In einer Diskussion glaube ich, etwas konkreter
erfahren zu haben, was bestimmte Personen meinen, wenn sie von
„Sozialneid“ sprechen. Überhaupt empfiehlt sich ja wohl immer
das Gespräch mit anderen, um sich selbst gewisser Dinge bewusster zu
werden. „Sozialneid“ wurde insofern verstanden als der Neid
gegenüber Einzelnen, der natürlich verwerflich erscheint. Ich
selbst habe viel zu wenig daran gedacht, denn mir ging es immer nur
um die Strukturen, die dahinter stehen und die etwas ermöglichen.
Der Einzelne interessierte mich in diesem Zusammenhang so gut wie
überhaupt nicht. Der Einzelne wäre vielmehr Gegenstand von
Empathie, denn er ist ja allzu willfährig zu einem Teil eines
Gesamtsystems geworden. Allmählich, in einem Prozess, der möglicherweise für ihn selbst gar nicht wahrzunehmen war, den er vielleicht in seiner Lebenswelt als "Normalität" und Selbstverständlichkeit für sich übernommen hat.
Mit einem undefinierten Seitenblick scheint für
manche Personen allerdings auch jener auf gesellschaftliche
Strukturen zielende Gedanke relevant zu sein. Das aber erscheint für
manche Leute so gut wie verboten und wird sofort mit dem Begriff
„Sozialneid“ abgestraft. Ob ein Interessenkonflikt dahinter steckt? Ob
„Sozialneid“ hier als eine Art "Kampfbegriff“ eingesetzt
erscheint? Ein Standardnachschlagewerk behauptet nach meinen
Recherchen in diesem Zusammenhang den „sozialen Neid einer
bestimmten Gruppe gegenüber einer anderen“. Ein anderes großes
Nachschlagewerk sieht den „Sozialneid“ gar als „polemischen
Kampfbegriff“. Es scheint aber überall darum zu gehen, einen
„sozialen Status“ zu neiden. Das scheint verboten zu sein. Denn Neid in all seinen Ausprägungen gilt in der Bibel als Sünde.
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