Was mich empört im
„besten Gesundheitssystem der Welt“: ich gehe als vergleichsweise
armer Mensch mit einer Erkältung in die Apotheke und muss für die
mir empfohlenen Medikamente und Lutschbonbons (sind die überhaupt
wirksam?) immer noch fürstliche Zuzahlungen leisten, während neben
mir der seinem Limousinen-Dickschiff entstiegene Unternehmer sichtbar
ungeduldig wartet. Ob diese Zuzahlungen für ihn genauso viel
bedeuten wie für mich? Womit soll ich das bezahlen, was doch meine
Gesundheit im besten Gesundheitssystem der Welt stützen soll? Da ist
ein stattlicher Betrag zusammen gekommen. Was soll ich tun? Aufgeben und einen Antrag
stellen? Oder viele? Noch bin ich nicht so weit. Ob das nicht ein bisschen
unsozial ist, wenn wir beide dasselbe zahlen müssen? Natürlich ist
in der Apotheke niemand verantwortlich. Niemand ist für irgendetwas
verantwortlich. Alle machen nur, wie ihnen geheißen. Der ungeduldige
Mann ist sicher privat versichert. Also hat er auch schon einen
Termin beim Arzt, weil diese doch von Privatpatienten viel besser
abgegolten werden. Wer per Kasse versichert ist, hat Pech gehabt, auch wenn er sich neuerdings bei einer dafür eingerichteten Stelle darüber beschweren darf.
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