Reise durch Wirklichkeiten

Montag, 29. Mai 2017

Ernährung, Welt, Insekten

Eines scheint klar: Die Erde kann den rapide gestiegenen Fleischbedarf nicht für die ganze Bevölkerung decken. Der erhöhte Fleischbedarf Asiens zieht immer mehr Verbrauch an Weidefläche nach sich. In Deutschland werden pro Tag ca. 90 Hektar an Grünland und Ackerland durch Überbauung verbraucht. Lösung? Invitrofleisch? Burger aus dem wissenschaftlichen Labor? Die Fleischzellen vermehren sich hier in einem wissenschaftlich kontrollierten Nährmedium. Darin sind Antibiotika enthalten, damit Bakterien die Kulturen nicht verunreinigen. Das Verfahren soll in einigen Jahren massentauglich werden. Statt vielen Rindern bräuchte man dann nur ein einziges Tier, um mehrere Tonnen Fleisch zu produzieren. Der erste Laborburger hat etwa 330 000 Euro gekostet. Derzeit ist man bei etwa 100 Euro. Bis zur Massenproduktion ist es möglicherweise aber trotzdem noch ein weiter Weg. 
Kekse mit speziellen tierischen Proteinen gibt es aber heute schon kostengünstig. Eine Backzutat ist dabei ganz besonders: sie stammt von Würmern. Die Tiere werden unter streng kontrollierten Bedingungen gezüchtet. Sie bekommen nur Biokost, bis sie schließlich durch Kochen getötet, getrocknet und zu einem Mehl zermahlen werden. Obwohl in anderen Ländern Insekten schon lange gegessen werden, besteht bei uns noch eine traditionelle Hemmschwelle. Doch erste Restaurants haben diese Tierchen auch in Europa jetzt schon auf die Speisekarte gesetzt. 

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