Aus dem "Buch der Unruhe" des Fernando Pessoa: "Illusionslos
leben wir nur vom Traum, der Illusion dessen, der keine Illusion
haben kann. Aus uns selber lebend vermindern wir unseren Wert, denn
der vollständige Mensch ist der Mensch, der sich nicht kennt. Ohne
Glauben haben wir keine Hoffnung und ohne Hoffnung haben wir kein
Leben im eigentlichen Sinne. Da wir keine Vorstellung von der Zukunft
haben, haben wir auch keine Vorstellung vom Heute, denn das Heute ist
für den Tatmenschen nur ein Vorspiel der Zukunft......"
Ein wenig weiter heißt es in demselben Text:
"Einige
von uns stagnierten in der schalen Eroberung des Alltags, gemein und
niedrig auf der Jagd nach dem täglichen Brot, und sie wollten es
ohne Gefühle der Arbeit, ohne das Bewusstsein der Anstrengung, ohne
den Adel des Gelingens erhalten".
Eine weitere Stelle folgt schon bald:
"Indem
wir nichts ernst nehmen und auch nicht meinen, dass uns eine andere
Wirklichkeit als gewiss gegeben sei als unsere Empfindungen, suchen
wir bei ihnen Zuflucht und erforschen sie wie große unbekannte
Länder."
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