Auf der einen Seite sollen
wir unablässig shoppen und konsumieren, damit die Wirtschaft läuft.
Am besten wäre es, wenn wir die ganze Zeit essen und trinken würden.
Auf der anderen Seite aber sollen wir gesund leben. Vieles von dem,
was wir essen und trinken, ist aber gar nicht gesund. Und für die
Gesundheit wird ja ohnehin alles getan. Das heißt: es soll im Einklang mit den Geboten eben dieser Gesellschaft möglichst
effizient getan werden. Der Schuss kann aber auch nach hinten los
gehen, was sich unter anderem in neuen Krankheitsbildern zeigt.
Orthorexie ist ein Krankheitsbild, das dadurch entsteht, dass sich
Leute nur noch gesund ernähren. Sie meinen es. Sie haben eine
bestimmte Lehre zu ihrer Religion erhoben. Die haben dann aber
bestimmte Mangelerscheinungen, weil sie bestimmte Dinge nicht mehr
essen. Der Staat gibt noch bestimmte Verbote hinzu, für Sachen, die nicht gesund
sind. Das Rauchen zum Beispiel. Aber der Alkohol könnte auch noch stärker geächtet werden. „Nicht gesund“ meint in diesem Zusammenhang
aber vor allem die Folgekosten für die Gesellschaft: das ist teuer
steht unausgesprochen unter den teilweise recht abschreckend
ausfallenden Warnhinweisen. Wobei diese Gesellschaft durchaus noch
unpassendere Gelder verschwendet als diejenigen, die sie für den
Genuss ausgibt. Doch der Mensch soll sich auch diesbezüglich selbst
optimieren und sich ökonomisieren.
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