Reise durch Wirklichkeiten

Mittwoch, 30. Juni 2021

Privates und Öffentliches

Ich will definitiv, dass das (höchst) Private und das Öffentliche ineinander gehen, das scheinbar Banale und Bedeutende. Wie selbstverständlich es ist, dass sich das eine an dem andern spiegeln kann! Fotos von Blumen und Pflanzen (noch) samt ihrer scheinbar beiläufigen Zerstörung gehören auch zu unser Umgebung, auch aus ungewohnter Perspektive. Gedichte, Texte, die uns umschwirren und umschwirrt haben. Sie gehören zu uns, sie umgeben uns, egal, welche Beziehung wir dazu haben! Wie darüber hinaus die Randbedingungen sich verändern, wie das Ganze unter einem bestimmten Ganzen passiert, wie diese Bedingungen sich in welchem Interesse entwickeln, welche zukünftige Richtung dabei vielleicht erkennbar wird, das gehört auch zu meiner Betrachtung. Ich versuche, dazu meine Antennen auszufahren: Zu registrieren, was in der Luft liegt, aber auch das wahrzunehmen, was scheinbar pasée und nicht mehr relevant ist. Solche Dinge können mich, - aber auch andere!, - betreffen. In einem „dreckigen“ Alltag, in dem es oft ums reine Überleben geht, um Kohle und die Geschwindigkeit, die nötig ist, um an sie zu kommen. Mir ist bewusst, dass sich eine bestimmte Schicht von Menschen um solche „Alltagsprobleme“ nicht kümmern muss und mag. Ich habe auch wahrgenommen, dass es oft um spezielle Zielgruppen geht, zunehmend. Überlisten, überwältigen, für sein Anliegen gewinnen. Was links oder rechts davon spielt, scheint uninteressant. Auf diese Weise kommt es zu Wahrnehmungsblasen und „Echokammern“. Mich freilich interessiert „die Totale“, all das, was uns umgibt und beeinflusst. Das Ganze.

Dienstag, 29. Juni 2021

Schlaflos im Hotel (Songtext)

Schlaflos im Hotel Es ist eine Hotelsuite Charlotte und Bob liegen auf dem Bett sehen sich an und versuchen sich gegenseitig in den Schlaf zu reden Draußen dämmert's Die beiden sind durch die Tage getaumelt, bis hierher ohne Anfang und Ende die Stadt erwacht langsam und sie schlafen ein Eine Begegnung im Aufzug ein Schweben zwischen Himmel und Erde dass sie beide fremd sind hier, macht sie zu Vertrauten unten in der Hotelbar Stundenlang reden sie miteinander durch ein Fenster leuchten und funkeln die Lichter der nächtlichen Stadt es ist eine Verheißung Sie wagen sich hinaus, sie trinken, tanzen, singen und lassen sich von Party zu Party treiben Bis zum Morgengrauen Unser Körper überholt den Geist unser Geist überholt den Körper unser Körper überfällt das Herz und das Herz überfällt den Verstand

Samstag, 26. Juni 2021

Augenblicke

Augenblicke, wenn du außer dir und doch so ganz bei dir bist, du suchst sie bisweilen. Aber sie kommen und gehen, wann sie wollen. Du ahnst, dass du eines Tages in eine andere Welt eingehen wirst, du schaust in die Wolken und wirst plötzlich ein Teil von ihnen. Es geht hinaus in den Weltraum, wo du ganz alleine bist, alles eine Frage des Bezugspunktes, entrückt in andere Realität. Ein Lächeln, du versuchst es festzuhalten, zu sammeln, wesentlich, "eigentlich" sein, magische Momente, was heißt das?: Du bist du? Weniger als ein Staubkorn im Universum. Du wartest auf etwas Wunderbares, eine "Grenzüberschreitung", ein "Abenteuer"?, etwas Anderes, wo findet man das?: die Suche, die Ferne, das Uneingelöste, den Augenblick genießen, das Unendliche, das Nichtmitteilbare, dein Persönliches, deine Welt erweitern in Richtung auf deine Phantasie, aber nicht die trivialen Medienphantasien von der Stange sondern deine ureigenen, deine Reise, wohin bist du noch unterwegs? Dieses "in Bewegung sein" ist dir wertvoll, du willst dich noch eines Tages „verwirklichen“, mit dir selber identisch werden, dieser Drang ist dir angeboren: du hast davon geträumt, solange du denken kannst, lange hast du gedacht, das andere Leute diesen Drang, dieses persönliche Versprechen genauso mit sich herumtragen. Aber da ist nur Dumpfheit, die "normale" Dumpfheit, die allmächtige Alltäglichkeit, der Strom der Selbstverständlichkeiten, der Konventionen. Das macht dich fremd, du fällst dauernd heraus aus deren Small-talk-Welt. Da ist der unbegreifliche "Andere", - "die Hölle, das sind die Anderen" sagte sinngemäß Jean-Paul Sartre, der beispielhafte Erfolgsgeistesmensch. So etwas kann man objektivieren, von sich selbst absehen überhaupt, ist nicht schon die Erkenntnisrichtung völlig subjektiv?, die kulturellen Wertungen bringen uns um unsere persönliche Unmittelbarkeit, (es gilt das „nicht sentimental sein“, Wichtiges aussagen, originell sein, nicht banal, der Intellektuelle ist darauf programmiert, er kennt das Bücherbewusstsein, den sprachlichen Diskurs...usw......). Du spürst: Das Leben ist anders, ästhetische Probleme sind tatsächlich sekundär, das was du bist, das Tatsächliche ist etwas, das sich damit beist. Mittels eines Buches hast du sie schon gehabt, diese Augenblicke. Der Schriftsteller schien deine Welt zu teilen, von deinem Persönlichen zu wissen: endlich jemand, der auch davon weiß. Aber dann liest du irgendein Interview von ihm, er sagt furchtbar gescheite und dumme Sachen, aber aus dem Ganzen ist überhaupt nichts von dem zu entnehmen was du bei ihm festzustellen geglaubt hast. Der ist dir fremd. Der lebt also doch in einer ganz anderen Welt. Die Eitelkeiten, die Pfauenräder verstellen immer wieder den Blick auf das, was dich interessiert. Im Resultat bleibt ein Graben zwischen uns. Ja, dieser alte Traum, sich mit jemandem perfekt zu verstehen, eine Art absolute Gemeinsamkeit herzustellen. Auch eine der Lockungen, die du nie wirst endgültig abhaken können. So oft schon hereingefallen weißt du eigentlich genau um deren prinzipielle Unerfüllbarkeit. Du bist daneben, es gelten andere Spielregeln, du lebst tatsächlich in deiner Nebenwelt und versuchst, diese Augenblicke zu sammeln. Wieso eigentlich das Bedürfnis, das alles Mitzuteilen. Eitelkeiten? Irgendeine Wichtigkeit vermutend, der eigenen Person, oder der Mitteilung? In einer "Informationsgesellschaft", in der kaum noch jemand all diese Reize ordnen, geschweigedenn verarbeiten kann? Wo sollte das Interesse sein? Das Interesse, das Aktionen auslösend kommerziell verwertbar ist?. Du bist umsonst. Wahrlich umsonst. (geschrieben wohl in grauer Vorzeit)

Freitag, 25. Juni 2021

Valerie (26)

Es wäre ihm jetzt nach einem Rundschwenk über die Landschaft gewesen, rüber zur nächsten Einstellung von der Seite her auf ihr Gesicht geglitten und dort geblieben. Eine Blende dergestalt, dass man die Landschaft anfangs noch hätte deutlich erkennen können. Dann die Tiefenschärfe so verändert, dass sie zugunsten ihres Gesichts unscharf geworden wäre. Sie müsste in diesem Zusammenhang natürlich in einem Cabriolet sitzen und ihre Haare müssten im Wind flattern, so, wie er es in den künstlichen Welten oft gesehen hatte. Er selbst müsste einen weißen Anzug, wozu sie fragen würde „liebst du mich?“. Aber solche Filme getraute sich heute niemand mehr zu machen. Oder doch? Der Mut zur Sentimentalität, zur offensichtlichen Lüge aus dem Trivialen heraus war wohl ins Versteckte gewichen, - oder man zog es von vornherein ins Lächerliche, was ihm nicht grotesk genug erschien. Seine Phantasie war angeregt, er musste wohl ein Anderer geworden sein. Da war nichts mehr von dieser apathischen Müdigkeit, die ihn die letzten Tage begleitet hatte. Er fühlte sich plötzlich bis unter die Zehenspitzen lebendig. München war nicht mehr weit und er entschied sich, dorthin zu fahren, wohin sie wollte. Er würde sich an sie hängen und abwarten, was geschehe. Er durfte sich einfach nur nicht abwimmeln lassen. Also fragte er sie, wo er sie absetzen solle und machte ihr gleichzeitig den Vorschlag, sie heim zu fahren.

