Reise durch Wirklichkeiten

Freitag, 26. Juli 2024

Wo sind wir? - Conscience (Songtext)

CONSCIENCE Wir blicken von der Seitenauslinie hinein ins Geschehen, und wissen: wir waren nie wirklich dabei beim Handeln, beim Machen und Tun, beim Agieren beim Aufsteigen und Absteigen Rise and Fall Die Geschichten gehen links und rechts an uns vorbei Man fällt um, wundert sich und staunt darüber Wer wo seine Zahnbürste vergessen hat Wer und wen was treibt Man liegt falsch, daneben und man täuscht sich, Sie täuschen sich alle gegenseitig, spielen sich und den anderen etwas vor Es ist alles ein Schein Der nicht immer nur schön ist um sich endlich unabdingbar unschlagbar zu machen, digital Die Realität ist für manche zwischen zwei Schenkeln verschwunden Unsichtbar gemacht, gestaltet, gestylt, geformt und deformiert Liebe und Triebe kopulieren In Design und Form gebracht Da sind welche die’s nicht nötig haben Und welche dies extrem brauchen Ein Superstar, das wollen sie alle sein Herausragend in die Medien hineinragend Dem Kopf die Gedanken einfüllen, in einen anderen eindringen Sich aufdrängen und dauernd penetrieren Alles in gut genießbaren Häppchen aufbereitet Gängig gemacht und nett aufbereitet Aus der Kälte heraus und hinein danach streben sie, das wollen sie alle

Donnerstag, 25. Juli 2024

Wahrnehmung

Ich erlaube mir eine andere Art der Wahrnehmung, eine andere Wahrnehmung der Wirklichkeit. Dabei gehe ich nicht unbedingt davon aus, was Alltagspolitik, „offizielle“, vom Establishment fabrizierte oder in den Universitäten diskutierte Politik ist, obwohl einen das direkt und indirekt beeinflusst. Ich sehe für mich aber keinen Zwang, mich dazu zu äußern. Dass irgendjemand irgendwas meint, war immer schon so und bedeutet nichts. Was ist daran „problematisch“? „Problematisch“ ist ein problematischer Begriff, der von bestimmter Seite dauernd vorgebracht wird, aber allgemein kaum hinterfragt und eher als modischer Ausdruck vorgebracht wird. Gegenwärtig. Ich will für mich den Mut haben, Dinge auszublenden und mich auf das mir Wesentliche zu konzentrieren. Ich nehme auch den Zwang wahr, Dinge möglichst allgemein zu formulieren, um nicht sofort rechtlich angegangen und attackiert zu werden. Wir leben ja in einem „Rechtsstaat“, oder? Elitäre Figuren geben spitzmündisch ihren Senf (ihre „Meinung“) zum elitären Universitätsdiskurs. Bilden sich etwas auf ihren „Geschmack“ ein. Ich bin oft irritiert und will mich auf keine vorgegebene Seite schlagen, will die Dinge aus verschiedenen Perspektiven deuten. Ich spüre Ambivalenz und Widersprüchlichkeit, als Aufforderung, um mit dem Denken wendig zu bleiben. x x I allow myself a different way of perceiving, a different perception of reality. I don't necessarily assume what is everyday politics, "official politics", manufactured by the establishment or discussed in universities, although this influences you directly and indirectly. But I don't see any obligation to comment on this. The fact that someone means something has always been that way and means nothing. What is “problematic” about that? “Problematic” is a problematic term that is constantly raised by certain quarters, but is generally hardly questioned and is presented more as a fashionable expression. Currently. I want to have the courage to ignore things and concentrate on what is important to me. I also feel compelled to formulate things as generally as possible in order to avoid being immediately legally challenged and attacked. We live in a “rule of law,” right? Elitist figures mischievously give their two cents (their “opinion”) on the elite university discourse. Are conceited about their “taste”. I'm often irritated and don't want to take a given side, I want to interpret things from different perspectives. I sense ambivalence and contradiction as a challenge to remain agile in my thinking.

Dienstag, 23. Juli 2024

Doppelmoral Politikbetrieb

Was mich anödet: Die Medien, ansonsten geil auf jede Schlagzeile, berichten nicht (oder kaum) über die Doppelbödigkeit der Politik. Leute, die viele tausende von Euros (auf eigenen Beschluss hin) überwiesen bekommen, beschließen jetzt in routinierter (oder auch überstürzter) Ampelroutine ohne jede Ahnung von ungefilterten Lebensrealitäten (über Alibi-“Sprechstunden“), dass hier und da um ein paar Milliarden gekürzt werden soll. Spricht für sich. Die Bundestagsabgeordneten wollen ihr ja stolzes Salär keineswegs durch Neuwahlen oder plebiszitäre Bemühungen aufgeben. Dabei kommt oft heraus, dass dabei von einem Idealbild der traditionellen Familie ausgegangen wird. Nicht nur die langjährigen Auseinandersetzungen um ein „Ehegattensplitting“ mögen als Beleg gelten. Doch dies wird immer wieder irgendwie herunter gespielt und wie bei unzähligen Politikern zuvor mit staatstragenden Kommentaren bedacht. Doch mit der Ehe als Grundeinheit unseres Staates scheint es nicht so weit her zu sein: Im Ausland haben sich in schöner Regelmäßigkeit hochmögende Politiker als schlimme Finger in ehelicher Verfehlung hervor getan. Hm. Zurück getreten und wieder gekommen. Hauptsache, gekommen. Verkörperte Doppelmoral, die gerne mit aufgeblasenen Worten schöngeredet wird. So geht das. Die Trennung von Privatem und Öffentlichem: okay. Ob es nicht aber Fälle gibt, in denen das obsolet geworden ist und die eine Sphäre durchaus mit der anderen zu tun hatte? Dass sich ganze Politikergruppen ins Puff fahren lassen, dass masochistisch orientierte Domina-Studios von gewissen Politikern gut besucht sind, dass billig angeheuerte Lover und die von ihnen ausgehenden Impulse das Alltagsgeschäft von gewissen Politikern durchaus geprägt haben mögen.... nun ja, das scheint alles hingenommen zu werden unter dem offiziellen Siegel und der medialen Absegnung der Trennung von Privat- und Öffentlichkeitsspäre. Ob es da manchmal Überschneidungen gibt, die durchaus kolportiert werden könnten? Aber die Medien spielen da in Deutschland gerne mit. Es herrscht Verschwiegenheit um jeden Preis. S' ist so Tradition unter den Mächtigen in Deutschland. Ob dies einem zu denken gibt? Dies alles könnte einem immerhin gerade in der derzeit obwaltenden Lage wieder bewusst werden. Ja klar, kleine Probleme! Aber wenn selbst die unter den Teppich gekehrt werden: was das wohl bedeutet? X x What annoys me: The media, otherwise keen on every headline, doesn't (or hardly) report on the ambiguity of politics. People who receive many thousands of euros (of their own accord) now decide, in a routine (or hasty) traffic light routine, without any idea of the unfiltered realities of life (via alibi “consultations”), to have a few billion cut here and there shall be. Speaks for itself. The members of the Bundestag do not want to give up their proud salaries through new elections or plebiscitary efforts. It often turns out that an ideal image of the traditional family is assumed. The long-standing disputes over “spousal splitting” are not the only evidence. But this is always somehow downplayed and, as has been the case with countless politicians before, made comments that support the state. But marriage as the basic unit of our state does not seem to be that far off: Abroad, well-liked politicians have regularly shown themselves to be bad fingers in marital misconduct. Hmm. Stepped back and came back. The main thing is to come. Embodied double standards that are often glossed over with pompous words. That's how it goes. The separation of private and public: okay. But aren't there cases in which this has become obsolete and one sphere had something to do with the other? The fact that entire groups of politicians allow themselves to be driven to the brothel, that masochistically oriented dominatrix studios are well attended by certain politicians, that cheaply hired lovers and the impulses they emanate may well have influenced the everyday business of certain politicians... well, that seems to be the case Everything is to be accepted under the official seal and media approval of the separation of private and public spheres. Are there sometimes overlaps that could definitely be rumored? But the media in Germany likes to play along. There is secrecy at all costs. S' is a tradition among the powerful in Germany. Does this give you pause? At least you could become aware of all this again, especially in the current situation. Yes, of course, small problems! But if even they are swept under the carpet: what does that mean?

Montag, 22. Juli 2024

Das Blatt macht die Blume (Songtext)

Das Blatt macht die Blume Du trinkst jetzt stilles Wasser suchst das Düstere im Hellen Der Koffer ist die Reise Das Blatt macht die Blume Du trinkst jetzt stilles Wasser suchst das Düst're im Hellen zuhause im eignen Körper suchst in der eignen Seele Bilder fallen ineinander türmen sich in sich auf sich zerbröseln wieder im Hirn fallen Dir in die Stirn Pulver rieselt in Dir durchdringt deine Poren der Koffer ist die Reise das Blatt macht die Blume

Sonntag, 21. Juli 2024

Zeile um Zeile

Wie überrascht war ich damals, als ich lernen musste, dass es im erweiterten Kulturjournalismus meist nicht darum geht, sich kurz, klar und präzise auszudrücken, sondern dass die hierarchisch abgestufte Zeilenschinderei und ausführliche Selbstdarstellung als probates Mittel gilt, - falls nicht ohnehin sich aus dem Layout ergebende Zeilenvorgaben die Länge eines Artikels bestimmen. Dem zeitschindenden und selbstgefälligen Blabla, der eitlen Schwurbelei war also Tür und Tor geöffnet. Auch das ist etwas, was die breiten Massen heute womöglich von diesen eitlen „Journalisten“ abhält. Die Qualität eines Journalisten klassischen Zuschnitts wurde leider allzu oft nach seinem „Output“ bemessen, d.h. einer ausführlichen und mit Füllwörtern gespickten Schwafelei (was auf ungerechtfertigten Zeitverbrauch hinaus läuft…) und des versteckten sowie offenen Hinweises auf die eigene Wichtigkeit. Fremdworte waren zunächst einmal verbannt, gegen am Bearbeitungsgebiet orientierte Anglizismen oder locker verwendete Computersprache sprach allerdings nichts. Die einfließenden Erkenntnisse der Wissenschaft bedeuteten schon damals, dass es hauptsächlich darum gehe, die Aufmerksamkeit jedes Lesers in einem bestimmten Sinne zu (be)nutzen. Dies führte unter anderem dazu, dass gewisse Hierarchen endlos lange Artikel und Sprachpirouetten fabrizierten, um in alter bräsiger Bildungsbürgerlichkeit und selbstgewisser (Be)Deutungsgewissheit zu demonstrieren, wie gut man doch mit Sprache umgehen könne und wie unendlich wichtig man selbst in jeglicher Beurteilung sei. Das oberflächliche und mit "Keywords" gespickte Streifen von Inhalten war dabei meist wichtiger als das Verstehen. In anschließenden Konferenzen lobte man sich zu oft in voraus eilend beredter Unterwürfigkeit dann gegenseitig dafür, trug ein paar pro-forma-Kontroversen aus und übte sich in einer Buckelei den Hierarchie-Wichtigs gegenüber. Man pflegte ja auf diese Weise unter anderem jenes „Networking“, das für Journalisten gerade in Zeiten der Personaleinsparung, des Facharbeitermangels und des Papiermangels so wichtig erscheint. Auch schien der Aufbau von Barrieren rund um die eigene Wahrnehmungsblase und Verstehenskaste, um die internen und gesellschaftlich heraus gehobenen „Versteher“ kein wichtiges Element. Manchen „Journalisten“ scheint das ganz erheblich geschadet zu haben. Sie fielen schließlich trotz eines ausgewiesenen und mit großzügigen Abfindungen ausgestatteten Status den „Rationalisierungen“ (d.h. Personaleinsparungen von Verlagen) zum Opfer, mochten sie noch so große, intellektuell überwältigende und bedeutungsschwangere Artikel abgesondert haben. x x How surprised was I when I had to learn that expanded cultural journalism is usually not about expressing oneself briefly, clearly and precisely, but rather that hierarchically graded line-pushing and detailed self-portrayal are considered an effective means - if that is not the case anyway The line specifications resulting from the layout determine the length of an article. So the door was open to time-wasting and self-satisfied blah blah, to vain swearing. This is also something that may be keeping the broad masses away from these vain “journalists” today. Unfortunately, the quality of a journalist of the classic type was all too often measured by his “output”, i.e. a detailed rambling filled with filler words (which amounts to an unjustified consumption of time...) and the hidden and open reference to one's own importance. Foreign words were initially banned, but there was nothing against Anglicisms oriented to the area of work or loosely used computer language. Even back then, the incoming scientific findings meant that the main thing was to use the attention of each reader in a certain sense. This led, among other things, to certain hierarchs producing endlessly long articles and linguistic pirouettes in order to demonstrate, with the old brash educated middle-classness and self-assuredness of meaning, how well one can use language and how infinitely important oneself is in any assessment. The superficial strip of content peppered with “keywords” was usually more important than understanding. In subsequent conferences, people all too often praised each other for it with eloquent submissiveness, had a few pro forma controversies and indulged in humping the hierarchy. In this way, among other things, one cultivated the “networking” that seems so important for journalists, especially in times of staff cuts, a shortage of skilled workers and a shortage of paper. The construction of barriers around one's own perception bubble and understanding caste, around the internal and socially prominent “understanders” also did not seem to be an important element. This seems to have caused considerable harm to some “journalists”. Despite a proven status, they ultimately fell victim to “rationalization” (i.e. staff cuts by publishers), no matter how large, intellectually overwhelming and meaningful articles they published.

