur oder das, was inzwischen davon übrig geblieben ist……

Donnerstag, 26. März 2020

Die Karawane der Trottel (Text)

DIE KARAWANE DER TROTTEL

Die Karawane der Trottel
jeder für sich selbstvergessen
keiner kennt den andern
bis man leben gelernt hat,
ist es schon zu spät

die Götter sind gewogen
ich stimme sie mild
der Blick richtet sich nach oben
die Kuppel ist groß und hell

sie ist so weit
weißer Ratschluss der Götter
sie sind im Wissen
sie sehen sie sind die Macht
nach der wir uns richten,

In ihrem Namen führen wir Kriege
in deren Namen entstehen Gemälde
von Einsicht, von Erleuchtung, von Vernunft
ein Lichtstrahl bedeutet euch das Schicksal

einer muss das Opfer sein
dort wo sie Lieder singen
von Rausch und Ekstase
dort wo der Refrain unwiderstehlich wird

(etwa 2013)

Mittwoch, 25. März 2020

Momentaufnahme

Wieder in einen Alptraum hinein aufgewacht. Ich versuche, meine Dinge zu tun und höre nebenher scheinbar Wichtiges aus Bundestag und vorbei flirrende News. Ich lese. Kurz rein: Übertragung aus dem Bundestag, in dem manche Abgeordnete mit Sicherheitsabstand auf ihrem Smartphone herum daddeln. Gelangweilt? Beschäftigt? Was tun diese Leute? Ob Journalisten sich mal hinter diese Fragen machen sollten, die so manchen „draußen“ beschäftigen? Ganz konkret? Menschen in dunklen Anzügen oder in nichtssagenden Business-Kostümen reden in Phrasen, in Durchhalteparolen und danken. Dass in Altenpflege Schutzmaterial fehlt, dass denen, die jetzt durchhalten, auch etwas bezahlt werden müsste, davon ist wenig die Rede. Eigentlich gar nicht. Dafür mehr von Schutzschirmen und Zuschüssen. Sie sollen offenbar denen zufließen, die „gut gewirtschaftet haben“. Nun ja, der Staat rühmt sich ja in einem fort, dass er „gut gewirtschaftet“ habe. Ich sehe Rammdösigkeiten über Parteigrenzen hinweg. Es wird überall und jederzeit mit schwerem Kater aufgewacht werden. „Wohlstandsverlust“. „Strukturen aufrecht erhalten“. Wer sah denn zuletzt überhaupt noch Debatten im TV? Ob das die Sache von „Spezialisten“ war? Ob da nicht auf diese und jene Art das Bewusstsein geschürt wurde, das „die da oben“ samt ihrer Entourage schon ihr Ding machen würden? Ich erfahre, dass Die Tafeln längst geschlossen hätten. Obdachlose kommen kurz zur Sprache. Ihre Lage ist verzweifelt. Ob diese ganzen Gegebenheiten etwas über diese Gesellschaft aussagen? Darüber, wo die Prioritäten liegen? Ob es hier noch viel besser ist als anderswo? Ob wir diese Argumentation in der weiteren Vergangenheit schon mal gehört hatten? Wir sehen Gesichter, die uns als ignorierende Ignorantengesichter vorkommen. Vielleicht ist das ungerecht, klar. Aber wer weiß denn schon etwas? Ich bin useless, das ist gewiss. Rednerpulte werden noch schnell abgewischt, ehe die nächste Rede gehalten wird. Wer wischt mein Rednerpult? Sicherheitsabstand. „Dazu kann man jetzt noch nichts sagen“.

Montag, 23. März 2020

Trickle-Down-Theory (2)

Was ich im Gespräch erfahren habe: „Steuervermeidung“ scheint ein ganzer Industriezweig geworden zu sein, der kräftig brummt. Gigantische Summen im hohen Milliardenbereich scheint dies die Allgemeinheit zu kosten. Dabei scheinen manche Steuervermeidungsmodelle extrem kompliziert und verwirrend zu sein. Es gibt eine große Anzahl von Steuerberatern, darunter viel ehemalige Mitarbeiter des Finanzamts, die sich mit dieser Materie fortwährend beschäftigen und ihre Dienste verkaufen wollen. Sie scheinen den Umstand zu nutzen, dass Unternehmen und Steuerbehörden schon seit langem auf „Schmusekurs“ gingen und sich und ihr Gebaren gerne hinter öffentlichkeitswirksamen und von kostspieliger PR-Beratung gestützten Aktionen verbargen. „Steuerbeamte wurden mit hohen Zahlungen belohnt, und zwar für den Aufbau einer gelungen „Partnerschaft zwischen Unternehmen und Behörde“. Diese Form der „Kooperation war oft wichtiger, als dem Gemeinwohl zu nützen“, lässt ein unerkannt bleibender Finanzjongleur dazu verlauten. Damit wurde der Versuch unternommen, diejenigen zu belohnen, die ihren Job nicht machen und gewissen Unternehmen zuzuarbeiten. So werden offenbar auch hoch entwickelte Industrieländer zur Steueroase. Dies war offenbar nur möglich, weil verantwortliche Politiker vom Trickle-Down“-Effekt überzeugt waren, also der Auffassung, dass der Reichtum des oberen Prozents der Supperreichen in breitere Bereiche der Gesellschaft einsickern würde, weil es ja letztenendes wieder in die Produktion investiert würde. Auf diese Weise entstand ein Wettbewerb unter den Industrieländern, bei dem es darum ging, den Spitzensteuersatz immer weiter zu senken. Doch ob dies die soziale Schere immer weiter öffnet? „Eine Gesellschaft floriert, wenn Menschen ihre Stärken entfalten können“ sagt in den achtziger Jahren die britische Premierministerin Margret Thatcher dazu. „Reichtum, den sie schaffen, hilft uns allen. Wenn Stärken und Schwächen ungleich verteilt sind, bedeutet die Förderung von Potential mehr Ungleichheit. Gleichzeitig kann man den sozial Schwachen besser helfen, weil die Mittel dazu vorhanden sind.“. Dahinter scheint die Vorstellung zu stehen, dass niedrige Steuern die Konjunktur beleben würden. Die Schaffung von Reichtum müsse dem Markt überlassen werden – und nicht der Regierung. Aus diesem Grunde solle man die Vermögenden möglichst von der Steuerpflicht befreien. Die Reichen zu besteuern, könnte die Gesellschaft insgesamt ärmer machen. Verteilt man die Steuern der Reichen unter den Armen, so sind viel arm und niemand reich. Nun ja, solche Ansichten scheinen den Neoliberalismus und die sich an ihn knüpfende Politik auf den Punkt zu bringen.

Sonntag, 22. März 2020

Trickle-Down-Theory (1)


Trickle-Down-Theorie? Sie scheint noch immer in den Köpfen zu grassieren. Sie besagt unter anderem, dass, wenn es den oberen 1 % einer Gesellschaft gut gehe, das den anderen nütze, weil ja von „den Oberen“ investiert werde und „Wohlstand für alle“ erzeugt werde. So würden die Ausgaben der Reichen uns allen nützen. Doch diese Theorie ist schon seit langem in Frage gestellt. Es ist ein Problem, dass viele der Superreichen ihr Geld für Luxusgüter wie Hubschrauber, Privatjets, Yachten etc. ausgeben. Große Ausgaben dieser Art mögen Superreichen spannend erscheinen und einigen Leuten Arbeit verschaffen, doch sollte dieser „Trickle-Down-Effekt“ wirklich funktionieren, so müssten mit der wachsenden Zahl der Superreichen allesamt reicher werden. Doch das ist ganz offensichtlich nicht so. Während die Spitzenvermögen immer mehr anwachsen, bleibt das Vermögen der restlichen 99 % auf niedrigem Niveau bestehen. Einzelne Demonstrations- und Protestbewegungen waren und sind die Folge, unter anderem fast vergessene Bewegungen wie „occupy-Wallstreet“ oder die „Gelbwesten“ samt der sie umgebenden Bewegungen gegen eine „Reform“ des Sozialsystems in Frankreich. 
Doch solche Bewegungen scheinen für die Vertreter des herrrschenden Systems, also der Macht, leicht unter Kontrolle zu bringen zu sein. Doch eine Zunahme der Ungleichheit scheint auch Probleme zu schaffen: geht die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinander, so erscheint die Stabilität des Gesamtsystems ernthaft bedroht zu sein. Wer hat uns eigentlich weis gemacht, dass wir vom Reichtum der Superreichen profitieren würden – und warum? Wie geht das? Man bunkert seine Gewinne in den Offshore-Zentren und genießt gleichzeitig sein Leben in den Metropolen“ lässt dazu ein unerkannt bleibender Banker wissen. Nun ist es ja so, dass von der Finanzoberschicht und den sie flankierenden Politikern gerne verbreitet wird, dem sei durch einen internationalen Datenaustausch ein Riegel vorgeschoben. Doch Veröffentlichungen wie die „Panama Papers“ mögen daran so manche Zweifel gestreut haben. Gewisse Banken und Vermögensberater scheinen gerne dabei behilflich zu sein, sein Geld vor dem Fiskus im Ausland zu verstecken. Auch scheint es so, dass es dem Staat ganz recht ist, Tycoons und Superreiche etwa dadurch anzulocken, dass eine Senkung der zu entrichtenden Steuern in Aussicht gestellt wird. So läuft derzeit eine Kampagne, die die Senkung der Unternehmenssteuern zum Ziel hat. „Man hat die Grenzen des Akzeptablen immer weiter ausgereizt, weil von den Finanzbehörden möglicherweise keine wirksame Kontrolle ausgeht“ lässt eben dieser unerkannt bleibende Banker dazu verlauten. „Drohen Sanktionen, so sind sie für die Superreichen locker aus der Portokasse zu bezahlen“.

