Reise durch Wirklichkeiten

Freitag, 30. November 2018

Jama (MP3)

Jama


anklicken!

Donnerstag, 29. November 2018

Achtsamkeit als Strategie

Der Begriff „Achtsamkeit“ ist ja noch immer in aller Munde und nimmt teilweise so viele berechtigte Anliegen auf. Doch er scheint auch seine Schattenseiten zu haben. So scheint immer klarer zu werden, dass „Achtsamkeit“ jetzt selbst als Technik zur Steigerung von Leistung eingesetzt wird. Und dies, obwohl die Überwindung dieser Steigerungsidiologie doch eines ihrer Ziele sein könnte. So wird mancherorts empfohlen, dass Menschen versuchen sollten, 20 Minuten Meditation und innere Sammlung zu praktizieren, damit sie danach umso erfolgreicher, umso schneller, umso fitter, innovativer, gesünder sein könnten. Das heißt „Achtsamkeit“ wird als Moment in einer Wachstumslogik eingesetzt, mit einer Steigerungslogik, die das Problem erst recht verursacht. Weil die Achtsamkeitsbewegung schon die Tendenz hat zu sagen: Wenn du nur achtsam genug bist, wenn du nur achtsam genug mit dir und anderen bist, den Dingen und der Welt umgehst, dann ist alles in Ordnung und du bist bei dir selbst. Die Frage nach einem Verhältnis zur Welt wird ausschließlich als Persönlichkeitseigenschaft verstanden. Individualisierung. Neoliberalismus. Jeder ist für sich und ein gelingendes Leben selbst verantwortlich. Man sieht ja auch, dass „Achtsamkeit“ etwas ist, was oft von Managern oder von erfolgreichen Eliten gesucht und praktiziert wird. Die dann sagen können, sie hätten Skrupel und Schwierigkeiten gehabt, Menschen zu entlassen und „Kosten zu reduzieren“. Seitdem sie aber Achtsamkeit praktizierten, falle es ihnen viel leichter, so rücksichtslos und gierig vorzugehen. Unsere Gesellschaft ist raffiniert: sofort wurde eine Funktionalisierung der Achtsamkeitslogik eingeübt. „ Der Fetisch Erfolg“ steht über allem anderen.

Mittwoch, 28. November 2018

Wer macht mit? Spiel um Klimawandel


Ich habe den Fim „Little Yellow Boots“ gesehen und war beeindruckt. Daraus habe ich die Inhalte, die ich jetzt meinen Zetteln entlang hier anführe: Am Anfang bekommen alle 6 Teilnehmer eines Versuchs der „experimentellen Ökonomie“ 40 Euro. In jeder der zehn Runden müssen die Teilnehmer nichts, 2 oder 4 Euro einsetzen. Wenn die Gruppe gemeinsam dann unter dem Motto „Rettet das Klima“ 120 Euro gesammelt hat, ist es ihr gelungen, das Klima entscheidend zu beeinflussen. Das, was sie nicht investiert haben, können sie behalten. Wenn alle das beherzigen, hat jeder Einzelne 20 Euro verdient. Wenn das nicht erreicht wird, verlieren sie mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 % ihr übriges Geld. Eine vernünftige Strategie wäre es, 20 Euro zu investieren. Aber wer tut das? Man kann darauf spekulieren, dass es in der Versuchsgruppe ein paar Altruisten gibt. Wenn man selbst also nur 10 Euro investiert, jemand anderes aber 30 Euro, dann schafft es die Gruppe. Man hat dann 30 Euro verdient. Der andere halt nur zehn Euro. Genau das machen die Probanten: sie investieren weniger als die anderen. Je weniger sie, gemessen an den anderen, investieren, desto mehr bekommen sie heraus. Ungefähr die Hälfte der Versuchsgruppen schafft das Ziel, obwohl alle motiviert sind, es als Gruppe zu schaffen. Aber es gibt einen Konflikt zwischen den Interessen des Einzelnen und denen der Gruppe. Alle möchten, dass die Gruppe es schafft. Gleichzeitig wollen sie ihren gerechten Anteil investieren, damit sie mehr verdienen als die anderen. Am Ende heulen alle und fragen sich: wie konnten wir so dumm sein? Wir hätten es schaffen können. Warum haben nicht alle ihren Anteil investiert? Warum machen sich die Menschen nicht mehr Sorgen wegen dem Klimawandel? Alle Menschen auf der Erde müssen dazu beitragen, das Klimaziel zu erreichen und beispielsweise ihren CO2-Verbrauch reduzieren. Ob die Menschen bereit und in der Lage sind, mitzumachen?

Montag, 26. November 2018

Germanische Opferrituale

Quellen und Moore galten den Germanen als Zugänge zu den unterirdischen Mächten und Übergänge zwischen den Welten. Und das bis ins 5. Jahrhundert nach (!) Chr. Geb. Den Göttern wurde dabei der kostbarste Besitz geopfert. Dabei gab es Rituale und Prozessionen, von denen wir heute nur Ahnungen haben. Mit ihren Gaben bedankten sich die prähistoriscen Menschen bei ihren Göttern, die an einigen Orten sogar Gestalt annehmen konnten. Sie standen dabei etwa als Fruchtbarkeitsgottheiten in Form von seltsame Skulpturen meist in der Nähe eines Opferplatzes. Es scheint mit großer Sicherheit so, dass ihnen auch Menschen geopfert wurden. Bisher wurden in Europa etwa 1000 Moorleichen gefunden, perfekt erhalten im sauerstoffarmen Milieu. Diese Körper weisen manchmal Mehrfachtötungen auf, die unweigerlich an Opferrituale erinnern.

Sonntag, 25. November 2018

Blau herstellen

Im Altertum verfolgen vor allem die Ägypter den Traum vom Blau auf Erden. Sie beschaffen Lapislazuli, den Stein der Pharaonen. Er soll den speziellen Farbstoff hergeben, mit dem man malen kann. Doch zerkleinert man Lapislazuli zu Pigment, etwa mit einem Mörser, bleibt nur ein graues Pulver. Was haben die Ägypter wohl gemacht, um ihr typisches „Ägyptisch-Blau“ herzustellen? Es scheint so, als habe das Metall Kupfer dabei eine große Rolle gespielt. Kupfererde wurde geschmolzen und ein Metall daraus gewonnen. Eine Art „Abfallprodukt“ war dabei die bei diesem Prozess entstehende Schlacke. Es kommt dabei vor, dass diese Schlacken blau anlaufen. Das mag schließlich unter gewissen Bedingungen zum Rezept des typischen „Ägyptisch-Blau“ geführt haben, das als Kupferoxid-Malfarbe für Glas und Glasuren taugt. Das Blau des Himmels sollte somit die Götter preisen. Doch die Ägypter sind nicht die einzigen, die dem Blau auf diese Weise nachjagen. Die Reiche des Altertums erfinden jeweils ihr eigenes Blau. "Smalte" ist ein Farbstoff, der zum Blau in Mesopotamien führt. Dann wurde "Han-Blau" im frühen China aus Barium erzeugt. Im frühen Mittelalter wächst die Sehnsucht der Menschen, Blau in ihr Leben zu integrieren. Es war dies ein mystisches Blau von einem mystischen Ort. Bis heute hält diese Faszination an. Laut Umfrage ist Blau die Lieblingsfarbe der meisten Menschen in der Welt. Wir verbinden mit ihr vor allem Vertrauen und Treue. Nicht umsonst hat auch hierzulande eine ganze Reihe von Markenartiklern, bei denen es vor allem um Vertrauen geht, Blau zu ihrer Farbe gemacht.

Donnerstag, 22. November 2018

Sun über mir

Ich lese, dass die öffentlichen Gelder, die an die Deutsche Umwelthilfe gehen, "geprüft" werden sollen. Was das heißt, scheint mir klar: noch läuft die wohl wirksamste Disziplinierung über das Geld. Das Portemanaie ist die Stelle, an der jeder Einzelne zu packen ist.  Die Mächtigen machen vielfach Gebrauch davon und haben dabei offensichtlich nicht immer das sogenannte "Gemeinwohl" im Sinne. Fast scheint es mir als habe der Populismus a la Trump hier seine ersten Auswirkungen gehabt, habe sich in die Denke der Mächtigen geschlichen. Ob sie tatsächlich glauben, mit solchen Maßnahmen etwas erreichen zu können? Mit der Beschneidung der Rechte einer Zivilgesellschaft? Dies uralte Ding, dass der Überbringer von Nachrichten dafür an den Pranger gestellt werden soll? Ob aber die "Deutsche Umwelthilfe" bloß Überbringer schlechter Nachrichten ist? Angesichts gewisser Gebaren dieses "Vereins" erscheinen mir da Zweifel angebracht.....

Mittwoch, 21. November 2018

Entwicklung und Zusammenarbeit (2)

Wie war das nochmal mit dem Kolonialismus? Noch bis heute herrscht dieses Denken vor: Einschlägige Museen zu besuchen kann hier Aufschluss verschaffen. Es galt halt n der Vergangenheit, neue Länder zu erschließen und zu expandieren. Die Entstehung der Kolonien ist von Anfang an vom Herrschaftsanspruch der Kolonialmächte bestimmt. Lange galt die angebliche Überlegenheit der weißen Rasse als naturgegeben und diente zur Legitimation. Den „kulturell zurück gebliebenen Völkern“ sollte nämlich die Zivilisation gebracht werden. Sie zwingen der jeweiligen Bevölkerung ihre eigenen Gesetze, ihre Sprache und ihren Glauben auf und unterwerfen sie damit einer für sie fremden Kultur. Den Kolonialisten geht es in erster Linie um politische, militärische und ökonomische Macht. Die einheimische Bevölkerung wird gezwungen, Abgaben an die Kolonialherren zu leisten. Viele treibt diese Steuer in den wirtschaftlichen Ruin. Wer sich aber widersetzt, wird bestraft, getötet oder zu Zwangsarbeit verdammt. Auch Menschen werden zur Ware. Der Sklavenhandel kommt von Afrika aus so richtig in Schwung und bringt den Europäern viel Profit. In Ketten werden die Afrikaner auf die Sklavenschiffe gebracht. Die Gier der Europäer wächst. Überall auf der Welt entstehen Kolonien. Ins zwanzigste Jahrhundert hinein umfasst diese Bewegung fast den gesamten Erdball. Im großen Stil beuten die Kolonialisten nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die Rohstoffe aus. Für den optimalen Profit werden bestehende Grenzen missachtet und neue willkürlich gezogen. Die Produktion richten die Kolonialherren oft auf landwirtschaftliche Erzeugnisse aus. Das Nord-Süd-Gefälle, das bis heute besteht, wächst unaufhörlich. Im reichen Norden häufen die Nationen immer größere Reichtümer an und bauen dabei auf die Strukturen, die sie im Kolonialismus herausgebildet hatten. Im Süden hingegen gibt es immer mehr Armut. Das geht womöglich bis heute so, denn viele dieser formal unabhängigen Staaten sind wirtschaftlich noch von ihren ehemaligen Kolonialherren abhängig. Rücksichtslose Ausbeutung dieser Länder scheint auch im Verbund der EU noch angesagt.

Dienstag, 20. November 2018

Entwicklung und Zusammenarbeit (1)

Wie soll man eigentlich sagen, wie soll man es nennen? Entwicklungshilfe, wirtschaftliche Zusammenarbeit oder was? Funktioniert hat ja alles relativ wenig..... Ziel 1 %? Wären damit die Probleme gelöst? Es könnte ja auch um Strukturen gehen in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit, z.b. die Förderung des Großen zuungunsten des Kleinen usw. Im Zusammenhang der politischen Bestrebungen lautet jetzt der dauernd als Mantra gepredigte Slogan: „Bekämpfung der Fluchtursachen“. Die Pointe: die Industriestaaten haben durch ihre Politik genau jene Verhältnisse herbei geführt, die sie jetzt vorgeben, bekämpfen zu wollen. Ungerechte Handelsbeziehungen mit den meisten Ländern Afrikas sollen dabei aber keine Rolle spielen. Zum Beispiel schützt die EU ihre Märkte mit hohen Zöllen. Wirtschaftliche Partnerschaftsabkommen sorgen derzeit dafür, dass die Afrikaner ihre Märkte für die Waren der EU öffnen. Besonders die subventionierten Überschussprodukte können auf diese Weise noch besser als zuvor auf afrikanische Märkte gebracht werden, - mit den bekannten Folgen. Nachhaltigkeit? Null. China hingegen, das wohl auch nicht gerade die Wohltäter der Entwicklungspolitik repräsentiert, will einigermaßen geradlienig den Austausch von Infrastrukturprojekten und Rohstoffen, wobei es einigermaßen erfolgreich zu sein scheint. Was „einigermaßen geradlienig“ heißt? China investiert mit (was oft kritisiert wird!) eigenen Arbeitskräften (!) gezielt in Infrastrukturprojekte und lässt sein Geld nicht in undurchsichtigen Kanälen versickern, wie das bei Europa oft der Fall zu sein scheint. Chinas wirtschaftliches Interesse ist klar definiert. Auch eine Form der Ausbeutung. Kolonialistisches Denken. Übrigens auch in Europa unter einer demokratisch-liberalen Fassade auch sehr verbreitet. Die eigene Kolonialgeschichte wurde kaum aufgearbeitet.

Sonntag, 18. November 2018

Grenzwerte

Fast kommt mir es wie ein Deja-Vu-Erlebnis vor, das ich glaube im medizinischen Zusammenhang schon erlebt zu haben. Bei Bedarf (und gewisse Industrien haben immer Bedarf an mehr Profit) werden Grenzwerte einfach herauf- oder herabgesetzt. So schaffe ich mir im Falle von Patienten auf einen Schlag eine neue Zielgruppe, der ich dann Probleme einreden kann, was natürlich mit Medikamenten bekämpft werden kann, die meinen Profit steigern. Ein ähnliches Spiel scheint in der abgelaufenen Woche die bundesdeutsche Kanzlerin zu spielen, wenn sie vorschlägt, die Toleranzen bei Abgaswerten so zu verändern, dass richterliche Fahrverbote in Zukunft schwerer fallen. "Wir glauben, dass in der Regel Fahrverbote nicht verhältnismäßig sind, wenn es sich um Grenzwertüberschreitungen von geringerem Umfang, also bis zu 50 Mikrogramm pro Kubikmeter handelt und wir wollen jetzt das Bundesemissionsschutzgesetz ändern...."  Einfach Grenzwerte oder Toleranzen verändern – fertig! Problem beseitigt. Flankiert werden solche Überlegungen in den Medien, wenn darüber nachgedacht wird, ob diese Grenzwerte überhaupt sinnvoll seien und ob nicht der Messstandort so verändert werden könnte, dass Messwerte weitaus günstiger ausfallen würden. Gesetz ändern: fertig! Und überhaupt: "in Paris sind die Messstandorte....usw." So die einfache und fast schon populistische Überlegung. Nahe zu ein Glück bedeutet es, dass nicht nur in diesem Falle die Europäische Union noch ein Wörtchen mitsprechen würde und der ganze Vorgang ohnehin juristisch fragwürdig erscheint. Auch im Bundesverkehrsministerium erscheinen solche Überlegungen hoffähig zu sein. Das alles darf doch nicht wahr sein! Ob es im Ganzen um Gesundheit von Bürgern geht, erscheint in diesem Zusammenhang nur noch nebensächlich. Ob so etwas die Glaubwürdigkeit von Politik stützt? Ob Taschenspielertricks Probleme lösen können?

Samstag, 17. November 2018

Rote Wellen

Eine bestimmte Zeit lang war ich wieder mal gezwungen, auf den Straßen unterwegs zu sein. Und ich war schockiert: Dauernd geriet ich in eine „rote Welle“, die Ampel schien grundsätzlich auf Rot zu schalten wenn ich kam. Das fing schon am ersten Tag nach der bisher letzten Verlautbarung des Weltklimarats an. Es wurde darin heftig an Behörden appelliert, doch für einen intelligenten Verkehrsfluss zu sorgen, per Leitsystem die Haltezeiten, für die jeweils abgebremst und beschleunigt werden muss, zu verkürzen. Was ist? Alles wie gehabt, „business as usual“.Von Politikerseite kam jüngst von einer sich als besonders sozial gerierenden Partei ein Vorschlag, doch eine CO2-Steuer zu erheben. Ja klar, Geld einnehmen und Steuern erheben, darin ist dieser Staat groß. Wobei jetzt schon nicht mehr klar ist, für wen und was die jeweils jetzt schon erhobenen Steueranteile verwendet werden. Ich höre von „Ökosteuer“ usw......dabei hat die Verwirrung doch System, fließt doch jegliche Steuer in ein gemeinsames Säckel, das keine Spezial- oder Sonderverwendungen zulässt. Solche Überlegungen nimmt man von der Seite wahr, doch tatsächliche Bemühung scheint nicht geboten zu sein. Fehlanzeige. Dabei erscheint mir auch und gerade psychologisch dadurch das völlig falsche Signal gesetzt zu werden. Die Vorstellung, alles ginge einfach so weiter wie bisher, ist gleich mehrfach falsch. Wenn wir uns nicht regen und etwas tun, wird uns die Natur dazu zwingen, - unter schlimmsten Bedingungen!

Freitag, 16. November 2018

Künstliche Intelligenz (9)

Um noch einmal daran zu erinnern, wie so etwas wie „Künstliche Intelligenz“ (KI) in Gang kommen könnte: Es scheint so, als ob erst in großem Stil Daten gesammelt würden, in denen mithilfe menschlicher „Experten“ dann ein Muster erkannt werden solle. Das ergibt dann einen der viel zitierten Algorithmen, mithilfe derer und mit dem Einbau in Prozesse so etwas wie KI funktioniert. Schon heute nutzen Assistentensysteme wie Siri, Alexa oder Cortana solche Algorithmen, in unseren Alltag haben sie sich offenbar auch schon per Amazon und andere Verkaufssysteme, aber auch in Bankensystemen und einzelne Produktionsketten in Fabriken geschlichen. Besonders in Japan scheinen sogenannte Pflegeroboter immer mehr das Mittel der Wahl zu sein. Es erhebt sich alsdann sehr schnell die Frage: wer ist in der Lage, solche Systeme zu nutzen? Es scheint so, dass dies derzeit nur die „Nutzer“ in den entwickelten Industriestaaten sind. Ob die vormals wegen Lohndumping nach Asien ausgelagerten Arbeitsplätze unter solchen Verhältnissen wieder in die Industrieländer zurück kehren könnten? Ob sich KI unter Umständen selbständig macht und dem Menschen in seiner bisher bekannten Form enorme Konkurrenz machen könnte, indem sie nämlich auf gewissen Gebieten sehr viel effizienter als dieser Mensch ist? Ob der „Geist aus der Maschine“, den auch Hollywood in unzähligen Streifen beschworen hat, doch noch Wirklichkeit wird, indem er den Menschen unterwirft?

Donnerstag, 15. November 2018

Digitaloffensive


Digitaloffensive der Regierung. Zweitägige Klausurtagung samt Presse- und Absichtserklärungen. Noch sind nicht mal alle Funklöcher geschlossen, da scheint Deutschlands Regierung zur Digitaloffensive zu blasen. Deutschland solle bei der KI (Künstlichen Intelligenz) ganz vorne sein, so wird die Kanzlerin zitiert. Dabei soll Deutschland einen enormen Nachholbedarf haben und in der Reihenfolge der Länder, was Digitalisierung angeht, weit hinten liegen. Länder wie China scheinen auf diesem Gebiet sowieso schon längst enteilt zu sein. Man wolle auch der Macht von Digitalkonzernen wie Facebook, Google und anderen etwas entgegensetzen, was eine für Europa einheitliche Steuer bedeuten könnte, so wird kolportiert. Haha. Schon werden erste Gegenstimmen aus dem Kabinett laut. Der Vizekanzler, Finanzklemmer und Spezialdemokrat Olaf Scholz scheint dabei besonders heraus zu ragen. Er fürchtet, so wird kolportiert, „Nachteile für die Wirtschaft“. Überhaupt kommt es einem so vor, als sei dies wieder einmal eine der typischen PR-Aktionen der Bundesregierung, der keinerlei Taten folgen und die vor allem eine gewisse öffentliche Wirkung zeitigen sollen. Davon gab es ja schon manche. Es werden wichtige Gesichter gemacht, Milliardenbeträge genannt und dann – nichts. Ach, und – ja: In der Verwaltung soll das, was jetzt eine Flut von Formularen und Beantragungen bedeutet, in Zukunft durch digitale Prozesse ersetzt werden. Mal sehen. Fest steht: in der Vergangenheit wurde alles konsequent verpennt, verschlafen. Jetzt soll wohl in einem Hauruckverfahren ohne jede Beteiligung der Bürger, die sogenannte Digitalisierung von oben herab durchgepeitscht werden. Was Digitalisierung alles bedeuten könnte, wird nicht diskutiert und scheint scheint "alternativlos". Ob das so recht demokratisch riecht?

Mittwoch, 14. November 2018

Reflektionen über Wachstum

Ich war die vergangene Zeit viel auf Autobahnen und im Verkehr allgemein unterwegs. Es gab den Sonderbericht des Weltklimarats, es gab Gerüchte um die Einführung einer CO2-Steuer. Ich war jeden Tag unterwegs, blickte in diese oder jene Realität: Folgen waren nirgendwo sichtbar. Alles ging einfach so weiter. SUVs drückten und drängten, soffen Diesel und überholten. Ich geriet in viele „rote Wellen“, was bedeutet, dass ich gezwungen war, an nahezu jeder Ampel anzuhalten und auf ein Signal zu achten, was mich sodann konsequent versuchte, mich in eine Abzockfalle zu locken. Das alte Spiel. Der Staat präsentiert sich seinen Bürgern als der schlimmste aller Konzerne, weil er glaubt, auf vielen Bereichen ein Monopol anzustreben zu sollen. Dies solle ihm erlauben, ökologische Anliegen durchzusetzen, so die offizielle Begründung. Wenn diese Anliegen bloß vernünftig wären! Beispielsweise eine CO2-Steuer würde im existierenden Wirtschaftssystem wieder mal nur die Armen treffen, weil sich reiche Mitbürger solche Steuern locker aus der Portokasse leisten würden, arme Bürger aber nicht. Wir müssten irgendwann anfangen, über unser Wirtschaftssystem neu nachzudenken. Solche Umverteilungen sind keineswegs gottgegeben, auch wenn das immer so dargestellt wird. Das Wachstum als der heilige Gral der Wirtschaftslehre hat ausgedient, der Profit als Treiber allen Fortschritts hat versagt. Wir steuern auf den Abgrund zu, den freilich niemand so recht wahrhaben will. Technologie verspricht immer noch Lösungen, die alle zu spät kommen werden, um unseren Planeten zu retten. Das sehen viele Leute am Horizont und nehmen es gerne als Ausrede, nichts ändern zu wollen.