Donnerstag, 24. Juni 2021

Was dies Blog betrifft - reloaded

Unsere Wahrnehmung ist second hand? Was nehmen wir ernst und was nicht? Welche Rolle die Medien dabei spielen? Im Mix aus kurzen Texten, MP3s und Fotos geht es dem Blog darum, einen aus Medien gewonnenen Spiegel des Tages- und Zeitgeschehens sowie der persönlichen Gedanken- und Erlebniswelt des Autors zu produzieren, es geht ihm um den Wechsel von Sichtweisen, die gesellschaftlich geprägt sind, auch darum, Alltagserfahrungen zu spiegeln, aktuelle Vorgänge der Gesellschaft und Politik aus der Perspektive verschiedener sozialen Welten wahrzunehmen. Es ist ein Nachdenken über Zukunft und das gegenwärtige Sein, über Möglichkeiten hier, über den Kosmos, über vieles, was mich gestreift hat mittels Medien (also vermittelt...), es sind kurze Reflektionen von Herrschaftsverhältnissen, Gedanken über Tod und andere Gegebenheiten, etwas, das mich berührt und in mich eingedrungen ist, in der Empathie aufgehoben, in Religion und Spiritualität, Lyrik, eigenen MP3s und Fotos, ergänzt durch Songtexte verschiedenen Alters, Existenzspuren, Selbstvergewisserungen, Stammtischgequatsche, durch Tierisches, allerlei Zeugnissen meines Gangs durch die Wirklichkeit, subjektiv gefiltert, - ohne Anspruch auf Objektivität. Im Mittelpunkt: Das Normale, das Leben, die Deprivierung, Angst, Zeit, Liebe, Zitate, Geld verdienen zum leben, alles in Kürze und in möglichster Konzentration, Lektürefrüchte, im Bestreben, mich möglichst verständlich auszudrücken – und: ich versuche vorläufig, einen täglichen Rhythmus einzuhalten, einen multimedialen Blog zu betreiben.

Mittwoch, 23. Juni 2021

Robotics

Natürlich ist jetzt trotz aller Bedrohung von seiten der natürlichen Umwelt dauernd von Wachstum die Sprache. Eine wichtige Rolle, so scheint es mir, sollen dabei auch die künstlichen Welten und die Roboter spielen. Dies mag manchem noch wie Science fiction vorkommen. Die Vorboten stellen sich aber bereits in diese Gesellschaft z.b. in Form des autonomen Fahrens ein. Auch die verschiedenen Formen der Augmented Reality scheinen mir bereits eine gewichtige Rolle zu spielen und sich in unser aller Leben zu schleichen. Es geht dabei stets um simulierte und bearbeitete Realität, um manipulierte Wirklichkeiten, deren Wohltaten jetzt schon, sollte das Pandemiekapitel einigermaßen abgeschlossen sein, gar überall beschworen werden. Sowieso wären auf diese Weise in die Pandemie passende kontrollierte Bedingungen denkbar. Es erhebt sich die Frage, ob wir zukünftig wirklich in einer Art Scheinwelt leben wollen, auch wenn es uns Spass und uns glücklich macht. Wie viel Selbsttäuschung wollen wir zulassen? Sind nicht bereits jetzt die Techniken der gezielten und profitorientierten Täuschung hoch entwickelt? Spielt sich unser Leben nicht jetzt schon auf Computerbildschirmen und in Form von Programmen ab, die fähig sind, uns überall und jederzeit genauestens zu überwachen? Dass solche Programme uns helfen würden, wird derzeit dauernd gehört. Dabei steht die Medizin hoch im Kurs. Krebsdiagnosen, überhaupt Diagnosen, bipolare Storungen, Angstzustände seien damit beherrschbar geworden, so heißt es. Aber auch Alltagsprobleme aller Art, das zunehmende Problem der Vereinsamung bis hin zu sexueller Belustigung seien durch derartige Programme und Maschinen gewährleistet, so heißt es. Steuerung, Beeinflussung und Lenkung werden neu ermöglicht. Ob dabei neue Möglichkeiten der Menschenführung in Richtung auf bestimmte Interessen ermöglicht werden. Welche Rolle dabei die Werbung spielt? Die politische Lenkung? Das systemkonforme Wohlverhalten?

