Reise durch Wirklichkeiten

Sonntag, 12. März 2017

Lebenslotterie

Die Lotterie des Lebens: wir leben hier in Deutschland noch in einer Gesellschaft der bürgerlichen Grundrechte, in der zwar dem Wirtschaftswachstum auch vieles geopfert wird, aber nicht die Bürgerrechte, den Rechtsstaat, die Demokratie. In anderen Staaten scheint dagegen das Wachstum über alles zu gehen, sogar über das menschliche Leben. Führer schwingen sich auf, erobern oder behaupten die Spitze, bis auch sie unter Unständen gar niedergemetzelt werden. Das Leben in seiner vitalistischen Funktion erlebt auch heute noch fröhliche Urständ': "Fressen, Saufen, Ficken". Oder wie T.S. Elliott es ausdrückte: „Birth, Death, Copulation, that's all....“. Fortschritt könnte bedeuten, einen kleinen zivilisatorischen Schritt darüber hinaus zu wagen, - weil wir Menschen sind. Dass dieser Gedanke weltweit auf dem Rückzug erscheint, gehört zur großen Tragik des menschlichen Geschlechts, genau so, wie die selbstverursachte Klimakatastrophe, die damit verbundene Umweltzerstörung und das Artensterben. Der Mensch will sich wohl als „Alleinherrscher“ die Erde untertan machen. Dabei könnte alleine schon der Ausbruch eines Supervulkans seine Existenz in kurzer Zeit vernichten. Von Bedrohungen aus dem Weltraum wie etwa niederstürzenden Meteoriten oder Asteroiden ganz zu schweigen. Woher nimmt der Mensch seine Arroganz seinesgleichen gegenüber, aber auch der Erde und ihren Geschöpfen? Es ist leicht, solche Überlegungen als „moralisch“ abzuqualifizieren, sie als untauglichen Versuch darzustellen, über das unvermeidlich Faktische kritisch nachzudenken. Dabei wäre dies scheinbar „unvermeidliche“ keineswegs so. Es sind dies Denk- und Verhaltensformen, die sich schwache Menschen zu eigen gemacht haben, die glauben, vom gegenwärtigen Zustand profitieren zu können. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen