Reise durch Wirklichkeiten

Dienstag, 14. März 2017

Nummer Eins

Volkswagen ist nun wieder die Nummer Eins. Auf nahezu allen Gebieten. Weltweit. Verdient wieder Milliarden. Abgasdesaster hin oder her. Vergleiche halfen, Strategien zur Abwehr traten in Kraft, es wurde gespart. Ob uns das etwas sagen kann, über den Umgang mit Unternehmen, mit Firmen, mit anderen Staaten, über den Umgang mit uns selbst? Ob dabei merkantile, also kaufmännische Interessen eine große Rolle spielen? Ein bisschen Lüge wird ja noch erlaubt sein. Werbung macht das ja auch, dauernd. Ein bisschen Schummelei gehört zum Geschäft. Grauhaarige oder glatzköpfige Herren besetzen Entscheiderstühle und hauen eben mal ein paar freche Bemerkungen raus. Sind sich keiner Schuld bewusst. Entlassen Leute, stellen und setzen frei. Bedienen sich am Pool der Leiharbeiter. Bauen ab. Rationalisieren. Lenken Firmengeschicke. Wird ja alles wieder gut. Der Staat hilft da gerne mit. Sitzt ja mit im Aufsichtsrat. Und spätestens hier führt eine Linie zum neu ausgerufenen „Postfaktizismus“ oder den „Alternative Facts“. Es geht um gefühlte Wahrheiten, denen mit Macht Nachdruck verschafft wird. Tatsachen behaupten, nur Populisten lügen? Solange es „der Wirtschaft“ nützt? Aber wem nützt „die Wirtschaft“? Und wem nützt es, wenn sich in der Öffentlichkeit ein Strukturwandel vollzieht? Fakten reihen sich ein, gehen in einem „Narrativ“ auf und nehmen je nach Weltanschauung verschiedene Farben an. Fragen an solche Erzählungen („Narrative“) zu stellen, darum ginge es. Den großen Vereinfachungsformeln nicht so einfach glauben, weil die Welt halt unübersichtlicher geworden ist. Entschädigungen? Ja, aber..... andere sind ja auch....? Überschreitungen auch nach an Technokraten delegierten Updates? Hm. Wieder getäuscht. Nichts dazu gelernt.   

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