Reise durch Wirklichkeiten

Freitag, 5. Mai 2017

Verhaltensmodelle

Notizen (Namen sind unkenntlich gemacht, vertauscht und bewusst ins Neblige gerückt): "Der Tod wird kommen. Das immerhin ist sicher. Mein Vater ist dafür mein Modell, nach dem sich mein Handeln ausgerichtet hat. Ein sanfter Mann, der immer in sich hinein gefressen, toleriert hat (und sich nicht einmal das hat anmerken lassen). Er hat sich mit den großen Geistern beschäftigt und sie ernst genommen. Er hat ihre Zweifel abgewogen. In sich selbst ausgetragen. Und ist letztlich doch gläubig geblieben auf eine Art, die sich nicht offensiv und missionarisch nach außen hat mitteilen müssen. Ob er seine Schüler geschlagen hat, nachdem er sich dazu verurteilt sah, den Lehrer zu spielen? Ist er in solchen Konventionen, Bezüglichkeiten aufgewachsen? Er tat es wohl (wenn er es überhaupt tat...), so dachte er, im Interesse der Sache. Es musste sein. Ob ihn je eine Person interessiert hat? 
Zum Beispiel diese Person. Auch sie gegen die Wand gefahren. Vor vielen Jahren schon. Ihre Schönheit kam mir unwirklich vor. Das ist sie auch, denn sie steht fest im Leben, würde nie mit sowas rechnen, bzw. hat es zu oft erlebt. Sie denkt an ihrer Kumpelhaftigkeit mit der eigenen Berufsrolle. Seit zwei Jahren ist da völlig Funkstille. Da gab es noch jemanden, die plötzlich hat abprallen lassen. Mit schärfsten Agressionen, wieso? Was hatte ich ihr getan? Ich weiß es bis heute nicht. Die einzige Person, zu der Nähe da ist, ist XXX. Auch so eine Looserin, die es in eine Berufsrolle hinein geschafft hat und manchmal daran verzweifelt. Es ist nicht der einzige Berührungspunkt mit ihr. War ich völlig verrückt, als ich sie einst aufgeben wollte? Ging darüber hinein in eine Einsamkeit, die mich ganz alleine in Richtung auf den Tod führt." 

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