Samstag, 20. Juli 2024

Blick zurück

Was war das für eine Auszeit? Lockdown. Ein Spuk, der in Mitteleuropa und besonders in "schland" vorbei huschte. Der akademische Mittelstand fühlte sich darin ganz wohl: er war es ohnehin gewohnt, daheim am Computer zu arbeiten. Das Geld floss für ihn auch. Er ist ja meist vom Staat und seinen Akademien angestellt, jedenfalls soweit er öffentlich in Erscheinung tritt. Für alle andern war das nicht so einfach: erst Kurzarbeitergeld und Bouzuka, dann drohende Arbeitslosigkeit und Schock im großen Stil, die Depression dessen, was man als Wirtschaft bezeichnet. Man selbst nahm das als Austritt aus dem wahr, was als „Normalität“ definiert ist. Eine Zeitlang war dann auch viel von der „Neuen Normalität“ die Rede, in die der Weg uns führen würde. Jetzt scheinen sich die Ausbruchszahlen genauso beruhigt zu haben und verschwunden zu sein wie die Pressekonferenzen des Robert-Koch-Instituts. Die veröffentlichen nur noch geschwärzte Protokolle. Die Wissenschaftler schienen sich im Anschluss daran immer mehr gegenseitig zu zerfleischen, es gab Hygiene-Demos und als neue Aufmerksamkeitsattraktion durchzieht das Wort „Rassismus“ unsere Gesellschaft: der zeitweise Konsens ist dahin, ist weg, der alltägliche Streit, die nicht immer demokratisch ausgetragene Kontroverse prägt unsere Realität. Jetzt, plötzlich, alles vergessen. Der Staat war eine Zeit lang stark, jetzt soll aber die private Wirtschaft mit ihren Wachstumsidealen das Ganze vom vermeintlichen Abgrund weg und wieder weiter vorwärts ziehen. Klima- und andere Luxusdiskussionen sind vorbei, jetzt geht‘s wieder ums Wesentliche: Die Wirtschaft, Arbeitsplätze, Facharbeitermangel, machen und tun… dem blühenden Fortschritt mit überkommen kleingeistigen Wachstumsschritten entgegen. Ob aber diese ökologischen Fragen nicht doch drängen? Ob sie einen noch ganz anderen Lockdown verursachen könnten? Ob wir auch angesichts eines Krieges zurück fallen könnten in alte Verhaltensmuster, der Barbarei, des gegenseitigen Killens, des Tribalismus….? Ob wir uns ein bisschen inspirieren lassen könnten von den alten Griechen und deren Ideal der Gelassenheit? Oder ob diese Ökofexe nicht doch etwas beitragen könnten zu einer neuen Zukunft, zu der wir noch die Kurve kriegen könnten?

Freitag, 19. Juli 2024

Berater und Entscheidungsfindung

Über verschiedene Kanäle kam einem zu Ohren, dass diese und wahrscheinlich auch alle vorigen Regierung(en) (nicht nur in Deutschland) riesige Beraterstäbe hinzu zieht, um gewisse, in nichtssagenden Pressekonferenzen mit wichtigen Gesichtern erläuterte Entscheidungen zu Gesetzesvorlagen dem erstaunten Volke (bzw. seinen Pressevertretern) darzulegen. Was diese „Berater“ wohl verdienen? Wie hoch da wohl der Stundensatz ist? Ob das eine gewisse gesellschaftliche Klasse schafft, die sehr gut (bis hin zu riesigen Pensionen) von solchen „Verschwendungen“ leben kann? Wer sich selbst im akademischen Milieu aufhielt oder gar dementsprechend „gebildet“, aber mit einer minimalen Rente ausgestattet ist, mag da staunen. Wie das wohl mit den Grundwerten einiger Parteien in Verantwortung harmoniert? Ob solche Vorgänge, sofern sie überhaupt in die Öffentlichkeit beitragen können, zu so etwas wie einer „Politikverdrossenheit“ beitragen können. Wer darüber wohl bei jeder Gelegenheit lamentiert? Ob die gesellschaftliche Entwicklung vielleicht sogar schon weiter ist und keinerlei Erwartungen mehr an das politische System geknüpft werden? Ob Resignation und Bitterkeit alles ertränkt haben? Die Spitzenkünder preisen währenddessen die „westliche Wertegemeinschaft“. Ob es dazu gehört, solche Dinge auch mal zu hinterfragen, auch dazu gehören würde? x x It has been heard through various channels that this and probably all previous governments (not just in Germany) are bringing in huge advisory staffs to make certain decisions on legislative proposals, explained in meaningless press conferences with important faces, to the astonished people (or theirs). representatives of the press). What do these “advisors” earn? How high is the hourly rate? Does this create a certain social class that can live very well (even with huge pensions) on such “wastage”? Anyone who has spent time in an academic environment or is even “educated” but has a minimal pension may be amazed. How does this harmonize with the basic values of some parties in terms of responsibility? Whether such events, if they can contribute to the public at all, can contribute to something like “disenchantment with politics”. Who complains about this at every opportunity? Perhaps social development has already progressed further and there are no longer any expectations attached to the political system? Did resignation and bitterness drown everything? Meanwhile, the top speakers praise the “Western community of values”. Would it be part of it to question such things?

Dienstag, 16. Juli 2024

Bei sich

Wir schlittern unserm Ende entgegen. Früher war es leichter, das zu verdrängen. Wir spielten am Abgrund und gelegentlich riskierte man einen Blick in den Schlund, der einen eines Tages verschlucken, vernichten würde. Man konnte sich noch einreden, das sei weit entfernt, womit man irgendwann zur Tagesordnung überging. Fließend. Gleitend. Die Ablenkungen, die täglichen Erfordernisse, das irgendwie „Dabei sein“: Man sollte (und wollte) alles geben. Es fraß einen auf. Es spülte einem andere Dinge ins Hirn, ins Bewusstsein. Jetzt ist man plötzlich an einem Punkt, der vorhersehbar war und einen jetzt trotzdem überrascht und überwältigt. Alles um einen herum wird stärker als man selbst. Man versinkt in der Zeit... Sich selbst zu suchen war für manch andere Menschen einfacher. Es ging vieles über einen drüber. Man suchte andere Menschen und fand sie nicht, weil man selbst dazu womöglich unfähig war. Klar war, dass man in eine Rolle gedrängt wurde: früher, jetzt. Man ging sogar so weit, das, diesen Mechanismen studieren zu wollen. Ein bisschen kam man damit dem Erkennen näher. Ein bisschen. Wo befindet man sich damit? Bei sich, dem beschissen kleinen Subjekt, ersaufend in Selbstreflektion. Entwicklungen gehen über einen. Dick oder dünn? Klein oder Groß? Aussehen, Auftreten, Anmutung. Zu spät wurde einem klar, wie wichtig das sein kann. Sich verkaufen. Sich „rüber bringen“, das war mir zu lange fremd geblieben. Ich bin auch nicht gut damit gefahren, andere Menschen zu akzeptieren, tolerant und diskret zu sein. (Zu) Oft wurde mir das als Gleichgültigkeit ausgelegt, wie ich heute besser weiß. Man traute sich vielleicht zu viel Souveränität zu. Man glaubte, es sich leisten zu können. Trotz allem: Angst drang in einen ein, man gab ihr zu viel Raum. Sich selbst erlösen? Ist das abgehobenes Geschwätz? Ballast aus der Romantik?

Montag, 15. Juli 2024

O'Connor's Dream (MP3)

Sonntag, 14. Juli 2024

Die Karawane der Trottel (Songtext

DIE KARAWANE DER TROTTEL Die Karawane der Trottel jeder für sich selbstvergessen keiner kennt den andern Bis man leben gelernt hat, ist es schon zu spät die Götter gewogen ich stimme sie mild der Blick richtet sich nach oben die Kuppel ist groß und hell sie ist so weit weißer Ratschluss der Götter sie sind im Wissen sie sehen sie sind die Macht nach der wir uns richten, ob wir wollen oder nicht In ihrem Namen führen wir Kriege in deren Namen entstehen Gemälde von Einsicht, von Erleuchtung, von Vernunft ein Lichtstrahl bedeutet euch das Schicksal doch es trifft den einen, den es treffen soll einer muss das Opfer sein dort wo sie Lieder singen von Rausch und Ekstase dort wo der Refrain unwiderstehlich wird

Samstag, 13. Juli 2024

Natur in uns

Freundschaften aufzubauen, ist ein komplexer Vorgang, der auch unter verschiedenen Tierarten, Spezies stattfinden kann. Das ist zwar selten, aber es passiert insgesamt vielfach. Es gibt dieses unglaubliche Vertrauen, das dabei sofort entstehen muss und nur zwischen zwei Individuen stattfinden kann. Tatsache ist: Soziale Beziehungen heben die Überlebenschance.Womöglich sind wir Menschen nicht die einzigen, die komplizierte Beziehungen eingehen. Tiere haben Gefühle und sie denken - freilich nicht in unseren Kategorien, - nicht in unserer Welt, und doch in ihr. Denn sie müssen sich mit ihrer Umwelt auseinandersetzen, die auch unsere ist. Sie bilden diese Welt auf ihre eigene Weise in sich ab und gehen damit um. Es ist etwas Eigenes. Wir sollten genau das nicht vermenschlichen. Zu sagen, ein Tier sei eine Art Roboter, die nur Instinkten folgt, ist Unsinn. Das Tier lernt auch an der Situation, nimmt Eindrücke auf und setzt sie in Verhalten um. Es ist zudem ein gängiges Vorurteil, dass Tiere nur fressen und sich fortpflanzen... es scheint vielmehr vieles in ihrem Leben Platz zu haben, von dem wir noch keine Ahnung haben. Ihre Art der Beziehung kann uns womöglich so manches lehren: Techniken gemeinsam nutzen, soziale Bindungen herstellen, indem man zusammen spielt und zusammen Grenzen testet. Viel Zeit miteinander verbringen. Sich auf positive Weise miteinander beschäftigen. Das schafft Vertrauen. Und, was wohl auch für Menschen gilt: In einer guten Beziehung ist man glücklicher. Der Körper ist gesünder und man ist psychisch stabiler. X x Building friendships is a complex process that can also take place between different animal species. This is rare, but it happens a lot overall. There is this incredible trust that has to arise immediately and can only take place between two individuals. The fact is: social relationships increase the chance of survival. We humans may not be the only ones who enter into complicated relationships. Animals have feelings and they think - of course not in our categories - not in our world, but still in it. Because they have to deal with their environment, which is also ours. They depict this world within themselves and deal with it in their own way. It is something of its own. We shouldn't humanize exactly that. To say that an animal is a kind of robot that only follows instincts is nonsense. The animal also learns from the situation, absorbs impressions and converts them into behavior. It is also a common prejudice that animals only eat and reproduce... in fact, there seems to be a lot of space in their lives that we have no idea about yet. Their relationship may have a lot to teach us: sharing techniques, creating social bonds by playing together, and testing boundaries together. Spend a lot of time together. Engage with each other in a positive way. That creates trust. And, which probably also applies to people: you are happier in a good relationship. The body is healthier and you are mentally more stable.

Freitag, 12. Juli 2024

Runde Runde

Ist das Ausdruck einer „geschlossenen Gesellschaft“ in Berlin? Meinungen aus dem Raumschiff? Wieso sind eigentlich immer dieselben Journalisten bei den großen TV-Talkshows zu Gast? Ständig die gleichen Gesichter in unterschiedlichen Zusammensetzungen, das nervt und ist öde. Das ergibt dann diesen vernünftigen, rationalen, differenzierten Diskurs, der draußen im Lande so ungeheuer geschätzt wird. Oder? Sind diese „ausgewählten“ Leute wirklich so oberkompetent oder sind das „Beziehungen“, die da eine Rolle spielen? Man kennt sich, man schätzt sich. Manchmal ist man auch per Du. Beruht das sich unerträglich oft wiederholende Endergebnis solcher Einstellungen auf der Faulheit der jeweiligen Redaktionen, auf dem Erscheinen eines zu bewerbenden Buches oder auf Zeitfragen, die sich einem stellen? Oder gilt hier gar das System der amigo-artigen „Beziehungen“ in besonders krasser Weise? Man weiß es nicht. Intransparent kommt das über einen. „Experten“ und „Chefs“ unter sich. Eine Hand scheint da die andere zu waschen.

