Reise durch Wirklichkeiten

Samstag, 4. Mai 2019

Ein bisschen Demokratieweisheit.....

Oft ist die Einschätzung zu hören, dass viele Politiker gerade das zerreden, was sie gerne besprochen haben mögen. Die klassische Politikwissenschaft gibt da den oberklugen Rat, dass ja genau das das sei, was die Demokratie ausmacht: Der Diskurs, das Reden über etwas, auch von gegensätzlichen Standpunkten aus. Blöd nur, dass viele Politiker darin so schlau geworden oder auch von PR-Strategen clever beraten sind, dass sie es tatsächlich schaffen, am Kerne eines Problems vorbei zu kommen und es – ja, so geht das meistens! - die Lage durch verschiedene Vernebelungsstrategien und geschickten Technokratentalk (meist scheinbare „Fakten“, die so schnell niemand überprüfen kann!) auch mal für sich zu nutzen versuchen. Ob die Abgasproblematik da ein gutes Beispiel ist? Oder ob da die Leute, die sich Politikwissenschaftler nennen, etwas weltfremd geworden sind und sich vom Alltag derer, die sie verstehen wollen, entfernt haben? Ob der Einfluss der Lobbyisten auf die Parlamentarier insgesamt nicht doch etwas undurchsichtig geworden ist? Ob es der repräsentativen Demokratie förderlich ist, wenn ein Parlament derart personell aufgebläht ist, wie das jetzige in Deutschland (715 Abgeordnete).Wenn Karrieristen und Günstlinge der Parteien mit zahlreichen Aufsichtsrats- und anderen Entscheiderposten aufwarten, für die sie fürstlich honoriert werden? (Natürlich geheim und neben ihren Pflichten als Abgeordneten her...) Ob die Parteienfinanzierung genügend klar geregelt ist (nicht nur das Verhalten eines früheren Bundeskanzlers mag da Zweifel aufkommen lassen...)? Ob die Entscheidungsprozesse, die durchaus von der EU herrühren mögen, nicht mehr vermittelt oder erklärt werden, sondern einfach „von oben herab“ vollzogen, d.h. für gesetzlich verbindlich erklärt werden?

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