Reise durch Wirklichkeiten

Montag, 30. November 2015

Prima Klima in Paris

Am Sacre Coeur

Sonntag, 29. November 2015

Gruß an Thomas Bernhard

Was uns an Thomas Bernhard imponiert hat? Seine Sprache auch, sein Spott, sein Humor.... Wie er die Welt umfangen hat mit seinen Deutungsmodellen, die sich und ihre Helden doch immer wieder selbst in Frage gestellt haben. Wie er den Tod umfangen hat als etwas Unumgängliches, das immer sehr nahe ist. Wie er mit dem Sozialen umgegangen ist, weitab aller welterlösenden Theorien, - etwa in „Die Billigesser“: Er scheint auf das Konkrete geschaut zu haben und es dann in einen surrealen und stark persönlich gefärbten Zusammenhang gestellt zu haben. Sein Roman „Holzfällen“ könnte auch dafür stehen und ist damals sogar verboten worden: sein Blick auf die österreichische High-Society scheint eine Spur zu genau gewesen zu sein, die Ähnlichkeiten waren offenbar zu nahe dran an der Realität. Flugs wurden die Advokaten vorgeschickt. Er scheint sich selbst als eine Art teilnehmenden Beobachter gesehen zu haben, der erst registriert und zu verstehen versucht hat, ehe er auf eine sehr individuelle Weise etwas beklagt. Sein Spott liegt über allem, ein befreiendes Lachen, das die alltägliche und unalltägliche Tücke integriert, einbezieht, das Niedere dem Hohen lachend nahebringt. Der Künstler ist bei ihm eine Lieblingsfigur, die sich in ihren eigenen Nabel verbohrt und eigene Bewegungsdynamiken entwickelt, die lächerlich machen. Das Scheitern ist bei ihm ein Teil des Gelingens, wobei er selbst durchaus auch eitel war. Bewundernswert, wie er etwa in seinem Drama „Heldenplatz“ das alltäglich Faschistoide aufgenommen und als Einstellungsritual vorgeführt hat. Wie er seiner Schilderung eine eigene Sprache verpasst hat. Wie er die Langeweile als Bodensatz auch der Anstrengung eingeführt hat. Wie er oft genug virtuose Denkkapriolen mit Chaplin-haften Abstürzen in die totale Auslöschung kombiniert hat. Das alles hat kosmisch-komische Züge: er scheint dadurch Vexierbilder der Existenz geschaffen zu haben.

Samstag, 28. November 2015

Gelassenheit

Frei von allzu großer Unruhe sein. Geht das angesichts des Todes? Vielleicht im Glauben, an das Jenseits. Weg sein. Aufhören zu existieren. Aber entweder in die Hölle oder in den Himmel kommen. Heute sind viele Menschen sehr beunruhigt, weil sie keinen Glauben haben. Unsere Zeit glaubt im besten Westen, dass der Tod sinnlos sei. Argument gefällig? Stell dir vor, das Leben sei nicht endlich. Das auf diese Einsicht folgende Leben könnte jegliche Spannung verlieren und tödlich langweilig sein. Alles was Grenzen hat, ist wertvoll. Wird gesagt. 

Freitag, 27. November 2015

Kaderdurchblicker

Das Problem ist, dass bestimmte Leute meinen, sie und nur sie seien im Besitz der absoluten Wahrheit. Nach eigener Einschätzung berechtige sie das zu allem. Auch dazu, Leute umzubringen. Schon Lenin hat diese gefährliche Haltung vorgemacht. Ein Schlächter. Stalin hat das dann perfektioniert. Gewisse Intellektuelle haben viele Jahre danach seine gefährlichen und mörderischen Phrasen nachgeplappert. Peinlich. Auch der unsägliche Honnecker hat sich daran beteiligt. „Den Sozialismus in seinem Lauf, hält weder Ochs noch Esel auf“. Sein Spruch. Spießgesellen haben solchen Nonsensbonmots Beifall geklatscht. Und es mit Mord und Totschlag umgesetzt. Später sind sie dann doch aufgehalten worden, hauptsächlich von denen, in deren Interesse sie zu handeln glaubten, - was sie klar für sich in Anspruch nahmen. Alte unsäglich verfallende und für nichts verantwortliche Knattle-Opas sind übrig geblieben. Sind geflohen. Haben sich geduckt, so, wie sie sich immer geduckt haben. Doch ihr totalitärer Macht- und Kadergedanke, er lebt in den verschiedensten Formen fort. Er scheint für die Durchblicker aller Zeiten allzu anziehend und verlockend, - auch und gerade in den sich selbst so definierenden parlamentarischen Demokratien, die in Wirklichkeit weitgehend von den Wirtschaftsoligarchien und ihren Lobby-Handlangern beherrscht werden. Nur, dass das in heutigen Zeiten zeitgemäße und allzu „moderne“ Formen gefunden hat. „Forschungsinstitute“, Think Tanks und Berater segnen alles ab, liefern Argumentationen und setzen alles nach allen Regeln ihrer „Kunst“ um.