Mittwoch, 10. Juli 2024

Momente im Film

Sind die Filme von Wim Wenders meditativ? Die Frage hatte ich gelesen. Ich erinnere mich an einen Blick aus einem Wohnwagen, oben, durch eine Dachluke, auf den Nachthimmel mit vorüber ziehenden Wolken. Da hat wohl der Kameramann auch ein bisschen mitgemacht. Mein Blick auf die Welt hat sich irgendwie dahinter geschoben und diese Einstellung ist mir wichtig geworden. Ganz grundsätzlich, bildlich. Dazu die schleifende Musik einer Nürnberger Band. Das passte für mich. Überhaupt die Musik in Wenders-Filmen: scheint eine große Rolle zu spielen. Wir waren damals in jedem neuen Wim-Wenders-Film. Alleine schon finanziell könnte ich mir das heute nicht mehr leisten. Ich erinnere mich an einen weiteren Film aus grauer Vorzeit, der für mich sehr wichtig geworden ist, der mir ein Refugium bot: „Im Lauf der Zeit“. Ob er auch das Medium der Zeit betrachtete? Der Titel alleine schon scheint darauf hinzuweisen. Der Film handelte im damaligen „Zonenrandgebiet“. Auch das ist als solches mitsamt seinen eigenen Problemen längst verschwunden. Zwei Typen waren da unterwegs. Wenn ich mich richtig erinnere, von einem Kino zum andern… Ansonsten keine großartige Handling. Aber viel Atmosphäre. Viele großartigen Vorstellungsräume. Da war diese Chaosfahrt ins Wasser, der beiden Protagonisten Hanns Zischler und Rüdiger Vogler, diesem tollen Paar im VW Käfer. Heute ist Zischler ein anerkannter Autor, der mir Anregungen zu Franz Kafka gegeben hat und auch als Schauspieler immer wieder mal auftaucht. Ja klar, dann kam „Paris/Texas“ (Nastassja Kinski, Spiegelspiele) und später dann „Der Himmel über Berlin“, der mich hauptsächlich wegen dem längst verstorbenen Schauspieler Bruno Ganz für sich eingenommen hat. Der leise, aber bestimmte Ton, mit dem er sprach, hat mich auch ein Leben lang beeinflusst. Meditativ? Ganz sprach so. Hatte aber auch die Ausstrahlung dazu. Danach viele Filme. Irgendwann wurde es für mich unübersichtlich. Viele Preise und Auszeichnungen.„Buena Vista Social Club“: Ein Fluchtpunkt, eine Scheinidylle. Kuba. Ry Cooder. Der Ami unter den Kubanern. Habe die Band später „original“ noch mal erlebt. Aber was hieß in diesem Zusammenhang „original“? Jetzt bin ich froh, dass es Wenders noch gibt.

Dienstag, 9. Juli 2024

Tier und Mensch

Zum Folgenden wurde ich neulich medial angeregt und habe es seitdem in mir bewegt: Wo bleibt das Prinzip Verantwortung in der Evolution? Es gibt wohl keine einzige Art, die gegen andere Spezies so etwas wie Verantwortung spüren könnte -. außer dem Menschen. Das „Prinzip“ gilt also vor allem für verantwortungsvolle Menschen, Tiere vor dem zu schützen, was für sie am schlimmsten ist: vor schwerem Leiden. Der Mensch ist das einzige Tier der Evolution, das zur Moral fähig wäre und das sich auch dessen rühmt. Dass ihm seine Vernunftbegabung sogar die Verpflichtung dazu auferlegt, seinen Vorteil nicht auf Kosten der übrigen Welt zu suchen, macht diese aus einer bestimmten Konstellation folgende Verpflichtung noch strenger. Die Vernunft eignet sich für den Menschen dazu, entweder besser zu sein als die Tiere, oder schlechter. Der Mensch ist aber ein Allesfresser? Kann sein, aber das Problem liegt möglicherweise mehr in der Massentierhaltung, im Quälen von Kreaturen zum Zwecke jener Profitmaximierung, die ein bestimmtes Regelwerk des Menschen ihm vorzugeben scheint. Massenvernichtung. Ob Tiere kein Bewusstsein haben, schon gar nicht von sich selbst? Dies mögen aber neuere Forschungsergebnisse heftig in Frage zu stellen. Ob es die Klasse „Tiere“ überhaupt so gibt? Ob nicht ein gewisser Unterschied zwischen einem Primaten und einem Floh besteht? Ist es Überheblichkeit, dass wir an dieser Stelle eine solche einheitliche Einteilung pflegen und uns über alle Erkenntnis hinweg setzen? Gibt es die Einteilung Menschen und Tiere? Wer kann solches nachvollziehen, nachdem er einem Menschenaffen in die Augen geblickt (sie sollen dabei aggressiv werden, wurden es aber in meinem Falle überhaupt nicht) und mit ihm gemeinsame Zeit zugebracht hat? Ob das Ziel, eine ständig wachsende Menschheit ernähren zu wollen, alles rechtfertigt? Ob wir hier in einem Dilemma sind?

Montag, 8. Juli 2024

Luftiges Wachstum

Es wird in Deutschland bejubelt, dass das Fliegen wieder angesagt sei obwohl die Preise deutlich gestiegen seien. Urlaub wird jetzt per Flieger gemacht. Was denn sonst? Dies ist wohl auch den schlechten Nachrichten von den volkswirtschaftlichen Kennzahlen geschuldet. Wachstumsquote und all das. Ob der CO2-Ausstoß da plötzlich keine Rolle mehr spielt und dem wirtschaftlichen Wachstum geopfert werden soll? Entsprechende Äußerungen des im Kabinett Zuständigen scheinen diesen Verdacht zu bestätigen. Diese Politiker scheinen ja mit allen Konsequenzen (auch in ökologischer Hinsicht) auf viel zu groß dimensionierte LNG-Landestellen zu setzen und auch darüber hinaus allerlei zerstörerische Maßnahmen (Kohleabbau, weil Kernkraftwerke abgeschaltet) zu bevorzugen.

Sonntag, 7. Juli 2024

Dimensionen

Inzwischen gibt es Wissenschaftler, die glauben (!), dass es mehr als drei Dimensionen gibt. Der Raum könnte ja noch weitere Dimensionen haben. Ob wir ihnen dann näher kommen können, oder ob – wie es scheinbar brennend interessiert – schon die „Bewohner“ einer solch multidimensionalen Welt auf uns zukommen werden? Als Aliens? Wir sollten das erst mal verschieben und uns klar werden, dass wir in unseren Erkenntnismöglichkeiten beschränkt sind, trotz des ach so wissenschaftlichen Weltbildes, dem in unseren Zeiten nahezu absolute Gültigkeit bescheinigt wird. Platon zufolge ist die Welt, so wie wir sie wahrnehmen, so wie die Wand in einer Höhle, auf der zweidimensionale Schatten tanzen. Erzeugt werden sie aber von dreidimensionalen Figuren draußen vor der Höhle, die wir leider nie zu Gesicht bekommen. Nun ja, schon die alten Griechen hatten da wohl eine Ahnung, - Platon hatte wohl mehr als das.... Ob man aus zweidimensionalen Schattenbilder einen dreidimensionalen Raum rekonstruieeren kann? Es braucht zumindest ein gewisses Maß an Offenheit dafür. Weil wir die Extradimensionen nicht kennen, wird das für uns ein Spekulationsspiel, das wahrscheinlich Ahnungen gleich kommt, Visionen. Ob das, was in der vierten Dimension existiert, eine Chance hat, zu uns durchzukommen? Gibt es wenigstens einen theoretischen Zugang? Wie könnte für uns beschränkte Wesen eine Reise in die vierte Dimension aussehen? Es würde auf jeden Fall eine verunsichernde Verzerrung unserer bisherigen Lebenswelt entstehen, so viel ist sicher. Und wir lächerliche Lebewesen würden etwas über unsere Beschränkungen erfahren. Wir würden uns vielleicht auch einer Sichtweise annähern, die etwas vollkommener ist, als die, die wir haben. X x There are now scientists who believe (!) that there are more than three dimensions. Space could have even more dimensions. Will we then be able to get closer to them, or will the "inhabitants" of such a multidimensional world - as is apparently of great interest - come to us? As aliens? We should postpone that for now and realise that we are limited in our ability to gain knowledge, despite the oh-so-scientific world view that is considered to be almost absolutely valid in our times. According to Plato, the world as we perceive it is like the wall in a cave on which two-dimensional shadows dance. But they are created by three-dimensional figures outside the cave, which we unfortunately never see. Well, even the ancient Greeks probably had an idea - Plato probably had more than that... Can you reconstruct a three-dimensional space from two-dimensional shadow images? It requires at least a certain degree of openness. Because we don't know the extra dimensions, it becomes a game of speculation for us, which probably amounts to hunches, visions. Does what exists in the fourth dimension have a chance of getting through to us? Is there at least a theoretical way of accessing it? What might a journey into the fourth dimension look like for us limited beings? In any case, it would create an unsettling distortion of our current world, that much is certain. And we ridiculous creatures would learn something about our limitations. We would perhaps also come closer to a perspective that is a little more perfect than the one we have.

Samstag, 6. Juli 2024

Geldanlage

Ich schlage so einen Begleitflyer auf, so eine undefinierbare Begleitveröffentlichung. Da haben sich lauter freundlich grinsende Manager in ihren dunkelblauen Anzügen unter dem Motto „Katalysator der Innovation“ aufgestellt. Damen verzieren das Ganze, indem sie ordentlich frisiert aus ihren Kostümen blicken. Ich empfinde so etwas als Verarschung in einem Land, das im Ranking seiner wirtschaftlichen Leistungsfähigkeiten immer weiter abrutscht. Bahnfahren, über Brücken, im Auto über kaputte Straßen, in was?, Energiebesorger ohne Leitungen, blockierte Netzuser etc. ...es wird einem angesichts von „Herausforderungen“ angst und bange. Ach ja, KI, der neueste Hype. Da soll schland mit vorne sein, - ob`s stimmt? Hinzu tritt ein Akademiker mit Geistesmähne und Gestus, der Tipps für den Aktienmarkt geben will. Labert herum ums Wachstum, Investition, am besten in den Fond, den er berät. Wahrscheinlichkeiten für Anleger, Zinsen fallend oder gleichbleibend, Assets und Marktkapitalisierungen…. Ach ja, Strategie her!, am besten die richtige, lukrativ, attraktiv, Kapitalmärkte….. x x I open one of these flyers, one of these indefinable accompanying publications. There are lots of friendly, grinning managers in their dark blue suits, under the motto "catalyst of innovation". Women decorate the whole thing by peeking out from their suits with neat hair. I find this kind of thing a joke in a country that is slipping further and further down the rankings of its economic performance. Travelling by train, over bridges, in the car over broken roads, in what?, energy suppliers without cables, blocked network users, etc. ... the "challenges" make you scared and anxious. Oh yes, AI, the latest hype. Germany is supposed to be at the forefront - is that true? Then there is an academic with a mane of spirit and gestures who wants to give tips for the stock market. He babbles about growth, investment, preferably in the fund he advises, probabilities for investors, falling or constant interest rates, assets and market capitalizations.... Oh yes, strategy!, preferably the right one, lucrative, attractive, capital markets…..

Freitag, 5. Juli 2024

Wegrationalisiert und reduziert

Ich wundere mich über ein Blatt, dessen Artikel mir früher einigermaßen empathisch und zumindest sozial mitfühlend vorgekommen waren. Jetzt lese ich dort einen Artikel, der die von mir in den letzten Jahren wahrgenommene Richtungsänderung aufs Schlimmste zu bestätigen scheint. Gerade hymnisch wird dort ein Firmensanierer als „Retter“ gepriesen, dessen Leistung es zu verdanken sei, dass das in betreff stehende Unternehmen überhaupt noch existiere. Dass er die Belegschaft dabei um die Hälfte reduziert hat, ist nur einer Nebenbemerkung zu entnehmen. Man scheint sich also an dieser Stelle ganz der Logik der neoliberalen Marktwirtschaft ergeben zu haben, die den Menschen ausschließlich als Kostenfaktor sieht, der das Fortkommen eines Unternehmens mindestens verlangsamt, wenn nicht gar unmöglich macht. Ob wenigstens ein oder mehrere relativierende Sätze da angebracht gewesen wären? Ob man hätte wenigstens andeuten können, dass hier eventuell Schicksale von Einzelnen dahinter stehen könnten? Menschen? Durch „schwierige Zeiten“ habe der Rettungsbringer die Firma auf diese Weise hindurch bringen können, so feiert der Artikel weiter. Es sei durch Krisenjahre und Umstrukturierungen hindurch in Richtung auf neue Profitabilität gegangen, dank der unerbittlich führenden Heilsfigur, die dem „Strukturwandel“ verpflichtet ist x x I'm amazed at a newspaper whose articles used to strike me as somewhat empathetic and at least socially compassionate. Now I'm reading an article there that seems to confirm in the worst way the change in direction I've noticed in recent years. A company reorganizer is hymnically praised as a “savior” whose performance is due to the fact that the company in question still exists at all. The fact that he reduced the workforce by half can only be seen as a side note. At this point one seems to have completely surrendered to the logic of the neoliberal market economy, which sees people exclusively as a cost factor that at least slows down the progress of a company, if not makes it impossible. Would at least one or more relativizing sentences have been appropriate? Could one have at least hinted that the fates of individuals could possibly be behind this? People? In this way, the rescuer was able to get the company through “difficult times,” the article continues. It went through years of crisis and restructuring towards new profitability, thanks to the relentlessly leading savior figure who is committed to “structural change”.

