Reise durch Wirklichkeiten

Sonntag, 12. November 2017

Elitenrochade

Ob es nur um den Austausch von Eliten geht, die an die Macht drängen, abseits eines grundsätzlich elitekritischen Ansatzes? Auch die jüngst bekannt gewordenen Steuerskandale könnten zu solchen Rochaden Anlass geben und sie befeuern, wobei die sogenannten „Jamaika“-Gespräche so unendlich lang wie zäh zu sein scheinen und das persönliche Fortkommen von bestimmten Politikern in den Vordergrund zu stellen scheinen. Dass ausgerechnet jetzt eine Person als kommender Finanzminister gehandelt wird, die anscheinend nicht ganz unfreundlich den sogenannten „Cum-Ex“-Geschäften gegenüber stehen soll, bei denen der Staat um Milliardensummen geprellt wurde, macht die Sache nicht attraktiver. 
In dieser Sache hat sich ausgerechnet der SPD-Kanzlerkandidat von 2013 zu Wort gemeldet. Die Politikerkaste scheint also nicht ganz frei von urmenschlichen Antrieben. Wie sollte sie auch?, so würden manche Abgeordnete fragen. Politiker sind auch nur Menschen. Und als solche sind sie gierig an möglichst viel Geld für sich interessiert, so würde man in Gedanken hinzu fügen, - und hätte wohl nicht ganz unrecht damit. Die längst vergessene Aussage, dass sich ein Fraktionsvorsitzender im Landtag von Baden-Württemberg mit der Höhe seiner „Aufwandsentschädigungen“ offenbar einigermaßen unzufrieden zeigt, mag auch in diese Richtung zeigen. Es geht also vor allem um puren Elitenwechsel, bei möglichst gleichbleibend hohen Bezügen. Jetzt will derselbe Abgeordnete offenbar möglichst schnell ins Europäische Parlament wechseln, wo die Aufwandsentschädigungen und Gagen natürlich noch viel höher als in einem Regionalparlament sind. Die Folgerungen sind naheliegend.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen