Reise durch Wirklichkeiten

Mittwoch, 10. Mai 2017

Lächeln als Zustand

Was mir beim Fernsehen aufgefallen ist: Dieses Dauerlächeln. In der Politik oft in Verbindung mit Handshakes geradezu zwanghaft. Im Showgeschäft scheint's zum Handwerk zu gehören. Kaum jemand zeigt da authentische Gefühle. Alles ist gespielt und aufgesetzt. Cheese als Maske. Eine sehr offensichtliche Lüge (die wohl den sozialen Umgang erleichtern soll, in Wirklichkeit erschwert sie ihn manchmal...). Alles gut? Wir regeln das. In unserem Sinne. Wir lächeln alles weg (und heben im Amerikanischen dazu den Daumen...). Strahlemann bringt Optimismus in düsterste Umgebung. Lächeln ist Verkaufen. Sich. Seine Sache. Einer Sache ein lächelndes Gesicht geben. Ein Lächeln kann nahe legen, dass man sich vertraut und bereit ist, etwas zu teilen. Außerdem scheint die allgemeine Erwartung nahe zu liegen, man würde mit den eigenen Emotionen nicht hinter dem Berg halten. Vor allem nicht mit den positiven. Zu den unausgesprochenen Regeln gehört es dann auch, selbst Unbekannten ein Lächeln zu schenken. Es gilt unausgesprochen und unbewusst als ein Ausweis der Vertrauenswürdigkeit und der Menschlichkeit. Ob so etwas auch zum allzu offensichtlichen Gebrauch von "Fake News" und "alternative facts" beigetragen hat? 

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