Donnerstag, 4. Juli 2024

Strato

Ich höre Mark Knopfler, der seit „Brothers in Arms“ (Endphase Dire Straits, habe ich sogar live gesehen) an mir mehr oder weniger spurlos vorüber ging und bald wohl zu den endgültigen Abgängen zählen wird. „Privateer“ lief wohl tausend mal. Im Gegensatz zu früher gefiel mir das sogar. Ich mochte die ersten beiden Dire Straits-Alben sehr. Man liebte seine Stratocaster und Knopfler zeigte neue Wege auf ihr, formte Arten des Ausdrucks. Ich besuchte damals auch ein Live-Konzert unter dem Motto „Sultans of Swing“. Nicht nur das Reduzierte hat er später unter eigenem Namen aufgegeben. „Road to Philadelphia“ langweilte mich auch, weil er darauf noch öfter diesen Hang zum Gefälligen hatte und auch, weil es nicht so gut produziert war, wie ich glaubte, mich zu erinnern. Ich habe auch „Golden Heart“ und „Get lucky“ mehrfach gehört: wie er Folk in seine Musik integriert, gefällt mir, ist auch gut produziert, lässt mich aber merkwürdig kalt. Dudelsäcke, Flöten….alles da. Seine “träumerische“ Stimme: er wurde als Sänger empfunden. Niemand konnte definieren, wieso. Ich nähere mich wieder seinem Gitarrenstil an, den er später von „Brothers in Arms“ ausgehend in Richtung auf fette Sounds erweiterte. Das Knappe, Reduzierte, Minimalistische war raus und fast schon ins Gegenteil gekippt: opulente Klangmalereien, bombastisch, schwelgerisch überbordend. Refrains für das Stadion, lange Tourneen.

Mittwoch, 3. Juli 2024

TVAllerlei

Von nun an soll sich so manches ändern: Kabelverträge sind ausgelaufen. Abläufe ändern sich. Was für eine Wonne war das, sich zwischen den Fernsehkanälen treiben zu lassen und hier und da einen Blick in andere Realitäten zu werfen: absichtslos, ohne analytisches Interesse. Welterkundung. Rumdödeln. Zapping. Köche kochen virtuos. Mag sein. Ich kann das nicht. Es geht flott ins Krankenhaus. Natürlich virtuell: Da liegt jemand übel darnieder. Nix wie weg! Hineindämmern in ein anderes Leben. Andere Wichtigkeiten. Flüchtig mitkriegen, das reicht. Per Umschalter augenblicklich wechseln. Einfach so. Keine Anträge stellen. Niemanden fragen müssen, ob man etwas falsch oder richtig gemacht hat. Nicht leiden müssen, demütig sein, warten. Sich treiben lassen. Ab in die Welt der Mayas! Ins alte Ägypten! Ancor Watt! Kitschig in die Welt der Liebe und Triebe! Rosen. Mit Wiederholungen. Zum Billardspiel, viel zu gewinnen, ernste Mienen. Jetzt stoßen. Verkaufsshow: das muss ich haben. So günstig wie heute, gibt es das nie mehr. Die Verkaufsdame gibt sich für ihren treuherzig geschminkten Augenaufschlag alle Mühe. Und jetzt ein unglaublich günstiges Handy! Der Verkäufer hat eine angenehme Stimme. Wir würden alleine schon wegen der Stimme… Ab zum „Tatort“. Den mochte ich nie. Lange vergangene Zeiten. Die Astrologin sagt Glück in der Liebe voraus und ist esoterisch gekleidet. Zeichentrickfiguren huschen lustig sabbernd über das Bild, während der Detektiv auf Kanal 5 ein bedenkliches Gesicht macht. Gleich schießt er. Knarre. Mordio! Schnell weg! Ach! Das sind andere Lebenswelten. Der Zufall regiert mich. Linear fernsehschauen? Muss nicht lohnen. Darf völlig ziellos sein. Bedient unwillkürlich auch meine Neugier, mehr über die Welt zu erfahren.Verschafft mir ein bisschen mehr Empathie, - um das mal vornehmer auszudrücken. „Die Jungen“ machen das, statistisch gesehen, nicht mehr. Ob ihnen da ein Stück Empathie entgeht? Ob sie sich zielgerichtet vor allem für sich selbst und weniger für „die Welt“ außerhalb ihres Egos interessieren?

Montag, 1. Juli 2024

Melancholische Vergnügtheit

Melancholische Vergnügtheit Es ist doch nur ein Phantom, das ich jage bin doch immer wieder alleine, kurz davor alles ist ein Kommen und Gehen nichts bleibt Du kannst nichts auf Dauer haben nicht mal ein bisschen das du jetzt zwischen den Fingern hast Es heißt, Abschied zu nehmen du bist alleine und willst es manchmal nicht wahr haben

Samstag, 29. Juni 2024

Gesundheit revisited

Cholesterin? Die Furcht vor den Stoffen, die einen Herzinfarkt mit sich bringen: Die Ernährungsmedizin bringt hier viele Beispiele. Ein amerikanischer Arzt untersuchte in den 50er Jahren den Zusammenhang des Verzehrs von tierischen Fetten und auftretenden Herzkreislauferkrankungen. Cholesterin im Essen sei schuld am Herzinfarkt, so die einigermaßen steile These. Belegt wurde diese These mit statistischen Tricks. Der Arzt sammelte Daten aus 21 Ländern, die die These stützen sollten. Doch die Daten belegten wenig. Was nicht zu seiner Erkenntnis passte, ließ der flotte Arzt, der bezahlter Berater der amerikanischen Margarineindustrie war, einfach weg. Zusammen mit einer Interpretation, die gewisse Fakten ebenfalls wegließ, schien sich ein schlüssiges Bild zu ergeben, das viele Ärzte täuschte und die Öffentlichkeit manipulierte. Natürlich ist Cholesterin ein Stoff, der im Blut festgestellt, etwas aussagt. Aber halt nicht über die Ernährung und nicht zwingend über den Gesundheitszustand einer Person. Die einschlägige Industrie benutzt aber solche „Erkenntnisse“ immer noch gerne. Die Grenzwerte bei Cholesterin wurden nach und nach immer weiter gesenkt. Das schuf neue Kunden für die Pharmaindustrie. Medizinische Studien ließen sich dafür leicht „frisieren“. Die Tricks sind unter anderem dabei: Eine Studie wird nicht veröffentlicht, wenn das Ergebnis dem Auftraggeber nicht gefällt. Man vergleicht ein neues Medikament mit einem bisherigen, relativ wirkungslosen und erzielt glänzende Ergebnisse. Wenn ein Medikament im Laufe der Zeit unerwünschte Nebenwirkungen erzielt, wird die Studie halt vorzeitig beendet. Oder umgekehrt: wenn sich die positiven Ergebnisse nicht einstellen, wird der Studienzeitraum einfach verlängert. Krebsvorsorge. Prostatauntersuchungen, die nicht von der Krankenkasse bezahlt werden. Es scheint als hätte die Masse der Menschen keinen Nutzen aus solchen medizinisch unnützen Untersuchungen, ja ihr drohen vielleicht sogar Schäden. Wegen falschen Diagnosen zum Beispiel, oder Schäden wie beispielsweise Überdiagnosen. Beim sogenannten PSA-Wert zur Früherkennung von Prostatakrebs, ist dies besonders augenfällig. Hier wird offenbar von vielen Patienten ein fragwürdiger Nutzen in Kauf genommen zugunsten eines heftigen Risikos. Dass der Nutzen solcher „Leistungen“ (zu denen auch die berüchtigen „IGEL“-Leistungen gehören, die die Krankenkassen zu Recht nicht bezahlen...) auch in einem geldwerten Vorteil bestehen kann, den sich gewisse Ärzte und die Pharmaindustrie teilen, wird auch gerne verschwiegen.

Freitag, 28. Juni 2024

Feminismus

Man muss da vorsichtig sein, dass man nicht gleich in eine Ecke gestellt wird. Alle Frauen, wenn sie sich kulturell weit vorne wähnen, sind jetzt feministisch. Es gibt sogar eine „feministische Außenpolitik“. Die Inflation dieses Begriffs macht einen stutzig, ohne dass man sich dabei besonders toxisch oder ungünstig männlich fühlen würde. Auch wenn man sich interessiert zeigen würde, könnte es ja sein, dass etwa die hochgeschätzten Thesen einer Judith Butler an einem abgeprallt sein könnten. Dass man sein Geschlecht je nach Geschmack und Sozialisation bestimmen könne: Nun ja, es könnten einem Zweifel daran kommen. Es werden dann Fälle aufgezählt, wo das in der Natur durchaus nicht eindeutig bestimmt sei. Aber man hatte mal internalisiert, dass es nach sozialwissenschaftlicher Methode meist um Wahrscheinlichkeiten und weniger um absolute Aussagen gehe. Ob Geschlechterrollen austauschbar sind? Weg vom binären Weltbild? Böse, diese Männer, die daran festhalten wollen? Klar, schon Charles Darwin, der alte Chauvi, hatte keine Ahnung. Der heiratete ja seine Cousine, die ihm 10 Kinder gebar. Was für ein Sexist! Nun ja, als Entschuldigung mag ja gerade noch gelten, dass er halt ein Kind seiner Zeit war. Alles von Männern bestimmt. Frauenfeindlich halt. Vorurteilsbehaftet. Klar gibt es in der Natur solche Geschlechterrollen, die nicht eindeutig definiert sind. Ursprünglich dachten wir, wir hätten uns nach linker Theorie aber von der Natur gelöst und tendierten zu kultureller Selbstbestimmung. Inwieweit man Geschlechterbestimmtheiten aber flott so kämpferisch verallgemeinern kann? Wie ist es mit der Mutterschaft, den Chromosomen, dem Menstruieren und dem Stillen? Ob diese Art des Feminismus nicht ein Sport gewisser besserverdienender und meist akademisch beeinflusster Kreise ist, - also auch stark ökonomisch bestimmt? x x You have to be careful not to be put in a corner right away. All women, if they consider themselves culturally advanced, are now feminist. There is even a “feminist foreign policy”. The inflation of this term makes you suspicious without making you feel particularly toxic or unfavorably masculine. Even if you were interested, it could be that the highly valued theses of Judith Butler could have bounced off your mind. That you can determine your gender depending on your tastes and socialization: Well, you might have doubts about it. Cases are then listed where this is not at all clearly determined in nature. But people had internalized that the social science method is mostly about probabilities and less about absolute statements. Whether gender roles are interchangeable? Away from the binary world view? Evil, these men who want to hold on to it? Of course, even Charles Darwin, the old Chauvi, had no idea. He married his cousin, who bore him 10 children. What a sexist! Well, the excuse is that he was just a child of his time. Everything determined by men. Misogynistic. Prejudiced. Of course, there are gender roles in nature that are not clearly defined. Originally we thought that, according to left-wing theory, we had separated ourselves from nature and were leaning towards cultural self-determination. To what extent can gender determinations be quickly generalized in such a combative way? What about motherhood, chromosomes, menstruation and breastfeeding? Isn't this type of feminism a sport for certain higher-earning and mostly academically influenced circles - and therefore also strongly influenced by economics?

Donnerstag, 27. Juni 2024

Rente rentierlich

Wir treten mit lächerlich geringerer Rente später ins Rentenalter ein, und sind gesundheitsmäßig benachteiligt, indem unter anderem unsere Lebenserwartung deutlich tiefer ist, als die unserer Nachbarn in den andern Ländern. Trotzdem wurde uns jahrzehntelang eingeredet, das wir die Klügsten und Besten auf diesem Planet seien und dass die Rente sicher sei. Wir waren mal „Exportweltmeister“ und „Fußballweltmeister“ (was „schland“ nicht gut bekommen ist...), wir badeten im Wohlstand der Wenigen. Wir verzichteten auf öffentliche Investitionen, päppelten unsere „Beamten“ und ließen es uns (?, bestimmte Leute) gut gehen (jedenfalls wollten uns die Medien das weismachen). Und jetzt?