Sonntag, 11. November 2018

Im Herbst (Georg Trakl, Lyrik)

Im Herbst (Georg Trakl, 1913)

Die Sonnenblumen leuchten am Zaun,
Still sitzen Kranke im Sonnenschein.
Im Acker mühn sich singend die Frau’n,
Die Klosterglocken läuten darein.
Die Vögel sagen dir ferne Mär’,
Die Klosterglocken läuten darein.
Vom Hof tönt sanft die Geige her.
Heut keltern sie den braunen Wein.
Da zeigt der Mensch sich froh und lind.
Heut keltern sie den braunen Wein.
Weit offen die Totenkammern sind
Und schön bemalt vom Sonnenschein.

Samstag, 10. November 2018

Unruhe

Das Maß an Gehetztheit, an Getriebenheit hat mich dann doch überrascht. Als wollten sie alle irgendetwas vergessen und hätten vergessen, was. Die Leichtigkeit, mit der man sich in inferiore Verhältnisse, Verhältnisse des Untergeordnetseins und der Hierarchie begibt, hat mich auch fasziniert. Es scheint alles wohlgeordnet in Herrschaft und Untertan, Version 3.0 von 2018. Es mag früher das alles viel durchschlagender und rigider gewesen sein, gewiss. Doch wir leben mit unserem heutigen Bewusstsein, besonders hier in Deutschland glauben sie, die Besten und Tüchtigsten zu sein. Komisch, dass Leute aus anderen Industrieländern, mit denen ich zu tun habe, genau dasselbe erzählen, während wiederum ganz andere unbedingt nach Europa wollen, weil dort alles wohl bestellt sei…., so der Glaube. Wird hier ein Preis bezahlt, der mit der Fortentwicklung des Menschen zu tun hat? Durchpulst uns eine ständige Unruhe, die zwar schon in vergangenen Zeitaltern ihre Ausprägung und ihren ideologischen Überbau gefunden haben mag, die so aber noch nicht über uns gekommen sein mag? Wer wechselnde Perspektiven aufsucht, wer in andere Lebenswelten schaut, mag düpiert sein.

Freitag, 9. November 2018

Wer ist "Wir"?

Nach wie vor scheinen mir in Deutschland ernst zu nehmende Personen bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit zu posaunen, wie gut es Deutschland gehe. Die von ihnen manipulierten Statistiken mögen eine solche Sprache sprechen. Ich frage mich aber, wer oder was in den Augen dieser Leute Deutschland ist? Eine Zweidrittelsgesellschaft, die von ungefähr einem Drittel der Deutschen glaubt, sie nicht beachten oder zu Wort kommen zu lassen. Droht nun Altersarmut nach 2015, haben die Tafeln immer noch steigenden Zulauf, sammeln alte Menschen Pfandflaschen, sind alleinstehende Mütter benachteiligt, ist es nahezu unmöglich, in den Städten und ihren jeweiligen „Speckgürteln“ eine Wohnung zu bekommen, ist der Pflegenotstand nicht längst Realität, mit der man mit Versprechen und wohlmeinenden Phrasen nicht mehr beikommen kann ….? Werden immer noch miserable Löhne denen bezahlt, die nach Einschätzung der "Eliten" unqualifiziert" sind? Welche von wem herbei geführten Verhältnisse mögen dazu beigetragen haben, dass sie von einer arroganten Schicht als "unqualifizert" eingestuft werden?  Werden zum Zusammenbau unserer Smartphones nicht Menschen in Afrika ausgebeutet? Leben wir alleine auf der Welt? Wer ist „wir“?

