Man ist fest entschlossen,
jetzt weniger Plastik zu akzeptieren. Es auszuschließen aus dem
Konsum. Und doch, ich schaue in den „Müll“, den fleißige Männer
da immer entsorgen, und ich muss akzeptieren: da ist viel zuviel
Plastik, Kunstoff aller Art, Zeugs, das unsere Umwelt vermüllt.
Spätestens dabei merke ich, dass dahinter ein Strukturproblem steht,
dem sich eigentlich Politiker widmen müssten, indem sie Rahmenbedingungen setzen, in denen so etwas nicht mehr möglich wäre. Ich
komme aber sofort ins Spekulieren darüber, dass da jemand offenbar viel Geld
daran verdient, dass es eine Verpackungsindustrie gibt, die bei
Entscheidungen über ihre Lobby darauf Einfluss nimmt, dass möglichst
alles so bleibt, wie es ist. Böse Industrie, so geht das Klischee,
dem ich dabei gerne aufsitze, indem ich spekuliere. Und wenn ich
Pressearbeit für diese Interessen machen müsste, so wären die
Argumente wohlfeil: Hygiene, Handhabbarmachung, Portionierung, dazu ein
Strauß von Fakten, die niemand so schnell überprüfen kann.... Haha,
so geht das nicht nur bei den feinen Herrschaften. Auch der
Verbraucher, auf den sich übrigens so ziemlich alle Probleme
abwälzen lassen, nimmt das, was ihm am bequemsten erscheint. Wir
dürfen nicht mehr bequem sein! Wir müssen mehr ausgeben im
Interesse der Umwelt, wir sollten achtsam sein, wir sollten dort etwas verändern, wo wir das können…. usw. Wir sollten besser sein, uns optimieren....Und überhaupt wir Konsumenten sind ja
schuld an dem Debakel, weil wir das Zeug kaufen….Ob es aber im
Discounter noch ernsthafte Alternativen gibt? Ob wir eine Wahl haben,
wenn wir schon vom Preis her etwas eingeengt sind….usw. ,ach, es
scheint doch alles besprochen. Wieso aber habe ich keine Chance,
etwas anders zu machen angesichts meines geringen Budgets, mit dem
ich natürlich nicht in den Naturkostladen gehen kann, weil ich dort
von SUV-Fahrerinnen und Fahrern ausgelacht werde? Ob nicht spätestens
da die Politik in Erscheinung treten müsste? Möglichst angesichts
der drückenden Probleme etwas spürbarer als bisher?
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