Reise durch Wirklichkeiten

Mittwoch, 14. November 2018

Reflektionen über Wachstum

Ich war die vergangene Zeit viel auf Autobahnen und im Verkehr allgemein unterwegs. Es gab den Sonderbericht des Weltklimarats, es gab Gerüchte um die Einführung einer CO2-Steuer. Ich war jeden Tag unterwegs, blickte in diese oder jene Realität: Folgen waren nirgendwo sichtbar. Alles ging einfach so weiter. SUVs drückten und drängten, soffen Diesel und überholten. Ich geriet in viele „rote Wellen“, was bedeutet, dass ich gezwungen war, an nahezu jeder Ampel anzuhalten und auf ein Signal zu achten, was mich sodann konsequent versuchte, mich in eine Abzockfalle zu locken. Das alte Spiel. Der Staat präsentiert sich seinen Bürgern als der schlimmste aller Konzerne, weil er glaubt, auf vielen Bereichen ein Monopol anzustreben zu sollen. Dies solle ihm erlauben, ökologische Anliegen durchzusetzen, so die offizielle Begründung. Wenn diese Anliegen bloß vernünftig wären! Beispielsweise eine CO2-Steuer würde im existierenden Wirtschaftssystem wieder mal nur die Armen treffen, weil sich reiche Mitbürger solche Steuern locker aus der Portokasse leisten würden, arme Bürger aber nicht. Wir müssten irgendwann anfangen, über unser Wirtschaftssystem neu nachzudenken. Solche Umverteilungen sind keineswegs gottgegeben, auch wenn das immer so dargestellt wird. Das Wachstum als der heilige Gral der Wirtschaftslehre hat ausgedient, der Profit als Treiber allen Fortschritts hat versagt. Wir steuern auf den Abgrund zu, den freilich niemand so recht wahrhaben will. Technologie verspricht immer noch Lösungen, die alle zu spät kommen werden, um unseren Planeten zu retten. Das sehen viele Leute am Horizont und nehmen es gerne als Ausrede, nichts ändern zu wollen.


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