Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Donnerstag, 21. Dezember 2017
Schopi über den Tod (9)
In der Tat ist die Todesfurcht von aller Erkenntniß
unabhängig: denn das Thier hat sie, obwohl es den Tod nicht kennt.
Alles, was geboren wird, bringt sie schon mit auf die Welt. Diese
Todesfurcht a priori ist aber eben nur die Kehrseite des Willens zum
Leben, welcher wir alle ja sind. Daher ist jedem Thiere, wie die
Sorge für seine Erhaltung, so die Furcht vor seiner Zerstörung
angeboren. : diese also, und nicht das bloße Vermeiden des
Schmerzes, ist es, was sich in der ängstlichen Behutsamkeit zeigt,
mit der das Thier sich und noch mehr seine Brut vor jedem, der
gefährlich werden könnte, sicher zu stellen versucht. Warum flieht
das Thier, zittert und sucht sich zu verbergen? Weil es lauter Wille
zum Leben, als solcher aber dem Tode verfallen ist und Zeit gewinnen
möchte. Eben so ist, von Natur, der Mensch. Das größte der Uebel,
das schlimmste, was überall gedroht werden kann, ist der Tod, die
größte Angst Todesangst.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen