Reise durch Wirklichkeiten

Montag, 6. Mai 2019

Demokratieweisheit (3)


Ich lese verwundert, dass 43 % aller Befragten in Deutschland mit der Demokratie unzufrieden seien. 83 % der Befragten halten nach einer Umfrage offenbar den Einfluss von Lobbyisten auf die politischen Entscheidungsprozesse für zu hoch. Wenn wir diese Ergebnisse jetzt mit meinem oftmals festgestellten Potential der politischen Frustration und der Resignation in Deutschland zusammen bringen, dann könnte man Angst bekommen. Noch scheint vieles einfach hingenommen zu werden, solange die Wirtschaft brummt und die Löhne ausbezahlt werden. Sollte dies eines Tages aber zurück gehen, sollte die Wirtschaftsdynamik ins Stottern kommen, könnte sich ein Potential entfalten, das – wie schon einmal auf deutschem Boden gehabt – all diese merkantilen (kaufmännisch orientierten) Elemente relativ schnell wegfegen könnte. Ob diese schamlosen Parteispenden, für die die Abgeordneten selbst die gesetzliche Grundlage geschaffen haben, der Demokratie förderlich sind, mag dahingestellt bleiben. In den USA scheinen die Entwicklungen inzwischen soweit zu sein, dass Lobbygruppen, die zuvor den Wahlkampf eines Abgeordneten finanziert haben, danach relativ unverhohlen und offen die entsprechenden „Gegenleistungen“ des Abgeordneten einfordern können. Das System scheint insofern offen käuflich geworden zu sein. Nicht nur, was derzeit mit der Autoindustrie läuft, scheint in Deutschland offenbar auch in diese Richtung zu weisen. Zugunsten eines ungewissen Abverkaufs in China, scheint sich die deutsche Industrie samt ihren ach so fähigen Ingenieuren und Patenten ohne Probleme verkaufen zu wollen.

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