Mittwoch, 26. Juni 2024

Ballspiele

Der VFB Stuttgart verliert wohl wieder nahezu alle wichtigen Leistungsträger und „verkauft“ sie wie die Jahre zuvor. Wieso ist dieser Verein, aus einem in ganz Europa führenden Wirtschaftsraum stammend und mit allerlei Weltkonzernen „gesegnet“ eigentlich dauernd klamm? Ein lausiger Fußball-Ausbildungsverein für andere scheint mir dieser Club zu sein, ein Lieferant, dessen Spieler gerne von Loyalität und Identifikation palavern, bei Zahlung gewisser Summen aber schnell verschwinden. „Profis halt“, so höre ich schwäbische Stimmen, denen man ja ohnehin eine gewisse Affinität zum Geld nachsagt. Verwundert nimmt der „Fan“ bei dieser EM außerdem zur Kenntnis, dass allerlei namhafte Spieler, ihr fürstlich bemessenes Geld inzwischen oft in Saudi-Arabien verdienen. Dort, wo es Hinrichtungen und anderes Fragwürdige gibt. Wohin das wohl führen wird? Schwerpunkte könnten sich verlagern, Meisterschaften mit bekannten Gesichtern in der Wüste stattfinden.

What time it is

Ob das ein Trost ist, dass die Wissenschaft offenbar auch nicht genauer weiß, was Zeit ist? Wir erfahren, dass es Effekte gäbe, die zu einem Ende der Zeit führen könnten: etwa „Blasen des Nichts“, die auftauchen und unsere Raumzeit auslöschen könnten. Wo bliebe da der Mensch? Zumindest in den Überlegungen mancher Physiker scheinen das keine realen Fragen zu sein. Zeitreisen per Wurmloch? Hm, nichtd Genaues weiß man nicht. Behauptet wird wiederholt, dass Zeit etwas Subjektives sei, das von unserer Erfahrung abhängen würde. Diese „Erkenntnis“ kommt mir banal vor, auch wenn sie irgendwie mit Einstein zusammenhängt. Zu hören ist auch oft, das vor etwa 14 Milliarden Jahren der Kosmos begonnen hat zu existieren, möglicherwerise mit einem Urknall. Davor war nichts, das Nichts, das das Etwas hervorgebracht haben könnte. Ob an dieser Stelle an einen Gott gedacht werden kann? Oh je, die Wissenschaft hat das verboten!

Dienstag, 25. Juni 2024

National Begeistert

Jetzt singen sie wieder Hymnen und schwenken Fahnen. Stellen sich auf und erglühen in trunkener Begeisterung. Die europäische Fußball-Lobby von der UEFA gibt sich rührend in sozialen Projekten und gesellschaftlichem Zusammenhalt orientiert. Gemeinschaft statt Vereinzelung. Man muss nur was tun, in einen Verein eintreten und sich engagieren, dann wird alles gut, so die Werbeclips. Wohin ein Engagement unter geringem Druck alleine schon mit dem Anlegen einer Armbinde führen kann, war bei der WM in Katar deutlich geworden: Es scheinen mir weitgehend hohle Werbe- und PR-Aktionen. Es scheint allzu oberflächlich, dies werbeintensive Engagement für Menschenrechte, aber es wird in dieser Gesellschaft weithin als verlogene Begleiterscheinung akzeptiert, genauso wie die rücksichtslose Ausbeutung von Menschen, die aus ärmeren Ländern kommend zu Diensten sind. Ja, Spieler-Menschen werden unter der Ägide der UEFA gehandelt, Millionensummen vom Staat an die UEFA gezahlt. Versprochen sind wirtschaftliche Gegenleistungen, die nach Ansicht wichtiger Wirtschaftsinstitute aber ausbleiben werden. Kosten bleiben an den Staaten hängen, Gewinne gehen an die UEFA. So geht das Spiel. Das Spielerpersonal samt medialem Anhang macht da erfreut mit, so lange es Teil dieses Geschäfts ist und verdienen kann.

Sonntag, 23. Juni 2024

Sozialisation

Wir blicken um uns und sind aus dem Moment heraus erstaunt. Später versuchen wir, uns das Schauspiel um uns herum zu erklären. Jetzt habe ich etwas dazu aufgeschnappt, das mich stark angeregt hat, - denn: In der Zivilisation haben wir es allzuoft mit standardisierten Menschen und weniger mit einer Vielfalt zu tun. Es ist nicht korrekt, es ist nicht schön: die Stanze herrscht, die Gleichmachung in den Köpfen. Sozialisation. Dressur. Training. Das sich klar zu machen, mag manchmal schwierig sein, besonders weil wir uns selbst natürlich für ganz etwas ganz Besonderes halten. Aber der Einzelne läuft dauernd Gefahr, sich in einer Funktion oder in einem Status aufzulösen. So kommt die „Persona“, wie es der Psychologe CG Jung vor gefühlt 100 Jahren schon formulierte, oft ins Gehege mit der Entwicklung eines eigenständigen Selbst. Dafür mag auch der bekannte Satz eines Dichters aus vergangenen Jahrhunderten stehen: „Wir werden als Originale geboren und sterben als Kopien“. Heute jedoch scheint es so: Die Persönlichkeitsentwicklung bei gewissen Naturvölkern gründet sich vor allem auf empathische Zuwendung (Ob wir von ihnen etwas lernen sollten?). Für sie hat diese Persönlichkeitsentwicklung mit Beziehung zu tun, mit dem Versuch, mit anderen oder der Natur in einen Austausch zu treten. In einen nicht competitiven Austausch, also nicht in einen Wettstreit um das größere „Wachstum“! Es könnte gelten: „Gehe völlig nach außen, aber kenne dich selbst und nimm die Folgen deiner Handlungen auf dich“. Das trifft auf die Verbundenheit des Einzelnen und der Gesellschaft zu und führt zu der damit verbundenen Verantwortung für das eigene Sein. Mit einer Geisteshaltung, die sehr selbständig und ungebunden sein kann, bleiben wir also gebunden: empathisch gebunden. Unsere Zivilisation aber produziert Persönlichkeiten, die sich auf stereotypische Weise gegen empathisches Erleben wehren und dadurch grundsätzlich voneinander isoliert sind. Hier ergeben sich viele Paralellen zu dem modisch gewordenen Begriff "Neoliberalismus", dessen Auswirkungen unsere Wirklichkeit auf vielerlei Art prägen. Da die Rollenspiele in unserer Gesellschaft auch dem öffentlichen Verhalten gelten, produzieren sie ein scheinbar der Gemeinschaft gewidmetes Leben. Aber in Wirklichkeit wird unter dem Deckmantel des gemeinschaftlich Gesinnten der Gesellschaft Gewalt angetan. Das sich öffentlich Geben und Aufspielen ist eine Verdinglichung. Unser Bewusstsein nimmt dies als eine universale Art des Seins an und die Identifizierung des Ich mit Äußerlichkeiten führt zu einem Verhalten, das dem Besitz von Dingen dem gleichsetzt, wer man ist. Es entfernt den Menschen von der Realität. Es führt unter anderem zu zerstörerischen und gewalttätigen Kriegen. Es führt auch zu einer grundsätzlichen Unverantwortlichkeit dem Menschen gegenüber. X x We look around and are amazed at the moment. Later we try to explain the spectacle around us. Now I've picked up something that really inspired me - because in civilization we all too often deal with standardized people and less with diversity. It's not correct, it's not nice: the standard prevails, the equality in the minds. Socialization. Dressage. Training. This can sometimes be difficult to realize, especially because we naturally think of ourselves as very special. But the individual is constantly in danger of dissolving into a function or a status. The “persona”, as the psychologist CG Jung put it 100 years ago, often gets in the way of the development of an independent self. The well-known sentence of a poet from past centuries may also stand for this: “We are born as originals and die as copies”. Today, however, it seems like this: Personal development among certain indigenous peoples is based primarily on empathic attention (whether we should learn something from them?). For them, this personality development has to do with relationships, with the attempt to enter into an exchange with others or with nature. In a non-competitive exchange, i.e. not in a competition for greater “growth”! It might apply: “Go completely outward, but know yourself and accept the consequences of your actions.” This applies to the connection between the individual and society and leads to the associated responsibility for one's own existence. With a mindset that can be very independent and unattached, we remain bound: empathetically bound. However, our civilization produces personalities who stereotypically resist empathic experience and are therefore fundamentally isolated from one another. There are many parallels here to the now fashionable term "neoliberalism", the effects of which shape our reality in many ways. Since the role plays in our society also apply to public behavior, they produce a life that appears to be dedicated to the community. But in reality, violence is being done to society under the guise of being communal. Giving and performing oneself publicly is a reification. Our consciousness accepts this as a universal way of being and the identification of the self with externals leads to behavior that equates owning things with who one is. It removes man from reality. It leads, among other things, to destructive and violent wars. It also leads to a fundamental irresponsibility towards people.

Samstag, 22. Juni 2024

Rente, Altersarmut und Flucht davor

Die Fußballeuphorie nähert sich ihrem Höhepunkt. Nichts anderes interessiert zählt mehr. Im Hintergrund scheint alles ruhig gestellt. Ob jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um in der Politik Bahnbrechendes zu beschließen? Der uralte Trick? Jetzt aber los! Das Pardon ist sicher: Das deutsche Wahlvolk wählt unter Umständen sogar – drastisch ausgedrückt - seine Schlachter (anders als in England oder Frankreich, wo Wut öffentlich zum Ausdruck gebracht wird). Doch es ist dies auch die Folge einer lange anhaltenden Erziehung, die auf Individualisierung und Vereinzelung zielt - und dabei den Neoliberalismus im Sinn hat, dessen Vertreter dazu neigen, alle Macht dem Markt übergeben zu wollen und von ihm das Heil der Welt zu erwarten. Am Markt sollen immer Individuen teilnehmen. Unsinn!, so höre ich schon "Experten" murmeln. Aber das scheint alles vergessen jetzt. Was zählt, ist anderes. Hier in „schland“. Zum Beispiel der Fachkräftemangel: heute zeigt dessen „Handhabung“ in den Abgrund. Es soll der neokolonialistische Ausweg gewählt werden: Wir „kaufen“ aus dem Ausland Arbeitskräfte. Dort werden sie schon nicht fehlen! „Flankierende Maßnahmen“: Die herrschende Politik versucht, die Armen gegen diejenigen, die noch weniger haben, auszuspielen. Inoffiziell. Die Altersarmut droht aber überall (die Anzeichen sind eindeutig und sind auch eine Folge von gewissen Beschäftigungsverhältnissen!, fragt sich nur, ab welcher statistischen Grenze das als solches wahrgenommen wird), - und alle bleiben ruhig. Denn es soll sich lohnen und es soll Spass machen, hier zu leben und zu arbeiten, wie eine Herrschende vollmundig verkündet. Ist es wirklich so toll, auf etwas wie Altersarmut zuzugehen? Folgendes Zahlenspiel: Ein Standardrentner ist jemand, der 45 Jahre lang ohne Unterbrechung mit dem durchschnittlichen Arbeitseinkommen gearbeitet hat (das liegt z. Zeit bei etwas über 3000 Euro pro Monat/Brutto). Dies würde eine Rente von etwa 1300 Euro brutto mit sich bringen, nach Abzügen netto etwa 1100 Euro). Das zielt in eine fatale Richtung. Womöglich gibt es auch jetzt schon viele Menschen, die mit ihrer Rente darunter liegen. Ob wir dadurch auf eine große Altersarmut zulaufen? Ob das dem sogenannten „Leistungsgedanken“ förderlich ist? Ob die Schere zwischen Arm und Reich (wohlbestallte Renten oder im Falle von Beamten sind das fette Pensionen) immer weiter auseinander geht? Ob die daran abzulesende zunehmende Ungleichheit noch zu leugnen ist?

