Reise durch Wirklichkeiten

Donnerstag, 16. Mai 2019

Entscheidungsgremien und ihre Vorlieben

Es scheint mir doch so zu sein, dass da ein paar „Kundige“, vorzugsweise Universitätsprofessoren, „erfolgreiche“ Buchautoren und ähnliche Bescheidwisser, in einer meist öffentlich-rechtlich hergestellten Scheinöffentlichkeit herumsitzen, um uns die Welt aus ihrer Sicht zu erklären (in Wirklichkeit wollen sie für ihr "Anliegen" und oft genug für ihren Namen werben!). Wohlbestallt, mit wichtigem Gesicht und im satten Selbstverständnis von „Eliten“ schwadronieren sie dann über Dinge und Strukturen, von denen sie selbst wirkungsvoll abgeschirmt sind. Sie entwerfen vorzugsweise abstrakte Modelle, nach denen ihren wichtigen Gesichtern nach zu schließen die Welt sich entwickelt (oder entwickeln sollte...). Im Zeitalter einer digital möglichen größeren Transparenz freilich erscheint ihre wirtschaftliche Abgeschottetheit und akademische Abschirmung oft als einigermaßen rückständig und vergangenen. 
Sind das „die Eliten“, die unser Dasein bestimmen sollen? In früheren Zeitaltern bekamen wir diese Personen mit ihren Gesichtern nie zu Gesicht, sie verschwanden hinter den Namen von Think Tanks oder verdingten sich hoch honoriert aber völlig unbekannt als „Berater“ von Entscheidungsgremien. Seitdem freilich sich solche Beratung (gerade in Politikbereichen!!!) als einigermaßen korrupt herausgestellt hat, seitdem Zweifel aufgekommen sind, ob sie bei Entscheidern überhaupt gebührend beachtet werden und nicht nur als Routine deines Parlamentarismus „mitgeschleift“ werden, seitdem teilweise massive Einflussnahme von Lobbygruppen (und nicht nur Auskennern!) auf politische Entscheidungsprozesse offenkundig geworden sind, erscheint ein allgemeines Bedürfnis nach Transparenz (die bei entsprechendem politischeem Willen durchaus hergestellt werden könnte) immer dringender. Ob wir auf dem Wege dazu sind?

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