Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Sonntag, 27. November 2016
Das Positive
Wo bleibt das Positive? Es ist und bleibt das
beliebteste Totschlagargument, die Frage, die fast alles ruhig
stellen kann: Auch das Aufbegehren, das Nichteinverstandensein mit allem, ja gerade das soll versiegen. Punktuelle Rebellion kann das Ganze voran bringen, indem ein ganz bestimmter Missstand in das Blickfeld der Macher rückt. Es geht hier möglicherweise um die Auflösung im Alternativlosen, diesem dumpfen
Begriff. Alles scheint alternativlos, faktisch, ist gerechtfertigt durch sein Hiersein. Besonders, wenn das "Alternativlose" sich selbst dazu erklärt. Man soll sich nichts anderes vorstellen, als gute
Miene machen, unverbindliche Freundlichkeiten pflegen, lachen und lächeln, - so lange es (noch) geht. Uns geht es ja sooooo gut, so das Mantra der Politiker und der Wirtschaftsbosse. Nachgeschobene Statistikzahlen scheinen das zu untermauern. Also seien wir zufrieden, denn wir sind ja statistikgläubig. Ist die Frage noch
erlaubt, wer mit dem „Wir“ gemeint ist? „Wir schaffen das“.
Damit verhält es sich ebenso.Wer ist wir? Die Deutschen? Teile der Deutschen. Was bedeutet "der Staat"? Eine uns zusammenfügende Klammer? Was ist
das, "die Deutschen"? Wer gehört dazu und wer nicht? Zu welchem Zeitpunkt? Aus
historischen, geografischen oder genetischen Gründen? Sind diese
Fragen zu negativ? Sind sie zu beantworten? Oder soll das "der Markt" beantworten? Soll er
überhaupt alles regeln und jede Frage beantworten? Erwarten wir von der Politik zu viel? Nun,
vor allem, wir dürfen erwarten, dass sie nicht korrupt ist. Auch
nicht im sublimen Sinne. Wir wollen als Staat doch voran gehen. Oder etwa nicht? Wir sind doch Exportweltmeister. Also exportieren wir möglichst auch die richtige Gesinnung. Hm wir haben halt spezielle historische Erfahrungen. Schlimme Menschen, die Mozart und Goethe mochten, haben schlimme Dinge getan. Aber auch ein besinnungsloses Umsetzen des Alternativlosen würde wohl überhaupt nicht
mitteleuropäischer Tradition, Identität und Aufklärung
entsprechen. Aufklärung hat wohl immer hinterfragt, angekratzt, kritisiert, gezweifelt - und hat versucht, sich in einem ständigen Prozess dadurch voran zu bringen. Ob das alles jetzt zu negativ formuliert ist? Für den Zeitgeist der unbedingten Bejahung? Des Genusses und unendlichen Spasses? Unbedingte Bejahung muss man sich schon leisten können, das steht fest. Es hat eine Basis im Faktischen. Und das ist......
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