Freitag, 21. Juni 2024

Up up and Away

Man wacht morgens auf und es wird einem sofort die Ausweglosigkeit der Situation bewusst. Man geht Zeitungen und Schriften/Bücher durch, man lässt sich kreisen, Musik hellt einen auf und beschäftigt einen. Du entdeckst, dass du nicht mehr displayfähig bist, weil du dir ein solches Auto nicht leisten kannst. Du bist falsch abgebogen, du bist auf ein Nebengleis gefahren. Molvaers schwermütige Schlieren begleiten dich dabei. Du kommst aus bestem Hause und hast nichts draus gemacht. Alle Voraussetzungen gehabt. Jeder Tag führt jetzt hinein in ein „Sich-hinein-trülen“, in ein Nichtstun, in eine Passivität und etwas wie eine Klage darüber…..In ein teures Nachdenken über sich selbst…

Donnerstag, 20. Juni 2024

Dark Times (MP3)

Mittwoch, 19. Juni 2024

Selfmade

Bei meinen Musik-Produktionen habe ich alles selbst gespielt, entworfen, umgesetzt - früher sagte man „komponiert“ dazu. Dank des Stands der heutigen Technik ist das möglich. Ich entwarf dadurch eine Art akustisches Abbild meines Ego „in Motion“. Dazu verwendete ich bewusst und unbewusst auch die Mittel, die mir in 50 Jahren zugewachsen waren. Zb habe ich die gtr vor allem für Sounds eingesetzt, weniger für Soli. Mein Ego, mein Autismus – in Wirklichkeit ist es auch ein Abbild dessen, was mich umgeben und beeinflusst hat, welche Energien und Situationen auf mich eingewirkt haben. Subjektiv? Ja klar! Am Ende hat man nur sich selbst. Man ist auf sich selbst zurück geworfen und es ist eine Aufgabe, dadurch nicht allzu selbstbezüglich zu werden. Ich erinnere mich an viele Situationen, wie jemand eitel vorzeigt, wie gut er (natürlich solo!) Gitarre spielen könne. Dabei reproduzierte er die Phrasen und Wendungen, die jeder kennt und mit Rock identifiziert. Ich versuchte eines Tages das zu nehmen, was ich gelernt und mir angeeignet hatte, was ich konnte, was ich mir vorstellte. Ich versuchte, etwas Persönliches draus zu machen. x x In my music productions, I played, designed and implemented everything myself - in the past they used to say “composed”. Thanks to the current state of technology, this is possible. In doing so, I created a kind of acoustic image of my ego “in motion”. To do this, I consciously and unconsciously used the resources that I had acquired over 50 years. For example, I used the gtr primarily for sounds, less for solos. My ego, my autism - in reality it is also a reflection of what surrounded and influenced me, what energies and situations affected me. Subjective? Yes, of course! In the end you only have yourself. You are thrown back on yourself and it is a task not to become too self-referential. I remember many situations where someone vainly shows off how well they can play the guitar (solo, of course!). He reproduced the phrases and expressions that everyone knows. I tried one day to take what I had learned and acquired, what I could do, what I imagined. I tried to make it something personal.

Dienstag, 18. Juni 2024

Soziales

Ich stöberte und notierte damals in meinem Tagebuch: Sich treiben lassen durch Menschenmengen. Gesichter um sich herum. Lachen. Glucksen. Soziale Geräusche. Blicke. Was haben sich diese Leute zu sagen? Dumpfes, träges Sich-treiben-lassen im Strom. Nicht fragen, nicht vor- oder nachdeuten. Nur einer in der Menge sein. Ist es das? Stumpfheit. Aufreißen. Geschlechtsmarkt. Vorzeigen. Reizen. Aufreizen. Gelegenheiten wahrnehmen. Nichts verpassen. Motorik. Reflexe. Du schaust zu, bist der Beobachter. Fremd. Ein Stein im Wasser. Du bist das Gewicht in der unerträglichen Leichtigkeit des Seins. Unerheblich. Von keiner Bedeutung in dieser Menge. Bedeutung ist sich zu verschaffen. Aufmerksamkeit muss erregt werden.

Montag, 17. Juni 2024

Wohin geht das?

Es beschleicht hier in schland einen das Gefühl, als würde die Schlinge um den Hals langsam zugezogen. Immer weiter. Figuren, die ihre Person zu Markte tragen und „etwas werden wollen“, labern als Talking Heads etwas aus dem Fernsehgerät heraus. Energie- und Klimawende. Ja klar. Das will jeder. Ob man aber diesen Leuten vertrauen kann? Die Deutschen machen sich wohl ernsthafte Sorgen um ihren „Wohlstand“. Manche Regierungschefs scheinen auszuticken und veröffentlichen Fotos, strotzend vor toxischer Männlichkeit, inspiriert von einem, der dies Bild einer Stärke in wechselnden Posen zur Schau trägt und damit seine Leute hinter sich zu versammeln scheint, was schon das erste Problem markiert: Seltsam, dass diese alten Trick immer noch so funktionieren! Ob etwa die Masse der Leute Stärke und die Gewalt anbetet, die vom Charisma besoffen glaubt, sich alles verschaffen zu dürfen (wie etwa Hitler, Stalin und andere Polit-Schurken). Oder gibt es auf der anderen Seite irgendwelche Zögerer und Zauderer, die das ihren Leuten als „Besonnenheit“ verkaufen? (Die scheinen das auch noch selbst zu glauben). Das Gesundbeten von Situationen nach dem Muster „Es wird schon alles gut“ scheint bei den Anführern in Mode. Klimawende? Strom wird massenhaft erzeugt, ohne dass man eine geeignete Ableitung dafür hätte. Der Strompreis ist enorm hoch, weil ja, wie lange verkündet wurde, die Sonne keine Rechnung schickt. Natürlich wird auch der eigene Clan der Ja-Sager und Claqueure (wozu gelegentlich auch die Journalisten gehören) unter Adressen von „Verbänden“ mit gut honorierten Posten versorgt. Dazu werden genehmen Privatfirmen großzügige Zuschüsse verschafft. Denunziation (welch übles Wort! Technokraten haben dafür schon eine eigene Terminologie entworfen) soll in Mode kommen, wer nicht den rechten Weg einschlägt, wird fertiggemacht. Alle sollen auf die Bahn umsteigen, weil die ja ach so umweltfreundlich sei (und was ist mit den Diesel-Lokomotiven?). Doch die Bahn ist marode. Pünktlichkeit? Geschenkt! Fahrgastfreundlichkeit? Ach herje! Es herrscht in einem Staat wie diesem offenbar das Bedürfnis nach Mobilität. Ein paar Leute versuchen dem zu entkommen, indem sie das Flugzeug buchen. Ein paar andere trauen ihrer Partei zu, zu wissen, wie alles geht und wie man noch schnell die Welt rettet (peinlich, dass andere Regionen, wie etwa California, in diesem Thema sehr viel weiter sind). Keine Sorge, mit dem Klimawandel kann ja alles begründet werden. Auch totalitäres Verhalten, dass darin mündet, dass man andere Meinung nicht mehr zulässt, sondern mit der Macht der Vielen niederbrüllt. x x Here in Schland you get the feeling that the noose around your neck is slowly being tightened. On and on. Characters who market their persona and “want to become something” babble something out of the television as talking heads. Energy and climate transition. Yes, of course. Everyone wants that. But can you trust these people? The Germans are probably seriously worried about their “prosperity”. Some heads of government seem to be acting out and publishing photos brimming with toxic masculinity, inspired by someone who flaunts this image of strength in changing poses and seems to rally his people behind him, which already marks the first problem: strange that these old ones Trick still works like this! Whether the mass of people worship strength and violence, who, drunk on charisma, believe that they can get everything (like Hitler, Stalin and other political villains). Or, on the other hand, are there any hesitant and hesitant people who sell this to their people as “prudence”? (They seem to believe that themselves too). Praying to heal situations along the lines of “everything will be okay” seems to be fashionable among leaders. Climate change? Electricity is generated on a massive scale without having a suitable outlet for it. The price of electricity is extremely high because, as was announced for a long time, the sun does not send any bills. Of course, your own clan of yes-men and claqueurs (which occasionally includes journalists) is also provided with well-paid positions at the addresses of “associations”. To this end, generous subsidies are provided to eligible private companies. Denunciation (what a bad word! Technocrats have already developed their own terminology for it) should become fashionable; anyone who doesn't take the right path will be destroyed. Everyone should switch to the train because it is so environmentally friendly (and what about the diesel locomotives?). But the railway is dilapidated. Punctuality? Free! Passenger friendliness? Oh dear! There is obviously a need for mobility in a state like this. A few people try to escape this by booking the plane. A few others trust their party to know how everything works and how to save the world quickly (embarrassing that other regions, such as California, are much further along on this issue). Don't worry, everything can be justified with climate change. Also totalitarian behavior that results in no longer allowing different opinions, but shouting them down with the power of the many.

Sonntag, 16. Juni 2024

In den Müll

Wenn ich meinen Müll weg bringe, beschleichen mich allerlei Gedanken. Wieso ist das noch immer so viel? Ob da auch eine Gesinnung dahinter steht, die sich an gewisse Sachen (des „Wohlstands“) gewöhnt hat? Dass wir auf Kosten anderer in der Welt immer so weiter leben können und das großspurig als Globalismus bezeichnen? Und das Rekrutieren ausländischer (vorzugsweise afrikanischer) Arbeitskräfte? „Facharbeiter“?. Wieso spricht da niemand von Neo-Kolonialismus? Weil der hiesige „Wohlstand“ wichtiger ist? Ich hatte mal was von „Brain Drain“ gelernt, also das gezielte Wegnehmen von Spitzenarbeitskräften aus weniger „entwickelten“ Gesellschaften, alleine aus finanziellen Gründen. Ob das jetzt „offizielle“ Politik dieser Gesellschaft ist? Andere, weniger entwickelte Staaten, brauchen wohl auch solche „Kräfte“. Und sie haben sie ausgebildet. Das wegzunehmen aus wirtschaftlichen Gründen soll erlaubt und offiziell verfolgte Strategie sein? zb. Pflegekräfte. Wieso werden die hier so mies bezahlt? Und wie sieht`s mit dem „Status“ aus? Auf diese Weise haben sie kaum die Gelegenheit, die von Schleusern abgenötigten Kredite fürs Übersiedeln abzubezahlen. Schleuser? Ja, die sind offenbar an dieser Stelle gelitten (offiziell natürlich nicht!). Hauptsache, es kommt jemand hier auf den Arbeitsmarkt. Und die Müllberge? Überall sichtbar. Steht uns zu, das nach Asien oder Afrika wegzukippen, scheint der eurozentristische Volksmund zu glauben. Und dann noch aol die Wegwerfartikel, die in unserer Gesellschaft immer noch eine wensentliche Rolle zu spielen scheinen: Klamotten, Handys, Fernseher, Computer, Waschmaschinen etc. Jeder hat die Berge gesehen, die sich in Ghana auftürmen. Dazu werden von der EU wohl billiges Geflügel geliefert, das diesbezüglich die einheimische Industrie vernichtet. Steht uns alles zu? Riesige Karossen zu fahren, für die den Leuten mit dem großen Geld auch noch ein gutes Gewissen eingeredet wird? ("alles electro, alles gut")

Freitag, 14. Juni 2024

Das Einzelne und das Ganze

Wir blicken um uns und sind aus dem Moment heraus erstaunt. Später versuchen wir, uns das Schauspiel um uns herum zu erklären. Jetzt habe ich etwas dazu aufgeschnappt, das mich stark angeregt hat, - denn: In der Zivilisation haben wir es allzuoft mit standardisierten Menschen und weniger mit einer Vielfalt zu tun. Es ist nicht korrekt, es ist nicht schön: die Stanze herrscht, die Gleichmachung in den Köpfen. Sozialisation. Dressur. Training. Das sich klar zu machen, mag manchmal schwierig sein, besonders weil wir uns selbst natürlich für ganz etwas ganz Besonderes halten. Aber der Einzelne läuft dauernd Gefahr, sich in einer Funktion oder in einem Status aufzulösen. So kommt die „Persona“, wie es der Psychologe CG Jung vor gefühlt 100 Jahren schon formulierte, oft ins Gehege mit der Entwicklung eines eigenständigen Selbst. Dafür mag auch der bekannte Satz eines Dichters aus vergangenen Jahrhunderten stehen: „Wir werden als Originale geboren und sterben als Kopien“. Heute jedoch scheint es so: Die Persönlichkeitsentwicklung bei gewissen Naturvölkern gründet sich vor allem auf empathische Zuwendung (Ob wir von ihnen etwas lernen sollten?). Für sie hat diese Persönlichkeitsentwicklung mit Beziehung zu tun, mit dem Versuch, mit anderen oder der Natur in einen Austausch zu treten. In einen nicht competitiven Austausch, also nicht in einen Wettstreit um das größere „Wachstum“! Es könnte gelten: „Gehe völlig nach außen, aber kenne dich selbst und nimm die Folgen deiner Handlungen auf dich“. Das trifft auf die Verbundenheit des Einzelnen und der Gesellschaft zu und führt zu der damit verbundenen Verantwortung für das eigene Sein. Mit einer Geisteshaltung, die sehr selbständig und ungebunden sein kann, bleiben wir also gebunden: empathisch gebunden. Unsere Zivilisation aber produziert Persönlichkeiten, die sich auf stereotypische Weise gegen empathisches Erleben wehren und dadurch grundsätzlich voneinander isoliert sind. Hier ergeben sich viele Paralellen zu dem modisch gewordenen Begriff "Neoliberalismus", dessen Auswirkungen unsere Wirklichkeit auf vielerlei Art prägen. Da die Rollenspiele in unserer Gesellschaft auch dem öffentlichen Verhalten gelten, produzieren sie ein scheinbar der Gemeinschaft gewidmetes Leben. Aber in Wirklichkeit wird unter dem Deckmantel des gemeinschaftlich Gesinnten der Gesellschaft Gewalt angetan. Das sich öffentlich Geben und Aufspielen ist eine Verdinglichung. Unser Bewusstsein nimmt dies als eine universale Art des Seins an und die Identifizierung des Ich mit Äußerlichkeiten führt zu einem Verhalten, das dem Besitz von Dingen dem gleichsetzt, wer man ist. Es entfernt den Menschen von der Realität. Es führt unter anderem zu zerstörerischen und gewalttätigen Kriegen. Es führt auch zu einer grundsätzlichen Unverantwortlichkeit dem Menschen gegenüber. x x We look around and are amazed at the moment. Later we try to explain the spectacle around us. Now I've picked up something that really inspired me - because in civilization we all too often deal with standardized people and less with diversity. It's not correct, it's not nice: the standard prevails, the equality in the minds. Socialization. Dressage. Training. This can sometimes be difficult to realize, especially because we naturally think of ourselves as very special. But the individual is constantly in danger of dissolving into a function or a status. The “persona”, as the psychologist CG Jung put it 100 years ago, often gets in the way of the development of an independent self. The well-known sentence of a poet from past centuries may also stand for this: “We are born as originals and die as copies”. Today, however, it seems like this: Personal development among certain indigenous peoples is based primarily on empathic attention (whether we should learn something from them?). For them, this personality development has to do with relationships, with the attempt to enter into an exchange with others or with nature. In a non-competitive exchange, i.e. not in a competition for greater “growth”! It might apply: “Go completely outward, but know yourself and accept the consequences of your actions.” This applies to the connection between the individual and society and leads to the associated responsibility for one's own existence. With a mindset that can be very independent and unattached, we remain bound: empathetically bound. However, our civilization produces personalities who stereotypically resist empathic experience and are therefore fundamentally isolated from one another. There are many parallels here to the now fashionable term "neoliberalism", the effects of which shape our reality in many ways. Since the role plays in our society also apply to public behavior, they produce a life that appears to be dedicated to the community. But in reality, violence is being done to society under the guise of being communal. Giving and performing oneself publicly is a reification. Our consciousness accepts this as a universal way of being and the identification of the self with externals leads to behavior that equates owning things with who one is. It removes man from reality. It leads, among other things, to destructive and violent wars. It also leads to a fundamental irresponsibility towards people.

