Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Sonntag, 31. Dezember 2017
Für ein Land.....
Ich wundere mich, dass hier alles so gut zu gehen
scheint, angesichts all dieser gescheiterten Großprojekte wie etwa
der „Großflughafen“ BER (ein „Running Gaga“ in allen
Kabarettprogrammen...), wie
etwa der Bahnhof Stuttgart 2, der es mit seinen ökologischen
Risiken und ständigen finanziellen Kostensteigerungen ja auch zu
mindestens europaweiter Bekanntheit geschafft hat, dazu dieser
Dieselskandal, der samt seinen kartellrechtlichen und rechtlichen
Auswirkungen die Industriepolitik dieses Landes äußerst ungünstig
überstrahlt, die kostenexplodierte Elbphilharmonie samt dem
Radikalversagen beim als eine Art Kindergeburtstag abgehaltenen
„Gipfeltreffen“ G20, denen vollmundige Versprechungen eines
Oberbürgermeisters vorausgegangen waren, dem eine Zukunft nachgesagt
wurde, nach all den Vernebelungen im Falle eines Anis Amri, die sehr
peinlich von fehlenden Empathiebezeigungen der Mächtigen begleitet
wurde, die katastrophale Inbetriebnahme der „neuen“ ICE-Strecke
von Berlin nach München, deren Züge bis heute oft verspätet sind,
die Feststellung der OECD, dass Deutschland in seine Bildung im
Vergleich der Industriestaaten „unterdurchschnittlich“
investiere, die Tatsache, dass sich die wichtigsten Potentaten dieses
Landes von einem türkischen Staatschef nach Belieben mit
Nazi-Vergleichen beleidigen lassen...usw. Oberwichtige Leute aus der
Politik aber wollen sich das Land „nicht schlechtreden lassen“ und gehen gerne in die nächste, monatelange Sondierung.
Mit all den Mächtigen teilen sie den von der Merkel-CDU im Wahlkrampf eingesetzten
Wahlspruch „für ein Land, in dem wir gut und gerne leben.......“
Samstag, 30. Dezember 2017
Wahrnehmungsroutinen
Ja klar ist der Mensch ein Gewohnheitstier. Er nimmt
sich Vorsätze vor, aber ganz sicher und bestimmt...und handelt dann
wieder ganz anders...aus Gewohnheiten heraus. Aber vielleicht können
wir uns einen Moment heraus reißen aus gewohnten Betrachtungsweisen,
können wahrnehmen, dass es ein Glück ist, die Verhältnisse um
einen herum einigermaßen wach wahrzunehmen. Frei von größeren
akuten Schmerzen sein, das deutet auf ein gewisses Maß an Gesundheit
hin. Auch das erscheint einem über einen gewissen Zeitraum
selbstverständlich, - solange man nichts anderes wahrgenommen hat, mit nichts anderem konfrontiert war. Wer aber jemals Schmerzen
hatte, sich einem Verdacht auf eine gravierende Krankheit ausgesetzt
sah und dadurch sich separiert sah, von der „Normalität“ und den
mit ihr verbundenen Selbstverständlichkeiten. Wer das an engen
Angehörigen und Freunden miterlebt, mitgemacht hat, wird Dankbarkeit
empfinden, egal, welcher Schuh einen aktuell drückt. Die Wahrnehmung
ist es, die Ablenkung durch Gegebenheiten, die die meisten hindert.
Unser Glück mit anderen teilen, sein Echo in uns selbst zu
empfinden, mag die Wirkung verstärken. Daraus Kraft zu beziehen,
auch gegenüber Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit, dazu sollten wir
uns durchringen, sofern das geht.....
Freitag, 29. Dezember 2017
Im Krankenhaus
Ja, als ich damals von jetzt auf nachher krank war. Als das erkannt wurde und die Operation schon für den Morgen des nächsten Tages angesetzt war. Als sie alle versuchten, dir Mut zuzusprechen: "Wird schon wieder....". Plötzlich warst du Opfer, sahst dich einer Macht gegenüber, die ihre Pranken nach dir ausgestreckt hatte. Nichts davon gewusst. Und jetzt lagst du plötzlich in einem typischen Krankenhauszimmer. Hilfe, wie bin ich hierher gekommen? Plötzlich ein Ausgestoßener sein, in dieser Gesellschaft der Sorglosen: wie funktioniert das? Immerhin waren die Ärzte auf meiner Seite und die Pfleger auch. Der Notstand war noch nicht so ausgeprägt wie heute.
Ich war ja froh gewesen über den Besuch, den so viele mir abstatteten. Aber da war immer wieder diese Erfahrung: die Anderen und Du. Diese Trennlinie. Sie kamen, um dich zu bedauern, sie kamen von außen, sie verstärkten dein Gefühl, in dir selbst gefangen, alleine zu sein….. Sie schlossen die Türe von außen und du warst sehr alleine mit dem Blick aus dem Fenster… dabei schienen sie keine Ahnung zu haben, wie zerbrechlich diese Trennlinie zwischen den "Normalen" und "Unnormalen", zwischen den Gesunden und Kranken ist.
Verdammt, wer hat mich hier angenagelt? Die Pfleger schenkten dir tatsächlich ein bisschen Menschlichkeit, wir sprachen miteinander und du denkst gerne an sie zurück … Sie machten ihre Sache mehr als gut. Du hattest diese Krankheit, die die meisten nicht einmal auszusprechen wagten und die damals noch als unheilbar galt. Igitt! Du warst einerseits aufgehoben in den vielen Besuchen, die freilich letztlich alle unverbindlich waren. Sie waren alle froh, wenn sie die Türe von außen zumachen konnten und sie zu „den Anderen“ gehörten… Du warst damals noch recht gut „vernetzt“…. Die Freundesclique hatte sich noch nicht aufgelöst.... Du hattest auch noch nicht die Brüchigkeit solcher Freundesbünde erfahren.
Ich war ja froh gewesen über den Besuch, den so viele mir abstatteten. Aber da war immer wieder diese Erfahrung: die Anderen und Du. Diese Trennlinie. Sie kamen, um dich zu bedauern, sie kamen von außen, sie verstärkten dein Gefühl, in dir selbst gefangen, alleine zu sein….. Sie schlossen die Türe von außen und du warst sehr alleine mit dem Blick aus dem Fenster… dabei schienen sie keine Ahnung zu haben, wie zerbrechlich diese Trennlinie zwischen den "Normalen" und "Unnormalen", zwischen den Gesunden und Kranken ist.
Verdammt, wer hat mich hier angenagelt? Die Pfleger schenkten dir tatsächlich ein bisschen Menschlichkeit, wir sprachen miteinander und du denkst gerne an sie zurück … Sie machten ihre Sache mehr als gut. Du hattest diese Krankheit, die die meisten nicht einmal auszusprechen wagten und die damals noch als unheilbar galt. Igitt! Du warst einerseits aufgehoben in den vielen Besuchen, die freilich letztlich alle unverbindlich waren. Sie waren alle froh, wenn sie die Türe von außen zumachen konnten und sie zu „den Anderen“ gehörten… Du warst damals noch recht gut „vernetzt“…. Die Freundesclique hatte sich noch nicht aufgelöst.... Du hattest auch noch nicht die Brüchigkeit solcher Freundesbünde erfahren.
Donnerstag, 28. Dezember 2017
Mittwoch, 27. Dezember 2017
Daily Verpackungswahn
Ich muss natürlich, wie so oft, den Müll
wegbringen. Diesmal habe ich selbst sehr viel zu seiner riesigen
Masse beigetragen, d.h. Vieles in dem Mülleimer ging zuvor durch
meine Hände. Jetzt steckt wahnsinnig viel Verpackungsmaterial darin, was
mich ärgert. Muss so etwas sein? Könnte man nicht eine gewisse Kreativität darauf richten, so etwas zu vermeiden? Oder dient es in erster Linie gewissen
Logistik- und Profitinteressen? Wie bei so vielem, muss ich sagen: ich
weiß es nicht.
Was ich aber weiß: Ich werde von hinten angefressen, und zwar am Geldbeutel. Das geht wohl knapp am Gangstertum vorbei und man nennt es „Freie Marktwirtschaft“. Eine heilige Kuh in Deutschland. "Wettbewerb". Da muss man mitmachen. Es nützt nichts, Dinge beim Namen zu nennen. Bewehrt sind solche Verpackungsmethoden mit kompletten Lehrstühlen, die Rechtfertigungen und Argumente liefern, die also als Thinktank für solche Methoden agieren. Es sei notwendig, - und zwar aus diesem...und jenem Grunde. Doch wo geht diese ganze Masse hin, nachdem sie von den Abfallentsorgern möglichst billig und - wie die FDP sagen würde - effizient abgeholt worden ist? Ob in dieser Verpackung auch Energie steckt, die einfach wegzuwerfen oder zu vernichten falsch ist? Wieder sprudeln Argumente aus dem Thinktank....... Es sind ganz einfache Fragen, die sich einem stellen und für die man – wenn überhaupt! Und nur auf dringendes Verlangen! - mit komplexen Aussagen beworfen wird.
Was ich aber weiß: Ich werde von hinten angefressen, und zwar am Geldbeutel. Das geht wohl knapp am Gangstertum vorbei und man nennt es „Freie Marktwirtschaft“. Eine heilige Kuh in Deutschland. "Wettbewerb". Da muss man mitmachen. Es nützt nichts, Dinge beim Namen zu nennen. Bewehrt sind solche Verpackungsmethoden mit kompletten Lehrstühlen, die Rechtfertigungen und Argumente liefern, die also als Thinktank für solche Methoden agieren. Es sei notwendig, - und zwar aus diesem...und jenem Grunde. Doch wo geht diese ganze Masse hin, nachdem sie von den Abfallentsorgern möglichst billig und - wie die FDP sagen würde - effizient abgeholt worden ist? Ob in dieser Verpackung auch Energie steckt, die einfach wegzuwerfen oder zu vernichten falsch ist? Wieder sprudeln Argumente aus dem Thinktank....... Es sind ganz einfache Fragen, die sich einem stellen und für die man – wenn überhaupt! Und nur auf dringendes Verlangen! - mit komplexen Aussagen beworfen wird.
Dienstag, 26. Dezember 2017
Montag, 25. Dezember 2017
Sonntag, 24. Dezember 2017
Samstag, 23. Dezember 2017
Freitag, 22. Dezember 2017
Gestolperte Lügen
Lachhaft, völlig lachhaft, diese „Schwalbe“ von
diesem „Trainer“ vorgestern (geht mir die ganze Zeit durch den
Kopf...!). Es hat ihn hingehauen. Weil der Abwehrspieler der gegnerischen Mannschaft ihn umgerannt hat. So sollen wir glauben. Er hat das noch aus seiner aktiven Zeit als Spieler
verinnerlicht. Es ist seine zweite Natur geworden. Es ist ein Automatismus, dieses Betrügen, dieses
„So-tun-als-ob“. Vorspielen, dass man zu Falle gebracht würde.
Den anderen etwas vorspielen. Etwas dafür kriegen. Einen Freistoß oder sowas. Jämmerlich, sich
so zum Affen zu machen! In diesem Moment hat sich das Zeige-Geschäft
selbst enttarnt! Es wurde etwas plötzlich offensichtlich! Die Pose
des Lügens. Dieses „Man kann's ja mal versuchen...“, das gerade
bei Fußballern so beliebt zu sein scheint. Ehrlichkeit? Was für ein
altmodisches Wort! Eher ein Etikett, das nicht so gemeint ist.
Verantwortung? Dafür gilt wohl dasselbe.
Donnerstag, 21. Dezember 2017
Schopi über den Tod (9)
In der Tat ist die Todesfurcht von aller Erkenntniß
unabhängig: denn das Thier hat sie, obwohl es den Tod nicht kennt.
Alles, was geboren wird, bringt sie schon mit auf die Welt. Diese
Todesfurcht a priori ist aber eben nur die Kehrseite des Willens zum
Leben, welcher wir alle ja sind. Daher ist jedem Thiere, wie die
Sorge für seine Erhaltung, so die Furcht vor seiner Zerstörung
angeboren. : diese also, und nicht das bloße Vermeiden des
Schmerzes, ist es, was sich in der ängstlichen Behutsamkeit zeigt,
mit der das Thier sich und noch mehr seine Brut vor jedem, der
gefährlich werden könnte, sicher zu stellen versucht. Warum flieht
das Thier, zittert und sucht sich zu verbergen? Weil es lauter Wille
zum Leben, als solcher aber dem Tode verfallen ist und Zeit gewinnen
möchte. Eben so ist, von Natur, der Mensch. Das größte der Uebel,
das schlimmste, was überall gedroht werden kann, ist der Tod, die
größte Angst Todesangst.
Mittwoch, 20. Dezember 2017
Empathie on the Rocks
Ich schäme mich für meine Regierung. Leute, die
eben mal mit einem Federstrich ein paar Milliarden vergeben, lassen
für jedes Todesopfer auf dem Berliner Breitscheidplatz 10 000 Euro
auszahlen. Und das, nachdem klar geworden ist, dass der Staat und
seine Institutionen eklatant versagt haben in dieser Sache. Eklatant!, - was keinerlei personelle Konsequenzen nach sich gezogen hat. Die
Regierungschefin kondoliert über ein ganzes Jahr hin nicht mal,
machte aber unmittelbar danach ein betroffenes Gesicht (und jetzt
auch wieder...), wie sie es immer bei solchen Gelegenheiten macht.
Sehr routiniert und professionell, das! Und die Berliner Behörden
fordern passend dazu jetzt die Angehörigen der Todesopfer auf, nur
ja die billigsten Verkehrsmittel zur Fahrt zur Trauerfeier zu
benutzen, Taxis beispielsweise würden nicht bezahlt. Man will im
Boden versinken angesichts solcher „Bescheide“. Empathie ist ein
Basisthema hier in diesem Blog. Dies ist ein Beispiel für radikales
Versagen. Die Aufmerksamkeit aller scheint sich immer mehr auf
wirtschaftlichen Erfolg zu zentrieren, unabhängig davon, ob sich
andere Menschen dafür aufopfern müssen. Wenigstens wirtschaftlichen
Erfolg, so höre ich schon diejenigen seufzen, die davon profitieren.
Aber es ist ja alles so gut hier, wir lassen uns nichts schlecht
reden. Auch nicht eine gesichts- und empathielose Gesellschaft, in
der die Häuptlinge etwas nicht mal gut vorzuspielen vermögen.
