Wir sind stark.
„Wir schaffen das“. Wer ist wir? Der, der dich entlässt und dir
Lohnzugeständnisse abringt, wenn er es für nötig hält (jawohl,
immer noch meist ein „er“ und keine „Sie“). Der dafür das
Geschwätz vom „Strukturwandel“ allzeit parat hält (Das Getue um
die sogenannte „Globalisierung ist ja ein bisschen ins negative
Gerede gekommen...)? Dann bist du plötzlich nicht mehr der Betrieb.
Bist ein unfähiger Einzelner. Der Betrieb ist der, dessen „Chefs“
riesige Karossen fahren, die sie als Statussymbol direkt vor dem
Eingang parken. Der Betrieb, dass sind doch die Kaufleute, die alles
Wichtige diktieren. Alles Wichtige hat auf dieser Erde mit Geld zu
tun, nicht mit Geist. Sie müsssen immer wieder den Stallgeruch
pflegen, auf jeder Konferenz. Sie müssen miteinander anstoßen, sich
übers Fußballspiel unterhalten, sich Witze erzählen, über die
sie dann gemeinsam lachen sollen. Das auch an jedem Geburtstag, den
irgendein Kollege hat. Dann werden kleine Tischen aufgestellt und
Gemeinsamkeit zelebriert.
Du selbst wirst
dir dann ein Fremder. Verlierst den Kontakt zu dir, während sie ihn
kultivieren und dafür Crash-Kurse besuchen. Die Sehnsucht danach,
sich irgendwo wieder finden zu können. Du, der du dir selbst einmal
so sicher warst, ohne selbstsicher sein zu können. Wo bist du heute?
Hast dich verloren in der Mechanik. Der Normalität. Und musst
dankbar dafür sein.
Die Ermüdung, die
Trägheit, deine Feinde. Andere Menschen haben ein anderes
Temperament. Eine andere Vitalität und ein anderes Vertrauen darin.
Sie begegnet dir. Du solltest mehr Empathie aufbringen. Was ist das?
Sich in jemanden hinein denken? Notwendig, Zeichen der Kultur.
Letztenendes sind wir aber allein. Da besteht eine Spannung.
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