Donnerstag, 13. Juni 2024

Schneckengroove (MP3)

Dienstag, 11. Juni 2024

Gesundheit!

Cholesterin? Die Furcht vor den Stoffen, die einen Herzinfarkt mit sich bringen: Die Ernährungsmedizin bringt hier viele Beispiele für unkritische Wissenschaftsgläubigkeit. Ein amerikanischer Arzt untersuchte in den 50er Jahren den Zusammenhang des Verzehrs von tierischen Fetten und auftretenden Herzkreislauferkrankungen. Cholesterin im Essen sei schuld am Herzinfarkt, so die einigermaßen steile These. Belegt wurde diese These mit statistischen Tricks. Der Arzt sammelte Daten aus 21 Ländern, die die These stützen sollten. Doch die Daten belegten wenig. Was nicht zu seiner Erkenntnis passte, ließ der flotte Arzt, der bezahlter Berater der amerikanischen Margarineindustrie war, einfach weg. Zusammen mit einer Interpretation, die gewisse Fakten ebenfalls wegließ, schien sich ein schlüssiges Bild zu ergeben, das viele Ärzte täuschte und die Öffentlichkeit manipulierte. Natürlich ist Cholesterin ein Stoff, der im Blut festgestellt, etwas aussagt. Aber halt nicht über die Ernährung und nicht zwingend über den Gesundheitszustand einer Person. Die einschlägige Industrie benutzt aber solche „Erkenntnisse“ immer noch gerne. Die Grenzwerte bei Cholesterin wurden nach und nach immer weiter gesenkt. Das schuf neue Kunden für die Pharmaindustrie. Medizinische Studien ließen sich dafür leicht „frisieren“. Die Tricks sind unter anderem dabei immer dieselben: Eine Studie wird nicht veröffentlicht, wenn das Ergebnis dem Auftraggeber nicht gefällt. Man vergleicht ein neues Medikament mit einem bisherigen, relativ wirkungslosen und erzielt glänzende Ergebnisse. Wenn ein Medikament im Laufe der Zeit unerwünschte Nebenwirkungen erzielt, wird die Studie halt vorzeitig beendet. Oder umgekehrt: wenn sich die positiven Ergebnisse nicht einstellen, wird der Studienzeitraum einfach verlängert. Krebsvorsorge. Prostatauntersuchungen, die nicht von der Krankenkasse bezahlt werden. Es scheint als hätte die Masse der Menschen keinen Nutzen aus solchen medizinisch unnützen Untersuchungen, ja ihr drohen vielleicht sogar Schäden. Wegen falschen Diagnosen zum Beispiel, oder Schäden wie beispielsweise Überdiagnosen. Beim sogenannten PSA-Wert zur Früherkennung von Prostatakrebs, ist dies besonders augenfällig. Hier wird offenbar von vielen Patienten ein fragwürdiger Nutzen in Kauf genommen zugunsten eines heftigen Risikos. Dass der Nutzen solcher „Leistungen“ (zu denen auch die berüchtigen „IGEL“-Leistungen gehören, die die Krankenkassen zu Recht nicht bezahlen...) auch in einem geldwerten Vorteil bestehen kann, den sich gewisse Ärzte und die Pharmaindustrie teilen, wird auch gerne verschwiegen.

Montag, 10. Juni 2024

New Rising (Die einen, die andern)

Die einen, die andern (New Rising)(Songtext) Die einen, die andern (New Rising) Party, Vergessen, Verdrängen, - Fortschweben Party, Vergessen, Verdrängen, - Fortschweben Die einen betreiben Schmierendienst zwischen Schenkeln die andern treibt es zurück ins Kloster die einen flüchten dringend ins Theater, die andern saufen sich den Ballermann die einen klettern Wände rauf und runter die andern springen keck von Klippen die einen wollen unbedingt fliegen, die andern kommen schon mal ins Trudeln die einen gehen auf den Fußballplatz die andern in den Spielsalon die einen zieht's in fremde Länder... nah die andern in die hintere Sakristei.... Mongolei die einen treiben Ausgleichssport... auf Leistung die andern gleiten per Anhalter durch die Galaxie die einen fahren goldene Autos mit güldenen Felgen die andern treiben den Ochsenwagen Die einen gehen zum Psychiater die andern in den Imbissladen der Moderne Mensch träumt von modernen Städten, die sich zum Alptraum entwickeln Party, Vergessen, Verdrängen, - Fortschweben Party, Vergessen, Verdrängen, - Fortschweben Fliehen – Abhaun – Vergessen Fliehen – Abhaun – Vergessen Die einen fallen aus der Zeit, die andern wollen mit ihr gehen die einen spielen Komödien, denen sie so recht nicht trauen die andern glauben ans Kasperletheater die einen geloben dem Papst ihre Treue die anderen setzen ihrer Wahrheit den Turban auf die einen loben die Wonnen des Fleißes als Gestalter die andern haben keinen Job und tun lieber so als ob Fliehen – Abhaun – Vergessen Fliehen – Abhaun – Vergessen Fliehen – Abhaun – Vergessen Fliehen – Abhaun – Vergessen - Fortschweben (Songtext aus dem Jahr 2012)

Samstag, 8. Juni 2024

Butzi

Die stolze Katze Butzi hat sich nach dem Umzug relativ schnell an den neuen Ort angepasst. Das brachte sie auch im hohen Alter noch. Ich konnte das damals nicht absehen, welche Folgen das haben konnte. Was Alter überhaupt bedeuten konnte. Sie war kratzig bis zum Schluss, meine Arme waren eitrig geschlitzt, mit Wunden übersät. Entsetzen schlug mir deshalb entgegen. Ihr schnurrendes Wohlwollen konnte man sich trotzdem verdienen. Aber nur manchmal. In gewissem Sinne war sie unberechenbar. Sie aber konnte trotz allen Stolzes das Wasser zunehmend nicht mehr halten, war immer schlechter zu Fuß. Mein Vater musste damals den Kadaver vergraben, was heute gar nicht mehr zulässig wäre.

Donnerstag, 6. Juni 2024

Meine Blogs

Meine Blogs wollen der Schirm, der Screen und, der Radar der Information sein, die uns zunehmend in verschiedenen Formen umschwirrt und sich uns aufdrängt. Sie wollen das vermischen mit dem Persönlichen, dass sich unter anderem auch in meiner hier ausgeschriebenen Musik äußert. Dieser multimediale Schirm funktioniert wie mein Gehirn: Überprüfung und journalistische Verifizierung ist dabei allzu oft nicht möglich. Außerdem versuche ich, bestimmte Themen zu vermeiden: einfach, weil ich mich in ihnen unsicher fühle. Zudem vermeide ich möglichst Namen, weil ich die juristische Folgen fürchte. In allem sind wir ausgeliefert, sind auf das Gebotene angewiesen, suchen uns heraus, wählen etwas, deuten es nach unseren Möglichkeiten. Wie etwas wirklich ist?: Wer weiß? Es kommt auf die Perspektive an. Ich versuche nach Möglichkeit zu vermeiden: das Einzelne, Konkrete, weil so etwas sofortige rechtliche Schritte gegen mich nach sich ziehen würde. Weil mir dies oft auch unwichtig und als unnötige Aufwertung des Aktuellen auf Kosten des Allgemeinen erscheint. Meine Gedanken, meine Gefühle, meine (subjektiven) Erfahrungen und Erlebnisse sind dabei unbedingte Ausgangsposition, - meistens nicht an dem Zeitgeist oder dem Aktuellen orientiert, - die ich in eine möglichst kompakte Form ohne Wahrheitsanspruch bringen will. Der genuine Journalismus praktiziert etwas anderes, das sich deutlich davon unterscheidet, was ich hier vorführen will. x My blogs want to be the umbrella, the screen and the radar of the information that is increasingly buzzing around us in various forms and is being forced upon us. This umbrella works like my brain: checking and journalistic verification is all too often not possible. Also, I try to avoid certain topics: simply because I feel insecure about them. I also avoid names as much as possible because I fear the legal consequences. We are at the mercy of everything, relying on what is offered, looking out, choosing something, interpreting it according to our possibilities. How something really is?: Who knows? It depends on the perspective. I try to avoid as far as possible: the individual, concrete, because something like that would result in immediate legal action against me. Because this often seems unimportant to me and an unnecessary upgrading of the current at the expense of the general. My thoughts, my feelings, my (subjective) experiences are an absolute starting point - usually not oriented to the zeitgeist or the current situation - which I want to bring into a form that is as compact as possible without claiming to be true. Genuine journalism practices something different, which is quite different from what I want to present here.

Mittwoch, 5. Juni 2024

Luther, Geh Voran

Was wir von Martin Luther lernen können? Das Beharren auf uns selbst als Instanz, das konzentrierte Festhalten von Werten und Zielen, die man für sich und andere als wichtig erkannt hat. Das auch gegenüber vermeintlichen Autoritäten durchzusetzen, dafür zu stehen, durch Druck hindurch zu gehen, das zeichnet Juncker Jörgs Weg aus.Dass er darüber hinaus ein Kind seiner Zeit war, dass er auch Unsinn produzierte, wie etwa seinen Antisemitismus, ist unsäglich und jämmerlich, macht aber diesen Weg nicht aus. Das trotzige Beharren auf der von ihm erkannten Instanz, auf der Bibel, auf dem „Wort“, das freilich macht eine Strahlkraft dieser Figur aus. Aufs Heute übersetzen? Wir sind nicht nur dem ständigen Trommelfeuer von Manipulation und Werbung ausgesetzt. Wir sind Objekte geworden, Zahlen in einem Spiel um Rendite und Profit. Sich besinnen auf eigene Werte, nicht gegen und nicht für etwas, sondern in sich selbst geeicht, das könnte etwas Verlockendes sein. Dem Menschen sein Selbstbewusstsein zurück geben, das war auch das Vorhaben der fast zeitgleich stattfindenden Renaissance: Leonardo Da Vinci mag hier als herausragendes Subjekt genannt werden. Der Mann war nicht akademisch gebildet und hat doch der Menschheit Impulse gegeben, die ganz klar bis heute reichen. X x What can we learn from Martin Luther? The insistence on ourselves as an authority, the concentrated adherence to values and goals that we have recognized as important for ourselves and others. To enforce this even against supposed authorities, to stand up for it, to go through pressure, that is what distinguishes Juncker Jörg's path. The fact that he was also a child of his time, that he also produced nonsense, such as his anti-Semitism, is unspeakable and pathetic, but that doesn't make this path possible. The defiant insistence on the authority he recognized, on the Bible, on the “Word”, is of course what makes this figure so radiant. Translate to today? Not only are we subjected to the constant barrage of manipulation and advertising. We have become objects, numbers in a game of return and profit. Reflecting on your own values, not against or for something, but calibrated within yourself, that could be something tempting. Giving people back their self-confidence was also the aim of the Renaissance, which took place almost at the same time: Leonardo Da Vinci may be mentioned as an outstanding subject here. The man was not academically educated and yet he gave humanity impulses that clearly continue to this day.

