Sie zeigte ihm dabei immer neue Möglichkeiten, sich zu begegnen. Ihr Körper war Berg, den er mühelos bestieg, - und er war im Tal, in dem er sich ausruhte. Bei jedem Gipfel, den sie erreichten, wurde der Blick klarer. Sie schien alle Wege zum Gipfel zu kennen und zeigte ihm immer wieder einen neuen. Der Schweiß, den man dabei vergoss, rannte immer wieder abwärts wie ein Gebirgsbach in Richtung Meer. Sie lagen erschöpft nebeneinander und er fühlte sich langsam wieder bei sich selbst, seine Gedanken blitzten wieder im Strom des Bewusstseins. War er glücklich gewesen, oder war das eine übertreibende Einschätzung? Er schämte sich vor sich selbst ob solcher törichter Fragen. Er war es gewohnt, alles in Frage zu stellen, selbst die Gegenwart ihres Körpers, die er eben erfahren hatte, erlebt, ertastet, gespürt mit den Händen, mit allen Sinnen begriffen. Eine Stimme in ihm sagte: Man hatte miteinander geschlafen, das war alles. Eigentlich immer dasselbe und trotzdem musste er sich zugestehen, dass es diesmal anders war. Die Dinge, - und vor allem Valerie – hatten ihn überwältigt, überrannt. Er war nicht dazu gekommen, die Lage zu kontrollieren. Er hatte sich eine Weile treiben lassen und dabei nicht – wie sonst – Langeweile oder Gleichgültigkeit empfunden. Valerie hatte von Anfang an einen Nerv getroffen in ihm, der ihn ansonsten von der Wirklichkeit abschirmte. Er war eine Zeit lang außer sich selbst und bei sich gewesen, ein Teil dessen, was er suchte, eine Möglichkeit unter vielen, die er sein konnte.
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