Donnerstag, 26. November 2015

Soziale Realitäten

Erstaunt war ich immer wieder, wie wenig über soziale Realitäten bekannt ist. Beispiel: Dass ein Leiharbeiter nach eigenen Einschätzungen kein Geld hat, um sich als Mitglied bei jener Gewerkschaft eintragen zu lassen, die vorgibt, sich für seine Interessen einzusetzen. Dass er, wie er mir erzählt, und seine Interessen also nirgendwo und durch niemand vertreten wird und sich nicht nur dadurch eine Dreiteilung dieser Gesellschaft ergibt: Arbeitgeber, "klassische" Arbeitsplatzinhaber und Arbeitslose/Prekäre. Das letzte Drittel hat nahezu keine Chance, seine Belange zu vertreten, gschweige denn überhaupt öffentlich sichtbar zu sein. Die Medien aller Kanäle  geben dafür offenbar kein Plateau ab. Oft genug wird dieses "letzte Drittel" der Gesellschaft nach allen Regeln der Kunst des Profitmachens ausgenommen und beispielsweise Arbeitsplatzschutzbestimmungen sind bei ihm (leider oft genug mit Zustimmung der "klassischen" Arbeitnehmerschaft) auf eine krasse Weise ohnehin nur Makulatur. Nun sollen sogar Flüchtlinge, die offenbar die klassische "Reservearmee" abgeben sollen, gegen diese ständig sich vergrößernde Bevölkerungsschicht ausgespielt werden, indem der Mindestlohn planmäßig unterlaufen wird, was ja jetzt schon viel zu häufige Praxis zu sein scheint. Dass Manager oft mit einem astronomischen Gehalt entlohnt werden, das weit jenseits der Vorstellungskraft eines einfachen Arbeitnehmers ist, scheint zur Normalität zu gehören. Es wird sich einfach nicht dafür interessiert und die allgemein ausgegebenen Formeln von Verantwortung oder Leistung wiedergekäut. Diejenigen, die diese Menschen offiziell vertreten sollten, sind oft genug ein gut bestallter Teil dieses Systems. Weit verbreitet ist oft Resignation angesichts solcher Zustände. Man könne daran ja ohnehin nichts ändern. Es war schon immer so und wird immer so sein. Dabei beruht auch der wirtschaftliche Nachkriegserfolg Deutschlands auf einer Sozialpartnerschaft ("soziale Marktwirtschaft"), die jetzt zugunsten eines hemmungslosen Turbokapitalismus, - als "Globalisierung" verkauft, - aufgekündigt erscheint. Verbreitet werden Zahlen, die die soziale Realität kaum beschreiben. Einfaches Beispiel: wenn jemand 100 000 Euro verdient und der andere 10 Euro, dann ist der rechnerische Durchschnitt 5005 Euro (was natürlich in der Realität niemand verdient). Tatsache ist auch, dass immer mehr Menschen von ihren sozialabgabepflichtigen Einkommen nicht mehr leben können. Aufgestockt wird vom Arbeitsamt, so wird gerne verbreitet. Doch wer ist „das Arbeitsamt“? Der Staat. Das Gesamte. Die Allgemeinheit. Sie hat die Kosten zu tragen, genau wie bei der "Bankenrettung" Ein beliebter Sport ist besonders bei den Medien, die verschiedenen „Töpfe“ dieser Allgemeinheit gegenseitig auszuspielen (Bund, Land, Gemeinden, Sonderzuschüsse, EU...).Insgesamt aber scheint zu gelten: Wer permanent verbreitet, dass es in Deutschland noch nie so gut gegangen sei wie heute, der weiß über Statistik zu wenig Bescheid oder vertritt einfach nur Interessen. 

Mittwoch, 25. November 2015

Pressekonferenz und Werbung

Bei "Pressekonferenzen" von Fußballvereinen gibt es kleine (aber durchaus zu große) Bildschirme, auf denen die Logos von Industriekonzernen rollieren. Trainer und andere Wichtigs ziehen dahinter sitzend die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich und die Logos, was jetzt auch in den kurzen und meist wenig bedeutsamen Einblendungen der Fernsehprogramme (auch der öffentlich-rechtlichen!) zu sehen ist. Nur über das Fernsehen funktioniert das ja. Der Wettbewerb um Aufmerksamkeiten scheint nun auch auf diesen „Pressekonferenzen“ der fetten Fußballvereine geführt zu werden, bei denen die Medienvertreter ihre ergebenen und bewundernden Fragen meist als Stichwortimpulse stellen. Nun ja, solche Mechanismen scheinen mit unseren vielbeschworenen „Werten“ ja problemlos vereinbaren zu sein, was sie in Wirklichkeit auf Kosten einer gleichgültigen Allgemeinheit und des fußballerisch bedeutungslosen Restes der Welt angreifbar macht. Die Durchdringung jeglicher Sphären von den penetrantesten privaten Profitinteressen (und nur in sehr latenter Weise von den viel gescholtenen religiösen Überzeugungen...), die Ökonomisierung aller Lebensbereiche, die Penetranz der smart grinsenden Geschäftemacher zeitigt Folgen, die vielleicht doch ein bisschen fragwürdig sind, was in den scheinbar empor strebenden Gesellschaften eines ungezügelten Manchesterkapitalismus besonders gut zu sehen ist.

Dienstag, 24. November 2015

Grundwerte und Werte

Oh je! Ich lese, ich überfliege die Meldung, dass manche „Fans“ ihre Kosten für die Länderspielabsage nicht voll erstattet bekommen, weil „outgesourct“ wurde. Tricky, das. Auch will, so war zu erfahren, ein abgas- und CO2-betrügerischer deutscher Automobilkonzern seine Kunden in Deutschland im Gegensatz zu jenen in den USA mit Entschädigungen oder Ähnlichem recht schmal halten. Macht ja nichts, ist ja nur die Umwelt, die das Abgaszeugs abkriegt! Und die gehört allen.... Ob das alles wahr ist? Das darf doch nicht wahr sein! Pech gehabt? Ob das die gerade jetzt so vielbeschworenen „Grundwerte“ repräsentiert? Oder vielmehr die „Werte“? Ob hier jemand etwas verkennt? Ob das dann doch etwas schnöde ist? Helmut Schmidt ist jetzt abschließend geehrt worden. Ob er noch eine Zeit repräsentiert, als man gewisse Dinge etwas anders gesehen hat? Etwas weniger unter dem kaufmännischen Aspekt? Etwas? Ob sich hier merklich und unmerklich im Laufe der Zeit die Perspektive etwas verändert hat?

