Reise durch Wirklichkeiten

Dienstag, 2. November 2021

Öffentliches Gespräch

Immer häufiger, so fällt mir auf, unterhalten sich, - unter anderem auch in Podcasts – Millionäre, Multimillionäre und Milliardäre über die finanziellen Sorgen des gemeinen Volkes. Ob dies einen paternalistischen Beigeschmack hat, scheint sie nicht zu interessieren: Sie sind in der Regel gut gebildet, fühlen sich intellektuell avanciert und argumentieren...in der Regel für ihre eigene Klasse, für Menschen, die in relativer finanzieller Unbesorgtheit existieren und zu jenen Besserverdienenden gehören, um die sich etwa in Deutschland ganz bestimmte Parteien bemühen. Dass diese Parteien jetzt ein Parlament mit 736 Abgeordnetinnen und Abgeordneten bevölkern, deuten sie konsequent als Mittel zum Zweck und als Gegebenheit, die für Demokraten in Kauf zu nehmen ist und überhaupt, als etwas, das demnächst geändert würde. Sie holen weit in die Geistesgeschichte aus und geben ihren Ausführungen etwas Unwiderlegbares, etwas Solides, gegen das nichts einzuwenden wäre. Sie sind „gebildet“ in dem Sinne, der sich gegen die meisten Einwände immun gemacht hat, der von den Verhältnissen kräftig profitiert hat und sich selbst als „Elite“ definiert. Ein ganzer Tross von (meist in Berlin ansässigen) Journalisten und Meinungsmachern sekundiert ihnen dabei und stützt sie dabei, wenn sie gewisse Fakten als unabänderlich und gegeben darstellen. Jeder Widerspruch wird als „populistisch“ und undemokratisch abgetan.


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