Ein Durchgang durch Realitäten aus meiner Sicht - Blog von Ulrich Bauer (Ergänzt ubpage.de)
Dienstag, 1. November 2016
"Schlitzaugen" und andere Phänomene
Der EU-Digital-Kommissar Oettinger schwadroniert über
„Schlitzaugen“ und weiß unter diesem eher rassistischen
Blickwinkel nicht wirklich viel Positives über diese Schlitz-Leute. Er kommt
damit eine Zeit lang ein bisschen ins Gerede, wird daraufhin dann zum
Haushaltskommissar befördert. Die EU (die es leider geschafft hat,
sich über die Medien mit Europa gleichzusetzen) hat 50 000
Beschäftigte, davon verdienen 5000 mehr als die Bundeskanzlerin.
Meist tun sie nichts. Ja, so dumpf plakativ kann man das sagen. „So
lange sie keinen Schaden anrichten“, mag man da sagen. Das tun sie
aber schon gerne einmal, indem sie unsägliche Gesetze zur
„Vereinheitlichung“ auf den Weg bringen, die ihnen meist von
Lobbyvertretern vorgeschlagen werden. So wird gerne darauf verwiesen,
dass jenes großartige Gesetz, das bestimmt, wie krumm eine Banane
sein dürfe, von den Vertretern der Supermärkte selbst vorgeschlagen
wurde. Wow!, so möchte man sagen. Das wirft aber ein eher
ungünstiges Licht auf diese Leute und die Lobbyarbeit, der sie
offenbar ausgesetzt sind. Ansonsten ziehen sie so richtig europamäßig
ständig zwischen Brüssel und Straßburg hin und her, verfügen aber
noch nicht einmal über das Gesetzgebungsrecht, geschweige denn das
Recht, Gesetze vorzulegen. Das macht die Kommission und der Europarat,
die die Vollmachten dazu haben. Die erlassen Gesetze und
Verordnungen und setzen sie in Kraft. Insofern gibt es nicht das
Prinzip der Gewaltenteilung, das vielleicht wichtigste Prinzip einer
demokratischen Grundordnung. Es ist eine unsinnige Ansammlung von
Experten, die ständig ihren eigenen Fehlern nachspüren und
öffentlich betonen, wie wichtig sie seien. Wer hinterfragt, wird
sehr schnell zu den Eurokritikern kanalisiert, die es ja ohnehin übel
mit Europa meinen würden. Dabei könnte Kritik ja Bestandteil einer
Demokratie sein. Es ist hingegen eine Selbstermächtigung ohne
Beispiel. Ein Wasserkopf sondergleichen. Insofern hat dies durchaus
eine gewisse Ähnlichkeit mit jenen Bürokratien, die Franz Kafka in
seinen Werken oft verhandelt hat.
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