Silicon Valley strickt schon heftig daran und alle
scheinen sich einig zu sein, dass das mehr Glück über die
Menschheit bringen wird: Unser Dasein könnte demnach schon bald so
aussehen, dass man erst mal alle zehn Jahre in eine Klinik geht, um
dort ein Komplettprogramm zu erhalten, das nicht nur Krankheiten
bekämpft, sondern auch verfallenes Gewebe regeneriert und eine Art
Update für Hände, Augen und Hirn liefert. In der Zeit bis zum
nächsten Programm zehn Jahre später erfinden manche
Medizintechnokraten dann wieder neue Mittel, Techniken und Tricks,
mit denen es dann nochmal ein Stück weiter geht. Auf diese Weise
entkommt der Mensch dem Tod in Zehnjahresschritten, - möglicherweise.
Die Lebensspanne des Menschen könnte sich auf diese Weise jedenfalls
dramatisch verlängern, genauso, wie sie sich auch schon in der
Vergangenheit durch verschiedene gesellschaftliche Entwicklungen
verlängert hat. Die Welt wird in jeder Hinsicht eine andere sein.
Doch einen Haken hat das Ganze: Solche
„Runderneuerung“ werden sich erst mal nur die Reichen und
Superreichen leisten können. Die Biotechnik wird die Lebenserwartung
erhöhen, - aber nicht für jedermann. Sie wird menschliche
Fähigkeiten verbessern können: auch nicht für jedermann. Es könnte
sich so eine soziale Klasse herausbilden, die nicht nur reicher als
der Rest wäre, sondern auch länger in jüngeren Körpern leben
würde. Zum ersten Mal könnte wirtschaftliche Ungleichheit zu
biologischer Ungleichheit führen, nachdem in der Vergangenheit immer
der Tod „der große Gleichmacher“ war. Ob das mehr Glück in
unser Dasein bringen wird?
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