Dienstag, 22. Juni 2021

Beobachtungen an der Gesellschaft

Ich denke ein Angefangenes weiter und betrachte die Gesellschaft nach Corona (hoffentlich): Der Lebensstandard vieler Angehöriger der Mittelschicht bewegt sich hierzulande auf einer Abwärtskurve. Das passende und oft verwendete Bild dafür ist das der immer schneller abwärts laufenden Rolltreppe, auf der man sich, um auch nur auf der Stelle zu bleiben, immer härter gegen den Trend stemmen muss, um auch nur auf dem selben Fleck zu bleiben. Selbst mit einem guten Gehalt kann man sich heute in deutschen Großstädten kein Eigenheim mehr leisten, auch auf dem Land steigen die Lebenshaltungskosten, während traditionell angelegte Ersparnisse (Sparbuch, Bausparvertrag, Lebensversicherung, Betriebsrente) rapide an Wert verlieren. Und dann kommt bei vielen auch noch das Empfinden hinzu, dass sie nicht mehr reden, witzeln, sein dürfen, wie sie wollen, dass allerorten gesellschaftliche Stoppschilder der Correctness aufgestellt werden. Der Boden wird also gleich an zwei Stellen brüchig. Mir schwant: Erst diese Verbindung von Ökonomie und Kultur facht den Unmut vieler Menschen so richtig an. Und manchmal genügt ein Sparwitz als Funke, um eine Protestfackel zu entzünden.

Montag, 21. Juni 2021

Wie es sich verhält

Die Kapitalisten und ihre modernen Vertreter, die Manager, sind nur die Rücksichtslosesten, die Brutalsten, Gerissensten, die Tückischsten und Gierigsten, die es innerhalb des als legal definierten Parketts (was in Wirklichkeit die Kür des vorgeführten „Könnens“ ist, - und nicht das Kriminelle) prosperieren, sich in diesem Sinne entwickeln und ganz nach vorne an die Spitze kommen (ohne Rücksicht auf Verluste). Sie sind Menschenführer, die im Wettbewerb stehen. Die Manager bekommen ihr maßlos überhöhtes Gehalt dafür, das sie rücksichtslos sind und mit anderen Menschen wie mit Zahlen und Dingen umgehen, sie möglichst unter Effizienzgesichtspunkten ins Elend stürzen. So jedenfalls müßte man sie sehen. Da sie aber die Wirklichkeit und die Deutung der Wirklichkeit durch die Medien kaufen (!), werden sie überall als die Helden dieser Wirklichkeit abgebildet und interpretiert. Sie werden verherrlicht und als Bestimmer alles Seienden gefeiert.

Sonntag, 20. Juni 2021

Existenzturnen zwischen Schichten

Sie haben Inhalte zwischen zwei Buchdeckeln verkauft, sind gewechselt in gut dotierte Professorenstellen und kassieren sehr erfolgreich auf der ganzen Welt als „Gastdozenten“ ab (ihre zeitgeistlichen „Kollegen“ haben ihnen diese Stellen besorgt) propagieren subversive Töne, die sie gerne den Neuen Medien zuschrieben, mit deren höchst erfolgreichen Protagonisten sie befreundet sind, sie sind in Silicon Valley oft zugange, kennen sich aus - sie sind längst Teil des Systems...., die andere vorschicken, das Heuchel als zweite Natur übernehmen und als Dialektik „verkaufen“, dieses geschmäcklerische „Abwägen“, das sich oft als „Kritik“ geriert, seine Zeit zu verkaufen, seine Kraft verkaufen, - diese Sphäre ist ihnen völlig fremd, sie haben das als ästhetische Sphäre, als Aura und kreatives Ambiente verkauft.

Freitag, 18. Juni 2021

Menschsein und Pharma

Ich habe den Titel "Kurze Beine" gehört und mir ist durch den Sinn gegangen, dass Lügen leider manchmal auch lange Beine haben: Da ist der Einfluss der Pharmaindustrie auf das Menschsein als aktuelles Beispiel. Sie nehmen Einfluss, sie kaufen auf, die großen Pharmabuden, sie reden schön, sie lenken Informationen, sie übernehmen von den Hochschulen, sie geben "die richtigen" Untersuchungen in Auftrag, sie betreiben Lobbyarbeit, sie setzen unter Druck, sie lassen aus, sie dramatisieren, sie verschweigen, sie blockieren...usw.... es ist eine lange Folge von.... Lügen.... die leider sehr lange Beine haben, indem sie sich als gelenkte "Wahrheit" in unser Dasein mischen. "Sind wir nicht alle ein bisschen korrupt?" fragte neulich ein Kollege, der sich jetzt der Öffentlichkeit neu verkauft und dazu Interviews gibt...… wow, diese Grauzonen! diese retouchierten Wirklichkeiten! Wo steht man da? Man sieht sich selbst zu....nimmt Maßstäbe wahr, die sich später als etwas ganz anderes darstellen......

