Ob es nur um den Austausch von Eliten geht, die an
die Macht drängen, abseits eines grundsätzlich elitekritischen
Ansatzes? Auch die jüngst bekannt gewordenen Steuerskandale könnten
zu solchen Rochaden Anlass geben und sie befeuern, wobei die sogenannten
„Jamaika“-Gespräche so unendlich lang wie zäh zu sein scheinen und das
persönliche Fortkommen von bestimmten Politikern in den Vordergrund
zu stellen scheinen. Dass ausgerechnet jetzt eine Person als
kommender Finanzminister gehandelt wird, die anscheinend nicht ganz unfreundlich den
sogenannten „Cum-Ex“-Geschäften gegenüber stehen soll, bei denen der Staat um Milliardensummen geprellt wurde, macht
die Sache nicht attraktiver.
In dieser Sache hat sich ausgerechnet
der SPD-Kanzlerkandidat von 2013 zu Wort gemeldet. Die Politikerkaste
scheint also nicht ganz frei von urmenschlichen Antrieben. Wie sollte sie
auch?, so würden manche Abgeordnete fragen. Politiker sind auch nur Menschen. Und als solche sind sie gierig an möglichst viel Geld für sich interessiert, so würde man in Gedanken hinzu fügen, - und hätte
wohl nicht ganz unrecht damit. Die längst vergessene Aussage, dass
sich ein Fraktionsvorsitzender im Landtag von Baden-Württemberg mit
der Höhe seiner „Aufwandsentschädigungen“ offenbar einigermaßen
unzufrieden zeigt, mag auch in diese Richtung zeigen. Es geht also vor allem um
puren Elitenwechsel, bei möglichst gleichbleibend hohen Bezügen.
Jetzt will derselbe Abgeordnete offenbar möglichst schnell ins
Europäische Parlament wechseln, wo die Aufwandsentschädigungen und
Gagen natürlich noch viel höher als in einem Regionalparlament
sind. Die Folgerungen sind naheliegend.
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