Ich war die vergangene
Zeit viel auf Autobahnen und im Verkehr allgemein unterwegs. Es gab
den Sonderbericht des Weltklimarats, es gab Gerüchte um die
Einführung einer CO2-Steuer. Ich war jeden Tag unterwegs, blickte in
diese oder jene Realität: Folgen waren nirgendwo sichtbar. Alles
ging einfach so weiter. SUVs drückten und drängten, soffen Diesel
und überholten. Ich geriet in viele „rote Wellen“, was bedeutet,
dass ich gezwungen war, an nahezu jeder Ampel anzuhalten und auf ein
Signal zu achten, was mich sodann konsequent versuchte, mich in eine
Abzockfalle zu locken. Das alte Spiel. Der Staat präsentiert sich
seinen Bürgern als der schlimmste aller Konzerne, weil er glaubt,
auf vielen Bereichen ein Monopol anzustreben zu sollen. Dies solle
ihm erlauben, ökologische Anliegen durchzusetzen, so die offizielle
Begründung. Wenn diese Anliegen bloß vernünftig wären!
Beispielsweise eine CO2-Steuer würde im existierenden
Wirtschaftssystem wieder mal nur die Armen treffen, weil sich reiche
Mitbürger solche Steuern locker aus der Portokasse leisten würden,
arme Bürger aber nicht. Wir müssten irgendwann anfangen, über
unser Wirtschaftssystem neu nachzudenken. Solche Umverteilungen sind
keineswegs gottgegeben, auch wenn das immer so dargestellt wird. Das
Wachstum als der heilige Gral der Wirtschaftslehre hat ausgedient,
der Profit als Treiber allen Fortschritts hat versagt. Wir steuern
auf den Abgrund zu, den freilich niemand so recht wahrhaben will.
Technologie verspricht immer noch Lösungen, die alle zu spät kommen
werden, um unseren Planeten zu retten. Das sehen viele Leute am
Horizont und nehmen es gerne als Ausrede, nichts ändern zu wollen.
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