Samstag, 21. März 2020

Tri Slatna Sina (MP3)

Tri Slatna Sina


Im Duo DAN I NOC (Tag und Nacht)

ihre Söhne sind für sie das Wichtigste überhaupt im Leben, Zuhra hat mir jeweils erzählt, was sie singt (übersetzt), ich weiß dadurch einigermaßen Bescheid...... 

Freitag, 20. März 2020

Fresstester

Es mutet mich schon ein bisschen seltsam an, wenn Geschmäckler (wie sind sie, die "Tester", eigentlich legitimiert, wie viele setzt ein bestimmter Verlag aktuell ein, um damit wie viele Seiten zu "erzeugen"?) Lokale und Gourmet-Essen testen, (tun sie das angesichts der obwaltenden Umstände noch? es gibt von diesen "Testern" tatsächlich zu wenige?, sind die Tester eigentlich (zu) teuer? oder sollen sie demnächst durch KI ersetzt werden, große namhafte Verlage mit Qualitätsruf sparen auch auf der ganzen Linie), - andere Menschen haben gar nichts zu essen… Ob darin eine gewisse Dekadenz zum Ausdruck kommt? Oder sind diese „Tester“ derart spezialisiert, dass sie tatsächlich stellvertretend für die große ahnungslose Masse kosten können? „Ist das durch….?", "das könnte schmackhafter sein...etc.“ Die Art, wie diese Leute sich als bedeutsamen Mittelpunkt der Welt des Geschmacks ausgeben, gefällt mir ganz und gar nicht. Okay, man soll als „Kunde“ nicht betrogen werden. Wird man aber. Auch von diesen „Testern“…! „Fressen, Saufen, Ficken...“ die niederträchtigste aller materialistisch hedonistischen „Religionen“.... eine Weltreligion soll das werden, nach Meinung der fressfesten Globalisierer.....

Mittwoch, 18. März 2020

Erregungen

Aha! Es wird jetzt gerne erregt als „populistisch“ beschimpft, wer auch nur versucht, im Hinblick auf Corona auf Stimmungen in der Bevölkerung einzugehen. Dabei scheint es mir um dahinter liegende Probleme zu gehen: zum Beispiel darum, dass die soziale Schere in dieser Gesellschaft immer weiter aufzugehen scheint und dass dies durch Corona derzeit noch verschärft wird. Jedenfalls von einem bestimmten Teil der Bevölkerung, der bestimmte Pfründe zu sichern versucht und sich dabei nicht nur im Ton, sondern auch in den Methoden vergreift. Ein beliebter Reflex scheint auch sein, alles, was sich halbwegs kritisch gebärdet, als „sozialneidisch“ abzustempeln und ihm abzufordern "einfach mal still" zu sein. 

Sonntag, 15. März 2020

Soli- darität

In diesen schweren Zeiten könnte man auch zu einer neuen/alten Nähe finden. Was ich mir diesbezüglich vorstellen könnte: Dass das Thema der Nachbarschaft zu einer neuen und digital unterstützten Bedeutung kommt. Man könnte etwa Aushänge an Schwarzen Brettern in irgendwelchen Treppenhäusern machen und dort seine Hilfe anbieten (analog). Man könnte etwas aufmerksamer als sonst sein: Ist da etwas Auffälliges, geht das Licht gar nicht mehr aus usw. Daran muss sich nicht knüpfen, dass man sofort ausflippt. Sondern es könnte bedeuten, dass man dies in genauerem Blickfeld haben müsste. Dass man einen Kontrollanruf wagen könnte. Ohne jemandem anderem zu nahe zu treten. Dies würde dem Fingerspitzengefühl jedes Einzelnen überlassen blieben. Ich für meine Person habe solche Kontrollanrufe vereinbart, die nicht einem starren System folgen müssen. Vielmehr ist es so (digital): Wenn ich die betreffende Stimme höre, ist es gut. Wenn ich die betreffende Person auf diesem Wege nicht erreiche, mache ich mir zunehmende Sorgen, d.h.: ich bin wachsam. Man könnte diese Abfragen auch digital durchführen, indem man z.b. eine Mail schreibt, eine SMS oder über Whatsapp/Facebook Kontakt hält. „Ich gehe jetzt ( Uhrzeit angeben) einkaufen. Braucht jemand etwas Bestimmtes?“.

Samstag, 14. März 2020

Was jetzt (2)?

Wir schaffen das nicht mehr“ ist zu hören von Verantwortlichen, - in einer Gesellschaft, die alles zu schaffen glaubt. Währenddessen empfiehlt Merkel, dass man soziale Kontakte reduzieren und sich zulächeln solle….. (als Gruß), ihr berühmtes Zitat lautet ja „Wir schaffen das“, - es gibt Hamsterkäufe, was meiner Meinung nach eine Folge der allgemeinen Unsicherheit ist. Mir scheint, diese Gesellschaft enthülle jetzt ihre barbarischen Seiten und es würden auch solidarische Seiten sichtbar, wenn auch in deutlich geringerem Ausmaß. Es gilt offenbar BEI ALLEM, rücksichtslos der Erste (auch auf Kosten des Anderen) zu sein…. „sich durchsetzen, clever sein“ ist im neoliberalen Sinne offenbar die Maxime. Es heißt, es würde „alles sehr gut laufen“, wie Verantwortliche betonen, staatliche Strukturen sollen unbedingt aufrechterhalten werden, vorläufig hält man noch an gewissen Strukturen des Alltagslebens fest. Politiker fordern, erklären und halten Pressekonferenzen. Die vielen Werbespots mit ihren Kaufbotschaften kommen einem sehr zynisch vor, sie flackern einer nach dem andern ab, als sei nichts passiert, - aber sie stützen ja die Wirtschaft, so wird nachträglich gebenedeit. „Wir stehen zusammen und handeln“, die Lage sei „erst“, so wird mit ernstem Gesicht verbreitet, „es wird getan, was notwendig ist“. Mancherorts wird für Fußballspiele verschämt „volle Hütte“ gefordert und später wieder zurück genommen. Fans harren vor den Stadien aus, um ihre Stars euphorisch mit Fangegröle zu feiern. Es wird gefordert, dass mehr Verantwortung einkehren möge….. auf „Entschleunigung“ immerhin wird als positiver Effekt gehofft. Besinnung tue Not. Immer mehr „Prominente“ entpuppen sich als positiv gestestet und werden, wie ich das empfinde, sodann namentlich an den Pranger gestellt. Insgesamt scheinen mir die schlechten Nachrichten kaum mehr zu bewältigen zu sein….. Ob all diese Dinge gewisse Merkmale unserer Gesellschaft besser sichtbar werden lassen?

Freitag, 13. März 2020

Linde und Linderung

Was wir nicht ahnten: Das Wort „Linde“ hat etwas mit „Linderung“ zu tun und könnte darauf verweisen, dass die Linde als Baum wertvolle Heilmittel liefert. Zum Beispiel im Frühjahr liefern ihre Knospen, wenn man sie pflückt und direkt und gemächlich isst, gewisse Schleimstoffe. Das kann unter anderem bei Erkältungskrankheiten wie etwa Husten ein geeignetes Mittel sein. Offenbar. Schon die alten Germanen verehrten die Linde als Quell des Lebens. Die „Dorflinden“ in ihrer heraus gehobenen Position waren ein Beleg dafür, waren Zeichen und Symbol. Zudem könnte jetzt ein Aufenthalt im Wald gesund sein, alleine schon weil die Waldluft reich an Terpenen ist. Diese Stoffe sind dem Immunsystem förderlich. Schon ein Aufenthalt im Wald in einer Woche kann die Abwehrkräfte des Körpers deutlich steigern.

Donnerstag, 12. März 2020

Was jetzt?

Ich verstehe nicht die Beschwichtigungsversuche von Politikern, die empfehlen, Operationen mal kurz zu verschieben. Ich war leider 2 mal im vergangenen Jahr im Krankenhaus und meine dringend notwendige (akut!) Operation wurde unter solchen Voraussetzungen verschoben (mit erheblichen alltäglichen Auswirkungen! z.b.: man sollte sich den ganzen Tag bereit halten, was alleine schon psychologisch schwierig erscheint, man hätte jederzeit abgeholt werden können....was dann aber nicht geschah.......aber Psychologie oder seelisches Befinden scheint in diesem Zusammenhang des Personalmangels nicht viel zu zählen, der Ablaufmechanismus, das Einordnen in eine scheinbar objektive Reihenfolge (die dem Patienten nicht erläutert wird) scheint wichtiger....). Es scheint oder schien Personal zu fehlen, oder die Planung schien in diesem Krankenhaus ungenügend gewesen zu sein. Außerdem wird jetzt zu oft über Betten geredet, die im „weltbesten Gesundheitssystem“ offenbar zur Verfügung stehen. Dabei mussten diese Betten in der jüngsten Vergangenheit teilweise aufgegeben werden, weil nicht genügend Pflegepersonal zur Verfügung stand. Wenn das aber schon unter „normalen“ und alltäglichen Verhältnissen so ist, so könnten sich wohl diese Bedingungen unter Quarantänemaßnahmen noch deutlich verschärfen…. Gewisse Operationen dürften wohl gar nicht planbar mehr durchgeführt werden. Zudem erheben sich in mir Fragen, vielleicht habe ich die diesbezüglichen Erklärungen nicht ganz verstanden: Schutzmasken sollen, je nachdem, wie gefragt wird, nicht helfen. Offenbar werden sie aber an vielen Stellen gefordert. Man sieht sich maskierten Menschen gegenüber. Nicht zuletzt von einem selbst wird jetzt Maskierung gefordert. In diesem Zusammenhang erheben sich für mich 2 Fragen: Woher sollen sie kommen, diese Schutzmasken? Und: helfen sie nun oder helfen sie nicht?

Mittwoch, 11. März 2020

Realität, Wahn und Virus

Corona-Virus hinten, Corona-Virus vorne. Eigentlich umbenannt, aber unter dem neuen Namen Covid-19 nicht so recht akzeptiert. Man sah Bilder mit Atemschutzmasken auf Wutans Straßen. Dann sah man gar nix mehr. Dann war die Bedrohung hier und nahezu jedermann soll noch infiziert werden, so heißt es. Es ginge lediglich um eine Verlangsamung, sonst käme das beste Gesundheitssystem der Welt nicht nach. Das Beste ist natürlich unseres. Wir sind halt Weltmeister und zeigen's allen andern! Am deutschen Wesen soll die Welt genesen! Na Prost! Sowieso alles übertrieben, sagen die einen. Die andern erwarten das Schlimmste noch. Die „Experten“ werden zu Stars, sind sich aber einigermaßen uneinig, was denn der beste Weg sei. Atemschutzmasken werden teilweise verlangt, man solle sie unbedingt anlegen, um sich zu schützen. Die anderen sagen, dass das Blödsinn sei. Und überhaupt, wo soll man sie her kriegen? Die nächste Pressekonferenz kommt bestimmt und die Kanzlerin wird jetzt langsam auch regsam, um bei PKs zusammen mit ihren demokratisch bestellten Adlaten Platitüden zum besten zu geben. Das beruhige, finden dann einige Kommentatoren mit wichtigem Gesicht. Wir müssen jetzt zusammenstehen, so die Anweisung von oben. Klimakatastrophe.Vergessen? Lehrermangel? Verkehrsdebakel? Breitbandausbau. Urheberrecht. Naturzerstörung und Naturschutz gleichzeitig. Geht das? Ist die Pflegekatstrophe auch vergessen? Man habe doch so viele Intensivstationsbetten, wird dauernd beteuert. Aber hat man auch das dazu gehörende Personal? Soziale Medien. Hater. Sprüche. Fake News. Sich steigernde Beschleunigung bei gleichzeitigem Stillstand. Alles geht ineinander über, wird ununterscheidbar: Arbeit und Freizeit, Realitäten und süße Katzenvideos, Selbstmordattentate und farbige Versprechen der Werbeindustrie. Nachrichten, News flackern auf und ab. Ökonomischer Steigerungszwang, Wachstum und Beschleunigung. Reizüberflutung. Wir kommen nicht mehr mit. Sinn? Den Kontakt zur Realität verloren. Verschwörungstheorien. Erregung. Aufwallung. Wut. Spass. Fernsehserien. Wiederholung. Wahn. Störung des Ich-Erlebens. Digitale Überwachung. Unseren Verstand beschäftigt halten, ihn dauernd kitzeln. Mittendrin: Auf- und abflackernde News....

Pharmatricks

Leider bin ich von einigen Medikamenten abhängig. Ich brauche sie täglich, so wird gesagt. Wie das? Mein Arzt ist der Ansicht, dass ich das Medikament regelmäßig nehmen sollte, ich sei chronisch krank. Was aber sind seine Interessen dahinter? Nimmt er an solchen als „Fortbildungsmaßnahmen“ camouflierten Werbeveranstaltungen teil, die ihm gegen gutes Honorar bestimmte Dinge nahe legen und sich dabei um gekonnte oder weniger gekonnte wissenschaftliche Verbrämung bemühen? Weiß ich das? Nein. Ich kann nur schlimme Dinge vermuten und mich anmachen lassen, wenn sie nicht stimmen. Ich muss mich anmachen lassen, denn ich bin ja abhängig. Und was ist mit den täglich von mir benötigten Medikamenten? Bestimmte Medikamente kriege ich gar nicht mehr. Oder nur nach einigen Tagen. Sie scheinen über Umwege so gerade noch aufzutreiben zu sein. Ob dahinter steckt, dass die Pharma-Konzerne ihre Medikamente dort verkaufen, wo sie am meisten daran verdienen? Wenn das Medikament wenig lieferbar ist, wenn Engpässe entstanden sind, ist diese Strategie sogar umso lukrativer. Ich kann damit vielleicht sogar erreichen, dass ich der einzige Anbieter bin. Ob das ausgerechnet bei uns, im „besten Gesundheitssystem der Welt“ etwa nicht der Fall ist? Oder wie kommt das alles? Produktionsstätten in Asien fallen aus, Produktionsstätten, die völlig unsozial und ökoschweinisch produzieren? Ob nicht doch das eine oder andere Produktionspotential nach Europa zurück verlagert werden sollte?

Dienstag, 10. März 2020

Führen

Es wird jetzt offenbar jemand gesucht, der „auf den Tisch haut“. Der „Führungsstärke“ demonstriert. Ein "Er", ein Mann. Die Menschen wollen Orientierung und sich an jemandem ausrichten. Ob das in Richtung eines Führerprinzips führt, das dem Einzeln gar nichts zutraut und für ihn scheinbar alles (das Totale) übernimmt, soll dahingestellt werden. In der Sphäre der Wirtschaft jedenfalls scheint ein solches Vorgehen angesagt: es gilt, was der Boss sagt. Das wird dann hierarchisch von oben nach unten durchgesetzt. Effektivität scheint auf eine solche Art gesichert, Mitbestimmung weniger. Nicht nur die aktuellen Vorgänge und die Sprüche, die dazu (besonders von Politikern, aber auch von Journalisten) geklopft werden, scheinen das nahe zu legen. Demokratie und die Notwendigkeit, sich zwischen Alternativen zu entscheiden, scheint das Gros der Menschen zu überfordern. „Durchsetzen“ scheint die Devise, die diesem Bedürfnis entspricht. 

Sonntag, 8. März 2020

Experten- und Spezialwissen

Die Lage ist unübersichtlich geworden, da müssen Experten her, die auf einem bestimmten Gebiet noch durchblicken. Besonders die TVProgramme rufen zu allem und jedem Experten auf und vertrauen in das Vertrauen, das dem sogenannten Spezialwissen entgegen gebracht wird. Ob die Unterscheidung zwischen den ach so rationalen Experten und dem „gewöhnlichen“ Bürger berechtigt ist? Ob das nicht in irgendeine Beziehung zu einem „Gemeinwesen“ gestellt werden sollte? Zur „Rationalität von Experten“ gibt es immerhin eine Studie. Auch der Blick in den Alltag kann hier aufschlussreich sein. Hier gibt es oft Entscheidungen der „Funktionseliten“, die an ihrer Rationalität zweifeln lassen. Vergleicht man also die Entscheidungen von Funktionseliten mit entsprechenden Meinungsumfragen der Bevölkerung, so wird schnell klar, dass die Bürger zumeist keineswegs das Maß an politischer Dummheit aufweisen, das demjenigen entspricht, das den Funktionseliten eigen ist. Es stellt sich heraus, dass Experten auch nur Menschen sind. Sie zeigen offenbar dieselben kognitiven Fehler wie „normale“ Bürger. Experten neigen aber angesichts ihrer falschen Aussagen zu ausgefeilten Rechtfertigungen und wollen wortreich erklären, dass sie so recht eigentlich ziemlich richtig gelegen hätten.

Samstag, 7. März 2020

Schein (2)

Grinsende Lächler überall in den Medien. Wenn die Kamera ein wenig zu lange drauf bleibt, wird die Maske sichtbar, die es bedeutet. Überall der Schein. Die Maske. Das sich gegenseitig etwas vormachen. Die Wahrheit hat es schwer. Die Wahrhaftigkeit…? Die Gesichtsoperationen derer, die es sich leisten können. Die Ganzkörperoperationen, und die kleinen Mäuschen aus dem Solarium, die sich besser fühlen, wenn sie ihr ganzes Geld auch dafür ausgeben. Die „einfach mehr Selbstbewusstein“ haben. Die beim Schein mit dabei sind, zum Schein. Die gute Laune der beautiful people als Maskerade. Das absurde Spiel der elektronischen Medien und das ,was sie den Menschen antun. Alles, was wir wissen, wissen wir aus den Medien (Niklas Luhmann) Unterhaltung als Verdummungsmaschine. Als Suchtmittel für die Dummen. Als Überhöhung und gleichzeitig Verkehrung der Realität. Erpressung durch die Globalisierung. Ob das zu einer neuen Fremdenfeindlichkeit führt?

Freitag, 6. März 2020

Rat Race und Hamsterrad (Text)


RAT RACE UND HAMSTERRAD

Du wirfst einen Blick in letzte Welten
was bleibt, ist ein matter Glanz
die Ahnung einer Ahnung
der Abspann einer Kadenz
da sind noch so viele drin und machen ein ratloses Gesicht
Dir bleibt die Aussicht auf ein graues Nichts
sie graben, sie blähen, sie ackern
Rat Race Hamsterrad
sie verdienen sich ihren Sinn und ihre Identität
sie vertuschen sich in billigem Vollquatschmittel
sie staunen über ungeheure Andere
auf geht’s! Gequält und geprügelt in düstren Katakomben
in Höllen der wohlfeilen Sünden und der käuflichen Moral
Du wirfst einen Blick in letzte Welten
was bleibt, ist matter Glanz

Donnerstag, 5. März 2020

Schein

Das ganze Schlüsselgeschehen in meinem Schlüsselbund scheint sich immer mehr abzuwetzen und offenbart jetzt ein ganz anderes Metall, als nach außen vorgetäuscht. Ich schließe das aus der Farbe, die zum Vorschein kommt. Im Supermarkt ist kein Preisschild an dem Artikel, für den ausgerechnet ich mich interessiere. Keine Möglichkeit zur Beschwerde. Die Mitarbeiter sind selbst ausgebeutet und arbeiten für ein Mini-Gehalt: an sie kann ich mich kaum wenden. In Brüssel kandidieren Kandidaten, die nach der Wahl keine Rolle mehr spielen und abserviert werden. Stattdessen kommt eine mit Hilfe der Granden in den Hinterzimmern und Regierungschefs ausgekungelte Kandidatin zum Zuge, die hierzulande mehrfach abgewirtschaftet hat und offenbar wegen Unregelmäßigkeiten einem Untersuchungsausschuss ausgesetzt ist. Nachrichtensprecherinnen lächeln gar lieblich und offenbaren, kaum dass die Kamera zu spät abschwenkt, ein außerordentlich bedenklich ernstes Gesicht. Ob im Frühstücksfernsehen die gute Laune auch eine hohle Geste ist? Überall scheint die Pose zu zählen. Das bringt Unsicherheit. 