Dienstag, 19. Dezember 2017
Montag, 18. Dezember 2017
Auf dem Weg ins Nichts (Lyrik)
Du tippst das Nichts an
gehst mit ihm um
fühlst dich ihm fern und nah
Du erschrickst und weißt nicht
weißt, dass Du nichts weißt
und bist darüber nicht erfreut
es greift dich herb an
und du kommst ihm näher
im Vergehen liegt die Welt
Du kennst all diese Sprüche
Vermutungen, Meinungen
Weißes Rauschen allüberall
Du schreibst Worte
die es nicht umfassen
Du gebierst Bilder
die es nicht treffen
Du findest Vergleiche
die nicht stimmen
Ich stecke den Finger ins Dasein
und es riecht nach Nichts
Nichts ist mehr sicher,
kein Gesang, kein gar nichts,
es ist alles nur noch - „Rauschen”.
(Buranmann)
gehst mit ihm um
fühlst dich ihm fern und nah
Du erschrickst und weißt nicht
weißt, dass Du nichts weißt
und bist darüber nicht erfreut
es greift dich herb an
und du kommst ihm näher
im Vergehen liegt die Welt
Du kennst all diese Sprüche
Vermutungen, Meinungen
Weißes Rauschen allüberall
Du schreibst Worte
die es nicht umfassen
Du gebierst Bilder
die es nicht treffen
Du findest Vergleiche
die nicht stimmen
Ich stecke den Finger ins Dasein
und es riecht nach Nichts
Nichts ist mehr sicher,
kein Gesang, kein gar nichts,
es ist alles nur noch - „Rauschen”.
(Buranmann)
Sonntag, 17. Dezember 2017
Das Göttliche, das Suchen (1)
Sich selbst finden. Achtsamkeit in sich entdecken, das klingt jetzt sehr modisch. Zeitgeistig halt. Wer wollte das nicht? Das Göttliche in uns finden. Wenn es schon keinen Gott mehr gibt! In der Ruhe und Entledigung all dieser
Scheinvorstellungen. Sich kein Bild mehr davon machen, was größer als
wir selbst ist. Das Paradies? Muss das sein? Was ist das Nichts?
Nichts tun, was jemand anderes schaden könnte. Hohe Moral, aber es
kann das Zusammenleben und das gemeinsame Suchen leichter machen.
Vielleicht. Muss das alles sein? Regeln, Verbote? Es scheint etwas
sehr Menschliches zu sein und einem Bedürfnis zu entsprechen, dass
der Befolgung von außen kommender Vorschriften das Heil zuspricht.
Auch das Paradies oder das ewige Leben. Gibt es eine Angst vor dem
Tod, die als Motivation für Religionen wirken könnte? Nun ja, die
Geschichte ist voll davon.... Ist Meditation das Loslassen der Welt
als Befreiung?
Blöd nur, das es dazu auf dieser Welt noch andere Voraussetzungen geben muss. Die Verhältnisse, die sind leider so. Weltfremdheit wurde mir bewusst, Lächerlichkeit. "Die andere Ebene" rückt für mich dadurch immer mehr in die Ferne. Sich selbst finden? Ja, im besten Falle. Aber wann tritt der beste Fall wirklich ein? Das „Göttliche“ in mir selbst finden. Ja, es ist in mir, möglicherweise. Manche haben es den "göttlichen Funken" genannt. Aber wie kann ich ihm besser näher kommen? Mit meinen bescheidenen Möglichkeiten? Mit meinem „heißen Bemühen“ nur? Hingabe? Es stark wollen, - oder gar nichts wollen? Überhaupt erscheint es mir immer fragwürdiger, sich ein Bild vom Göttlichen zu machen und sich ihm mit irdisch geprägten Vorstellungen nähern zu wollen. Das stimmt nicht mit meinen Vorstellungen darüber überein, dass es etwas Größeres ist, etwas, was über unseren Geist hinaus geht. Welche Anmaßungen, unseren Geist und seine Möglichkeiten, ja, überhaupt den Menschen absolut zu setzen! Vielleicht gibt es ja eine Ahnung davon, was darüber hinaus geht? Nur das. Der Atheismus war für mich nicht nur deswegen auch niemals eine Lösung, ein Ziel. Für mich.
Blöd nur, das es dazu auf dieser Welt noch andere Voraussetzungen geben muss. Die Verhältnisse, die sind leider so. Weltfremdheit wurde mir bewusst, Lächerlichkeit. "Die andere Ebene" rückt für mich dadurch immer mehr in die Ferne. Sich selbst finden? Ja, im besten Falle. Aber wann tritt der beste Fall wirklich ein? Das „Göttliche“ in mir selbst finden. Ja, es ist in mir, möglicherweise. Manche haben es den "göttlichen Funken" genannt. Aber wie kann ich ihm besser näher kommen? Mit meinen bescheidenen Möglichkeiten? Mit meinem „heißen Bemühen“ nur? Hingabe? Es stark wollen, - oder gar nichts wollen? Überhaupt erscheint es mir immer fragwürdiger, sich ein Bild vom Göttlichen zu machen und sich ihm mit irdisch geprägten Vorstellungen nähern zu wollen. Das stimmt nicht mit meinen Vorstellungen darüber überein, dass es etwas Größeres ist, etwas, was über unseren Geist hinaus geht. Welche Anmaßungen, unseren Geist und seine Möglichkeiten, ja, überhaupt den Menschen absolut zu setzen! Vielleicht gibt es ja eine Ahnung davon, was darüber hinaus geht? Nur das. Der Atheismus war für mich nicht nur deswegen auch niemals eine Lösung, ein Ziel. Für mich.
Samstag, 16. Dezember 2017
Freitag, 15. Dezember 2017
Donnerstag, 14. Dezember 2017
Zeit, Identität, Suche
Es gilt wohl, ganz im Augenblick zu leben, aber auch
gleichzeitig „integrativ“ zu leben: d.h. die Vergangenheit immer
wieder herein holen ins eigene Leben, zu einem einzigen zu
verschmelzen, das man sich neu (!) erschließt und das (ein
Bewusstsein dafür entwickelt, geworden und durch die Verhältnisse,
durch die Vergangenheit geformt zu sein...., sich dafür
interessieren und es neu für sich erschließen... durch eine
veränderte Perspektive es „hereinholen“...) geworden ist. Die
Selbstreferenz (unter anderem Besuche an den Orten der Vergangenheit,
- aber auch in Tagebuchstudien) ist für mich ein Beleg und Antrieb
dafür, mich selbst zu suchen..... Ich „verwende“ dazu Bruch- und
Fundstücke, um Unverbundenes zusammenzusetzen, es als Teil eines
Selbst begreifen..... eine Linie des Insgesamt finden..... in
meiner Person. Es gilt, sie sich mir bewusster zu machen, ihr durch
Anregungen und emotionale Antriebe näher zu kommen, dort, wo sie,
diese Person, „durch die Zeit geschlittert“ ist...... ich will
einen höheren Grad an Identität gewinnen. Auch ein Bewusstsein für
das kollektive Moment ist wohl dabei zu gewinnen. Neu begreifen: Das
Geworfensein in Rollen, in soziale Muster, in räumliche und andere
Determinationen, in die Zeit und ihre eigenen Begriffsmuster. Meine
Perspektive als „geworden“ begreifen. Begreifen, dass man
Einflüssen ausgesetzt war. Seine eigene Historie berühren.
Vergangenheit besser „bewältigen“.
Mittwoch, 13. Dezember 2017
Das Leben am Fluss
„Das Leben hat
an und für sich nur Nachteile“ soll der Schriftsteller Thomas
Bernhard gesagt haben. Klar, der Mann war unverbesserlicher
Pessimist. So etwas ist ja heutzutage nahezu verboten, obwohl die
Zweifel überall sägen. Jemand stirbt, das Leben aber geht ungerührt weiter,
so als sei nichts gewesen. Menschen scheiden aus, gehen ab, die einen
gehen, andere kommen, es ist ein Fluss, - den man zumindest erkennen
und anschließend wahrhaben sollte. Wohin gehen wir, woher sind wir
gekommen? Da ist ein Fluss, der uns scheinbar von solchen Fragen
wegreißt. Ablenkungen, Betäubungen, das „wahre Leben“, die
Aktivität an sich..... usw. Die Begründungen stehen alle billig
bereit. Wir fallen, wir werden weniger, wir.... wen juckt's? Das
allgemein gültige Bild der Wirklichkeit suggeriert uns, als habe all
das keine Gültigkeit, als gelte nur das unmittelbar geführte
Leben..... Die Parolen wurden schon früh ausgegeben: „Sei du
selbst, alle anderen sind schon besetzt“, soll Oscar Wilde gesagt
haben. Es ist der Satz der Selbstverwirklichung und der
Selbstoptimierung, den so viele Menschen derzeit anbeten. Ob wir
Angst haben vor der Zukunft? „Die ungeheuerliche Kränkung, die das
Leben ist“ hat die Schriffstellerin Ingeborg Bachmann einst
fabuliert. Auch sie, der wertvolle und oft zitierte Mensch, musste
irgendwann sterben, - wenn auch unter spektakulären Verhältnissen.
Lauter Wichtigs........
Dienstag, 12. Dezember 2017
Gerechtigkeit, was ist das?
Martin Schulz und sein
„Gerechtigkeitswahlkampf“ für die SPD: alles erledigt?
Verliererthema? Ob er das jetzt in die GroKo-Verhandlungen einbringt? In
welcher Form? Was soll überhaupt „Gerechtigkeit“ sein? Das, was
manche Sozen darunter verstehen wollen? Ich höre sie schon, die
Meinungen dazu, die durch die Luft schwirren, idiologisch aufgeladen, versteht sich. Und dann noch etwas:
Deutschland ist nicht nur im Aufschwung, sondern sogar im Boom. Die
Wachstumsraten sind hoch, die Arbeitslosenzahlen (scheinbar)
reduziert. Die Stimmung in den Unternehmen ist gut, der
Exportwirtschaft floriert, die Konsumausgaben steigen.
Wenn bloß das nicht wäre:
40 % der Leute verdienen nicht mehr als vor 20 Jahren. In
Deutschland sind 16 Millionen Menschen von Armut oder sozialer
Ausgrenzung bedroht. Das bedeutet: Jeder Fünfte in Deutschland ist
von Armut bedroht. Wow! Die durchschnittliche wirtschaftliche Lage
sagt womöglich nicht viel darüber aus, wie es einzelnen Menschen
geht. Wenn einer 100 verdient und der andere 1, wäre das Mittel 50.
Ob das etwas aussagt? Womöglich etwas über „Gerechtigkeit“? Ob
das etwas mit der Situation der Alleinerziehenden und der Kinder zu
tun hat? Ob es etwas über die Wohnsituation in den Städten und die
dramatische Landflucht sagt? Steuern und Abgaben sollen mal wieder
entlastet werden, am besten so, dass es den Armen nutzt. Die
Begründung des Solidaritätszuschlags ist inzwischen entfallen. Also
sollte er abgeschafft werden. So oder so. Aber vielleicht nicht so,
dass das nur den Reichen nützt..... wie dann? Sich eine passende
Regelung zu überlegen, wäre Aufgabe der Politik. Dass viele
Erwerbstätige in Deutschland inzwischen arm sind, liegt wohl auch daran, dass
sie vielleicht einen oder mehrere Jobs haben, die aber in Teilzeit
oder im Niedriglohnsektor verankert sind. Sie können davon nur
schwer leben. Fast 2,7 Millionen Arbeitnehmer gehen in Deutschland
offenbar noch einem Mini-Job nach. Das bedeutet, dass mehr Wohlstand nicht zwingend weniger Armut bedeutet. Jamaika ist vorbei. Doch die
Fakten bleiben.
Sonntag, 10. Dezember 2017
Demokratie als Idee und Realität
Demokratie und Mitbestimmung haben mit dem Buchdruck
zu tun und den sich daraus ergebenden Kommunikations- und
Informationsmöglichkeiten. Lesen und schreiben zu können wurde
etwas, was nicht nur auf die Eliten (meist der Klerus) beschränkt
war. Es entstand eine Debattenkultur (nicht nur der Kundigen, sondern
auch der Informierten) und die Notwendigkeit zur sofortigen
Entscheidung bestimmter Dinge rückte mehr in den Hintergrund. Es
entstand auch die Möglichkeit zur Reflektion, zum Nachdenken über
bestimmte Problemstellungen. Die unmittelbare Anwesenheit, wie etwa
in der Antike, beschränkte sich nun immer mehr auf eine eher
symbolische, wahrgenommen durch Repräsentanten.
In heutigen System einer repräsentativen Demokratie jedoch steckt die Annahme, dass Parlamentarismus nur etwas für fachkundige Abgeordnete einer repräsentativen Demokratie sei, die angesichts komplexer Problemstellungen meist den Rat von „Experten“ hinzuziehen sollten. Dass diese „Experten“ inzwischen aber meist Lobbyisten und Drahtzieher mächtiger Interessen sind, macht die gegenwärtige Problemlage mit aus. Es scheint die Wirtschaft mit ihren Strippenziehern völlig undemokratisch den Gang der Dinge zu bestimmen (bis hin zu der mittlerweile recht bekannt gewordenen Tatsache, dass solche „Interessenvertreter“ oft Büros in den Ministerien haben und die Gesetzestexte gleich selbst schreiben!) und sehr viel weniger der Souverän, das Volk. Herbei eilen auch sofort riesige Beraterstäbe und Nichtregierungsorganisationen, die mit dem Anspruch größerer Sachkompetenz ausgestattet sind. Wollte „das Volk“ mitbestimmen, sollte es freilich gerade angesichts des immer komplexer werdenden Regelungsbedarfs möglichst informiert und kundig sein. Das kostet Zeit und führt unter Umständen zum Verzicht auf Erwerbschancen. Außerdem sollte es sich nicht durch „Fake-News“, alternative Fakten und ähnliche Phänomene bei der politischen Urteilskraft und Entscheidungsfindung beeinflussen lassen. Ob dies unter den heutigen Bedingungen überhaupt möglich ist, mag Gegenstand einer Auseinandersetzung sein. Die dazu nötigen Zeitopfer vermögen vielleicht auch nur die ökonomisch dazu fähigen Mitglieder einer weitgehend passiven und die Politik nur konsumierenden Gesellschaft aufzubringen. Wo solche Größen wie etwa der Begriff „Verantwortung“ dabei bleiben, in welcher Weise sie etwa einbezogen sind in die Entscheidungsfindung, wo und wie sie greifen, ist eine weitere unbeantwortete Frage.
In heutigen System einer repräsentativen Demokratie jedoch steckt die Annahme, dass Parlamentarismus nur etwas für fachkundige Abgeordnete einer repräsentativen Demokratie sei, die angesichts komplexer Problemstellungen meist den Rat von „Experten“ hinzuziehen sollten. Dass diese „Experten“ inzwischen aber meist Lobbyisten und Drahtzieher mächtiger Interessen sind, macht die gegenwärtige Problemlage mit aus. Es scheint die Wirtschaft mit ihren Strippenziehern völlig undemokratisch den Gang der Dinge zu bestimmen (bis hin zu der mittlerweile recht bekannt gewordenen Tatsache, dass solche „Interessenvertreter“ oft Büros in den Ministerien haben und die Gesetzestexte gleich selbst schreiben!) und sehr viel weniger der Souverän, das Volk. Herbei eilen auch sofort riesige Beraterstäbe und Nichtregierungsorganisationen, die mit dem Anspruch größerer Sachkompetenz ausgestattet sind. Wollte „das Volk“ mitbestimmen, sollte es freilich gerade angesichts des immer komplexer werdenden Regelungsbedarfs möglichst informiert und kundig sein. Das kostet Zeit und führt unter Umständen zum Verzicht auf Erwerbschancen. Außerdem sollte es sich nicht durch „Fake-News“, alternative Fakten und ähnliche Phänomene bei der politischen Urteilskraft und Entscheidungsfindung beeinflussen lassen. Ob dies unter den heutigen Bedingungen überhaupt möglich ist, mag Gegenstand einer Auseinandersetzung sein. Die dazu nötigen Zeitopfer vermögen vielleicht auch nur die ökonomisch dazu fähigen Mitglieder einer weitgehend passiven und die Politik nur konsumierenden Gesellschaft aufzubringen. Wo solche Größen wie etwa der Begriff „Verantwortung“ dabei bleiben, in welcher Weise sie etwa einbezogen sind in die Entscheidungsfindung, wo und wie sie greifen, ist eine weitere unbeantwortete Frage.
Samstag, 9. Dezember 2017
Obdachlose im Winter
Ich erinnere mich an die vielen Obdachlosen, denen
ich begegnet bin. Auf der Straße schlafen, seinen Horizont im
Alkohol ersäufen, sich langsam damit umbringen, das als letzte Fluchtmöglichkeit begreifen, sich
als Abfall wahrnehmen und von anderen dauernd so "bewertet" zu werden,
wo doch in dieser Gesellschaft alles einen Wert haben muss. Jetzt ist
es Winter. Da tauschen Leute Geschenkideen für Weihnachten aus. Bloß
nicht zu viel fressen!, dort, wo andere so gut wie gar nichts zu essen
haben......
Tagsüber bin ich wie im Tran durch die Stadt gelaufen. Mal in eine
Tagesaufenthaltsstätte. Dann in ein Geschäft. Ohne richtige Wärme
und Halt. Abfallkübel durchstöbert (jawohl, auch mal im Klischee
sein!). Ich sehe durch ihre Augen und habe etwas gegen die
Erbarmungslosigkeit dieser Gesellschaft. Natürlich, Alkohol ist
nicht gut. Sagt sich leicht aus der Wärme heraus. Dass es als Fluchtmöglichkeit funktioniert, das machen
wohlbestallte Leute auch aus den oberen Gesellschaftsschichten vor
und schieben noch etwas teures Pulver nach. Moralisch darf man das
nicht sehen, so wird einem beschieden. Aber bei den Obdachlosen, da
soll man es sehr wohl moralisch sehen......! Nun ja. Geschichten
gehört. Nach den materiell Abgesicherten stimmen sie ja alle nicht.
Sie, die den „Fake News“ aus ihrer jeweiligen Filterblase so
inbrünstig nachhängen. Sie sind schnell fertig, gehen vorbei,
vorüber, lassen hinter sich, ignorieren, wollen nichts wissen
davon..... Dabei könnten sie auch in eine solche Lage kommen. Scheise. Diejenigen, die Angst vor sozialem Absturz haben, werden ja immer
mehr. Sie haben ja auch Anlass genug dafür. Wie weit kann ein solcher
Absturz führen. Auch schon mal unters Hartz4-Niveau? Es gäbe kein Elend in dieser Gesellschaft, behaupten ehrgeizige Politikernasen fortwährend. Ein Blick hinaus in die Wirklichkeit sagt anderes......
Freitag, 8. Dezember 2017
Demokratie, neue Ansätze
Das Gefühl, aus der Ferne und nach kaum
nachvollziehbaren Kriterien regiert zu werden, ist ein Grund für die
Unzufriedenheit Vieler mit dem politischen System. Es breitet sich
ein Gefühl aus, das besagt, dass all die Abgeordneten und Minister,
die den Einflüsterungen von Lobbyverbänden ausgesetzt sind, ja,
dass die gesamte Exekutive nicht mehr die Bevölkerung repräsentiert.
Im aktuellen Bundestag mit seinen 709 Abgeordneten gibt es 22%
Juristen und 7% Politologen. In der deutschen Bevölkerung aber gibt
es nur 0,6 % Juristen und 0,01 % Politologen. Ob das einer
repräsentativen Demokratie entspricht? Unmut erzeugt es in jedem
Falle. Beispielsweise in Irland wird in dieser Hinsicht radikal
experimentiert. Das neu eingeführte Element heißt „Demokratie per
Losverfahren“ und wurde schon in klassischen Staatsform der
Demokratie der Griechen praktiziert. Der „Rat der 500“, die
Volksversammlung und sogar das oberste Gericht wurden durch Los
ermittelt. Noch einmal: im alten Griechenland wurden neben den
politischen Entscheidern sogar die juristischen Entscheider per
Losverfahren ermittelt, alle Ämter wurden auf Zeit zugelost. Beides
galt für eine gewisse Zeit. Danach gab es „Neuwahlen“, in diesem
Falle „Neubestimmungen“. Politiker sind nicht länger „die da
oben“. Es gilt vielmehr ein Verfahren der Teilnahme. Es gibt dort
„Bürgerversammlungen“. In ihr geht es durchaus um wichtige
Grundsatzfragen und Fragen, die die Allgemeinheit sehr betreffen.
Ihre Teilnehmer sind Laien, keine Spezialisten oder „Experten“.
Man tauscht in dieser Versammlung Argumente aus, versucht, den
Anderen zu verstehen. Man ändert die Meinung, wenn jemand anderes
überzeugend war. 99 Iren aller Bevölkerungsschichten machen ein
Jahr lang Politik, alle zufällig ausgewählt per Los. Jeder bekommt
den ganzen Entscheidungsprozess mit, kann sich ernst genommen fühlen.
Wie Gesetzentwürfe zu Gesetzen werden, - hier soll es transparent
werden. Statistiken werden gewälzt, Experten werden gehört. Es gibt
keine Hinterzimmergespräche, und es wird live ins Netz übertragen.
Es wird abgestimmt und der Regierung eine Handlungsempfehlung
gegeben. Die Bürger mehr einbinden in den politischen
Entscheidungsprozess, ob das eine schlechte Idee ist? Ob das hierzulande,
wo noch nicht einmal ein Lobbyregister existiert, auch mal eine
Überlegung wert wäre?
Donnerstag, 7. Dezember 2017
Polititikerwechsel
Ich fürchte, dass ich an der Glaubwürdigkeit jener Politiker zweifele, die kurz nach ihrer Wahlniederlage stracks zu
einem Privatkonzern wechseln. Pünktlich zum SPD-Parteitag wurde dazu
heute wieder eine Meldung zu zwei ehemaligen und nun abgehalfterten
Ministerpräsidenten bekannt. Es ist das, was einst mein Weltbild
zusammenbrechen ließ und was mir heute einen gewissen Ekel abnötigt: Diese Nähe und die nun plötzlich nicht mehr
vorhandene Scheu, sich für gewisse Interessen einspannen zu lassen, ja, sie sogar aktiv zu betreiben. Die
ARD-Sendung „Bimbes“ zur einstigen Praxis von Kohl konnte dazu
einiges klar machen, wie das Räderwerk (nicht nur) der
bundesdeutschen Politik tickt und tickte. Die ach so gepriesenen
Grundüberzeugungen scheinen da nur eine Frage des als Salär ausgewiesenen Geldes
zu sein. Es wurde bis in die jüngste Vergangenheit hinein sehr eindringlich angeregt, dabei eine gewisse
Schamfrist walten zu lassen. Nun ja, nicht mal diese scheint gerade
von denen eingehalten zu werden, die vorgeben, sich in der Sonne
ihrer ach so humanen „Grundüberzeugungen“ sonnen zu können. Ob so etwas in die
Nähe von Heuchelei gerückt werden kann, ob es womöglich sogar eine
gewisse Nähe zur Korruption ausdrückt?
Mittwoch, 6. Dezember 2017
Dienstag, 5. Dezember 2017
Machtspielchen
Ich finde es komisch, sehr spooky, dass sich viele
Journalisten jetzt dauernd über Regierungsneubildung in Berlin
unterhalten und im Fernsehen tausend Interviews dazu führen. Das gibt
doch allen scheinwichtigen Köpfen Gelegenheit, sich als wichtig
darzustellen. Ihre Eitelkeiten und Machtgier auszuleben..... das ist
doch alles Popanz und Inszenierung und dem Grundgedanken von
Demokratie nicht würdig! Deutschland will doch weit vorne sein,
jetzt immer noch, da überall die demokratischen Wälle zu brechen
scheinen und die USA einen Hampelmann als Präsidenten gewählt
haben! Aus den Reihen der Zivilgesellschaft, aus den nicht von
Regierungen bestimmten Interessen müssen da die Impulse kommen. Doch
das gegenwärtige Interesse macht sich am Persönlichen fest!
An was denn sonst?, sagen Journalisten, die das alte Spiel dauernd weiter betreiben wollen und in Wirklichkeit auch ein wenig das Spiel der Autokraten zu betreiben scheinen. Im Absolutismus und im ersten Teil des zwanzigsten Jahrhunderts, so scheint es mir, waren Köpfe wichtig. Jetzt. Im Zeitalter omnipräsenter Transparenz, sollte sich die Demokratie weiter entwickelt haben, auch wenn derzeit ein paar besonders lächerliche Autokraten das Gegenteil davon versuchen und das "Volk" ihnen dabei brav zu folgen scheint. Es sollte ein Impuls in diese Richtung gegeben werden. Stattdessen gibt es Formulierungen wie „Das Zeug dazu haben“ usw. Es scheint eine Phase zu sein, die in die falsche Richtung führt.....
An was denn sonst?, sagen Journalisten, die das alte Spiel dauernd weiter betreiben wollen und in Wirklichkeit auch ein wenig das Spiel der Autokraten zu betreiben scheinen. Im Absolutismus und im ersten Teil des zwanzigsten Jahrhunderts, so scheint es mir, waren Köpfe wichtig. Jetzt. Im Zeitalter omnipräsenter Transparenz, sollte sich die Demokratie weiter entwickelt haben, auch wenn derzeit ein paar besonders lächerliche Autokraten das Gegenteil davon versuchen und das "Volk" ihnen dabei brav zu folgen scheint. Es sollte ein Impuls in diese Richtung gegeben werden. Stattdessen gibt es Formulierungen wie „Das Zeug dazu haben“ usw. Es scheint eine Phase zu sein, die in die falsche Richtung führt.....
Montag, 4. Dezember 2017
Sonntag, 3. Dezember 2017
Mit deinen blauen Augen... (Heinrich Heine, Lyrik)
Mit deinen blauen Augen
siehst du mich lieblich an,
da wird mir so träumend zu Sinne,
daß ich nicht sprechen kann
An deine blauen Augen
gedenk ich allerwärts;- ein Meer von blauen Gedanken
ergießt sich über mein Herz
(Heinrich Heine)
siehst du mich lieblich an,
da wird mir so träumend zu Sinne,
daß ich nicht sprechen kann
An deine blauen Augen
gedenk ich allerwärts;- ein Meer von blauen Gedanken
ergießt sich über mein Herz
(Heinrich Heine)
Samstag, 2. Dezember 2017
Robotix, dein Freund und Helfer?
Dass diese Wesen, die unter dem Stichwort „Künstliche
Intelligenz“ oder „Roboter“ bald die Welt bevölkern sollen,
uns schlichtweg umbringen könnten, weil sie auf vielen Feldern
„leistungsfähiger“ sind, erscheint erst ganz ganz langsam am
Horizont. Sicher, es wurde in Wissenschaftsmagazin oder
entsprechenden Formaten für Neugierige vor einer solchen Gefahr
gewarnt. Dass dies aber sehr schnell ziemlich virulent werden könnte, hat so recht noch niemand auf dem Schirm, ganz besonders nicht die
Vertreter einer Politik, die im Zeichen des Neoliberalismus oder der
Marktwirtschaft nahezu alles denen überantworten will, die
„leistungsfähiger“, „effizient“ oder „erfolgreicher“
sind. Das dies alles im großen Stil auf Cyborgs und Roboterwesen
zutreffen könnte, deren Quellcode selbst ihre Erfinder nicht mehr
nachvollziehen können, weil ja genau dies in der Absicht einer
„Künstlichen Intelligenz“ liegt, das bleibt aus vordergründigen
Motiven verborgen und könnte eine große Gefahr bergen. Genauso,
wie der Umstand, dass durch solche Wesen der Arbeitsmarkt und seine
Funktionswesen für viele Menschen schon bald sich sehr stark ändern
könnte. Das in viele Gehirne gehämmerte Stichwort dazu lautet
„Arbeitsmarkt 4.0“ oder sickert unter dem Stichwort
„Digitalisierung“ in uns ein. Wenn dann noch Chefs von
„Unsozialen Netzwerken“ diejenigen als Spielverderber und
Schwarzseher beschimpfen, die es sich erlauben, auf solche Gefahren
hinzuweisen, dann wird es wirklich gefährlich, - amerikanisch
gefärbter Optimismus hin oder her.
Freitag, 1. Dezember 2017
Armut revisited
Martin Schulz und sein erster „Gerechtigkeitswahlkampf“ für die SPD: alles erledigt?
Verliererthema? Falsch drauf? Es gehe allen gut, so wird gerne behauptet. Deutschland ist nicht nur im Aufschwung, sondern sogar
im Boom. Die Wachstumsraten sind hoch, die Arbeitslosenzahlen
(scheinbar) reduziert. Die Stimmung in den Unternehmen ist gut, der
Exportwirtschaft floriert, die Konsumausgaben steigen.
Wenn bloß das nicht wäre:
in Deutschland sind 16 Millionen Menschen von Armut oder sozialer
Ausgrenzung bedroht. Das bedeutet: jeder Fünfte in Deutschland ist
von Armut bedroht. Wow! Die durchschnittliche wirtschaftliche Lage
sagt womöglich nicht viel darüber aus, wie es einzelnen Menschen
geht. Wenn einer 100 verdient und der andere 1, wäre das Mittel 50.
Ob das etwas aussagt? Über die Situation der Alleinerziehenden, der
Kinder? Ob es etwas über die Wohnsituation in den Städten und die
dramatische Landflucht? Steuern und Abgaben sollen mal wieder
entlastet werden, am besten so, dass es den Armen nutzt. Die
Begründung des Solidaritätszuschlags ist entfallen. Also sollte er
abgeschafft werden. Aber vielleicht nicht so, dass das nur den
Reichen nützt..... wie? Sich eine passende Regelung zu überlegen,
wäre Aufgabe der Politik. Dass viele Erwerbstätige in Deutschland
inzwischen arm sind, liegt daran, dass sie vielleicht einen oder
mehrere Jobs haben, die aber in Teilzeit oder im Niedriglohnsektor
verankert sind. Sie können davon nur schwer leben. Fast 2,7
Millionen Arbeitnehmer gehen in Deutchland offenbar noch einem
Mini-Job nach. Das bedeutet, dass mehr Armut nicht zwingend weniger
Armut bedeutet. Jamaika ist vorbei. Doch die Fakten bleiben.
Donnerstag, 30. November 2017
Identität und Suche
Ich habe das Folgende in einem alten Tagebuch
gefunden. Ich durchforste diese Fundstücke gelegentlich, um Spuren meiner
Existenz zu finden, um zu wissen, was mir wichtig war und welche
Ziele ich erreichen wollte. Wie mein jetziger „Ist-Zustand“ sich
dazu verhält. Wer ich war und wer ich bin......dies könnte durchaus auch Impulse für andere Menschen bieten (Impulse!, nicht Aufforderung zur Kopie!) Obwohl es mir scheint, als hätten sich die gesellschaftlichen Koordinaten stark verändert (In Richtung auf "Selbstoptimierung", Egomanie, Egoismus, Narzissmus...)
„Für viele Personen in meinem Umkreis ist es eine Aufgabe, ohne dass sie sich dessen bewusst sind, als Person „reif“ und „erwachsen“ zu werden. Der naive Kinderglaube hat die Anziehungskraft der sentimentalen „Romantik“. Sich entwickeln, emanzipieren ohne diese Möglichkeit zu verlieren, sondern sie zu integrieren, ohne ihr ausgeliefert zu sein, das wäre ein Ziel von Individuation. Ich selbst sehe es wieder mal persönlich, als meine eigene „Unio mystica“ . Wieso ist sie so schwer zu verstehen, teilt sie niemand?
Wie verschieden die Menschen doch sind, und wie wenig Ahnung wir voneinander und „vom Leben“ haben. Ist's nur Flachsinn, mangelndes Interesse? Missverständnis? Was geschieht mit uns? Ist da dumpfes Mitlaufen? Es scheint die bequemste Möglichkeit zu sein, bei irgendwas irgendwie mitzumachen. Doch diese Fragen wollen erarbeitet, erlitten sein.Wer ist im Zeitalter des vordergründigen Hedonismus dazu bereit? Derjenige nur, der aufgrund seiner Veranlagung dazu prädestiniert ist?
„Für viele Personen in meinem Umkreis ist es eine Aufgabe, ohne dass sie sich dessen bewusst sind, als Person „reif“ und „erwachsen“ zu werden. Der naive Kinderglaube hat die Anziehungskraft der sentimentalen „Romantik“. Sich entwickeln, emanzipieren ohne diese Möglichkeit zu verlieren, sondern sie zu integrieren, ohne ihr ausgeliefert zu sein, das wäre ein Ziel von Individuation. Ich selbst sehe es wieder mal persönlich, als meine eigene „Unio mystica“ . Wieso ist sie so schwer zu verstehen, teilt sie niemand?
Wie verschieden die Menschen doch sind, und wie wenig Ahnung wir voneinander und „vom Leben“ haben. Ist's nur Flachsinn, mangelndes Interesse? Missverständnis? Was geschieht mit uns? Ist da dumpfes Mitlaufen? Es scheint die bequemste Möglichkeit zu sein, bei irgendwas irgendwie mitzumachen. Doch diese Fragen wollen erarbeitet, erlitten sein.Wer ist im Zeitalter des vordergründigen Hedonismus dazu bereit? Derjenige nur, der aufgrund seiner Veranlagung dazu prädestiniert ist?
Mittwoch, 29. November 2017
Dienstag, 28. November 2017
Microchip und Überwachung
Es wird doch überall dieser Chip propagiert, der
direkt in den Körper (unter die Haut) eingesetzt werden soll. Die
Leute, die dies tun, verkaufen sich als „ganz vorne“ in der
Entwicklung. Die Öffentlich-Rechtlichen scheinen hierbei ganz krass
zu sein in der Propagierung. Dabei sollte einem eines ganz klar sein:
wem ein solcher Chip eingesetzt wird, der ist „höheren Instanzen“
wie zum Beispiel dem Staat total ausgeliefert. Per Chip kann nämlich
ein komplettes Bewegungsprofil und noch viel mehr erstellt werden
(per Identifizierung durch elektromagnetische Wellen), der kleinteiligen Überwachung scheinen keine Grenzen gesetzt. In Schweden sei bereits
ein solches Pilotprojekt im Einsatz, so wurde in den Öffentlich-Rechtlichen
geschwärmt.... (nun ja, Schweden.....“starker“ Staat, offenbar
starker Antisemitismus etc. ….ob die überall Avantgarde sind?,...
es darf gezweifelt werden)
Dabei scheint es auch keine Rolle zu spielen, ob dies zum gegenwärtigen Zeitpunkt möglich ist oder nicht. Lächerlich. Wenn es irgendwann (vielleicht bald?) möglich ist, wird das möglich gemacht. (Technisch gesehen ist das die kleinste Übung). Und zwar auch der Werbung, großen Firmen und ähnlichen Mächten, denen der „Bürger“ schon jetzt in ungünstiger Weise ausgeliefert ist. Dass sich Moderatoren von Nachrichtensendungen bei transatlantischen Organisationen (oft ein Wort für „einseitig amerikanisch beeinflusst“) ganz und als Mitglied von mächtigen Verbindungen besonders dabei hervortun und unter anderem Werbesendungen für Silicon Valley produzieren, die in herkömmlichen und öffentlich finanzierten Fernsehprogrammen gesendet und mehrmals wiederholt werden, macht die Sache noch offenkundiger. Das Bezahlen per in den Körper implementiertem Chip ist offensichtlich das Ziel der Finanzindustrie („die Zukunft des Zahlungsverkehrs“) und offenkundig auch des datengierigen Staates, der mit dem dauernd vorgebrachten Terrorismus-Verdacht seine Bürger immer perfekter überwachen will. Noch wird das unter „Verschwörungstheorie“ total abgetan. Doch vielleicht droht möglicherweise schon bald eine solche Totalüberwachung.
Dabei scheint es auch keine Rolle zu spielen, ob dies zum gegenwärtigen Zeitpunkt möglich ist oder nicht. Lächerlich. Wenn es irgendwann (vielleicht bald?) möglich ist, wird das möglich gemacht. (Technisch gesehen ist das die kleinste Übung). Und zwar auch der Werbung, großen Firmen und ähnlichen Mächten, denen der „Bürger“ schon jetzt in ungünstiger Weise ausgeliefert ist. Dass sich Moderatoren von Nachrichtensendungen bei transatlantischen Organisationen (oft ein Wort für „einseitig amerikanisch beeinflusst“) ganz und als Mitglied von mächtigen Verbindungen besonders dabei hervortun und unter anderem Werbesendungen für Silicon Valley produzieren, die in herkömmlichen und öffentlich finanzierten Fernsehprogrammen gesendet und mehrmals wiederholt werden, macht die Sache noch offenkundiger. Das Bezahlen per in den Körper implementiertem Chip ist offensichtlich das Ziel der Finanzindustrie („die Zukunft des Zahlungsverkehrs“) und offenkundig auch des datengierigen Staates, der mit dem dauernd vorgebrachten Terrorismus-Verdacht seine Bürger immer perfekter überwachen will. Noch wird das unter „Verschwörungstheorie“ total abgetan. Doch vielleicht droht möglicherweise schon bald eine solche Totalüberwachung.
Montag, 27. November 2017
Killer aus dem Weltraum
Asteroiden können globale
Killer sein. Erst neulich flog wieder einer relativ dicht an unserer
Erde vorbei. Noch knobeln Wissenschaftler daran, wie sie solche
Asteroiden aufhalten könnten. Das A und O scheint dabei zu sein, dass
man deren planetarische Bahnen rechtzeitig erkennt, so dass selbst
kleinste Korrekturmaßnahmen ihre Wirkung zeigen. Zu diesem Zweck
tonnenschwere Raumsonden zum Einsatz kommen. Kommt ein Asteroid
näher, soll gezielt beschossen werden. Wenn ein größerer Asteroid
doch näher an die Erde heran kommen sollte, würde beispielsweise
ein nuklearer Sprengsatz zum Einsatz kommen. Das freilich könnte
eine Art „Schrotflinteneffekt“ haben, d.h., dass sehr viele
kleinere Teile auf die Erde regnen könnten, was schlimme Folgen
haben könnte. In den nächsten paar hundert Jahren soll aber noch
nichts auf uns zukommen, erklären Wissenschaftler. Aber was ist,
wenn doch einer mal durchkommt?
„Kleinere“ Objekte von
etwa 20 Meter Durchmesser sind etwa alle hundert Jahre zu erwarten.
Solch ein Einschlag könnte immerhin ausreichen, um ganze Städte zu
vernichten. Die Wissenschaftler beobachten zwar mit Teleskopen den
Himmel, doch solch dunkle Objekte sind von der Erde aus schwierig
auszumachen. Die Wissenschaftler entdecken trotzdem etwa 4 neue
Asteroiden pro Tag. Es sind im Moment etwa 12000 Objekte
identifiziert, die der Erde gefährlich werden können. Vor etwa 70
Millionen Jahren kam ein großer Asteroid durch die Atmosphäre,
schlug auf der Erde auf und vernichtete die Saurier. Komplett. Das
heißt, er vernichtete fast alles, was mit Leben im weiteren Sinne
zusammen hing. Aus den paar kleinen Säugetieren, die übrig blieben,
sind wir hervor gegangen.
Sonntag, 26. November 2017
Samstag, 25. November 2017
Arbeit im digitalen Zeitalter
Ich lese, dass der Kardinal Marx sich vehement gegen
das bedingungslose Grundeinkommen wehre. Und zwar mit dem Argument,
dass die Arbeit zu der „Grundkonstitution des Menschen“ gehöre,
der mit einem bedingungslosen Grundeinkommen keineswegs der
Unterhaltungsindustrie ausgeliefert werden solle. Wahlweise ist an
dieser Stelle bei anderen Diskussionsteilnehmern von der „Würde
des Menschen“ die Rede. Aber gerade diese „Arbeit“ ist ja
gerade das Problem. Wir fragen uns, in welcher Gesellschaft solche
Leute wie der Kardinal leben. In der Realität ist es wohl doch so,
das jemand, der 8 Stunden am Fließband arbeitet oder frühmorgens um
4 Uhr Zeitungen austrägt, dies tut, weil er Geld braucht und
überleben will, aber keineswegs, weil er sich dadurch als Mensch
selbst verwirklichen will oder sich dem Ideal des arbeitenden
Menschen annähern will. Die Wirtschaft scheint das gut verstanden zu
haben, indem sie die meisten Menschen mit möglichst billigen Löhnen
erpresst (weil Löhne ja „Kostenfaktoren sind). Alles, außer
Arbeit, stelle den Menschen nur ruhig, so das Credo mancher Gegner
des Grundeinkommens. Selbstverständlich ginge es auch darum, das
Bildungssystem so zu gestalten, dass es nicht nur willenlose Sklaven
für den Arbeitsmarkt produziert, sondern dass es sich wieder mehr
dem Ideal des selbstbestimmten Menschen annähert und die Menschen
dazu führt. Das würde heißen, dass der Mensch lernen könnte, dass
es außer der Arbeit durchaus noch mehr sinnvolle Beschäftigung
geben könnte, etwa im Bereich der Familie, die ja von der politisch
rechten Seite ja immer als bestimmende Größe gedeutet wird. Ziehen
wir den Begriff dessen, was Familie“ bedeuten kann, etwas weiter,
dann würde hierbei sogar eine Übereinstimmung herrschen. Darüber
hinaus gäbe es aber auch genügend Betätigungen im Bereich des
Musischen, des Politischen, des Kreativen und der Bildung, die den Menschen durchaus
mehr zu demselben machen könnten, als entfremdete Arbeit. Es könnte
zudem sein, dass in digitaler Zukunft der Begriff „Arbeit“
ohnehin ganz anders gefasst werden müsste, in dem nämlich der
Kuchen dessen, was heute möglichst billig als Arbeit gekauft und
verkauft werden soll, deutlich kleiner geworden ist. Sie wird nämlich
genau das nicht mehr sein, was dem Menschen Selbstvergewisserung und
Identität verschafft. Auch die spirituelle Betätigung in einem
weiteren und der Kirche nicht immer genehmen Sinne, könnte durch
eine solche Existenz besser ermöglicht werden.
Freitag, 24. November 2017
Donnerstag, 23. November 2017
Doppelter Boden
Was mich anödet: Die Medien, ansonsten geil auf jede
Schlagzeile, berichten nicht (oder kaum) über die Doppelbödigkeit
der Politik. Leute die tausende von Euros (auf eigenen Beschluss hin)
überwiesen bekommen, beschließen jetzt, dass Hartz4 um 7 Euro erhöht
wird. Spricht für sich. Die aktuell neu eingezogenen
Bundestagsabgeordneten wollen ihr stolzes Salär keineswegs durch
Neuwahlen gleich wieder aufgeben. Also wird frisch gegen Neuwahlen
polemisiert. Mit abstrakten und staatstragenden Argumenten. Bei
Seehofer kam einst immerhin heraus, dass er, der so gerne das
Idealbild der traditionellen Familie propagiert, seiner Freundin im
fernen Berlin ein Kind gemacht hatte. Das wurde irgendwie herunter
gespielt und wie bei unzähligen Politikern zuvor mit staatstragenden
Kommentaren bedacht: „Solange er seinen Job als Politiker macht,
hat seine Privatsphäre niemanden zu interessieren“. Im Ausland
haben sich hochmögende Politiker als schlimme Finger in dieser
Hinsicht hervor getan. Hm. Zurück getreten und wieder gekommen.
Hauptsache, gekommen. Verkörperte Doppelmoral, die gerne mit aufgeblasenen Worten schöngeredet wird.