Montag, 23. November 2015

Herausforderung der Globalisierung

Auch ein Autoskandal dieser Tage zeigt wieder: Leute, die mit soliden zweistelligen Millionensummen und fetten Abfindungen in Rente geschickt werden, weil sie die Allgemeinheit schlichtweg betrogen haben, sind wegen ihres erfolgsgetragenen und machtbewussten Verantwortungssinns jahrelang gehätschelt worden. Wer verantwortet dies? Letztlich niemand, so stellt sich heraus, sondern das System der Regeln, nach denen alles abzulaufen scheint. Wahnwitziger Reichtum versus galoppierender Armut. Die Armen hoffen, reich zu werden, was jede noch so große Ungleichheit und Ungerechtigkeit am Leben erhält. Denn alles würde ja keinen Sinn machen, wenn es nicht diese Unterschiede gäbe. Der Leistungsgedanke thront noch immer über allem. Dabei gehört auch ein Wille zur Rücksichtslosigkeit, ein Wille zu dieser Art des Erfolgs, sich an der Leistung anderer zu bereichern, andere als „Alphatier“ zu beherrschen und ihnen das Ganze als „Menschenführung“ zu verkaufen. Denn in Wirklichkeit, so die gelegentlich offen dargelegte Idiologie, suche die Mehrheit der Menschen genau dies: Führung und Unterwerfung. Versklavung und Wohlfahrt auf Kosten der Habenichtse in unterentwickelten Ländern ist unter dem Zeichen der Globalisierung daraus geworden. Im Schönsprech der Entscheider sind „Herausforderungen“ daraus geworden: Die Besitzenden und Tonangeber der Zentren samt ihren Handlangern in den Peripherien sind legitimiert, alles an sich zu raffen, auch mit merkwürdigen Freihandelsabkommen, in denen sie sich gegenseitige Vorteile zuzuschustern versuchen, auf Kosten derer, die ohnehin nichts haben und ihnen die Rohstoffe für ihre Raubzüge zu liefern gezwungen sind. 

Sonntag, 22. November 2015

Parteitage

Jetzt scheint wieder die Zeit der Parteitage zu sein. Und die große Zeit der Reden von Schwätzern, die ihre Gemeinplätze unter dem Beifall ihrer Gesinnungsgenossen absondern müssen. Festplatten werden in gestanzten Phrasen geleert, die Parteien versammeln sich dahinter und treffen Beschlüsse, die man genau so von ihnen und den Strömungen in ihnen erwartet hat. Selbstvergewisserung. Identitätsrituale. Frankreich, oh je, besonders Paris, und all dies war ein Angriff auf unsere Werte und unsere Partei, jawohl.
Was soll das?, fragt man sich von außen. Hohlheiten. Verkäufer von müden Phrasen, die nichts so meinen zu scheinen, wie sie es sagen. Die jeden Kompromiss mitmachen. (Jaja, ohne Kompromisse geht’s in einer Demokratie nicht....aber jeden? Alles und jedes zermahlen in den Mühlen einer Kungelei und seltsamer Absprachen...?). Sie versammeln sich unter den grellen Sprüchen der Werbeagenturen. Vorsitzende werden mit großen Mehrheiten gewählt – oder mit kleineren. Die Kleinen bestätigen die Großen, ihre Häuptlinge und Leittiere. Mit Abstimmungsergebnissen, selbstverständlich, damit auch alles demokratisch wirkt. Und dann geht’s ins Rennen um die Macht im Staat, um die Deutungshoheit, um das souveräne Absondern in brav vom Fernsehen übertragenen Talkshows, bei denen die immer selben Nasen, ihre immer gleichen Sprüche zu den immer gleichen Fragen einer immer gleichgesichtigen Moderation ablassen. Betroffenheit, Empörung, Forderungen. Gegen wen? Gegen die Entscheidungsträger. Diese verweisen ihrerseits auf größere Zusammenhänge, können nix machen. Beifall. Mit sich im Reinen sein, hauptsächlich mit sich selbst, das ist wichtig. Selbsterschöpfende Rituale. Die Allgemeinheit tritt weit dahinter zurück, eine Kumpelei der parteibonzigen Verantwortungsträger lässt sich auf Parteitagen demokratisch legitimieren. Diese Parteien wirken an der Willensbildung des Volkes mit, so hat das viel beschworene Grundgesetz einmal erklärt. "Wirken mit...". Inzwischen haben sich diese Parteien des Staates längst bemächtigt, sie kontrollieren ihn und klatschen auf Parteitagen sich und ihrem eigenen unterwürfigen Getue bei sinkenden Mitgliederzahlen selbst Beifall. 

Samstag, 21. November 2015

Entscheider

"Ich arbeite dafür (...), dass wir diese Außengrenzen wieder in den Griff bekommen, weil sie uns die Freiheit im Inneren der Europäischen Union erhalten", sagt Angela Merkel in ihrer Rede zur Flüchtlingsfrage anlässlich 25 Jahre CDU-Landtagsfraktion in Schwerin. Das ist das Stichwort. „Wir schaffen das!“. Ach? Die deutsche Politik hat im europäischen Rahmen kläglich versagt. Nichts ist geschafft! Absolut nichts. Nicht mal das! 130 Flüchtlinge sind inzwischen auf die einzelnen Staaten verteilt, viele Wochen nach den einschlägigen Beschlüssen, die 160 000 vorsahen. Wieso erpressen diese Leute nicht diese unwilligen Staaten mit EU-Beiträgen, wenn genau diese „Staaten“ den Rest Europas so rücksichtslos erpressen? EU-Egoismus. Wie wenn hier kein Land des Egoismus sei! Hier in Deutschland ist er sogar gesellschaftlich verordnet, trotz und gegen alle wohlmeinenden Freiwilligen, die der Stolz dieses Landes sind und zu denen solche „Entscheider“ der Politklasse nicht gehören. Was ist eigentlich mit den Menschenfreunden aus Frankreich? Es sind hier wie dort nur wenige Politiker und Bestimmer, die sich selbst persönlich an Hilfe beteiligen. Es entspricht halt nicht ihrer Idiologie. Und sie sind zu bequem dazu. Zu wohlsituiert. Die liefern lieber Waffen in den Nahen Osten, weil ihrer Klasse das Geld bringt. Und? Kulturmenschen sind ohnehin nicht sichtbar. Wieso eigentlich nehmen die wichtigsten „Verbündeten“ in Europa so gut wie niemand auf? Angst vor Le Pen? Rechtspopulisten? Bitte keine solche politischen Tabuzonen! Das passt nicht zu Europa, - zur EU wahrscheinlich schon.  

Freitag, 20. November 2015

Empfehlungen der Celebrities und anderer Promis

Mir fällt auf, dass immer mehr „Celebrities“ und gestandene Hollywoodgrößen Uhren, Kaffeemaschinen, Parfums und andere Konsumgüter in farbig grinsenden medialen Kampagnen mit großflächigen Anzeigen empfehlen. Es weiß ja jeder, dass dies mit den persönlich gepflegten Gewohnheiten der jeweiligen „Stars“ nichts zu tun hat, dass es eine reine Sache des Vertrags und des gewerbsmäßig übertragenen Images ist. Der Trick geht so: wer dies benutzt, kann sich wie der XYStar fühlen. Ist fast schon so wie das angebetete Standbild der Prominenz. Und es klappt auch noch! Shoppen wird auf diese Weise mindestens dreimal so schön! Übrigens: Comedians, die sich gerne als unabhängig und kritisch inszenieren, sind darin besonders gut. Und wenn ungehörige Paparazzi über das Privatleben dieser Celebreties berichten oder belichten, ist das denunziatorisch, feige und miserabel. Interessiert aber die auf den Geschmack gebrachte Öffentlichkeit. Homestorys, Klatsch, Plauder- und Liebesgeschichten sind so lange gut, wie sie den „Promis“ nützen. Haben sie aber ein ganz bestimmtes Interesse erweckt, sollen sie tabu sein. Und über allem ein universelles positives Lächeln! Um Parallelen zu entdecken, mag sich ein Blick in Aldous Huxleys in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts geschriebenes Buch „Schöne Neue Welt“ lohnen.  

Mittwoch, 18. November 2015

Unkrautvertilgungsmittel

Wer wäre man, dass man die Gefährlichkeit von Glyphosat bestimmen könnte? Es ist das am meisten verwendete Unkrautvertilgungsmittel und findet beispielsweise als Wirkstoff in dem berühmt-berüchtigten Mittel „Roundup“ Anwendung, auf das bestimmte Landwirte schwören, weil es alles vernichtet, was ihrer Ernte gefährlich werden könnte. Die zuständige EU-Behörde erklärt es als unbedenklich und will sogar den Grenzwert für die tägliche Aufnahme von 0,3 auf 0,5 Milligramm hochsetzen. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) hingegen stuft das Mittel klar als „krebserregend“ ein. Beide stützen ihre Einstufung auf eine Fülle von Untersuchungen. Wer hat nun recht? Unter dem Eindruck der Informationen darüber, welchen Einfluss die Lobbyisten in Brüssel und in Berlin haben, drängt sich ein bestimmter Verdacht auf. Zu beweisen ist da natürlich gar nichts. Ob man sich nicht noch etwas mehr Zeit hätte lassen sollen, um die strittige Frage etwas klarer zu entscheiden? Die "zuständigen Behörden", die Rechtsverdreher, all diese so unabhängigen „Gesundheitsspezialisten“...... 

Dienstag, 17. November 2015

Gastronomie (2)

Ein Fernsehkoch, der mit seinem Schnurrbart und eingebautem Dauerlächeln längst zu einem Markenzeichen geworden ist, hat jetzt, so hieß es, Probleme mit der Steuer. Steuerhinterziehung. Sozialbetrug. So die Vorwürfe, die keineswegs richtig sein müssen. Findige Rechtsanwälte der teuren Art werden hier wahre Bollwerke aufbauen oder längst aufgebaut haben. Schaden für die öffentlichen Kassen: 300 000 Euro. So heißt es. Mit der Entlohnung von Angestellten herumgetrickst. Mutmaßlich. Im eigenen Gourmettempel auf dem Rücken von Mitarbeitern Geschäftlein gemacht. Mindestlohn? Hm. Nicht ganz eingehalten. Ist ja Gastronomie. Und der geht’s doch so schlecht! Und erst den Sternegastronomien! Da müssen dringend Werbeverträge ran. Produktlinien. TV-Auftritte. Gut gelaunte und honorierte Einlagen. Allüberall. Da muss ja etwas liegen bleiben. Und: Steuerhinterzeihung ist in. In München wurde das ja im Sommer gleich mehrfach einem großen Publikum vorgeführt. Natürlich gilt die Unschuldsvermutung. Privatsphäre. Klaro. Alles ist sowieso nur mutmaßlich so. 

Montag, 16. November 2015

Gastronomische Expansion

Mir fallen schon seit längerem die vielen Fernsehköche auf, die je nach Zielgruppe überall (auch und gerade in den elektronischen Medien...) ihr Süppchen kochen. Man kann sich ihre vielen Namen schon gar nicht mehr merken. Es gilt dabei, was durchaus lobesam sein könnte, das Gute vom Schlechten zu scheiden und es entsprechend zuzubereiten. Ein sinnliches Vergnügen. Ein Fest mit dem richtigen Kochbuch in der Hand. Nur: Man muss sich so etwas leisten können. In ihrer mittelklassigen Welt äußern diese Starbrutzler so gerne, dass hier in Deutschland doch niemand hungern oder sonstwie darben müsse. Es ginge doch allen soooo gut (der Zusatz „im Vergleich zum Rest der Welt“ steht für das Bemühen um eine eher „alternative“ Zielgruppe und wird von manchen pflichtschuldigst darangehängt...). Ich empfehle mal einen Blick zu den Tafeln. Einfach so. So nebenbei zeigen gewisse Zahlen, dass das Essen als Zeichen der sozialen Polarisation ein Statussymbol geworden ist, dessen Kapitaleinsatz und Zeitaufwand sich halt nicht alle leisten können. Man bekocht also möglichst mit einem Dauerlächeln im Gesicht diejenigen, die es sich leisten können. Selbstverständlich fehlt auch nicht der Hinweis, das man halt ein wenig mehr Aufwand dafür leisten müsse, sich etwas Wohlschmeckendes zuzubereiten. Die Prioritäten müssten sich verschieben, früher sei das ja auch anders gewesen. Ach, und wer seine Verzehrwaren beim Discounter kaufe, sei selbst schuld, wenn er sich ungesund ernähre. Was wolle man von anonymen Industrie-Erzeugnissen eigentlich erwarten, die ihre Käufer über den Preis finden? Das könne ja nur und unter sämtlichen Mittelklassegesichtspunkten NICHTS taugen. Nebenbei eröffnet der grinsende Koch gerade eben sein zigtes Lokal, was er gerne mal als seinen finanziellen Erfolg ausweist. Selbstverwirklichung rocks. Wer nichts wird, ist selbst schuld. In Dubai, London und Südafrika gekocht und jetzt mit kulturell wertvollem Nobelfood und Kochbüchern die Ernte eingefahren. Gastronomische Expansion ist angesagt. Wer es sich nicht leisten will, bleibt zurück. das passt und wird gelernt. 

Sonntag, 15. November 2015

Hoch über Albträumen

One Night in .....

Paris

Ist doch klar, dass wir mit Paris solidarisch sind. Die Frage ist nur, was das heißt. Alberne Bildchen mit der Trikolore veröffentlichen? Leute, wir sind da genauso angebombt! Wir sitzen im selben Boot. Paris ist eine wunderbare Stadt! Berlin auch. London auch. Und Rom. Wir sind dort, überall. Wir sind in Europa! Wir sind Europa! Das ist sooo wertvoll.....

Freitag, 13. November 2015

Selbst bestimmter Tod

Selbst bestimmter Tod? Gut wäre es und im Grundsatz okay. Der Bundestag hat ja in der vergangenen Woche darüber abgestimmt. Gesetz und Selbstbestimmung. Doch scheinen auch auf diesem ernsten Gebiet, wie überall, die mittelklassigen Gutmenschen und moralischen Bescheidwisser von ihren geschützten und gestützten Welten aus die Szene zu bestimmen. Diejenigen, die die Meinungshoheit rücksichtslos auf allen medialen Kanälen ausüben, die hierarchisch bestimmen und egoistisch anordnen. Seltsamerweise hat in der ganzen Diskussion keine Rolle gespielt, dass im Falle einer völligen Freigabe an das Subjekt wohl sehr bald so etwas wie ein „sozialer Druck“ aufkommen könnte. Die Formulierung „Falle doch nicht Deinen Angehörigen zur Last“ oder „was das wieder Geld kostet!“ würde ins breit gestreute Vokabular der Gesellschaft einwandern und es vor allem älteren Menschen nahe legen, sich umbringen (zu lassen). Ein scheinbar akzeptierter Konsens würde dem Gelde geopfert, oder den "Chancen der nachfolgenden Generation". Ein ehrgeiziger Jungpolitiker hatte ja diesbezüglich einst einen Versuchsballon steigen lassen, was schließlich als Ergebnis erbrachte, dass die Zeit noch nicht reif für solche durchgreifenden Einstellungen sei.  Es würde aber jetzt genauso funktionieren wie jetzt mit dem Schönheitswahn und den sich daran knüpfenden Operationen: Zuerst nur Avantgarde, dann allgemein akzeptierte Methode der „Entsorgung“. Geld, Beiträge, Investitionen, Produktivkraft u.ä. wären, - um nur Stichworte zu nennen - Argument genug. Auch dies würde ins längst akzeptierte Motto des Neoliberalismus passen: jeder ist für sich selbst verantwortlich, auch wenn er von seiner Umwelt und den von ihr propagierten Wertmaßstäben aus "Kostengründen" dazu gedrängt wird. "Die Allgemeinheit kann sich das nicht mehr leisten". Das Geld regiert und entscheidet. Und das spricht eine sehr eindeutige Sprache. Jegliche Formen von Menschlichkeit werden ihm, dem Geld nämlich, nur allzu gerne geopfert. Wer sich unbedingt selbst entscheiden will oder kann, müsste auch das Geld dazu haben. 

Mittwoch, 11. November 2015

Spiel der Inszenierung

Ob die Vielen das Spiel mit den Inszenierungen noch durchschauen? Politiker bringen gestanzte Anliegen vor, stehen scheinbar für etwas ganz Bestimmtes (mit dem sie auf anderer Ebene nichts zu tun haben!), was durchaus auch mal von der gröberen und durchschlagsfähigen Sorte sein darf. Beispiele gibt es viele. Kolumnisten und ständig wiederkehrende Imageträger machen wichtige Gesichter und Meinungen, sind ätzend albern und beschäftigen ganze Stäbe von Zuträgern. Prominente aller Art empfehlen sich auf ihren „offiziellen Homepages“ und lassen Imagebroschüren einbringen. Geschickt lancieren sie Enthüllungsgeschichten und neueste Berichte über ihr scheinbares „Privatleben“ in den Medien, erzeugen Interesse, das dann oft genug auf eigene Produktlinien gelenkt wird. Es gilt, ein Stück Privatheit zu ergattern, wenn schon nicht das eigene, dann das von „Promis“. Noch besser: ein Blick durchs Schlüsselloch eines Arschlochs, das möglichst prominent ist und in möglichst effektiver Selbstverherrlichung mit auf Shopping-Tour geht. Online-Tagebücher der medial inszenierten Belanglosigkeiten sind auch beliebt. Peinlich, das. Albern. Doof. Zumindest für den, der es einmal durchschaut hat und zumindest auf diese Weise nicht mehr so leicht zum Konsum rumzukriegen ist.  

Dienstag, 10. November 2015

Bildung, ein System der Beeinflussung

Jaja, das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ beschreibt in einer seiner bisher letzten Ausgaben gut, wie die Wirtschaft sich inzwischen sogar an die Schule heranmacht, um die Köpfe von Lehrern und Schülern zu erobern. Und wie staatliche Stellen, insbesondere das Innenministerium, dabei artig mitspielen. „Personell und finanziell ausgeblutet“ hätten dem die Schulen kaum etwas entgegen zu setzen, Bildung würde willig den Interessen von Unternehmen ausgesetzt, ihren manipulativen und tendenziösen Darstellungen. Angestellte von Unternehmen selbst hätten gelegentlich sogar schon die Lehrerposition selbst eingenommen (genauso wie in der "Regierung"). Kostenloses „Lehrmaterial“ und Spenden aller Art würden dem von seiten der Firmen entgegen gebracht, Lehrer verteilten dementsprechend Gutscheine, Schulhefte und Trikots mit Markenlogo. Gewinn- und Gemeinwohlinteressen würden zugunsten des Profits gegenseitig ausgespielt.
Das, so würde ich hier meinen, ist alles keine Überraschung, sondern die Steigerung und Fortsetzung einer Idee, die schon in den vergangenen 30 Jahren die ursprünglich staatliche Aufgabe der Bildung beherrscht hat. „Fit machen für den globalen Wettbewerb“, „Bologna-Reform“ und Verkürzung aller Ausbildungssgänge zugunsten einer frühen Eingliederung in den Wirtschaftskreislauf sind ja nur Stichworte auf diesem Weg (den Christdemokraten, Sozialdemokraten und Grüne unter wechselnden Vorzeichen gleichermaßen verfolgt haben...). So, wie bei der „inneren Sicherheit“ das Stichwort „Terror“ alles zu rechtfertigen scheint, so ist in scheinbar wirtschaftlichen Dingen (die gleichwohl das ganze Leben betreffen) das Wort „globaler Wettbewerb“ die Rechtfertigung für nahezu alles. Privatisierung und Vereinzelung schienen in der neoliberalen Phase der Schlüssel für die Lösung aller Probleme. Scheinbar gefälschte Doktorarbeiten und leichtfertig vergebene Titel scheinen da nur die Kehrseite eines übergroßen Leistungsdrucks, der sich für die Wirtschaft vor allem in Umsatzzahlen und Gewinnmargen bemisst. Der aktuelle Großskandal in der Automobilindustrie scheint da mit all seinen totalitären Implikationen nur ein weiterer Beleg auf diesem Weg zu sein. 

Sonntag, 8. November 2015

Arm und Reich today - Vereinzelung

Jaja, angesichts all der Missstände und der seltsamen Mechanismen dieser Welt die Leute in die Vereinzelung treiben! Es gilt der subjektive Gefühlsausbruch, die emotionale Befindlichkeitsmitteilung, das banalste am Ich. Facebook und Co. sind da nur ein Beleg unter vielen. Viele Medien sind dabei die Schrittmacher, wenn es darum geht, Leuten Sand in die Augen zu streuen. Betäubungsstrategien zu entwerfen. Die Literatur macht da ja auch gerne mit. Persönliche (nichts Kollektives) Spiritualität (Kirchen sind out!) lässt sich dafür gerne missbrauchen. Das Bildungsbürgertum japst mit, so gut es halt geht. Mit der Zeit gehen, digital werden, neoliberal sowieso... dabei sein ist alles. Wer nicht mitmacht, ist isoliert. Wie armselig! Als müsste man das Einzelne nicht mit dem Gesamten in einen sinnvollen Ausgleich bringen! Als sei genau dies nicht eine anspruchsvolle Veranstaltung. Denker sind in Denkfabriken abgestellt, eingefriedet und gut honoriert, Elfenbeintürme wachsen von Konzernen hochgezogen aus der Erde, Universitäten sind eine Veranstaltung des Staates und als solche verpönt. Grundlagenforschung findet nicht mehr statt, es zählt, was Profit bringt. Schule des Turbokapitalismus. Keine Tarife mehr, dafür Start-Ups, in denen sich die Leute selbst ausbeuten, um schließlich überwiegend pleite zu gehen. Keine Gruppen, keine Mengen, keine Massen mehr. Das trüge nur zur Destabilisierung des „Systems“ bei. Keine generellen Regeln mehr, denn dann würden ja die Schwachen (die ja nur eine Chance haben, wenn sie sich vereinen) stärker. Es gelten zunehmend einzelne Abmachungen, Verträge, Agreements, die mit Individuen getroffen werden, um das Ganze zu schwächen. Denn der einzelne Schwache ist chancenlos gegenüber dem Starken. Dieser kann auf diese Weise endlich seine Bedingungen diktieren und verkauft das dann über findige PR-Agenturen so, als sei es zum Wohle der Allgemeinheit. Ob das demokratisch ist? Sozial? Begriffe aus vergangenen Zeiten, klar. Globalisierung nach Art der Besitzenden ist angesagt. Polarisierung auf allen Gebieten. Aufspaltung in einzelne Individuen. Teile und herrsche. 

Samstag, 7. November 2015

Arm und Reich today

85 Menschen besitzen so viel, wie die halbe Weltbevölkerung. Noch nie war Geld so ungleich verteilt. Wenn die Reichen immer reicher werden, dann haben auch diejenigen etwas davon, die nichts haben – heißt es. Steht im Raum. Von den Superreichen profitieren? Es würde etwas einsickern in andere Schichten, wenn diese Schmarotzer immer reicher würden. Wer eigentlich verbreitet solchen Unsinn? Seit dem großen Finanzeinbruch 2008 wurden beispielsweise allein in Großbritannien 118 Milliarden eingespart, die auf Umwegen als Boni und sonstige Vergütungen an die Banker und ein paar Manager gingen. Während die Reichen ein paar schlechtere Monate hatten, ging an den Rest der Welt während all der Jahre seitdem kein Vermögenszuwachs mehr. Sparkurs allüberall. Stagnierende Einkommen. Hingegen explodierende Einkommen der Superreichen. Vorbei die Zeiten von „mehr Demokratie wagen“ und Chancengleichheit. 
Wenn sie Taxis mieten, Restaurants besuchen, noble Uhren, Yachten und Autos kaufen, erzeugen sie Wohlstand für alle, so das immer wieder dahinter stehende und zu oft verbreitete Credo der Reichen und ihrer Handlanger. Reichtum zu verteilen schaffe Chancen für alle. Das stimmt gleich in mehrfacher Hinsicht nicht. Denn solche „Konsumausgaben“ kommen auf dem Umweg über Arbeitsplätze nur einer kleinen Anzahl von Menschen zugute, die in der Regel für ihre Dienste nicht gerade herausragend bezahlt sind. Und was überhaupt in den Bereich von Unternehmen gelangt, also zu Betriebskapital wird, wird nicht mehr im altmodischen Sinne investiert, sondern es wird zur Rationalisierung von Betriebsabläufen verwandt, - was heutzutage heißt: es werden Arbeitsplätze eingespart, es werden Menschen „freigesetzt“, rausgeschmissen, die in den Industriestaaten dann auf Kosten des Staates alimentiert werden. Sozialtransfer nennt sich dann so etwas. Viele Medien stützen solche Mechanismen ab und preisen den Mythos von Steve Jobs, Bill Gates und Co. (Figuren, die alle aus den 70er und 80er Jahren Jahren stammen...).  Als neulich jemand einen BH für 2 Millionen Euro vorführte, war die mediale Gier überwältigend und die Meldung überall präsent. Ein weiteres Beispiel: in den sogenannten „Autotests“ der Zeitungen, Zeitschriften und TV-Sendungen, werden in der Regel teure Sportwagen vorgeführt, die sich niemand von denen leisten kann, die davon träumen.Es scheint, als sei dies das normalste der Welt.  

Mittwoch, 4. November 2015

Momentaufnahme

Das ist auch eine Momentaufnahme: ein hoher Fußballfunktionär kommt in Erklärungsnot, weil mehr als 6 Millionen irgendwohin, sehr wahrscheinlich in Richtung FIFA geflossen sein sollen. Dort scheinen ja ohnehin nur Abzocker und Korruptionsspezialisten zu sitzen. Ein einziger Sumpf, das, - so scheint es. Bloß nichts behaupten, erst mal abwarten. Auch wenn dieser Sumpf nur auf Druck den einen oder anderen Einblick in seinen Morast zu gewähren scheint. 6,7 Millionen? Daran scheint sich jetzt niemand erinnern zu wollen. Auch nicht ein stotternder und hilflos herumdrucksender Fußballfunktionär auf einer Pressekonferenz. Kommt ja aus der Portokasse. Man kann ja nicht über jede Kleinigkeit Bescheid wissen. „Peanuts“ hat sowas ein Bankboss legendär einmal genannt. Aber „Verantwortung“!, das schon. Das darf sein. Wird auch gerne mal mit ein paar Extramillionen honoriert. In solchen Kreisen spielt das ja ohnehin keine Rolle, - lächerliche 6,7 Millionen! Das kann einem schon mal rausrutschen. Mal eben Unterschrift drunter gesetzt. Ist jetzt und war damals nicht wichtig. Ein legendärer Fußballspieler, der irgendwie irgendwo bei irgendwas beteiligt zu gewesen scheint, scheint nach der Methode „Schau mer mal“ die Sache auszusitzen. Nix sagen. Alle scheinen sich ohnehin an nichts Genaues nicht zu erinnern. Behörden sind unterwegs, brauchen aber jene Zeit, die die Aufmerksamkeitsspanne des breiten Publikums natürlich weit übersteigt. Das will nämlich weiterhin an sein "Sommermärchen“ glauben. Also verläuft sich das alles im Sand und Ausschüsse werden gegründet. Brave Spieler, das! (Auf Plätzen und in Parlamenten). Üble Funktionäre (will jetzt gerade niemand sein!). Noch immer wird das sauber geschieden. Dabei kann die Gesamt- und Verdienstlage dieser vom Turbokapitalismus begünstigten Spieler als ein einziger Skandal begriffen werden. In ganz Europa übrigens. Das arme Spanien wurde offenbar ja von der EU mit ein paar vielen Millionen (oder Milliarden? auch egal...) kräftig unterstützt, damit es unter anderem seine Starfußballclubs von der Steuer freihalten kann. Ob die EU auch ein komischer Club ist? Der seine Substanz jetzt ganz offen angesichts herbeiströmender Flüchtlinge zeigt? Aber mit Millionen und Milliarden hantieren, das geht schon! Jetzt wurden 30 Flüchtlinge an einem Flugzeug inmitten eines Spaliers von EU-Funktionären verabschiedet: aufgrund eines schon vor Wochen verabschiedeten "Programms" will die EU 160 000 auf ihre einzelnen Mitgliedsländer verteilen. Na gut, immerhin schon mal 30! Auch nicht schlecht! Der Schulz faselt dazu etwas vom Lächeln im Gesicht eines Flüchtlingskindes. Ein Herz für Kinder! Derweil weitet sich ein Abgasskandal weiter aus: Deutschlands größtes Unternehmen hat wohl auch bei Benzinabgaswerten geschummelt. Und über die hochgelobte "Plattform" (mehr platt als plat-) in andere Fabrikate verteilt. Der über die Medien nahezu dauernd kolportierte Lichtblick: Es hat diese Betrügereien selbst aufgedeckt und zugegeben. Musste nichts in den USA zugeben. Unsäglich, das alles.

Dienstag, 3. November 2015

Image, Werbung und Globalisierung

Wer redet denn noch so tumb traditionell von „Werbung“? Im Zeitalter der sogenannten Globalisierung ist das oft „Branding“, also das Aufladen eines Produkts oder eines Begriffs mit emotionalen Inhalten und Botschaften. Kulturelle Stereotypen scheinen sich dazu besonders gut zu eignen: alle Amerikaner sind oberflächlich, alle Franzosen träumen von der Liebe, die die Italiener recht feurig machen, alle Schwedinnen sind blond... usw. Für was wohl inzwischen „Made in Germay“ steht? Für Ehrlichkeit, tüftlerischen Fortschritt und Pünktlichkeit? Nun ja, von den in Deutschland gebauten Automobilen wird ja oft behauptet, sie seien die besten überhaupt. Ob sie das wirklich sind? Der Kunde kann sich nicht irren. Exporterfolge und Kohle sprechen für sich. Was das für ein Denken ist? Wohin es führen kann, wenn Firmen mehr auf Image und Ruf setzen, auf Werte und Emotionen, als auf Qualität, das wurde nicht erst jüngst an vielen Beispielen ersichtlich.
Doch die Personen, Firmen, Staaten und Produkte gehen flott weiter voran, wenn es um daraum geht, sich von anderen zu unterscheiden, einen Lifestyle zu prodduzieren und die damit verknüpften Insignien. Bloß immer auf der Höhe des Zeitgeists sein! Prestige, Lebensgefühl und „Konkurrenzfähigkeit“ (was ein anderes Wort dafür ist, andere Mitbewerber fertig zu machen, was nicht heißt, sie unbedingt in der Qualität zu überholen... alle Tricks und Betrugsmechanissmen scheinen da ja erlaubt...) Gebote der Globalisierung. Ein einprägsames Logo und eine zeitgemäße Farbgebung scheinen auch dazuzugehören, was dahinter im Alltag des Produzierens passiert, ist dabei egal. Nur das Erscheinungsbild am Markt scheint da zu zählen. Es zählt, was am billigsten ist. Umsatz. Strategie. Penetration. Was eigentlich wäre angesichts dessen der Begriff „günstig“. Wieso muss es immer „billig“ sein? Vom Image her gedacht, wäre nicht nur das lächerlich. Teure Phrasen und dämliche Wortspiele, alles passt und wird gut.  