Dienstag, 3. März 2020

Hinweis

Meine Bandcampseite (Meine Musik):

https://buranmann.bandcamp.com/


Ich glaube, dass Sprache mittlerweile durch einen zweifelhaften Gebrauch (Fake News, PR-Sprech, Politik) völlig diskreditiert ist, dass es nichts als eine Konvention ist, wenn Sprache in braven Versen zum Einsatz kommt. Dagegen setze ich in meiner Musik oft Wortfetzen und menschliche Äußerungen (Sport, Kopulation, Rülpsen, Furzen usw.), die sonst kaum zu hören sind…., fühle auch intensive Verwandtschaften zu Dada…...

Montag, 2. März 2020

Zeit spielt mit Alter

DIES IST EIN TEXT, DEN ICH VOR FAST ZWEI JAHRZEHNTEN AUFGESCHRIEBEN HABE. ER TRÄGT VIEL ZEITGEIST, STRAHLT ABER AUCH BESTÜRZENDE AKTUALITÄT AUS:


Du wunderst dich. Wie geht das? Alle beklagen sich, dass es ihnen finanziell schlecht geht. Alle müssen tiefe Einschnitte hinnehmen. Niemand hat Geld, alle haben Angst. Und draußen fahren die dicken Limousinen, denen du nachschaust und deren Wert deinen kompletten Lebensabend sichern könnten. Denn: alle sollen ja jetzt an ihre private Absicherung denken. Gleichzeitig werden Arbeitsplätze abgebaut, es gibt immer weniger Geld, was dafür eingesetzt werden könnte. Viele haben reichlich damit zu tun, ihre Existenz von Tag zu Tag abzusichern. Wie soll man das an konstruktive Altersvorsorge denken? Die Regierung besteuert offenbar Betriebsrenten zusätzlich, um Geld für die Krankenversicherung zu haben. Die Mindestverzinsungen für Lebens- und Rentenversicherungen werden gesenkt. Ist eine Rentenversicherung da noch eine reale Möglichkeit?

Die Reichen tragen ihren Reichtum immer hemmungs- und schamloser zur Schau und werden dafür vom darbenden Volk beklatscht. Die Leute träumen sich hinein in eine bessere Existenz,in diejenigen, die Glück gehabt haben. In diejenigen, die etwas besonders gut können. Wie Michael Schumacher, der gut Auto fahren kann. Brot und Spiele. Arrogante Gesichter, wie jenes von Boris Becker, werden angebetet. Die absurde Personifizierung des Leistungsprinzips. Oder Verona Feldbusch. Die groteske Verneinung des Leistungsprinzips. Werden Nobelpreisträger angebetet, Personen, die in Entwicklungsländern Dienst am Menschen tun, die helfen und Erfahrungen weitergeben? Menschen, die etwas zu sagen haben, die Charakter haben? Es werden Charakterdarsteller, Schauspieler, wie sie zu Massen in den Talkrunden sitzen, angebetet. Der Schein regiert absolut, während die Realität immer mehr durch die Fugen und Ritzen drängt.
Von Politikern, die nie einen Gedanken an ihre Altersvorsorge verschwenden müssen, wird uns mit ernstem Augenaufschlag gesagt, dass kein Geld mehr für die Rente da ist. Dass es nix mehr zu verteilen gibt. Dass alle den Gürtel enger schnallen müssen. Desgleichen von Vorstandsvorsitzenden, die sich gerade eben, in den schlechtesten Zeiten, die Aufbesserung ihres Salärs um lächerliche 50 und mehr Prozent selbst genehmigt haben und völlig davon überzeugt sind, dass sie das 500fache eines Facharbeiters verdienen müssen, weil sie ja so viel wert sind, weil das, was sie tun, so viel wert ist. Logisch, denn sie haben ja auch mehr Verantwortung. Die Verantwortung, an Intrigen von Ihresgleichen und ihren eigenen Profilierungsneurosen scheitern und dann eine dicke Abfindung kassieren zu müssen. Draußen zu stehen, und sich dann mit ein paar lumpigen Aufsichtsratsposten über Wasser halten zu müssen. Diese Gesichter  sind ja so aussagekräftig. Die besserwisserische Arroganz ist einen tief eingraviert.Die Tonangeber. Die Dirigenten. Einer muss ja führen, o heißt es im Volksmund, - sonst passiert nie etwas. Sie sind ja nur aufgrund ihrer Rücksichtslosigkeit ganz nach oben gekommen, Sie haben das Karrierespiel besser als andere gespielt. Dies ist ein System, das die Raffgier und die Rücksichtslosigkeit planmäßig fördert und es aus dem Menschen herauskitzelt.