Diese Gesellschaft löst sich auch hierzulande durch arbeitsteilige Prozesse und Globalisierungsbestrebungen „in der Wirtschaft“ immer mehr auf: in Untergesellschaften, in Wahrnehmungsblasen und Lebenswelten, die nichts voneinander wissen und zwischen denen Gleichgültigkeit herrscht (was nicht gerade einem wie auch immer begründeten „Zusammenhalt“ förderlich ist. Sie wird bis hinein in kleinste Interaktionen dadurch bestimmt. Jeder hat seine Funktion in der Lieferkette und wird streng nach dem Preis bemessen. Zum Beispiel „Soziales“: Der Staat soll machen und tun, dafür zahlen wir hierzulande schließlich Steuern (die immanente Drohung der „Steueroptimierung“ ist da gleich mitgedacht…). Persönliches Engagement geht trotz der aus Pandemiezeiten so vielbeschworenen „Solidarität“ verloren gegangen zu sein. Sozialstaat bedeutet, das man ein Recht auf etwas hat und nicht auf Almosen angewiesen ist. Da ist zum Beispiel die US-amerikanische Gesellschaft eine andere: es gibt wenig soziale Bemühungen, jeder ist seines Glückes Schmied. Für Almosen sind die „Charities“ zuständig, Wohltätigkeitsveranstaltungen und Good Will-Bemühungen, die auch hierzulande durch den Rückzug des Staates aus seinen Aufgaben immer mehr einreißen, so, wie übrigens alles, was aus den USA kommt, bis hin zu den vielen SUVs kopiert wird. Dass die Einnahmen aus Charity-Veranstaltungen nach Gutdünken der Initiatoren und reichen Spender ausgegeben werden sollen, ist hier immer auch mitgedacht. Alles andere wird von einem Teil der US-Bevölkerung als „Sozialismus“ abgetan. Der Staat oder gar der „Sozialstaat“ ist streng verpönt.
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