Die Lotterie des Lebens:
wir leben hier in Deutschland noch in einer Gesellschaft der bürgerlichen Grundrechte,
in der zwar dem Wirtschaftswachstum auch vieles geopfert wird, aber
nicht die Bürgerrechte, den Rechtsstaat, die Demokratie. In anderen
Staaten scheint dagegen das Wachstum über alles zu gehen, sogar über
das menschliche Leben. Führer schwingen sich auf, erobern oder
behaupten die Spitze, bis auch sie unter Unständen gar
niedergemetzelt werden. Das Leben in seiner vitalistischen Funktion
erlebt auch heute noch fröhliche Urständ': "Fressen, Saufen,
Ficken". Oder wie T.S. Elliott es ausdrückte: „Birth, Death,
Copulation, that's all....“. Fortschritt könnte bedeuten, einen
kleinen zivilisatorischen Schritt darüber hinaus zu wagen, - weil
wir Menschen sind. Dass dieser Gedanke weltweit auf dem Rückzug
erscheint, gehört zur großen Tragik des menschlichen Geschlechts,
genau so, wie die selbstverursachte Klimakatastrophe, die damit
verbundene Umweltzerstörung und das Artensterben. Der Mensch will
sich wohl als „Alleinherrscher“ die Erde untertan machen. Dabei
könnte alleine schon der Ausbruch eines Supervulkans seine Existenz
in kurzer Zeit vernichten. Von Bedrohungen aus dem Weltraum wie etwa
niederstürzenden Meteoriten oder Asteroiden ganz zu schweigen. Woher
nimmt der Mensch seine Arroganz seinesgleichen gegenüber, aber auch
der Erde und ihren Geschöpfen? Es ist leicht, solche Überlegungen
als „moralisch“ abzuqualifizieren, sie als untauglichen Versuch
darzustellen, über das unvermeidlich Faktische kritisch
nachzudenken. Dabei wäre dies scheinbar „unvermeidliche“
keineswegs so. Es sind dies Denk- und Verhaltensformen, die sich
schwache Menschen zu eigen gemacht haben, die glauben, vom
gegenwärtigen Zustand profitieren zu können.
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