Eine Studie hat gezeigt: 1% der Bevölkerung Deutschlands besitzt 35 % des Gesamtvermögens. Natürlich finden das die Besitzenden völlig in Ordnung. Sie behaupten ja, sie hätten dafür mehr geleistet. Diejenigen, die eher untergeordnetem Milieu stammen, etwa dem Arbeitermilieu finden das ungerecht. Das deutsche Grundgesetz garantiert allen Bürgern Freiheit und Gleichheit sowie das Recht auf Teilhabe. Nun, was ist gerecht und was ungerecht? Weit verbreitet ist die Antwort: Das Recht auf Bildung. Das ist nicht falsch, weil in einer Gesellschaft über Bildung sehr viel entschieden über Positionen in einer Gesellschaft. Bildung hängt aber sehr eng zusammen mit Einkommen und Vermögen. Das wird meistens ignoriert oder nicht so stark gewichtet. Wenn man in Armut aufwächst sind die Bildungschancen alleine schon aus materiellen Gründen schlechter. Dann kommt Bildung, Wohnen (was natürlich auch sehr stark mit Einkommen und Vermögen zusammenhängt). Das, was als Reform verkauft wurde, der Abbau sozialer Standards, die Einführung schlecht bezahlter Jobs bei steigenden Mieten und knappem Wohnraum mögen diese Entwicklung der sozialen Spaltung noch befördert haben. Politische Folgen sind unter anderem, dass Parteien am linken und rechten Rand großen Zuspruch erfahren: die einstige Konsensgesellschaft ist perdu, die sogenannte „Wohlstandsgesellschaft“ richtet sich selbst zugrunde.
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