Donnerstag, 17. Juni 2021

Asteroiden?

Gerade erst scheint eine Pandemie einigermaßen überstanden. Doch es herrschen Gefahren überall. Zum Beispiel könnten Asteroiden aus dem Weltraum globale Killer sein. Noch knobeln Wissenschaftler daran, wie sie solche Asteroiden aufhalten könnten. Das A und O scheint dabei zu sein, das man deren planetarischen Bahnen rechtzeitig erkennt, so dass selbst kleinste Korrekturmaßnahmen ihre Wirkung zeigen. Zu diesem Zweck könnten tonnenschwere Raumsonden zum Einsatz kommen. Kommt ein Asteroid näher, soll gezielt beschossen werden. In den nächsten paar hundert Jahren soll jedenfalls noch nichts auf uns zukommen, erklären Wissenschaftler (ob' stimmt? Was morgen ist?). Aber was ist, wenn doch einer mal durchkommt? „Kleinere“ Objekte von etwa 20 Meter Durchmesser sind etwa alle hundert Jahre zu erwarten. Solch ein Einschlag könnte ausreichen, um ganze Städte zu vernichten. Die Wissenschaftler beobachten zwar mit Teleskopen den Himmel, doch die dunklen Objekte sind von der Erde aus schwierig auszumachen. Die Wissenschaftler entdecken trotzdem etwa 4 neue Asteroiden pro Tag. Es sind im Moment etwa 12000 Objekte identifiziert, die der Erde gefährlich werden können. Vor etwa 70 Millionen Jahren kam ein großer Asteroid durch die Atmosphäre, schlug auf der Erde auf und vernichtete alles, besonders aber die Saurier. Das heißt, er vernichtete fast alles, was mit Leben im weiteren Sinne zusammen hing. Aus den paar kleinen Säugetieren, die übrig blieben, sind wir hervor gegangen.

Mittwoch, 16. Juni 2021

Abendland (Georg Trakl)

Abendland Else Lasker-Schüler in Verehrung 1 Mond, als träte ein Totes Aus blauer Höhle, Und es fallen der Bluten Viele über den Felsenpfad. Silbern weint ein Krankes Am Abendweiher, Auf schwarzem Kahn Hinüberstarben Liebende. Oder es läuten die Schritte Elis′ durch den Hain Den hyazinthenen Wieder verhallend unter Eichen. O des Knaben Gestalt Geformt aus kristallenen Tränen, Nächtigen Schatten. Zackige Blitze erhellen die Schläfe Die immerkühle, Wenn am grünenden Hügel Frühlingsgewitter ertönt. 2 So leise sind die grünen Wälder Unsrer Heimat, Die kristallene Woge Hinsterbend an verfallner Mauer Und wir haben im Schlaf geweint; Wandern mit zögernden Schritten An der dornigen Hecke hin Singende im Abendsommer, In heiliger Ruh Des fern verstrahlenden Weinbergs; Schatten nun im kühlen Schoß Der Nacht, trauernde Adler. So leise schließt ein mondener Strahl Die purpurnen Male der Schwermut. 3 Ihr großen Städte Steinern aufgebaut In der Ebene! So sprachlos folgt Der Heimatlose Mit dunbler Stirne dem Wind, Kahlen Bäumen am Hügel. Ihr weithin dämmernden Ströme! Gewaltig ängstet Schaurige Abendröte Im Sturmgewölk. Ihr sterbenden Völker! Bleiche Woge Zerschellend am Strande der Nacht, Fallende Sterne. Georg Trakl (* 03.02.1887, † 03.11.1914)

