Ich wundere mich: eben noch
hieß es vom Finanzminister, man könne sich alles leisten. Jetzt ist
Ebbe im Staatssäckel verkündet und nichts geht mehr. Offenbar. Ob man lange
Jahre alles hinaus gepfeffert hat, was ging und jetzt dasteht, um
festzustellen, dass man nichts hat? Seltsames Gebaren. Profis. Klar. Natürlich
stehen jetzt bestimmte Interessen in Form ihrer Vertreter (kaum Vertreterinnen!) gut hörbar sofort da und wollen eine
Steuersenkung auf ihrem Gebiet. Man dürfe ja anderen Staaten auf
dieser Welt nicht nachstehen und sich dadurch in einen
Wettbewerbsnachteil bringen. Nun ja, das war schon lange Jahre das
Argument für Steuersenkungen denen gegenüber, die es in diesem
Staat mit all seiner verfallenden Infrastruktur, mit seinen Problemen
in Bezug auf das Pflegesystem, mit seinen Verkehrsproblemen und
seiner BER-Dauerposse, die es also in diesem Staat durchaus gut
haben. Ob man mal von den vielbewunderten Digital-, Handels- und Techkonzernen mal ein bisschen Steuer einnehmen könnte? Ob das nach dieser Europawahl möglich wäre? Ach, Globalisierung als Erpressungsthema: Nicht neu so etwas. Ob das zu einer Verdrossenheit führt? Ob man das Gefühl hat, hier würde einem etwas vorgespielt?
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