"Industrie 4.0": Das soll
die 4. industrielle Revolution bedeuten. Technischer und
gesellschaftlicher Wandel. Großzügiger Robotereinsatz, Internet der
Dinge, industriemäßiger Einsatz von Künstlicher Intelligenz,
automatische Fertigung. Wegfall von primitiven Arbeiten, aber auch
von vergleichsweise anspruchsvoller Dienstleistung. Kurzum: der
Wegfall von Millionen Jobs. Asiaten sollen da weit vorne sein, heißt
es. In Japan soll Industrie 4.0 bereits schon zu großen
Produktionsfortschritten geführt haben. Jetzt mitmachen, sonst droht
eine Niederlage, so tönen die Unternehmensberater allenthalben. Es
könnte eine Beschäftigungskrise von nie da gewesenem Ausmaß
bedeuten. Wer werden die Gewinner sein, wer die Verlierer?
Produktionsstätten modernisieren oder gleich neu bauen. Mitarbeiter
neu qualifizieren oder gleich neu finden, "erfinden". Deutliche Reduzierung von
Beschäftigten. Ob das eine Erhöhung der Produktivität der
Wirtschaft bedeuten würde? Wem das wohl nützen würde? Den
Unternehmen, klar. Aber auch einer ganzen Volkswirtschaft? Ob der
Kuchen der Arbeit somit noch kleiner würde? Ob Arbeit an sich dann
nicht vollkommen neu zu bewerten wäre? Ob nicht große soziale
Spannungen zu erwarten sind, wenn immer weniger Leute scheinbar
wichtige Vollzeitjobs haben und die anderen gar nichts oder "Prekäres"? Ob das nicht
einen Einfluss auf die Rentenproblematik haben dürfte? Wenn immer
weniger Leute immer mehr Güter herstellen. Ob man so etwas nicht als
Steigerung der Produktivität bezeichnet? Für dieselbe
Wirtschaftsleistung immer weniger Arbeitskräfte benötigen? Ob so
etwas, auch noch in diesem krassen Ausmaß!, nicht helfen könnte,
gewisse demografische Problem und damit zusammen hängende
Rentenprobleme zu entschärfen? Fintech ersetzt jetzt schon
angestammte Bankendienstleistung und lässt wohl nur die Spitze eines
Eisbergs ahnen. Wie wird wohl die Legitimation der wenigen
Arbeitsplatzbesitzer ausfallen? Wie werden sie es rechtfertigen vor
den anderen, die nichts haben werden? Ob die Diskussion um ein
bedingungsloses Grundeinkommen dadurch neu entfacht und vorwärts
gebracht würde? Gewisse einflussreiche Kreise im Silicon Valley
argumentieren schon genau damit als einer Selbstverständlichkeit.
Welche Konsequenzen das wohl auf unseren Alltag hätte? Ob nicht Wert und Ziele wie „Selbstfindung“, „Selbstverwirklichung“,
„karitative oder soziale Mitarbeit“ dadurch eine neue Bewertung
erfahren würden? Ob nicht überhaupt unser Alltag und die damit
verbundenen Lebenswelten neu strukturiert sein würden?
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