Reise durch Wirklichkeiten

Samstag, 9. Dezember 2017

Obdachlose im Winter

Ich erinnere mich an die vielen Obdachlosen, denen ich begegnet bin. Auf der Straße schlafen, seinen Horizont im Alkohol ersäufen, sich langsam damit umbringen, das als letzte Fluchtmöglichkeit begreifen, sich als Abfall wahrnehmen und von anderen dauernd so "bewertet" zu werden, wo doch in dieser Gesellschaft alles einen Wert haben muss. Jetzt ist es Winter. Da tauschen Leute Geschenkideen für Weihnachten aus. Bloß nicht zu viel fressen!, dort, wo andere so gut wie gar nichts zu essen haben...... Tagsüber bin ich wie im Tran durch die Stadt gelaufen. Mal in eine Tagesaufenthaltsstätte. Dann in ein Geschäft. Ohne richtige Wärme und Halt. Abfallkübel durchstöbert (jawohl, auch mal im Klischee sein!). Ich sehe durch ihre Augen und habe etwas gegen die Erbarmungslosigkeit dieser Gesellschaft. Natürlich, Alkohol ist nicht gut. Sagt sich leicht aus der Wärme heraus. Dass es als Fluchtmöglichkeit funktioniert, das machen wohlbestallte Leute auch aus den oberen Gesellschaftsschichten vor und schieben noch etwas teures Pulver nach. Moralisch darf man das nicht sehen, so wird einem beschieden. Aber bei den Obdachlosen, da soll man es sehr wohl moralisch sehen......! Nun ja. Geschichten gehört. Nach den materiell Abgesicherten stimmen sie ja alle nicht. Sie, die den „Fake News“ aus ihrer jeweiligen Filterblase so inbrünstig nachhängen. Sie sind schnell fertig, gehen vorbei, vorüber, lassen hinter sich, ignorieren, wollen nichts wissen davon..... Dabei könnten sie auch in eine solche Lage kommen. Scheise. Diejenigen, die Angst vor sozialem Absturz haben, werden ja immer mehr. Sie haben ja auch Anlass genug dafür. Wie weit kann ein solcher Absturz führen. Auch schon mal unters Hartz4-Niveau? Es gäbe kein Elend in dieser Gesellschaft, behaupten ehrgeizige Politikernasen fortwährend. Ein Blick hinaus in die Wirklichkeit sagt anderes......

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