Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Dienstag, 21. November 2017
Umstrukturierungen
Ich wundere mich über ein Blatt, dessen Artikel mir
früher einigermaßen empathisch und zumindest sozial mitfühlend
vorgekommen waren. Jetzt lese ich dort einen Artikel, der die von mir
in den letzten Jahren wahrgenommene Richtungsänderung aufs
Schlimmste zu bestätigen scheint. Gerade hymnisch wird dort ein
Firmensanierer als „Retter“ gepriesen, dessen Leistung es zu
verdanken sei, dass das in betreff stehende Unternehmen überhaupt
noch existiere. Dass er die Belegschaft dabei um die Hälfte
reduziert hat, ist nur einer Nebenbemerkung zu entnehmen. Man scheint
sich also an dieser Stelle ganz der Logik der neoliberalen
Marktwirtschaft ergeben zu haben, die den Menschen ausschließlich
als Kostenfaktor sieht, der das Fortkommen eines Unternehmens
mindestens verlangsamt, wenn nicht gar unmöglich macht. Ob
wenigstens ein oder mehrere relativierende Sätze da angebracht
gewesen wären? Ob man hätte wenigstens andeuten können, dass hier
eventuell Schicksale von Einzelnen dahinter stehen könnten?
Menschen? Durch „schwierige Zeiten“ habe der Rettungsbringer die
Firma auf diese Weise hindurch bringen können, so feiert der Artikel
weiter. Es sei durch Krisenjahre und Umstrukturierungen hindurch in
Richtung auf neue Profitabilität gegangen, dank der unerbittlich führenden
Heilsfigur.
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