Donnerstag, 8. November 2018

Diskussionen

Was mir zunehmend auffällt: Es werden einem in öffentlichen Diskussionen und Talkshows immer öfter diese unbedarften Parteisoldatinnen und -soldaten angeboten, deren Argumentation einem geradezu peinlich ist. Denn Zusammenhänge herzustellen, Einsichten herbei zu führen oder gar zu überzeugen scheint ihnen viel zu oft fremd. Mit einer als Gegner ausgemachten Person verfranst man sich dann gerne in fachgebundene Einzelheiten,  ein Klima der Diskussion scheint simuliert zu werden, - doch sie geht nur in eine einzige Richtung, etwas soll glaubhaft verkörpert zu werden, dargestellt, glaubwürdig gemacht werden. Sie wiederholen meist die gängigen Parteifloskeln und -phrasen, ohne direkt danach gefragt zu sein. Wie von einer Festplatte abgespielt. So ungefähr könnte es damit zusammen hängen, egal was, - das reicht schon. So etwas steht meist weit unter dem Niveau einer drittklassigen politikwissenschaftlichen Diskussion. Nein, elitär sein, das wollen wir doch nicht! Das gilt nicht. Lieber populistisch simplifizierend. Hm. In einem akademischen Zusammenhang würde schnell geraunt, dass solch eine Person ständig am Thema vorbei labere und sich schlicht gerne selbst reden höre. Dies, obwohl die Selbstdarstellung ein wichtiger Inhalt der täglichen akademischen „Verkaufe“ ist. 
Doch hier sind diese Wichtiggesichter aus dem Parteihintergrund oft akkurat frisiert, tragen auf glatten Gesichtern Streberbrillen, werden meist als „Geschäftsführer“ oder stellvertender Geschäftsführer tituliert und scheinen eine Karriere in weich abgefederter Sicherheit vor sich zu haben. Weibliche Variationen dieses "Role models" sind oft auf dem Emazipationsticket in ihr Amt gekommen. Anpasser. Karrieristen. Opportunisten. So stellt man sie sich vor. 
Jedenfalls scheinen sie oft jenen Ton scheinmitleidigen Ton „von oben herunter“ an sich zu haben, der sich stets auf der rechten Seite weiß. Nein, eine solche Ansicht ist nicht populistisch (ein Standardeinwand!) und auch nicht antidemokratisch, sondern ganz im Gegenteil, an der Realität „draußen im Lande“ orientiert (wie das einmal ein früherer Kanzler genannt hat). Es ist womöglich einigermaßen undemokratisch, in Berlin eine Parteielite zu etablieren, die abgehoben von der Realität derer ist, die sie indirekt wählen. Jawohl, sie sind stets um Problemlösungen bemüht, wie sie mit halb beleidigtem Gesicht in den einschlägigen Talkshows verkünden, in denen sie regelmäßig auftreten, um sich eine Aura der Menschlichkeit zu geben. "Human Factor" nennen sie das. Dass sie das oft eine Spur zu „professionell“ tun, macht sie zumindest für die angreifbar, die einen Blick dafür entwickelt zu haben glauben.

Mittwoch, 7. November 2018

Interessenminister?


Ich glaube es kaum: Der deutsche Finanzminister, der ja wohl der spezialdemokratischen Partei angehört, soll offenbar eine Internetsteuer für Konzerne wie Facebook und Google in Brüssel blockieren. Schon zuvor war er wohl damit aufgefallen, dass er die Internetkonzerne sehr zurückhaltend besteuern wollte und das auch öffentlich kund tat. Doch jetzt scheint die „Digitalsteuer“ in Brüssel wegen ihm am Ende, obwohl Macron und Merkel in ihrer Meseburger Erklärung das bis Ende des Jahres 2018 versprochen hatten. Das sei gegen die Interessen der Wirtschaft, so wird Scholz zitiert. Dieser Mann hatte ja ganz offenbar schon den G 20-Gipfel in Hamburg und das Scheitern der HSH Nordbank mit hohen und vom Steuerzahler zu tragenden Milliardenbeträgen zu verantworten. Ich frage mich: was ist das für einer? Wen vertritt er? In wessen Interesse handelt er? Normalerweise führe ich hier solche Vorgänge nicht auf. Doch in diesem Falle empört mich das.

Montag, 5. November 2018

Wie leben?


Wie wollen wir leben? Wo wollen wir leben? Was bedeutet uns das? Ist da ein Hecheln, das den Siegern meistens hinterher ist. Oder wollen wir das auf der Straße mit möglichst vielen Pferdestärken ausgleichen? Bald Kilowatt....? Wenn wir uns selbst finden, uns herausmodellieren oder sind wir hinter dem her, was als „Selbstoptimierung“ derzeit die Propaganda des Zeitgeists ist? Wollen wir Zufriedenheit anstreben, eine Sicht auf uns selbst, die eingebettet ist in ein wie auch immer geartetes Umfeld? Oder wollen wir dem hemmungslosen Egoismus frönen, der den Neoliberalismus zu seiner Idiologie hat und das Streben nach Gewinn vor allem auch auf Kosten der Allgemeinheit sucht? Was ist, was könnte Allgemeinheit überhaupt sein? Das, was Sozialisten, Kommunisten wie eine Monstranz vor sich hertragen? Der Staat? Hat der Staat nicht auch totalitäre Züge, die er uns aufzwingt, ist der nicht sogar durch Wahl legimierte Superkonzern, - oder ist er der Souverän? 
 Wohlfühlen, Wellness - in dieser Welt des Klimawandels und das massenhaften Abschlachtens von Tieren? Welche Rolle könnte da ernst genommene Ethik und Moral spielen, die gerade nicht an den Glaubenssätzen der Kirchen hängt und Tradition als einen Wert unter anderen wahrnimmt. Geht es um Mäßigung, um das „richtige Maß“ oder „Maß halten“. Welche Rolle spielt da die „Sorge um sich“ (Foucault) oder sittliches Verhalten? Worin könnte dieses begründet sein? Disziplinierung und Gehorsam..... in einer neoliberal gesinnten Umwelt? In einer ausgedachten Umwelt? Wo sind wir? Wer sind wir? Sich über solche Dinge in einem lebendigen Austausch unterhalten zu wollen, Ansichten auszutauschen und sich gegenseitig dabei anzuregen, könnte eine Disziplin sein, die Zukunft hat.

Sonntag, 4. November 2018

Jugendkult im Parlament


Merkwürdig, mir fallen immer mehr diese Jünglinge im parlamentarischen Betrieb auf. Die sich wortreich aufspielen und wichtig machen gerade dort, wo so etwas wie „Lebenserfahrung“ zu einem gewissen Grad nötig wäre. Dabei nehmen diese Jünglinge (nahezu nie Damen!) die Position eines Klassen- oder Schulsprechers ein, machen wichtige Gesichter und wiederholen Phrasen, die sie brav eingelernt haben und die sie nun im Brustton des „Wir….“ wiederholen. Ob sie eine gewisse Krise des Parlamentarismus widerspiegeln oder ob sie nur Auswuchs des Jugendkults sind? Oder ob sie einfach nur Karrieristen und Opportunisten des Parteiensystems sind? Es scheint, dass das gegenwärtige System der Machtausübung auf Zeit solche Typen zu fördern scheint. Profipolitiker mit Anfang Zwanzig, weil diese sich oft als „Experten“ gerierenden Typen kapiert haben, auf was es im Leben ankommt….? Sich nach vorne ins Scheinwerferlicht, in die TV-Programme und unter die Mikrofone arbeiten, mit allen Mitteln stets verfügbar sein?

Freitag, 2. November 2018

Drogen (1)

Fette Rave oder Techno-Parties ohne Drogen? Scheinbar undenkbar. Oktoberfest? Wies‘n ohne Bier? Undenkbar. „Höhere Kreise“ dieser aktuellen Gesellscchaft scheinen zumindest leistungssteigernde Drogen zu nehmen, während sie mit anderem Zeug ihrem Hedonismus fröhnen…. Sportler machen‘s vor, indem sie sich dem Doping in all seinen erlaubten und unerlaubten Formen hingeben….Schon bei den Römern war jedem Soldaten hier in der Gegend eine Tagesration Wein zugestanden, während höhere Kreis sich am Opium labten. Und schon in der Steinzeit kannte man hallozinogene Wirkungen von Pilzen und Kräutern, ach die Mayas und die Inkas und und und…...was treibt all diese Junkies? Das Ich zu erweitern in Richtung auf neue Horizonte, dem Alltag entfliehen, das Irrationale kennen lernen (wo der Alltag so öde „rational“ sein kann…), Entgrenzung, Ekstase, Aufgehen in etwas Anderem, ein Heraustreten aus sich selbst, dem was man als Seele kennen gelernt hat, Sehnsucht nach Verzückung, zügelloser Begeisterung, nach einer Einheit, einem magischen Weltbild, in dem Innen und außen zusammen fallen. Der Rausch als Mittel zum Zweck? Schon die alten Romantiker wie Tieck, Eichendorff oder Novalis mochten so etwas im Sinne gehabt haben, teilweise mit anderen Mitteln als mit Drogen… möglicherweise kann der Phantasie auch anders auf die Sprünge geholfen werden. Manche Romantiker meinten, dass auch die Poesie ein gutes Pegasus“, also ein Pferd zum anderen Ufer, sein könne.

Donnerstag, 1. November 2018

Land of the Grey (text etwa 2014))


LAND OF THE GREY


I was walking on my own footsteps
I was coming from deep inside of myself


I have forgotten my Name
I have forgotten what Person I am


I am the land of the Grey
I am the land of the Green
I am the land of the eternal Sun
I am the land of the Dawn


Come on take a walk with me on the other side


I have forgotten my Name
I have forgotten what Person I am