Montag, 2. November 2015

Images (1)

Was denken wir denn über Marken und Images? Wir wissen, dass von der Industrie sehr viel Geld dafür ausgegeben wird, dass es ein allgemein anerkanntes Gebiet der Wissenschaft zu sein scheint und wir müssen zudem als einigermaßen denkender Mensch geradezu lachen über diesen Begriff, der ja nicht erst in jüngster Zeit von der Industrie selbst total zugrunde gerichtet wurde. Dieselkisten und Motoren: Made in Germany. Naja. Eine Computermarke, die mal das Image des Piekfeinen und Außergewöhnlichen hatte, ist zum nach Börsenwert teuersten Konzern der Welt aufgerückt, um, wie jeder weiß, die Hersteller in Asien und die Böden in Afrika auf der Suche nach seltenen Erden auf der Jagd nach besserem Profit auszunehmen! Kein Wunder, dass man da Geld auszugeben gewillt ist, um das Image ein bisschen positiver aufzuladen und so etwas wie Exklusivität weiterhin zu produzieren. Ein paar Chemie-Düngemittelkonzerne und etliche „global“ agierende Lebensmittelkonzerne scheinen uns unter anderem aus Gründen der möglichst profitablen Logistik schleichend zu vergiften, was natürlich keiner merken soll. Auch die Pharamnkonzerne scheinen da gerne mitzumischen, wobei deren "Kerngebiet" wohl die Krankenkassen sind. Doch die Nachrichtenlage muss da möglichst ein wenig „gelenkt“ und geschönt werden. 
Und so geht es weiter. Filme über dieses und jenes, „Imagefilme“, sollen da eine Marke mit Bedeutung aufladen, die natürlich nichts mit der Realität zu tun haben muss. Ein Witz! Und die „Konsumenten“ fallen reihenweise darauf herein, kaufen sich im Ausland gefälschte Markenprodukte, nur um sich im Licht einer Marke sonnen zu können. Vielleicht aber auch, weil's meist spottbillig ist. Manche Hersteller mit teuren Marken lassen ihre Klamotten in Bangladesh genau dort herstellen, wo auch die ganz billigen Labels in der Produktion unterwegs sind. Auch solche Dinge haben sich längst herumgesprochen und medial verbreitet. Und diese Marken sollen mit Begehren aufgeladen werden? Zum Lachen... auch wenn solche unmessbaren Dinge sogar ernsthaft gelehrt werden...Zeitgenössische Weisheiten.....

Sonntag, 1. November 2015

Lobbyismus und Parlament

Peinlich sowas, wenn es um Grundsätzliches geht! Lobbyismus, Politik, Parlament und Verantwortung. Wichtige Teile des Bundestags scheinen sich zu weigern, die Namen der Lobbyisten zu veröffentlichen, obwohl diese überall zu den Abgeordneten per Hausausweis freien Zugang haben und teilweise sogar in den Büros selbst Gesetzesvorlagen erarbeiten! „Normale“ Bürger hingegen müssen sich strengen „Sicherheitsüberprüfungen“ unterziehen, wenn sie in das Zentrum der von ihnen ausgehenden Macht vordringen wollen. So scheint das zu sein. Und obwohl das alles mit der (der Terrorismus ist ja fast schon ein Totschlagargument) "Sicherheit" leicht zu begründen wäre, widerspricht es sämtlichen Grundlagen der parlamentarischen Demokratie! Ob so etwas zur Politikverdrossenheit beiträgt! Ob sich da hinter den Kulissen komische Spiele abspielen? Ein Schelm, wer so etwas vermutet und die Konstruktion einer Berliner „Politik-Käseglocke“ unter anderem an diesem Mechanismus der Abschottung von kommerziellen Interessen festmachen will! Es hat sogar jemand dagegen geklagt! Und ihm wurde Recht gegeben. Jetzt geht’s – natürlich! - in die nächste Instanz. Berufung und hochbezahlte Anwälte im Talar! Der Rechtsstreit wird wohl Jahre dauern. Natürlich wird nicht einmal ein Ausschuss für so etwas zusammengerufen. 
Doch - scheis der Hund drauf! - auf Druck der sogenannten „Großen Koalition“ scheint sich der Bundestag weiterhin zu weigern, seine Lobbyisten namentlich offen zu legen. Wow! So etwas scheint ja sämtlichen Vorurteilen recht zu geben. „Recht“ geben! Immerhin hat sich die SPD einigermaßen erweichen lassen und weist die Namen ihrer Lobbyisten jetzt aus. Doch die Union der aufrechten Parlamentarier bleibt hart und weigert sich standhaft. Die Interessenvertreter können auch weiterhin ihrer “Tätigkeit“ im Verborgenen nachgehen. Ob das alles richtig ist? Ob's wahr ist? Das darf doch nicht wahr sein! Bitte erklären!!! In tausend Talkshows, die doch ansonsten alle mit PR-Phrasen zugemüllt werden. Es muss doch anders sein! Was ist die offizielle Rechtfertigung für so etwas? Und TTIP wollen sie auch noch im Windschatten der Flüchtlingsproblematik durchpeitschen? Was ist denn das? Parlamentarische Demokratie? Nun ja in vielen anderen Parlamenten scheint das auch nicht anders zu sein. Ob das die Rechtfertigung ist? Verdrossenheit ob solcher Politik?