Eigentlich bin ich von der Kunst enttäuscht: Da gruppieren sich meist reiche Leute um irgendwelche Elaborate, in die sie etwas hinein projezieren (lassen). Es entsteht auch dadurch eine Rezeptionswissenschaft, von der nun wiederum viele „Gelehrte“ leben, indem sie weiter bisher unerforschte Bereiche in dicken Büchern darlegen (die die Masse der Leute niemals verstehen, die oft auch nicht zu verstehen sind) und zu erklären versuchen, sie kognitiv begreifbar machen wollen. Es geht aber jeweils um gesellschaftlich anerkannte Kunst, um das, was als „Kunst“ kanonisiert ist und in einem „Kunstbetrieb“ gehandelt wird. Eine Rückkopplung mit einer nicht elitären Gesellschaft scheint da nicht stattzufinden. Marxisten würden sagen (nicht alles, was Marxisten behaupten, ist falsch), Kunst sei ein „Überbauphänomen“. Und sie sei Spekulationsobjekt des Kapitalmarkts. Dazu gehört auch, dass Kunst in gewissen Kreisen des „Kunstbetriebs“ ein Spekulationsobjekt geworden ist, dass auf Wertsteigerung spekuliert wird. Mir kommt es auch vor, als sei der Bereich der Kunst der asozialste überhaupt, der mir bekannt ist: Gewisse Individuen reüssieren und verdienen sehr viel Geld, indem auf ihre „Werke“ und deren Heiligsprechung ständig Bezug genommen wird. Die anderen Individuen der Kunst stinken oft in krasseste Armut ab. Sie spielen keine Rolle. Sie sind offenbar Ausschuss und Kolateralschäden. Jaja, die Sprüche stehen alle bereit, Kunst sei nicht demokratisch und all das….. Kunst könnte aber ein bisschen moralisch sein, sie könnte sich kümmern und einen Blick auf nicht-arrivierte Kunst riskieren.
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