Dienstag, 15. Juni 2021

Transzendenz

Wo ist die Transzendenz? Die Mayas suchten sie in ihrer Unterwelt und brachten dort, in den Höhlen, auch Menschenopfer dar, um die Götter gnädig zu stimmen…… Wir in unserer Kultur hingegen assoziieren das mit dem Lichten,mit der Höhe, mit dem Himmel. Während das Deutsche nur ein Wort für Himmel hat, benutzen die Engländer „Sky“ und „Heaven“. Dem „modernen Menschen ist jede Gewissheit abhanden gekommen, sein einziger Gott heißt Geld…..“ Früher, zumindest bei Mayas, waren die Höhen in der Tiefe - in den Höhen in der Tiefe… Jetzt fliegen am Himmel die Düsenjäger, er ist entzaubert, genau wie die Gebete, das Sprechen mit einem Höheren, wie die Poesie… Einen kurzen Moment schienen wir einer offeneren Wirklichkeit in der Pandemie näher. Doch jetzt gilt das Gebot: Zurück zum Alten, Vertrauten, Eingeübten. Wörter sind wieder missbrauchtes Material, sie lügen in ihrer Beliebigkeit, - genauso wie inzwischen die tausendfach bearbeiteten Bilder/Fotos: Verlogene Gesten, Posen, Verkaufe - die Hohlheit, die Sinnlosigkeit in der Unterhaltung, sie feiert fröhliche Urständ‘……

Montag, 14. Juni 2021

Rat Race (Songlyrik)

RAT RACE UND HAMSTERRAD Du wirfst einen Blick in letzte Welten was bleibt, ist ein matter Glanz die Ahnung einer Ahnung der Abspann einer Kadenz da sind noch so viele drin und machen ein ratloses Gesicht Dir bleibt die Aussicht auf ein graues Nichts sie graben, sie blähen, sie ackern Rat Race Hamsterrad sie verdienen sich ihren Sinn und ihre Identität sie vertuschen sich in billigem Vollquatschmittel sie staunen über ungeheure Andere auf geht’s! Gequält und geprügelt in düstren Katakomben in Höllen der wohlfeilen Sünden und der käuflichen Moral Du wirfst einen Blick in letzte Welten was bleibt, ist matter Glanz

Sonntag, 13. Juni 2021

Pandemie, Nationalismus, Identität

Wer die Erfahrungen der Pandemie mit wachem Verstand berücksichtigt und wer der Fußballeuropameisterschaft offenen Auges entgegen sieht, der könnte unter anderem vermuten, dass ein gewisser Nationalismus froh inszenierte und sogar offiziell herbei geredete Urständ' feiert. Ob das etwas mit dem Zustand ratloser Unbeweglichkeit, mit der Bräsigkeit und mangelnden Flexibilität eines scheinbar übernationalen Gebildes wie der EU (nicht zu verwechseln mit Europa!) zu tun hat? Die Ratlosikeit dieses Gebildes, so scheint es mir, wurde in einer späteren Phase der Pandemie mit Aktionismus und hektischen PR-Aktivitäten auszugleichen versucht, die gleichwohl tiefgehende Unfähigkeit offenbar werden ließen. Ins Gigantische ausgebaute staatliche Informationsapparate mit riesigen Beraterstäben und willfährigen sozialwissenschaftlich und journalistisch geschulten Herolden schienen sich dabei auf eine gewachsene Medienindustrie und ein Geflecht von sozialen Medien stützen zu können, das wohl völlig neue Methoden der Manipulation und Lenkung öffentlicher Meinung und Emotion hervorgebracht hat. Ob dies auch eine Folge des globalen Turbokapitalismus mit seinen ausschließlich ökonomisch gedeuteten Identitäten ist? Ob dadurch ein Mangel an kollektiver Identität entstand? Ob wir in einer im Zweifel stecken gebliebenen Internationalisierung leiden, die einerseits in einem internationalen Neoliberalismus schwelgt und andererseits einem neuen Nationalismus, einher gehend mit einem „Lokalismus“, frönt? Ob etwa die Fahnenschwenkereien und Hymnennölereien samt dem fortwährend vorgezeigten Medaillenspiegel der bald heran stehenden Olympischen Spiele an dieser Stelle dem von ihr so gerne behaupteten Supranationalismus entgegen stehen? Nationale Identität oder Globale „Governance“ , das scheint hier die Frage. Wie sieht es unter anderem um die Einordnung nationaler deutscher Interessen in ein heilig gesprochenes Europa in Form der EU aus? Wir leben ja wohl, wie zuletzt in der Pandemie mehr als deutlich wurde, in einer Welt souveräner Nationalstaaten. Nicht zuletzt die vielen im Mittelmeer Ertrunkenen und in menschenrechtlich unmöglichen Lagern dahinvegetierenden Menschen sprechen hier ein eindeutige Sprache für die Uneinigkeit des supranationalen Institution EU. Die andere Seite dieser Entwicklung scheint mir die gerade in den letzten Tagen offensichtliche gewordene und ständig zunehmende Konzentration des Kapitals in den Händen weniger Menschen.

Freitag, 11. Juni 2021

Anzeige Reloaded

Wer hat meinen Schlüssel gesehen? er ist offenbar unrasiert und hat einen Bart Ich wende das Blatt und lese verkehrt nimm's nicht persönlich, sieh's positiv! Wer hat meine Gedanken gesehen sie sprießen manchmal wild und ich kann sie kaum fassen Mixed Pickels, sie jucken so undefiniert und wachsen nach, kaum sind sie wegoperiert (ub)

Donnerstag, 10. Juni 2021

Theater, Rolle, Politik

Was mir besonders jetzt auffällt, da die Wahlkampfstimmung herrscht: Politikerinnen und Politiker sind in deutschen Talkshows zu Gast, wobei so mancher Moderator vielschichtig sein stillschweigendes Einverständnis mit der Politikerkaste demonstriert. Es zeigt sich uns dann regelmäßig ein einsichtiger und sympathischer Gast, der unabhängig von programmatisch verkündeten Grundsätzen seine Flexibilität und alltägliche Menschlichkeit vorzeigt. Dass er auf gestellte Fragen nicht antwortet: Nun ja. Er stellt den WahlkämpferIn dar und übt sich in Kommunikationsverweigerung. Er labert herum und schallt alles mit Worten zu. Ob uns das ein wenig misstrauisch machen könnte, ob wir solchen Schauspielern ihrer Haltung diese Rolle abnehmen? Es wird gelacht und es wird behauptet, es wird feierlich beschworen und es wird familiäres Gebaren geübt. Leztlich wird oft auch Orientierungslosigkeit demonstriert, was diese Person ja soooo „menschlich“ macht. Dabei scheint Orientierung und Führung genau das zu sein, was von der Politik dargestellt wird. Dies vorzuzeigen, dafür erscheint jedes Mittel recht. Auch das des Tricks, der mit seiner Menschlichkeit eine gewisse Unfähigkeit zu überspielen versucht. Homestories und ähnliche peinliche Versuche erscheinen vor diesem Hintergrund als Versuche, den Bürger zu übertölpeln. Dass politische Ränkeschmiede, Seilschaftsverhalten, Opportunismus und „Anpassungsfähigkeit“ bis hin zur Charakterlosigkeit von diesen Leuten verlangt wird, wird dabei oft ausgeblendet oder der Verdacht unter einem unter einem allgemein akzeptierten und beklatschten Interesse auf bestimmte Personen gelenkt. Wichtig: der zu wählende Bundestag wird wohl wieder mehr als 700 Mitglieder haben.

Samstag, 5. Juni 2021

Die Karawane der Trottel (Songlyrik)

DIE KARAWANE DER TROTTEL Die Karawane der Trottel jeder für sich selbstvergessen keiner kennt den andern bis man leben gelernt hat, ist es schon zu spät die Götter sind gewogen ich stimme sie mild der Blick richtet sich nach oben die Kuppel ist groß und hell sie ist so weit weißer Ratschluss der Götter sie sind im Wissen sie sehen sie sind die Macht nach der wir uns richten, In ihrem Namen führen wir Kriege in deren Namen entstehen Gemälde von Einsicht, von Erleuchtung, von Vernunft ein Lichtstrahl bedeutet euch das Schicksal einer muss das Opfer sein dort wo sie Lieder singen von Rausch und Ekstase dort wo der Refrain unwiderstehlich wird