Dienstag, 4. Juni 2024

Ticket

Ich kann diese hohen und die „mittleren Eintrittspreise“ für Popkonzerte einfach nicht zahlen. Niemand scheint so was auf der Rechnung zu haben, eventuelle Sondertarife gibt es nicht, „Fans“ sparen monatelang im Voraus, um sich so etwas leisten zu können, das große Gemeinschaftserlebnis darf durchaus etwas kosten. Insofern scheinen Popkonzerte zu Feiern der Besserverdienenden oder der fanatischen Anhänger geworden zu sein. Dabei wird das Produkt „Eintrittskarte“ fortlaufend zum Package ausgebaut. Wer eine(n) bestimmte(n) Künstler(in) auf der Bühne sehen will, muss dann auch in einem bestimmten Hotel zu einem bestimmten Preis übernachten und essen gehen. Ganze Städte bewerben sich da, um „Touristen“ anzulocken und auf diese Weise kräftig mitzuverdienen. Hinzu kommt, dass sich das Popgeschäft stark polarisiert hat: bestimmte Mega-Stars können große Hallen oftmals mehrmals füllen (senkt die Kosten) und so das große Geld machen. Der Rest der Popmusiker ist abgesunken in ein Nichts, erscheint in den Tourneeplänen kaum mehr. Es scheint den reichen Adel der Popstars zu geben und daneben diejenigen, die darben. Polarisierung: Wie generell in den westlichen Gesellschaften. X x I simply cannot afford these high and "average" ticket prices for pop concerts. Nobody seems to have something like that on their minds, there are no special rates, "fans" save up for months in advance to be able to afford something like that, and the great community experience can certainly cost something. In this respect, pop concerts seem to have become celebrations for the better-off or fanatical fans. The "ticket" product is constantly being expanded into a package. If you want to see a certain artist on stage, you have to stay in a certain hotel and eat at a certain price. Whole cities advertise to attract "tourists" and make a lot of money this way. In addition, the pop business has become highly polarized: certain mega-stars can often fill large venues several times (reduces costs) and thus make big money. The rest of the pop musicians have sunk into obscurity and hardly appear on tour schedules anymore. There seems to be the rich aristocracy of pop stars and then there are those who suffer. Polarization: As is generally the case in Western societies.

Ticket

Ich kann diese hohen und die „mittleren Eintrittspreise“ für Popkonzerte einfach nicht zahlen. Niemand scheint so was auf der Rechnung zu haben, eventuelle Sondertarife gibt es nicht, „Fans“ sparen monatelang im Voraus, um sich so etwas leisten zu können, das große Gemeinschaftserlebnis darf durchaus etwas kosten. Insofern scheinen Popkonzerte zu Feiern der Besserverdienenden oder der fanatischen Anhänger geworden zu sein. Dabei wird das Produkt „Eintrittskarte“ fortlaufend zum Package ausgebaut. Wer eine(n) bestimmte(n) Künstler(in) auf der Bühne sehen will, muss dann auch in einem bestimmten Hotel zu einem bestimmten Preis übernachten und essen gehen. Ganze Städte bewerben sich da, um „Touristen“ anzulocken und auf diese Weise kräftig mitzuverdienen. Hinzu kommt, dass sich das Popgeschäft stark polarisiert hat: bestimmte Mega-Stars können große Hallen oftmals mehrmals füllen (senkt die Kosten) und so das große Geld machen. Der Rest der Popmusiker ist abgesunken in ein Nichts, erscheint in den Tourneeplänen kaum mehr. Es scheint den reichen Adel der Popstars zu geben und daneben diejenigen, die darben. Polarisierung: Wie generell in den westlichen Gesellschaften. X x I simply cannot afford these high and "average" ticket prices for pop concerts. Nobody seems to have something like that on their minds, there are no special rates, "fans" save up for months in advance to be able to afford something like that, and the great community experience can certainly cost something. In this respect, pop concerts seem to have become celebrations for the better-off or fanatical fans. The "ticket" product is constantly being expanded into a package. If you want to see a certain artist on stage, you have to stay in a certain hotel and eat at a certain price. Whole cities advertise to attract "tourists" and make a lot of money this way. In addition, the pop business has become highly polarized: certain mega-stars can often fill large venues several times (reduces costs) and thus make big money. The rest of the pop musicians have sunk into obscurity and hardly appear on tour schedules anymore. There seems to be the rich aristocracy of pop stars and then there are those who suffer. Polarization: As is generally the case in Western societies.

Sonntag, 2. Juni 2024

Blick hinüber 2 (Foto)

Person und Werk

Wieder mal eine Kafka-Biografie gesehen. Ob sie für mich etwas zur Erhellung beigetragen hat? Ich glaube, ich habe mir längst mein eigenes Bild von Kafka gemacht. Angesehen davon glaube ich, dass das Werk etwas grundsätzlich anderes als die Person ist. Es ist ein komplexes und vom Leben sowie von den handelnden Personen abhängiges Handwerk, die Beziehung zwischen den beiden Ebenen herzustellen. Da müssen wohl Germanisten her, deren Grundauseinandersetzung sowieso zwischen den beiden Lagern der Werksgläubigkeit und dem Glauben an das Leben der genialen Autoren verläuft. Das Werk als eine Art „Verlängerung“ des Lebens? Ob Biografien her müssen oder eine genaue Lektüre? Ob das Werk schlauer ist, als die Person, die es erschaffen hat? Was für ein toller Hecht doch der war, der Kafka! Hat trotz aller Lebensuntüchtigkeit verschiedene Damen „umgelegt“, wovon er natürlich beeinflusst war. Das Doppelleben überhaupt. Penibler Versicherungsfachmann und Nachtarbeit. Krieg? Hat ihn nicht berührt. Und am Ende hat ihm Dora Diamant rührend geholfen und hat ihn bis zum Tod gepflegt. Beinahe hätte es dazu gereicht, dass er sie geheiratet hätte. Ach, und der Max Brod! Der treue Freund. Die Lunge. Blutsturz. Spanische Grippe. Tuberkulose. X x I saw another Kafka biography. Did it help to enlighten me? I think I had already formed my own opinion of Kafka long ago. Apart from that, I believe that the work is something fundamentally different from the person. It is a complex craft that depends on life and the people involved to establish the relationship between the two levels. This requires Germanists, whose basic conflict anyway lies between the two camps of belief in the work and belief in the lives of the brilliant authors. The work as a kind of "extension" of life? Do we need biographies or a close reading? Is the work smarter than the person who created it? What a great guy Kafka was! Despite all his inability to live, he "knocked out" various women, which of course influenced him. The double life in general. Meticulous insurance specialist and night work. War? Didn't affect him. And in the end, Dora Diamant helped him touchingly and looked after him until his death. It was almost enough for him to marry her. Oh, and Max Brod! The loyal friend. The lungs. Hemorrhage. Spanish flu. Tuberculosis.

Freitag, 31. Mai 2024

Diskussion, EU und Europa

Habe wieder einmal eine „Diskussion“ von intellektuellen Vorturnern verfolgt, die sich von den Medien in ihrer Außenwirkung verstärken lassen und sich gleichzeitig in schöner Einigkeit über die „Sozialen Medien“ mokieren, ja regelrecht abkotzen, deren Deutungshohheit sie als Angriff auf ihre eigene Machtposition die öffentliche Meinung betreffend verstehen. Mir ist es mit der Zeit immer mehr so vorgekommen, als seien dies Angehörige des überkommenen Bildungssystems, die um ihre ursprüngliche elitäre Position fürchten und den immer mehr aufkommenden Drang gewisser Kreise, im öffentlichen Diskurs auch wahrgenommen zu werden, mit „Stammtisch“, Populismus, Verschwörungsidiologie, Rassismus überziehen. Gerne berufen sie sich auch auf akademisch geweihte Denktraditionen und universitäre Heiligsprechungen, die anzuzweifeln eine Art von Gotteslästerung wäre. Das Wort Gott würde in diesem Fall für „demokratische Grundordnung“ „Freiheit der Wissenschaft“ usw. stehen. Es herrscht eine Art „verkleideter“ „getarnter“ Kadergedanke: Wir sind dauersubventioniert, akzeptiert und honoriert, wir haben die Machtpositionen in der Universität und in den Medien, wir haben die Deutungshohheit, was richtig und was falsch sei. Wir sind die AnführerInnen, die Alphatiere, unsere Verachtung trifft die Stammtische und die „populistische“ Formulierung des „kleinen Mannes“, der ja gar nicht die Freiheit hat, sich einen akademisch elaborierten Code drauf zu schaffen. Es gilt auf ziemlich rechthaberische und besserwisserische Weise, Andersmeinende zu missionieren, auf den rechten Weg zu bringen. Es gilt das Diktat der „Fakten“. Was faktisch und die wahre Wahrheit sei, bestimmen diese „Eliten“ und lassen sie per Medien verbreiten. Dazu ziehen sich auch gerne „Studien“ als Beleg für Glaubwürdigkeit zu rate. Deren Beeinflussbarkeit, ja Käuflichkeit, dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben und ist durch Studien untermauert. Der jeweils anderen Seite wird energisch einen Drang zur Einfalt und Einheit zugesprochen. „Social Media“ ist der allgemein akzeptierte und von bösen Algorithmen gesteuerte Feind, Digitalkonzerne müssten diesbezüglich endlich „an die Kandarre“ genommen werden. Was ich mir wünschen würde, auch angesichts der demnächst bevorstehenden Europawahlen? Ein bisschen mehr Transparenz, das dürfte schon sein. Was da beispielsweise in Brüssel stattfindet und von den „Eliten“ als Europa und gerade nicht als EU identifiziert wird, erscheint mir ziemlich verschwommen und für den „gemeinen„ Wähler nicht erkennbar. Infobroschüren informieren diesbezüglich auch nicht, sondern verstehen sich offenbar als reine Werbung. Auch ein bisschen mehr Durchlässigkeit wäre wünschbar: es müssen nicht immer die Sprösslinge der „Eliten“ sein, die aufgrund der guten Beziehungen ihrer Altvorderen auf den vorderen gesellschaftlichen Rängen landen. Es könnten, wie in einer kurzen Phase zwischen etwa 1970 und 1974 („mehr Demokratie wagen“), auch Kinder einer zunehmend deprivierten gesellschaftlichen Schicht (Arm/Reich) mal „nach oben“ (in die „Eliten“) kommen. Die Zahlen bezüglich gesellschaftlicher Durchlässigkeit in Schland zeigen auf das Gegenteil. X x I have once again followed a "discussion" of intellectual leaders who allow their external impact to be reinforced by the media and at the same time, in beautiful agreement, mock, even downright rant about, the "social media", whose interpretive sovereignty they see as an attack on their own position of power regarding public opinion. Over time, it has seemed to me more and more as if these were members of the traditional educational system who fear for their original elitist position and who cover the ever-increasing urge of certain circles to be noticed in public discourse with "regulars' table", populism, conspiracy ideology, racism. They also like to invoke academically consecrated traditions of thought and university canonizations, which to question would be a kind of blasphemy. The word God in this case would stand for "democratic basic order", "freedom of science", etc. A kind of "disguised" "camouflaged" cadre mentality prevails: we are permanently subsidized, accepted and honored, we hold positions of power in the university and in the media, we have the authority to interpret what is right and what is wrong. We are the leaders, the alpha animals, our contempt is directed at the regulars' tables and the "populist" formulation of the "little man", who does not have the freedom to create an academically elaborate code for himself. The aim is to convert those who think differently in a rather opinionated and know-it-all manner, to bring them onto the right path. The dictates of the "facts" apply. These "elites" determine what is factual and the real truth and have them disseminated via the media. They also like to consult "studies" as evidence of credibility. The fact that they can be influenced, even bought, has probably gotten around by now and is backed up by studies. The other side is vigorously attributed a desire for simplicity and unity. "Social media" is the generally accepted enemy controlled by evil algorithms, and digital companies must finally be "taken to task" in this regard. What would I like, especially in view of the upcoming European elections? A little more transparency, that would be possible. What is happening in Brussels, for example, and which the "elites" identify as Europe and not as the EU, seems rather vague to me and not recognizable to the "ordinary" voter. Information brochures do not provide information on this either, but are apparently seen as pure advertising. A little more permeability would also be desirable: it does not always have to be the offspring of the "elites" who end up in the top ranks of society due to the good relationships of their ancestors. As in a short phase between about 1970 and 1974 ("dare more democracy"), children of an increasingly deprived social class (poor/rich) could also "rise to the top" (into the "elites"). The figures regarding social permeability in Germany show the opposite.