Plötzlich ist man alt. Scheise, man ist da hinein geworfen worden. Man fühlt sich (natürlich, - wie alle!) jünger. Das kann doch nicht wahr sein! Aber nun ist man in einem Rennen: das unternehmen, was man noch kann, finanziell und körperlich! Ob „das Alter“ öffentlich geächtet ist, nachlässig behandelt, oder verachtet? Das mag sich dramatisch anhören, aber ich erinnere mich, dass ich in als jüngerer Mensch das Alter immer „den Andern“ zugeschrieben habe. Die Kraft und die zielbewusste Hoffnung wurde der Jugend zugeordnet, das Abschlaffen und das Warten auf die nächste Rentenerhöhung, der Verfall in Richtung auf Krankheiten und die damit immer mehr einher gehende Fremdbestimmung schien da auch ein Kennzeichen des Alters. Hinzu kam und kommt der auf tausend Arten praktizierte Jugendwahn dieser Gesellschaft, die sich sowieso von vornherein ein bestimmtes Bild vom Alter macht und das dann als Rechtfertigung gebraucht, um grundlegende Dinge des Lebens zu verdrängen. Was „dem Alter“ bleibt, wäre in diesem Zusammenhang höchstens eine Art „Weisheit“, also die Fähigkeit, ruhiger und abgeklärter zu sein (Vorsicht Klischee!). Dass solche „Fähigkeiten“ auch mit der finanziellen und ökonomischen Ausstattung des Alters zusammen hängen mögen, sollte hier nicht unerwähnt bleiben, wie überhaupt die ökonomische Verfasstheit eine große Rolle im Verhältnis zu alten Menschen spielt. Wer mehr Geld zur Verfügung hat und sorgenfrei lebt, hat (wie Zahlen aus Erhebungen zeigen) eine höhere Lebenserwartung.
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