Freitag, 4. Juni 2021

Arbeitsethos

Sein Leben war Arbeit. Ein Mensch stirbt im Einklang mit den höchsten Idealen dieser Gesellschaft. Welche Rolle da wohl der Umstand spielt, dass ein Mensch oder manche Menschen schnell entlassen sind und dass die von ihnen geleistete Arbeit dabei kaum eine Rolle spielt? Welchen Wert hat Arbeit angesichts dessen? Wer dankt es, dass ein hart arbeitender Mensch sich für ein Unternehmensziel ruiniert hat? Das Versprechen dieser Gesellschaft, dass es Nachkommen nicht mehr so schwer haben werden, hat sich weitgehend in sein Gegenteil verkehrt. Prekariate haben sich heraus gebildet. Es herrscht aber immer noch ganz klar das Streben nach Profit, was selbstverständlich zu einer „Freien Marktwirtschaft“ gehört und keine Sünde ist. Moralische Betrachtung wird von dieser Seite ohnehin abgelehnt. Aber steckt nicht genau darin ein Konstruktionsfehler? Soll der Mensch im Mittelpunkt unserer Überlegungen stehen oder der Profit, die Gier, das Streben nach Gewinn? An welchem Punkt unserer Entwicklung sind wir? Was könnten wir uns leisten? Wem nutzt das gegenwärtige System? Haben sich Ungleichgewichte heraus gebildet, die nur die Berechtigung desr Freien Marktwirtschaft haben. Dass möglichst große Unternehmen prosperieren sollen, weil das den „Arbeitsplätzen“ nutzt, ob das uneingeschränkt gilt. Ob das überhaupt richtig ist. Gut verdienende Unternehmen müssten dann besonders viel Arbeitskräfte einstellen. Entspricht das unseren Beobachtungen? Naja…..

Mittwoch, 2. Juni 2021

Wie wir leben wollen 2

Wie wollen wir leben? Wie wollen wir leben wollen, wer kann sich wie beteiligen, wem steht was zu? - Fragen, die für die Idee der Demokratie nicht ganz unwesentlich sind. Das geht vor allem die Verteilung der Macht an: welche Rolle z.b. der Staat spielt, welche Rolle große Konzerne und Einzelne einnehmen sollen. Konzerne kaufen sich Sachverstand darüber ein, wie man die Leute am besten austrickst, wie man sie steuert, wie man im Hintergrund ganz andere Machenschaften verbirgt, als man im Vordergrund zugibt, wie man Interessen wahrnimmt und Macht am effektivsten ausübt. Die Universitäten liefern da willig zu, der Staat gibt Zuschüsse, die Medien flankieren….. und erzeugen ein Bild, das von sich selbst als Normalität ausgeht, das die Macht des Faktischen beschwört. In diesem Zusammenhang scheinen auch die Werbung und die PR-Agenturen mit ihren raffinierten Beeinflussungsmethoden ihre Rolle zu spielen. Über die Sozialisation/Erziehung geht das alles ein in verschiedene Schichten der Bevölkerung, die kein Interesse mehr dafür entwickeln kann, was ihre jeweiligen eigenen Interessen wären. Jetzt beispielsweise betrachten die Spezialisten vom Robert-Koch-Institut unter dem Blickwinkel von Virologen, was ihrer Ansicht nach ideal für die Gesellschaft wäre. Welche soziale Folgen das haben könnte, ist aber kaum Bestandteil ihrer Betrachtung. Dies sei nicht "ihre Aufgabe", so lassen sie verlauten. Sie konzentrieren auf ihren vorgegebenen Ausschnitt der Wirklichkeit. Niemand ist verantwortlich für nichts.....

Dienstag, 1. Juni 2021

Wachstum, Menschen

Wie wäre es, einmal das weniger Attraktive zu zeigen? Einen kleinen Kratzer im Trend zur Oberflächlichkeit zu hinterlassen? Einen anderen Blick auf unsere unmittelbar Umwelt zu werfen? Dabei auch das Subjektive und vermeintlich Niedere, das Hässliche, das Zerstörte, Zersetzte, das Verfallene Dekadente...aber auch das Hässliche mit einzubeziehen? Es ist zweifellos ein Teil unserer Umgebung, - nur, wir versuchen, es auszublenden. Bestimmte Perspektiven auf unsere Umwelt werden uns abtrainiert, andere trainieren wir uns selbst ab. Die Welt ist nicht so einheitlich „schön“, wie das diese in einem ganz bestimmten Sinne retouchierten Fotolein aus der Hochglanzwelt suggerieren wollen. Diese Welt hat auch Zwischentöne, hat auch Bereiche, denen wir so unmittelbar gar nicht beikommen und sie hat Sinnbilder, Symbole, Artefakte der Zerstörung, die wir ihr als das mit allen Mitteln angestrebte Wachstum angedeihen lassen. Dabei wächst auch die Masse der Menschen, die diese Erde verkraften muss, immer mehr, was manche sogar als die Wurzel allen Übels analysieren. „Ach was!“, so weist man das einstweilen deutlich von sich. Die Frage „Wo bleibt denn da das Menschenbild?“ hat da einen deutlich die political correctness einfordernden Ton. Wie lange noch? Die Fotos hier werfen schon mal ihren eigenen Blick auf die zunehmend zerstörte Schöpfung. Sie stellen fest, meinen nichts.....