Sich selbst finden. Achtsamkeit in sich entdecken, das klingt jetzt sehr modisch. Zeitgeistig halt. Wer wollte das nicht? Das Göttliche in uns finden. Wenn es schon keinen Gott mehr gibt! In der Ruhe und Entledigung all dieser
Scheinvorstellungen. Sich kein Bild mehr davon machen, was größer als
wir selbst ist. Das Paradies? Muss das sein? Was ist das Nichts?
Nichts tun, was jemand anderes schaden könnte. Hohe Moral, aber es
kann das Zusammenleben und das gemeinsame Suchen leichter machen.
Vielleicht. Muss das alles sein? Regeln, Verbote? Es scheint etwas
sehr Menschliches zu sein und einem Bedürfnis zu entsprechen, dass
der Befolgung von außen kommender Vorschriften das Heil zuspricht.
Auch das Paradies oder das ewige Leben. Gibt es eine Angst vor dem
Tod, die als Motivation für Religionen wirken könnte? Nun ja, die
Geschichte ist voll davon.... Ist Meditation das Loslassen der Welt
als Befreiung?
Blöd nur, das es dazu auf dieser Welt noch andere
Voraussetzungen geben muss. Die Verhältnisse, die sind leider so.
Weltfremdheit
wurde mir bewusst, Lächerlichkeit. "Die andere Ebene"
rückt für mich dadurch immer mehr in die Ferne. Sich selbst finden?
Ja, im besten Falle. Aber wann tritt der beste Fall wirklich ein? Das
„Göttliche“ in mir selbst finden. Ja, es ist in mir,
möglicherweise. Manche haben es den "göttlichen Funken" genannt. Aber wie kann ich ihm besser näher kommen? Mit
meinen bescheidenen Möglichkeiten? Mit meinem „heißen Bemühen“
nur? Hingabe? Es stark wollen, - oder gar nichts wollen? Überhaupt
erscheint es mir immer fragwürdiger, sich ein Bild vom Göttlichen
zu machen und sich ihm mit irdisch geprägten Vorstellungen nähern
zu wollen. Das stimmt nicht mit meinen Vorstellungen darüber
überein, dass es etwas Größeres ist, etwas, was über unseren
Geist hinaus geht. Welche Anmaßungen, unseren Geist und seine
Möglichkeiten, ja, überhaupt den Menschen absolut zu setzen!
Vielleicht gibt es ja eine Ahnung davon, was darüber hinaus geht? Nur das. Der Atheismus war für mich nicht nur deswegen auch niemals eine
Lösung, ein Ziel. Für mich.
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