Die Trennung von Privatem und Öffentlichem: okay. Ob es nicht aber Fälle gibt, in denen das obsolet geworden ist und die eine Sphäre durchaus mit der anderen zu tun hatte? Dass sich ganze Politikergruppen ins Puff fahren lassen, dass masochistisch orientierte Domina-Studios von gewissen Politikern wohlbesucht sind, dass Lover und die von ihnen ausgehenden Impulse das Alltagsgeschäft von gewissen Politikern durchaus geprägt haben mögen.... nun ja, das scheint alles hingenommen zu werden unter dem offiziellen Siegel der Trennung von Privat- und Öffentlichkeitsspäre. Ob es da manchmal Überschneidungen gibt, die durchaus kolportiert werden könnten? Und die Medien spielen da in Deutschland gerne mit. Verschwiegenheit um jeden Preis. S' ist so Tradition. Ob dies einem zu denken gibt? Dies alles könnte einem immerhin gerade in der derzeit obwaltenden Lage wieder bewusst werden.
Die Trennung von Privatem und Öffentlichem: okay. Ob es nicht aber Fälle gibt, in denen das obsolet geworden ist und die eine Sphäre durchaus mit der anderen zu tun hatte? Dass sich ganze Politikergruppen ins Puff fahren lassen, dass masochistisch orientierte Domina-Studios von gewissen Politikern wohlbesucht sind, dass Lover und die von ihnen ausgehenden Impulse das Alltagsgeschäft von gewissen Politikern durchaus geprägt haben mögen.... nun ja, das scheint alles hingenommen zu werden unter dem offiziellen Siegel der Trennung von Privat- und Öffentlichkeitsspäre. Ob es da manchmal Überschneidungen gibt, die durchaus kolportiert werden könnten? Und die Medien spielen da in Deutschland gerne mit. Verschwiegenheit um jeden Preis. S' ist so Tradition. Ob dies einem zu denken gibt? Dies alles könnte einem immerhin gerade in der derzeit obwaltenden Lage wieder bewusst werden.
Mittwoch, 22. November 2017
Vermögensbildung
Es wird doch tatsächlich
oft diskutiert, ob es gerecht und ein anstrebenswerter Zustand sei,
wenn alle dasselbe verdienen? Natürlich nicht, so mag man da oft
einwenden. Kommunismus soll ruhig das abschreckende Unwort bleiben.
Gewisse Unterschiede liegen in der Natur der Sache. Oft führt die
Diskussion dann auf die Frage zu, wie unter den Bedingungen der
Globalisierung eine halbwegs sinnvolle Arbeitsmarktpolitik gemacht
werden kann. Es geht dann oft um die Rolle der Gewerkschaften, die Frage
nach dem betrieblichen Kündigungsschutz, die Frage danach, in welche
Sektoren und zu welchem „Zwecke“ Investitionen oder Steuergelder
allgemein ( als „Entschädigung“ für den Atomausstieg z.b. viele
Milliarden an die Energiegroßkonzerne...) fließen. Es gab zudem den
Vorschlag, Managergehälter ab einer bestimmten Höhe nicht mehr
steuerlich absetzbar zu machen und sie in der Höhe ohnehin zu
begrenzen. Die Frage ist am Ende, ob es den politischen Willen gibt,
solche Dinge anzugehen... so scheinen derzeit nach dem „Jamaika“-Fieber
solche Fragen ohnehin wieder in den Hintergrund gerückt zu sein, der
Kandidat Martin Schulz scheint mit der Gerechtigkeitsfrage ohnehin
Schiffbruch erlitten zu haben. Dabei gibt es auch Möglichkeiten, die
keineswegs systemverändernd wirken müssen. Bei der Vermögensbildung
gäbe es jedenfalls die Möglichkeit der international abgestimmten
Steuerung und Regulierung. Vermögen? Nun ja, eine gewisse ungleiche
Verteilung mag da durchgehen. Sie folgt der Logik des
kapitalistischen Systems. Doch in Wirklichkeit sind die Verhältnisse extrem.
2% der Bevölkerung besitzen so viel wie 98% der Bevölkerung
zusammen. Ob so etwas noch in der Logik des Systems liegt? Wenn in
diesem Zusammenhang gestritten wird, dann höchstens über die Höhe
dieser Zahlen, die natürlich angezweifelt werden. Es scheint
insgesamt aber vielmehr auf die Größenordnungen anzukommen. Ob
dabei etwas geändert werden müsste?
Dienstag, 21. November 2017
Umstrukturierungen
Ich wundere mich über ein Blatt, dessen Artikel mir
früher einigermaßen empathisch und zumindest sozial mitfühlend
vorgekommen waren. Jetzt lese ich dort einen Artikel, der die von mir
in den letzten Jahren wahrgenommene Richtungsänderung aufs
Schlimmste zu bestätigen scheint. Gerade hymnisch wird dort ein
Firmensanierer als „Retter“ gepriesen, dessen Leistung es zu
verdanken sei, dass das in betreff stehende Unternehmen überhaupt
noch existiere. Dass er die Belegschaft dabei um die Hälfte
reduziert hat, ist nur einer Nebenbemerkung zu entnehmen. Man scheint
sich also an dieser Stelle ganz der Logik der neoliberalen
Marktwirtschaft ergeben zu haben, die den Menschen ausschließlich
als Kostenfaktor sieht, der das Fortkommen eines Unternehmens
mindestens verlangsamt, wenn nicht gar unmöglich macht. Ob
wenigstens ein oder mehrere relativierende Sätze da angebracht
gewesen wären? Ob man hätte wenigstens andeuten können, dass hier
eventuell Schicksale von Einzelnen dahinter stehen könnten?
Menschen? Durch „schwierige Zeiten“ habe der Rettungsbringer die
Firma auf diese Weise hindurch bringen können, so feiert der Artikel
weiter. Es sei durch Krisenjahre und Umstrukturierungen hindurch in
Richtung auf neue Profitabilität gegangen, dank der unerbittlich führenden
Heilsfigur.
Montag, 20. November 2017
Bild der Wirklichkeit
Ich habe den „Presseclub“ gesehen. Wieder einmal
habe ich den Eindruck, dass da immer dieselben Figuren auftauchen und
sich in der Sonne ihrer Wichtigkeit sonnen, indem sie geschwätzige
Kommentare abgeben und durcheinander reden. Es wird genau so weiter
gehen, so ist zu vermuten, in neuer alter Zusammensetzung. Die Montagsshow
diskutiert anlässlich der „Paradise Papers“ über die Steuerung
von Steuerverhältnissen, wobei – zu recht oder zu unrecht – mal
wieder die Firma Apple als Hauptverdächtiger und Oberschurke ausgemacht wird. Immer
„die anderen“, natürlich. Beiläufig verrät dann der Moderator,
dass er sein neues Apple Iphone noch nicht ausgepackt hat. Es wird sodann über Verkehr und Abgasvermeidung diskutiert. Es ist nun zu erfahren,
dass derselbe Gesprächsleiter ein SUV fährt...... Wer genauer
hinschaut, wird ohnehin feststellen dass so manche als „oberwichtig“
eingestufte Person auch in einem gewissen Verdacht steht..... aber es
gilt in einem Rechtsstaat ja die Unschuldsvermutung.... Es folgt die
Dienstagstalkshow, dann die Mitwochsshow, am Donnerstag...usw. Das
Wochenende ist natürlich frei. Bis auf den „Presseclub“ und
„Anne Will“. Die Besserverdienenden, Tonangeber und Wichtigs scheinen dabei
ein Bild von der Wirklichkeit nach ihrem Geschmack zu formen, wobei
„die Presse“ von ein paar oberwichtigen Gesichtern repräsentiert
wird, die selbst sehr offensichtlich nicht damit zurecht kommen, wenn
„Ungeübte“ nach ihrem Geschmack nicht schnell genug auf den
Punkt kommen. Ob wir nicht auch einmal neugierig darauf wären, was
ein paar bisher noch nicht dauernd gesehene Gesichter dazu zu sagen
hätten? Ob weniger betuchten „Betroffenen“ auch jenseits
gewisser Alibifunktionen hier auch einmal Platz eingeräumt werden
müsste? Ob das immer oberunterhaltsam sein und in einem gewissen,
dafür eingeräumten Zeitraum, geschehen muss? Die Quote, ja die
Quote! Ob dies ganze Theater zu einem gewissen Unmut darüber
beiträgt, was sogenannte „Eliten“ aufführen und inwiefern sie
glauben, für andere sprechen zu sollen? Ob sich ein Gefühl der
Inszenierung einstellt, das bei unseren Fernsehspielen, die sowieso
immer dieselben Schauspieler in den Vordergrund stellen, schon längst
gang und gäbe ist? Es sind ja nur Fragen, die sich einem
stellen......
Sonntag, 19. November 2017
Samstag, 18. November 2017
Individuum, Gesellschaft & Bewusstsein
Wir blicken um uns und sind aus dem Moment heraus
erstaunt. Später versuchen wir, uns das Schauspiel um uns herum zu
erklären. Jetzt habe ich etwas dazu aufgeschnappt, das mich stark
angeregt hat, - denn: In der Zivilisation haben wir es allzuoft mit
standardisierten Menschen und weniger mit einer Vielfalt zu tun. Es
ist nicht korrekt, es ist nicht schön: die Stanze herrscht, die
Gleichmachung in den Köpfen. Sozialisation. Dressur. Training. Das
sich klar zu machen, mag manchmal schwierig sein, besonders weil wir
uns selbst natürlich für ganz etwas ganz Besonderes halten. Aber der Einzelne
läuft dauernd Gefahr, sich in einer Funktion oder in einem Status
aufzulösen. So kommt die „Persona“, wie es der Psychologe CG
Jung vor gefühlt 100 Jahren schon formulierte, oft ins Gehege mit
der Entwicklung eines eigenständigen Selbst. Dafür mag auch der
bekannte Satz eines Dichters aus vergangenen Jahrhunderten stehen:
„Wir werden als Originale geboren und sterben als Kopien“.
Heute jedoch scheint es so: Die Persönlichkeitsentwicklung bei gewissen Naturvölkern gründet sich vor allem auf empathische Zuwendung (Ob wir von ihnen etwas lernen sollten?). Für sie hat diese Persönlichkeitsentwicklung mit Beziehung zu tun, mit dem Versuch, mit anderen oder der Natur in einen Austausch zu treten. In einen nicht competitiven Austausch, also nicht in einen Wettstreit um das größere „Wachstum“! Es könnte gelten: „Gehe völlig nach außen, aber kenne dich selbst und nimm die Folgen deiner Handlungen auf dich“. Das trifft auf die Verbundenheit des Einzelnen und der Gesellschaft zu und führt zu der damit verbundenen Verantwortung für das eigene Sein. Mit einer Geisteshaltung, die sehr selbständig und ungebunden sein kann, bleiben wir also gebunden: empathisch gebunden.
Unsere Zivilisation aber produziert Persönlichkeiten, die sich auf stereotypische Weise gegen empathisches Erleben wehren und dadurch grundsätzlich voneinander isoliert sind. Hier ergeben sich viele Paralellen zu dem modisch gewordenen Begriff "Neoliberalismus", dessen Auswirkungen unsere Wirklichkeit auf vielerlei Art prägen. Da die Rollenspiele in unserer Gesellschaft auch dem öffentlichen Verhalten gelten, produzieren sie ein scheinbar der Gemeinschaft gewidmetes Leben. Aber in Wirklichkeit wird unter dem Deckmantel des gemeinschaftlich Gesinnten der Gesellschaft Gewalt angetan. Das sich öffentlich Geben und Aufspielen ist eine Verdinglichung.
Unser Bewusstsein nimmt dies als eine universale Art des Seins an und die Identifizierung des Ich mit Äußerlichkeiten führt zu einem Verhalten, das dem Besitz von Dingen dem gleichsetzt, wer man ist. Es entfernt den Menschen von der Realität. Es führt unter anderem zu zerstörerischen und gewalttätigen Kriegen. Es führt auch zu einer grundsätzlichen Unverantwortlichkeit dem Menschen gegenüber.
Heute jedoch scheint es so: Die Persönlichkeitsentwicklung bei gewissen Naturvölkern gründet sich vor allem auf empathische Zuwendung (Ob wir von ihnen etwas lernen sollten?). Für sie hat diese Persönlichkeitsentwicklung mit Beziehung zu tun, mit dem Versuch, mit anderen oder der Natur in einen Austausch zu treten. In einen nicht competitiven Austausch, also nicht in einen Wettstreit um das größere „Wachstum“! Es könnte gelten: „Gehe völlig nach außen, aber kenne dich selbst und nimm die Folgen deiner Handlungen auf dich“. Das trifft auf die Verbundenheit des Einzelnen und der Gesellschaft zu und führt zu der damit verbundenen Verantwortung für das eigene Sein. Mit einer Geisteshaltung, die sehr selbständig und ungebunden sein kann, bleiben wir also gebunden: empathisch gebunden.
Unsere Zivilisation aber produziert Persönlichkeiten, die sich auf stereotypische Weise gegen empathisches Erleben wehren und dadurch grundsätzlich voneinander isoliert sind. Hier ergeben sich viele Paralellen zu dem modisch gewordenen Begriff "Neoliberalismus", dessen Auswirkungen unsere Wirklichkeit auf vielerlei Art prägen. Da die Rollenspiele in unserer Gesellschaft auch dem öffentlichen Verhalten gelten, produzieren sie ein scheinbar der Gemeinschaft gewidmetes Leben. Aber in Wirklichkeit wird unter dem Deckmantel des gemeinschaftlich Gesinnten der Gesellschaft Gewalt angetan. Das sich öffentlich Geben und Aufspielen ist eine Verdinglichung.
Unser Bewusstsein nimmt dies als eine universale Art des Seins an und die Identifizierung des Ich mit Äußerlichkeiten führt zu einem Verhalten, das dem Besitz von Dingen dem gleichsetzt, wer man ist. Es entfernt den Menschen von der Realität. Es führt unter anderem zu zerstörerischen und gewalttätigen Kriegen. Es führt auch zu einer grundsätzlichen Unverantwortlichkeit dem Menschen gegenüber.
Freitag, 17. November 2017
Wer und Wo?
Ich frage mich, was für ein soziales Klima das
schafft, wenn nicht erst nach den „Paradise Papers“
offensichtlich ist, dass sich allüberall Reiche mit tausend Tricks und Anwälten
dumm und dämlich verdienen, indem sie ihren Steuersatz in Richtung 0
% drücken, während der Normalbürger brav seine Steuern zu zahlen
hat. Wie redet man sich das etwa in den USA schön? Und hier? Wenn die unteren Lohngruppen vom sogenannten konjunkturellen
Aufschwung praktisch gar nicht profitieren, während die oberen
überdurchschnittlich abkassieren. Wenn Manager Jahresgehälter im
Millionenbereich beziehen, selbst wenn sie offensichtlichen
Misserfolg bis hin zur Insolvenz haben, während ihre Facharbeiter
mit einem Bruchteil eines solchen Lohns über die Runden kommen
sollen. Noch
nie war der Billiglohnsektor so groß wie heute, noch nie waren so
viele Menschen am Existenzminimum, noch nie drohte derart intensiv
die Altersarmut großer Schichten. Was für ein Klima schafft dies?
Mir scheint, dass da etliche Dinge schief laufen, ob sich nun eine „Jamaika“-Koalition einigt oder nicht. Es scheint mir auch eine Spielart der „Fake News“ zu sein, wenn wir hinaus schauen und überall nur großartige und erfolgreiche Verhältnisse sehen sollen. Ja, gewiss, das Wachstum, die Jobs, die marktkonforme Demokratie, die Industrie, die großen Limousinen und all die wirtschaftlichen Erfolge: Die Schattenseiten freilich werden allzu offensichtlich abgeblendet. Ich verstehe noch nicht die Logik, nach der es die gesellschaftliche Polarisierung auf allen Gebieten geben muss. Ist das eine Art Selbstentfaltung? Soll hier die Gier als eine Art Urtrieb des Menschen und seiner Gesellschaft gedeutet werden? Ist das im Sinne eines Neoliberalismus, wie ihn etwa Hayek und Friedman gepredigt haben? Soll es dadurch in Richtung eines Fortschritts gehen? Fortschritt für wen? Wollen wir uns es leisten, dass nur bestimmte Menschen etwas von diesem Fortschritt haben sollen? Wollen wir es uns leisten, das bestimmte Menschen weitgehend ausgegrenzt sein sollen von Chancen und Teilhabe? Dass eine übergroße Spreizung der Besitzverhältnisse fatale Folgen haben kann, wurde ja inzwischen "wissenschaftlich" untersucht. Soll von dem allem ein Anreiz ausgehen? Welche Auswirkungen könnte so etwas auf das Ganze einer Demokratie haben? Wollen wir solche Probleme auch verschleppen und schönreden, wie etwa das einer Steuergerechtigkeit in breiten Kreisen, - auch der EU? Wo stehen wir? Wer sind wir? Wollen wir zusammen etwas unternehmen? Soll das eine Gesellschaft sein oder werden oder gewesen sein?
Mir scheint, dass da etliche Dinge schief laufen, ob sich nun eine „Jamaika“-Koalition einigt oder nicht. Es scheint mir auch eine Spielart der „Fake News“ zu sein, wenn wir hinaus schauen und überall nur großartige und erfolgreiche Verhältnisse sehen sollen. Ja, gewiss, das Wachstum, die Jobs, die marktkonforme Demokratie, die Industrie, die großen Limousinen und all die wirtschaftlichen Erfolge: Die Schattenseiten freilich werden allzu offensichtlich abgeblendet. Ich verstehe noch nicht die Logik, nach der es die gesellschaftliche Polarisierung auf allen Gebieten geben muss. Ist das eine Art Selbstentfaltung? Soll hier die Gier als eine Art Urtrieb des Menschen und seiner Gesellschaft gedeutet werden? Ist das im Sinne eines Neoliberalismus, wie ihn etwa Hayek und Friedman gepredigt haben? Soll es dadurch in Richtung eines Fortschritts gehen? Fortschritt für wen? Wollen wir uns es leisten, dass nur bestimmte Menschen etwas von diesem Fortschritt haben sollen? Wollen wir es uns leisten, das bestimmte Menschen weitgehend ausgegrenzt sein sollen von Chancen und Teilhabe? Dass eine übergroße Spreizung der Besitzverhältnisse fatale Folgen haben kann, wurde ja inzwischen "wissenschaftlich" untersucht. Soll von dem allem ein Anreiz ausgehen? Welche Auswirkungen könnte so etwas auf das Ganze einer Demokratie haben? Wollen wir solche Probleme auch verschleppen und schönreden, wie etwa das einer Steuergerechtigkeit in breiten Kreisen, - auch der EU? Wo stehen wir? Wer sind wir? Wollen wir zusammen etwas unternehmen? Soll das eine Gesellschaft sein oder werden oder gewesen sein?
Donnerstag, 16. November 2017
Tod und Technik
Die
Ägypter bauten Pyramiden.... Muslime gehen der Glückseligkeit
entgegen, Christen treten zum Jüngsten Gericht in ihrem schönsten
Körper an, Buddhisten werden ein anderes Wesen.... es könnte aber
auch Nichts sein. Oder Google. Wissenschaftler, die für ein Unternehmen der Firma
arbeiten, sollen der Unsterblichkeit auf der Spur sein. Das heißt,
dass sie ein Medikament finden wollen, das den Tod ausschließt.
Skeptische Stimmen würden sofort fragen: Für wen? Für diejenigen,
die die Kohle dafür haben? Sie werden sich auch, wenn's nach Google
geht, zu Cyborgs machen, das heißt, sie werden sich und ihren Körper
mit digitalen Maschinen verbinden. Wer und was sind sie dann? Es
stellen sich neue Fragen..... Unsere wichtigste Gemeinsamkeit könnte
nicht mehr sein, dass wir alle sterben müssen. Gehirn auf Festplatte
umladen und dann.....Wiederauferstehung im Computer, mit dem
Computer, durch den Computer? Oder dem Körper etwas Unsterbliches
geben, ihn immun gegen den Verfall machen? Anti-Aging versucht das
mit harmlosen Mitteln ja jetzt schon. Diese Kältetanks, die aus den
USA bekannt sind und in denen Menschen sich haben einfrieren lassen,
um zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufzuerstehen, sind auch schon
Realität. Organe und Gewebe konservieren....es geht nur noch um die
Methode. Sich runderneuern in gewissen Zeitabständen: das wäre eine Vision von Silicon Valley. Das Ärgernis des Alterns aus der Welt schaffen, nicht Krebs
oder AIDS und andere drohende Krankheiten. Epikur sagte über den
Tod: „Solange wir da sind, ist er nicht da, und wenn er da ist,
sind wir nicht mehr“.
Mittwoch, 15. November 2017
Leben im Weltraum
Asteroiden können globale Killer sein. Erst neulich
flog wieder einer relativ dicht an unserer Erde vorbei. Jetzt war in ganz Süddeutschland High-Time: Was war denn das? Ein Objekt schien gesichtet worden zu sein, das ein Asteroid hätte sein können. Ein Einschlagsgebiet wurde freilich noch nicht gefunden. Entwarnung wurde ohnehin schnell gegeben: ein "Wetterphänomen", so hieß es offiziell. In der Atmosphäre verglüht. "Harmlose Sternschnuppe".
Noch knobeln Wissenschaftler daran, wie sie solche Asteroiden aufhalten könnten. Das A und O scheint dabei zu sein, das man deren planetarischen Bahnen rechtzeitig erkennt, so dass selbst kleinste Korrekturmaßnahmen ihre Wirkung zeigen könnten. Zu diesem Zweck tonnenschwere Raumsonden zum Einsatz kommen. Kommt ein Asteroid näher, soll gezielt beschossen werden. In den nächsten paar hundert Jahren soll jedenfalls noch nichts auf uns zukommen, erklären Wissenschaftler. Aber was ist, wenn doch einer mal durchkommt? „Kleinere“ Objekte von etwa 20 Meter Durchmesser sind etwa alle hundert Jahre zu erwarten. Solch ein Einschlag könnte ausreichen, um ganze Städte zu vernichten. Die Wissenschaftler beobachten zwar mit Teleskopen den Himmel, doch die dunklen Objekte sind von der Erde aus schwierig auszumachen. Die Wissenschaftler entdecken trotzdem etwa 4 neue Asteroiden pro Tag. Es sind im Moment etwa 12000 Objekte identifiziert, die der Erde gefährlich werden können. Vor etwa 70 Millionen Jahren kam ein großer Asteroid durch die Atmosphäre, schlug auf der Erde auf und vernichtete die Saurier. Das heißt, er vernichtete fast alles, was mit Leben im weiteren Sinne zusammen hing. Aus den paar kleinen Säugetieren, die übrig blieben, sind wir hervor gegangen.
Noch knobeln Wissenschaftler daran, wie sie solche Asteroiden aufhalten könnten. Das A und O scheint dabei zu sein, das man deren planetarischen Bahnen rechtzeitig erkennt, so dass selbst kleinste Korrekturmaßnahmen ihre Wirkung zeigen könnten. Zu diesem Zweck tonnenschwere Raumsonden zum Einsatz kommen. Kommt ein Asteroid näher, soll gezielt beschossen werden. In den nächsten paar hundert Jahren soll jedenfalls noch nichts auf uns zukommen, erklären Wissenschaftler. Aber was ist, wenn doch einer mal durchkommt? „Kleinere“ Objekte von etwa 20 Meter Durchmesser sind etwa alle hundert Jahre zu erwarten. Solch ein Einschlag könnte ausreichen, um ganze Städte zu vernichten. Die Wissenschaftler beobachten zwar mit Teleskopen den Himmel, doch die dunklen Objekte sind von der Erde aus schwierig auszumachen. Die Wissenschaftler entdecken trotzdem etwa 4 neue Asteroiden pro Tag. Es sind im Moment etwa 12000 Objekte identifiziert, die der Erde gefährlich werden können. Vor etwa 70 Millionen Jahren kam ein großer Asteroid durch die Atmosphäre, schlug auf der Erde auf und vernichtete die Saurier. Das heißt, er vernichtete fast alles, was mit Leben im weiteren Sinne zusammen hing. Aus den paar kleinen Säugetieren, die übrig blieben, sind wir hervor gegangen.
Dienstag, 14. November 2017
Geld, Vermögen
Das weltweite Geldvermögen beträgt jetzt 169
Billionen Euro. Es ist damit um 7,1 Prozent innerhalb eines Jahres
geklettert. Zudem ist die Zahl der Dollar-Millionäre gestiegen: 16,5
Millionen Menschen gab es weltweit, die mehr als 1 Million hatten,
7,5 Prozent mehr als 2015. Das besagen neueste Zahlen des „Global
Wealth Report“. Weitere Zahlen sagen aus, dass etwa zehn Prozent
der Haushalte etwa 60 Prozent des Gesamtvermögens besitzen. Dass
dabei auf Schätzungen zurück gegriffen werden muss, ist der
Tatsache geschuldet, dass Reiche meist sehr zugeknöpft sind, was
ihre Vermögensverhältnisse angeht. Manche sind dabei überhaupt nicht einzuschätzen und tauchen in den bekannten Rankings gar nicht auf. Aktien sind jedenfalls für die Deutschen
offenbar keine Alternative. Nicht einmal jeder Zweite hält es laut
einer Forsa-Umfrage für sinnvoll, wenigstens einen Teil des Ersparten
an der Börse anzulegen. Gerne wird eine solche Betrachtung von
Zahlen als „Sozialneid“ abgetan, - natürlich in einem bestimmten
Interesse.
Montag, 13. November 2017
Steuerparadiese, Wutbürger
Ein beliebtes Spiel der
Rechtfertigung von gewissen Steuermissständen ist es, das Gebaren
von Reichen und Armen gegenseitig aufzurechnen. Es gäbe ja so viele
Arme, die den Staat auch gerne mal betrügen würden, etwa bei der
Anmeldung von Reinigungskräften, die als Geschäftsessen deklarierte
Geburtstagsparty oder falsche Angaben bei der Pendlerpauschale. Das
soll also genauso oder sogar (wegen der Gesamtsumme) noch
verwerflicher sein, als das Gebaren von Steuersündern, die
Steuervermeidungsstrategien mittels geschickter Anwälte und findiger
Steuerberater durch die Flucht in „Steueroasen“ auszunutzen
versuchen. Dahinter steht wohl auch die neoliberale Ansicht, dass in
einem Staat alles erlaubt sei, was nicht ausdrücklich verboten sei.
Gerne wird sich in diesem Zusammenhang auf den Rechtsstaat berufen,
der in diesem Zusammenhang und „im Namen des Volkes“ ohnehin
gerne herbei zitiert wird. Alles legal. Leute, dass die Politik diese
Gesetze gemacht hat und all dies erlaubt, gehört zum Skandal! Das
Argument, dass gewisse Dinge auch „legitim“ sein können, wird
mit dem Hinweis auf die in den achtziger Jahren so beliebten
„Sachbeschädigungen“ abgeschmettert. Es wird vor einer
„abschüssigen“ bahn gewarnt, wenn das „Legitime“ eine
größere Rolle spielen sollte. Auch soll die sogenannte
„Hausbesetzerszene“, die unter anderem bei dem G 20-Gipfel in
Hamburg so unangenehm sichtbar wurde, dadurch nicht nachträglich
gerechtfertigt werden, dass die Legitimität ihrer Aktionen behauptet
werde, so das hinterhergeschobene Argument. Dass ganze Staaten von
ihren geringen Steuersätzen leben, dass es geradezu ihr
Geschäftsmodell innerhalb der EU ist, wird in diesem Zusammenhang
als Ärgerlichkeit wahrgeommen. Letztlich soll es aber an der EU und
dem dahinter stehenden politischen Willen liegen, dass solcher
Steuerwettbewerb nicht unterbunden wird. Dass Deutschland dabei
offenbar großartige Erklärungen gegen Steuersünder abgibt, in
Brüssel aber alle gesetztlichen Vorschriften blockiert, macht die
Sachlage auch nicht besser. Moral nutze da weniger, es müssten
Vorschriften oder Gesetze her. Dass Minister dagegen sofort
protestieren und dabei ins Felde führen, dass sich die EU bei einer
entsprechenden Gesetzgebung ja selbst anklagen würde, macht die
Sache nicht (Ob das einschlägige Lobbyisten und Kumpels zu vermeiden
wissen?) übersichtlicher. Jedenfalls scheinen solche Verhältnisse
in der EU möglich zu sein. „Black List“? Ja. Aber nicht mit
Ländern aus der EU. Und überhaupt, gegen moralisierende
Argumentationen verwahrt man sich sowieso. Moral? Igitt! Dass Reiche
von vornherein ganz andere Möglichkeiten der Steuervermeidung haben
als der sogenannte Kleine Mann und dadurch eine sozusagen
programmierte Ungerechtigkeit entsteht, bleibt da ganz außen vor.
Dass derjenigen Gemeinschaft, in der Gewinne erzielt werden, ein
gewisses Recht auf Steuereinnahmen zusteht, - nun ja, wer wollte das
bestreiten? Wer das Recht hat, diesem Gemeinwesen die ihm zustehende
Steuer (Streitpunkt, wieviel....aber nicht, dass....) einzutreiben?
Hm, zumindest einschlägige Anwälte und ihre Kumpels in der Politik.
Wo da der Wutbürger bleibt? Von ihm war nichts zu hören. 1000
Milliarden pro Jahr werden einstweilen vermisst.
Sonntag, 12. November 2017
Elitenrochade
Ob es nur um den Austausch von Eliten geht, die an
die Macht drängen, abseits eines grundsätzlich elitekritischen
Ansatzes? Auch die jüngst bekannt gewordenen Steuerskandale könnten
zu solchen Rochaden Anlass geben und sie befeuern, wobei die sogenannten
„Jamaika“-Gespräche so unendlich lang wie zäh zu sein scheinen und das
persönliche Fortkommen von bestimmten Politikern in den Vordergrund
zu stellen scheinen. Dass ausgerechnet jetzt eine Person als
kommender Finanzminister gehandelt wird, die anscheinend nicht ganz unfreundlich den
sogenannten „Cum-Ex“-Geschäften gegenüber stehen soll, bei denen der Staat um Milliardensummen geprellt wurde, macht
die Sache nicht attraktiver.
In dieser Sache hat sich ausgerechnet der SPD-Kanzlerkandidat von 2013 zu Wort gemeldet. Die Politikerkaste scheint also nicht ganz frei von urmenschlichen Antrieben. Wie sollte sie auch?, so würden manche Abgeordnete fragen. Politiker sind auch nur Menschen. Und als solche sind sie gierig an möglichst viel Geld für sich interessiert, so würde man in Gedanken hinzu fügen, - und hätte wohl nicht ganz unrecht damit. Die längst vergessene Aussage, dass sich ein Fraktionsvorsitzender im Landtag von Baden-Württemberg mit der Höhe seiner „Aufwandsentschädigungen“ offenbar einigermaßen unzufrieden zeigt, mag auch in diese Richtung zeigen. Es geht also vor allem um puren Elitenwechsel, bei möglichst gleichbleibend hohen Bezügen. Jetzt will derselbe Abgeordnete offenbar möglichst schnell ins Europäische Parlament wechseln, wo die Aufwandsentschädigungen und Gagen natürlich noch viel höher als in einem Regionalparlament sind. Die Folgerungen sind naheliegend.
In dieser Sache hat sich ausgerechnet der SPD-Kanzlerkandidat von 2013 zu Wort gemeldet. Die Politikerkaste scheint also nicht ganz frei von urmenschlichen Antrieben. Wie sollte sie auch?, so würden manche Abgeordnete fragen. Politiker sind auch nur Menschen. Und als solche sind sie gierig an möglichst viel Geld für sich interessiert, so würde man in Gedanken hinzu fügen, - und hätte wohl nicht ganz unrecht damit. Die längst vergessene Aussage, dass sich ein Fraktionsvorsitzender im Landtag von Baden-Württemberg mit der Höhe seiner „Aufwandsentschädigungen“ offenbar einigermaßen unzufrieden zeigt, mag auch in diese Richtung zeigen. Es geht also vor allem um puren Elitenwechsel, bei möglichst gleichbleibend hohen Bezügen. Jetzt will derselbe Abgeordnete offenbar möglichst schnell ins Europäische Parlament wechseln, wo die Aufwandsentschädigungen und Gagen natürlich noch viel höher als in einem Regionalparlament sind. Die Folgerungen sind naheliegend.
Samstag, 11. November 2017
Borneo ist überall
Es scheint ja inzwischen zu etwas wie einem
ökologischen Gemeinplatz geworden zu sein, zu behaupten, dass alles
mit allem zusammen hänge. Doch wie sieht die Tatsächlichkeit aus?
Wenn wir aus dem Auto steigen und feststellen, dass etwa selbst nach
längeren Fahrten keineswegs alles verklebt ist mit Insekten? Im
Gegenteil, dass sie relativ rar sind? Wenn wir beiläufig erfahren,
dass bis zu 58 000 Arten pro Jahr aussterben? Damit wollen wir dann
nichts zu tun haben. Aber aus übergeordneter Warte heraus könnte
man fragen: was für seltsame Lebewesen sind diese Menschen? Rotten
alles andere außer sich selbst aus, möglicherweise um eines
wirtschaftlichen Vorteils willen? Denn im Supermarkt, da wollen wir
schon günstig einkaufen, da darf's und soll's nicht etwas mehr
kosten als das, was halt so der Marktpreis ist: für Gemüse und
Obst, das in Monokulturen angebaut wird und für das etliches Gift
versprüht wird. Hm, was sind eigentlich Arten? Selbst über diese
Frage gibt es in den Wissenschaften unterschiedliche Ansichten, was
ja durchaus normal ist. Wie werden diese Arten beeinflusst, durch die
Umwelt, durch das Wetter, in welchem Wechselspiel stehen sie damit?
Was haben wir mit Borneo zu tun, außer den Palmölplantagen, für die inzwischen mehr als die halbe Insel gerodet wurde und die mit ihrem Öl unseren E10 Treibstoff zum Ökotreibstoff machen sollen? Hm, die EU ist da ganz vorne dran. Die Orang Utans, deren Lebensgrundlagen damit „beseitigt“ werden, sind hinten dran. Diese wunderbaren Wesen, diese Waldmenschen, mit denen dann auch noch illegal gehandelt wird. Der Lambir-Hills-Nationalpark im Westen der Insel Borneo. Dieser war einst einer der vielfältigsten Wälder der Welt gewesen. In den vergangenen drei Jahrzehnten aber verschwanden dort aber etliche größere Tiere wie Flughund, Malaienbär, Gibbon und Rhinozeroshornvogel aus dem Park. Übrig bleiben kleinere Tier, die für Jäger kaum interessant sind. Das ist auch Borneo. Ob dies mit uns zusammenhängt?
Was haben wir mit Borneo zu tun, außer den Palmölplantagen, für die inzwischen mehr als die halbe Insel gerodet wurde und die mit ihrem Öl unseren E10 Treibstoff zum Ökotreibstoff machen sollen? Hm, die EU ist da ganz vorne dran. Die Orang Utans, deren Lebensgrundlagen damit „beseitigt“ werden, sind hinten dran. Diese wunderbaren Wesen, diese Waldmenschen, mit denen dann auch noch illegal gehandelt wird. Der Lambir-Hills-Nationalpark im Westen der Insel Borneo. Dieser war einst einer der vielfältigsten Wälder der Welt gewesen. In den vergangenen drei Jahrzehnten aber verschwanden dort aber etliche größere Tiere wie Flughund, Malaienbär, Gibbon und Rhinozeroshornvogel aus dem Park. Übrig bleiben kleinere Tier, die für Jäger kaum interessant sind. Das ist auch Borneo. Ob dies mit uns zusammenhängt?
Freitag, 10. November 2017
Gleichmacherei
Silicon Valley strickt schon heftig daran und alle
scheinen sich einig zu sein, dass das mehr Glück über die
Menschheit bringen wird: Unser Dasein könnte demnach schon bald so
aussehen, dass man erst mal alle zehn Jahre in eine Klinik geht, um
dort ein Komplettprogramm zu erhalten, das nicht nur Krankheiten
bekämpft, sondern auch verfallenes Gewebe regeneriert und eine Art
Update für Hände, Augen und Hirn liefert. In der Zeit bis zum
nächsten Programm zehn Jahre später erfinden manche
Medizintechnokraten dann wieder neue Mittel, Techniken und Tricks,
mit denen es dann nochmal ein Stück weiter geht. Auf diese Weise
entkommt der Mensch dem Tod in Zehnjahresschritten, - möglicherweise.
Die Lebensspanne des Menschen könnte sich auf diese Weise jedenfalls
dramatisch verlängern, genauso, wie sie sich auch schon in der
Vergangenheit durch verschiedene gesellschaftliche Entwicklungen
verlängert hat. Die Welt wird in jeder Hinsicht eine andere sein.
Doch einen Haken hat das Ganze: Solche „Runderneuerung“ werden sich erst mal nur die Reichen und Superreichen leisten können. Die Biotechnik wird die Lebenserwartung erhöhen, - aber nicht für jedermann. Sie wird menschliche Fähigkeiten verbessern können: auch nicht für jedermann. Es könnte sich so eine soziale Klasse herausbilden, die nicht nur reicher als der Rest wäre, sondern auch länger in jüngeren Körpern leben würde. Zum ersten Mal könnte wirtschaftliche Ungleichheit zu biologischer Ungleichheit führen, nachdem in der Vergangenheit immer der Tod „der große Gleichmacher“ war. Ob das mehr Glück in unser Dasein bringen wird?
Doch einen Haken hat das Ganze: Solche „Runderneuerung“ werden sich erst mal nur die Reichen und Superreichen leisten können. Die Biotechnik wird die Lebenserwartung erhöhen, - aber nicht für jedermann. Sie wird menschliche Fähigkeiten verbessern können: auch nicht für jedermann. Es könnte sich so eine soziale Klasse herausbilden, die nicht nur reicher als der Rest wäre, sondern auch länger in jüngeren Körpern leben würde. Zum ersten Mal könnte wirtschaftliche Ungleichheit zu biologischer Ungleichheit führen, nachdem in der Vergangenheit immer der Tod „der große Gleichmacher“ war. Ob das mehr Glück in unser Dasein bringen wird?
Donnerstag, 9. November 2017
Mittwoch, 8. November 2017
Staat, Steuer, Arm und Reich
Wir staunen und sind nicht einmal überrascht. Die
„Paradise Papers“ offenbaren, dass sich die Reichen, Superreichen
und superreichen Konzerne schadlos halten, dass sie schalten und
walten, dass sie jede juristische Spitzfindigkeit nutzen, um am Ende
keine Steuern zu zahlen. „Steuervermeidungsstrategie“ nennt sich
so etwas dann und sie scheinen bei ihren Aktionen allzu willfährige
Helferlein überall zu haben. Natürlich sind wieder prominente Namen
unter den Aufgedeckten, die natürlich dementieren (lassen) und
selbstverständlich von nichts gewusst haben wollen. Haben alles ihre
Steuer- und Vermögensberater gemacht, sie selbst haben damit nichts
zu tun. Klaro. Welches Licht solche Verhaltensweisen auf die Stellung von
Steuervermeidern gegenüber dem Gemeinwesen haben, ist damit einmal
wieder leider sehr klar demonstriert. Ein zynisches Lachen, ein überlegenes
Lächeln, ein wissendes Nicken.... nun ja, die allzu eingeschliffenen
emotionalen Reaktionen dazu waren ja auch in der ARD-Sendung „Hart aber Fair“ zu besichtigen. Niemand weiß von nichts, man ist neu hier..... „Mal hier einen Wohnsitz, mal dort einen
Wohnsitz...“ und mindestens 183 Tage im Jahr auf See, - das
einschlägige Gebaren von Steuervermeidern ist ja längst bekannt. Dass sich auch staatseigene Großfirmen eines ähnlichen Verhaltens befleißigen sollen: naja. Was da wohl läuft? Kein Mensch weiß anschließend noch, wo der derart fleißig Reisende (Konzern) seine Steuern entrichtet oder nicht entrichtet. Aber alles ist legal. Das ist wichtig. Ein
bisschen Tricksen halt. Briefkastenfirmen, Verschleierungstaktiken, kreative Vermögens- und Steuerberatung, Cayman-und Virgin-Inseln, Isle of Man, vielleicht auch ein bisschen Niederlande ... gewusst, wie. So mancher fragt sich, was die vielen Fahnder
in den hiesigen Finanzämtern eigentlich so machen. Aber die sind ja in ihrer
ohnehin viel zu geringen Zahl so etwas von überlastet mit dem
Kontrollieren von Kleinunternehmern, Start-Ups, ganz "normalen" Steuerpflichtigen und anderen kleinen
Fischen.......
Am nächsten Tag ist in der Presse, dass ein Staatsanwalt einen Strafbefehl gegen einen Sparkassenlenker in einem wichtigen Bundesland verhängen will. Ein richtiger Präsident. Der Mann soll seine Steuererklärungen der Jahre 2012 bis 2014 verspätet abgegeben haben und somit Steuerhinterziehung begangen haben, so der Staatsanwalt. Der mutmaßliche Hinterzieher war von 2002 bis 2007 Bundestagsabgeordneter und von 2008 bis 2011 Finanzminister eines sich für herausragend haltenden Bundeslandes. Ein Schelm, wer sich Böses dabei denkt. In drei Tagen wird’s ohnehin wieder vergessen sein.
Am nächsten Tag ist in der Presse, dass ein Staatsanwalt einen Strafbefehl gegen einen Sparkassenlenker in einem wichtigen Bundesland verhängen will. Ein richtiger Präsident. Der Mann soll seine Steuererklärungen der Jahre 2012 bis 2014 verspätet abgegeben haben und somit Steuerhinterziehung begangen haben, so der Staatsanwalt. Der mutmaßliche Hinterzieher war von 2002 bis 2007 Bundestagsabgeordneter und von 2008 bis 2011 Finanzminister eines sich für herausragend haltenden Bundeslandes. Ein Schelm, wer sich Böses dabei denkt. In drei Tagen wird’s ohnehin wieder vergessen sein.
Dienstag, 7. November 2017
Leise Lieder (Lyrik, Christian Morgenstern)
Leise Lieder
Leise
Lieder sing ich dir bei Nacht,
Lieder, die kein sterblich Ohr vernimmt,
noch ein Stern, der etwa spähend wacht,
noch der Mond, der still im Äther schwimmt;
Lieder, die kein sterblich Ohr vernimmt,
noch ein Stern, der etwa spähend wacht,
noch der Mond, der still im Äther schwimmt;
denen
niemand als das eigne Herz,
das sie träumt, in tiefer Wehmut lauscht,
und an denen niemand als der Schmerz,
der sie zeugt, sich kummervoll berauscht.
das sie träumt, in tiefer Wehmut lauscht,
und an denen niemand als der Schmerz,
der sie zeugt, sich kummervoll berauscht.
Leise
Lieder sing ich dir bei Nacht,
dir, in deren Aug mein Sinn versank,
und aus dessen tiefem, dunklen Schacht
meine Seele ewige Sehnsucht trank.
dir, in deren Aug mein Sinn versank,
und aus dessen tiefem, dunklen Schacht
meine Seele ewige Sehnsucht trank.
(Christian
Morgenstern 1871-1914)
Montag, 6. November 2017
Die einen, die andern (New Rising)(Songtext)
Die einen, die andern (New Rising)
Party, Vergessen, Verdrängen, - Fortschweben
Party, Vergessen, Verdrängen, - Fortschweben
Die einen betreiben Schmierendienst zwischen Schenkeln
die andern treibt es zurück ins Kloster
die einen flüchten dringend ins Theater,
die andern saufen sich den Ballermann
die einen klettern Wände rauf und runter
die andern springen keck von Klippen
die einen wollen unbedingt fliegen,
die andern kommen schon mal ins Trudeln
die einen gehen auf den Fußballplatz
die andern in den Spielsalon
die einen zieht's in fremde Länder... nah
die andern in die hintere Sakristei.... Mongolei
die einen treiben Ausgleichssport... auf Leistung
die andern gleiten per Anhalter durch die Galaxie
die einen fahren goldene Autos mit güldenen Felgen
die andern treiben den Ochsenwagen
Die einen gehen zum Psychiater
die andern in den Imbissladen
der Moderne Mensch träumt von modernen Städten,
die sich zum Alptraum entwickeln
Party, Vergessen, Verdrängen, - Fortschweben
Party, Vergessen, Verdrängen, - Fortschweben
Fliehen – Abhaun – Vergessen
Fliehen – Abhaun – Vergessen
Die einen fallen aus der Zeit,
die andern wollen mit ihr gehen
die einen spielen Komödien, denen sie so recht nicht trauen
die andern glauben ans Kasperletheater
die einen geloben dem Papst ihre Treue
die anderen setzen ihrer Wahrheit den Turban auf
die einen loben die Wonnen des Fleißes als Gestalter
die andern haben keinen Job
und tun lieber so als ob
Fliehen – Abhaun – Vergessen
Fliehen – Abhaun – Vergessen
Fliehen – Abhaun – Vergessen
Fliehen – Abhaun – Vergessen - Fortschweben
(Songtext aus dem Jahr 2012)
Party, Vergessen, Verdrängen, - Fortschweben
Party, Vergessen, Verdrängen, - Fortschweben
Die einen betreiben Schmierendienst zwischen Schenkeln
die andern treibt es zurück ins Kloster
die einen flüchten dringend ins Theater,
die andern saufen sich den Ballermann
die einen klettern Wände rauf und runter
die andern springen keck von Klippen
die einen wollen unbedingt fliegen,
die andern kommen schon mal ins Trudeln
die einen gehen auf den Fußballplatz
die andern in den Spielsalon
die einen zieht's in fremde Länder... nah
die andern in die hintere Sakristei.... Mongolei
die einen treiben Ausgleichssport... auf Leistung
die andern gleiten per Anhalter durch die Galaxie
die einen fahren goldene Autos mit güldenen Felgen
die andern treiben den Ochsenwagen
Die einen gehen zum Psychiater
die andern in den Imbissladen
der Moderne Mensch träumt von modernen Städten,
die sich zum Alptraum entwickeln
Party, Vergessen, Verdrängen, - Fortschweben
Party, Vergessen, Verdrängen, - Fortschweben
Fliehen – Abhaun – Vergessen
Fliehen – Abhaun – Vergessen
Die einen fallen aus der Zeit,
die andern wollen mit ihr gehen
die einen spielen Komödien, denen sie so recht nicht trauen
die andern glauben ans Kasperletheater
die einen geloben dem Papst ihre Treue
die anderen setzen ihrer Wahrheit den Turban auf
die einen loben die Wonnen des Fleißes als Gestalter
die andern haben keinen Job
und tun lieber so als ob
Fliehen – Abhaun – Vergessen
Fliehen – Abhaun – Vergessen
Fliehen – Abhaun – Vergessen
Fliehen – Abhaun – Vergessen - Fortschweben
(Songtext aus dem Jahr 2012)
Sonntag, 5. November 2017
Samstag, 4. November 2017
Insektensterben
Neulich wurde ich Zeuge eines
beachtlichen Interviews. Ein Interessenvertreter wurde da nach den
Insekten und deren Verschwinden gefragt. „Was wollen sie denn“,
so in etwa der Tenor des Befragten. „Alles in bester Ordnung.
Studien über das Phänomen liegen ja noch nicht vor. Zumindest das sollte man abwarten“. Das wurde
dann den Zuschauern als kompetente Auskunft präsentiert. Dabei lehrt
einen alleine schon die unmittelbare Erfahrung anderes. Hinzu kommt Bedenkliches. Waren noch vor wenigen
Jahren die Scheiben nach längeren Fahrten mit Insektenleichen und
anderem fligendem Zeugs übel verschmutzt und klebte ein übler
Chininschmodder daran, sohat sich das jetzt gewaltig geändert: Die
Scheiben bleiben sehr weitgehend frei von solcher „Verschmutzung“.
So manch einer fragt sich, wo all dieses geblieben sei. Auch bei
oberflächlichster Information eröffnet sich ihm ein alarmierender
Befund. Dass es ein Bienensterben gibt, scheint sich herum gesprochen
zu haben. Dass die Bestäubung der Pflanzen, die ja meist
wirtschaftlich „genutzt“ werden, zu einem großen Problem wird,
hängt unmittelbar an der Diagnose. Dass aber auch Schmetterlinge und
alle anderen Insekten von diesem merkwürdigen Sterben betroffen
sind, scheint für viele Menschen noch eine neue Information, obwohl
der simple Blick an ihre Windschutzscheibe sie eines Besseren
belehren könnte. „Biodiversität“ scheint ein neues Thema
unseres Diskurses zu werden, eines, dem sich sogar die Kanzlerin
nicht verschließen mag.
Wir haben keine Zeit mehr bis zur
nächsten Studie. Handeln ist angezeigt. An dieser Stelle bin ich
froh, dass mein Bundesland Baden-Württemberg von Grünen regiert
wird. Kretschmann ist sogar studierter Biologe und weiß genau, was
die Zeichen bedeuten. Der allzu großzügige Einsatz von
Insektenvernichtungsmitteln in der Landwirtschaft gilt mittlerweile
als relativ gesicherte Ursache. Hinzu kommt der Verlust an
Lebensraum, die Umweltverschmutzung, die Veränderung der
Agrarlandschaft. Die Insektengifte der Stoffgruppe Neonikotinoide
stehen aber in höchsten Verdacht, ganz direkt an diesem
Insektensterben beteiligt zu sein. Kretschmann will jetzt etwas tun.
Dass die intensive Landwirtschaft etwas mit dem Artenrückgang zu tun
hat, bestreitet niemand mehr ernstlich. Neue Blühmischungen,
überhaupt, eine möglichst vielfältige Artenfolge beim Anbau, eine
bessere Betreuung von Naturschutzgebieten und eine bessere Verbindung
von Biotopen: ökologische Verbesserung auf breiter Front ist
angesagt. Doch den Einsatz von Pestiziden kann letztlich nur die EU regeln.
Hoffentlich ist das alles nicht schon zu spät.
Freitag, 3. November 2017
Schopi über den Tod (8)
Wenn was uns den Tod so schrecklich erscheinen läßt
der Gedanke des Nichtseyns wäre; so müßten wir mit gleichem
Schauder der Zeit gedenken, da wir noch nicht waren. Denn es ist
unumstößlich gewiss, daß das Nichtsein nach dem Tode nicht
verschieden seyn kann von dem vor der Geburt, folglich auch nicht
beklagenswerther. Eine ganze Unendlichkeit ist abgelaufen, als wir
noch nicht waren; das aber betrübt uns keineswegs. Hingegen, daß
nach dem momentanen Intermezzo eines ephemeren Daseyns eine zweite
Unendlichkeit folgen sollte, in der wir nicht mehr seyn werden,
finden wir hart, ja unerträglich. Sollte nun dieser Durst nach
Daseyn etwa dadurch entstanden seyn, daß wir es jetzt gekostet und
so gar allerliebst gefunden hätten? Wie schon oben kurz erörtert:
gewiß nicht, viel eher hätte die gemachte Erfahrung eine unendliche
Sehnsucht nach dem verlorenen Paradiese des Nichtseyns erwecken
können. Auch wird der Hoffnung der Seelen-Unsterblichkeit allemal
die einer besseren Welt angehängt, - ein Zeichen, daß die
gegenwärtige nicht viel taugt. - Dieses allen ungeachtet ist die
Frage nach unserem Zustande nach dem Tode gewiß zehntausendmal
öfter, in Büchern und mündlich, erörtert worden, als die nach dem
Zustande vor der Geburt. Theoretisch ist dennoch die eine ein eben so
nahe liegendes und berechtigtes Problem, wie die andere; auch würde
wer die eine beantwortet hätte mit der andern wohl gleichfalls im
Klaren seyn. (in „Die Welt als Wille und Vorstellung“, Artur
Schopenhauer)
Donnerstag, 2. November 2017
Am Abgrund
Man hängt am Abgrund, drückt und schiebt,
hält sich mit den Fingernägeln noch mühsam fest,
will sich emporziehen, während man in Wirklichkeit abgleitet
ausrutscht, alles rutscht und bröckelt
man greift daneben und macht eine falsche Bemerkung und
man gleitet in die Tiefe
hält sich mit den Fingernägeln noch mühsam fest,
will sich emporziehen, während man in Wirklichkeit abgleitet
ausrutscht, alles rutscht und bröckelt
man greift daneben und macht eine falsche Bemerkung und
man gleitet in die Tiefe
Mittwoch, 1. November 2017
Dienstag, 31. Oktober 2017
Martin Luther als Inspirationsquelle
Was wir von Martin Luther lernen können? Das
Beharren auf uns selbst als Instanz, das konzentrierte Festhalten von
Werten und Zielen, die man für sich und andere als wichtig erkannt
hat. Das auch gegenüber vermeintlichen Autoritäten durchzusetzen,
dafür zu stehen, durch Druck hindurch zu gehen, das zeichnet Juncker
Jörgs Weg aus.Dass er darüber hinaus ein Kind seiner Zeit war, dass
er auch Unsinn produzierte, wie etwa seinen Antisemitismus, ist
unsäglich und jämmerlich, macht aber diesen Weg nicht aus. Das
trotzige Beharren auf der von ihm erkannten Instanz, auf der Bibel,
auf dem „Wort“, das freilich macht eine Strahlkraft dieser Figur
aus. Aufs Heute übersetzen? Wir sind nicht nur dem ständigen
Trommelfeuer von Manipulation und Werbung ausgesetzt. Wir sind
Objekte geworden, Zahlen in einem Spiel um Rendite und Profit. Sich
besinnen auf eigene Werte, nicht gegen und nicht für etwas, sondern
in sich selbst geeicht, das könnte etwas Verlockendes sein. Dem
Menschen sein Selbstbewusstsein zurück geben, das war auch das
Vorhaben der fast zeitgleich stattfindenden Renaissance: Leonardo Da
Vinci mag hier als herausragendes Subjekt genannt werden. Der Mann
war nicht akademisch gebildet und hat doch der Menschheit Impulse
gegeben, die ganz klar bis heute reichen.
Montag, 30. Oktober 2017
Zum Sein (Text aus Bibel)
Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras, er blüht wie eine Blume auf dem Felde; wenn der Wind darübergeht, so ist sie nimmer da, und ihre Stätte kennt sie nicht mehr
Ps 103, 15-16
Sonntag, 29. Oktober 2017
Samstag, 28. Oktober 2017
Frau und Mann
Was wohl die Vorgänge um den Medienmogul Harvey
Weinstein bedeuten? "Besetzungscouch" - ein durch viele Jahrzehnte gegangener Witz. Der Vorwurf des Sexismus steht im Raum und
unzählige Frauen sollen dem Weinstein zu Willen gewesen sein. Nicht nur ihm. Ob sie sich
einen kleinen Vorteil dadurch versprochen haben, indem sie ihren
Körper und dessen Möglichkeiten „verkauften“? Ist's sexistisch, so etwas zu erwähnen? Ob diese Vorgänge
nicht zuletzt Donald Trumps öffentlich gewordenes Brutalo-Gefummele
bestätigen? Wieso wohl diese Hollywood-Diven erst jetzt die Vorgänge
um Weinstein herum bestätigten? Ob sie ein Spiel möglichst lange zu
ihrem eigenen Vorteil mitzuspielen versuchten? Ob das alles schlimmstes
Stammtisch-Niveau (meist nur Männer...) bestätigt? Dass es eine offizielle, korrekte Ebene
der Kommunikation gibt? Aber auch eine inoffizielle, unkorrekte, die
unter Umständen viel mächtigere Folgen hat? Unter Männern wird das
manchmal diskutiert. Aber noch viel öfter wird das einfach
praktiziert. Danach wird gerne damit geprahlt.
Was alles im Anschluss an diese Vorgänge noch herausgekommen ist, mag man als „unsäglich“ bezeichnen. Es täuscht aber nicht über das Wesen der (ökonomischen) Macht und die Machtverhältnisse hinweg. Darüber, dass gewisse Individuen sich darüber hinwegzusetzen versuchen, indem sie sich und ihre Möglichkeiten möglichst teuer und gewinnbringend zu verkaufen suchen, wird in unserer Gesellschaft gerne hinweg gesehen. Auf Kosten anderer sich einen Vorteil verschaffen, gilt als legitim. Das sei „normal“, heißt es dann sehr schnell. Das mache doch jeder. Schon dies zeigt, wie sehr und wirkungsvoll die Ökonomisierung aller Lebensbereiche hier Einzug gehalten hat, wobei es in früheren Zeiten nicht viel anders gewesen sein mag, aber eine andere „Begründung“ erfuhr. Sich jetzt einer von Tag zu Tag unmerklichen und dadurch schleichenden Veränderung einfach anzupassen, zeugt nicht unbedingt immer von Cleverness, Charakterstärke oder Eigenständigkeit. Auch nicht von Emanzipation, dem Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.
Was alles im Anschluss an diese Vorgänge noch herausgekommen ist, mag man als „unsäglich“ bezeichnen. Es täuscht aber nicht über das Wesen der (ökonomischen) Macht und die Machtverhältnisse hinweg. Darüber, dass gewisse Individuen sich darüber hinwegzusetzen versuchen, indem sie sich und ihre Möglichkeiten möglichst teuer und gewinnbringend zu verkaufen suchen, wird in unserer Gesellschaft gerne hinweg gesehen. Auf Kosten anderer sich einen Vorteil verschaffen, gilt als legitim. Das sei „normal“, heißt es dann sehr schnell. Das mache doch jeder. Schon dies zeigt, wie sehr und wirkungsvoll die Ökonomisierung aller Lebensbereiche hier Einzug gehalten hat, wobei es in früheren Zeiten nicht viel anders gewesen sein mag, aber eine andere „Begründung“ erfuhr. Sich jetzt einer von Tag zu Tag unmerklichen und dadurch schleichenden Veränderung einfach anzupassen, zeugt nicht unbedingt immer von Cleverness, Charakterstärke oder Eigenständigkeit. Auch nicht von Emanzipation, dem Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.
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